Beiträge von Mreul

    Hallo Pablo,


    Zitat von Beorn


    Aber da sind doch alleine in diesen drei Beiträgen ein ganzer Haufen resupinate Rindenpilze, die gezeigt werden? Oder geht es speziell um Heterobasidiomyceten?


    Schreibfehler von mir - muss natürlich "resupinate Gallertpilze" heißen.


    Zitat von Beorn

    Zu der Exidiopsis effusa, habt ihr da noch Mikros parat?


    Hier hab ich welche schnell zusammengestellt von einer April-Kollektion:



    Viele Grüße,
    Matthias

    Servus Bernd und Thomas,


    Freut mich, dass Euch die Bilder gefallen.


    Bernd, Du findest ja wirklich alle Pillenwerfer, die mir noch fehlen.
    Hab grade einige Dungproben in Kultur, bisher noch kein Pilobolus drauf, aber die kommen bestimmt noch.


    Also zu Deinem rundsporigen Pilli:
    P. oedipus ist das nicht, aus mehreren Gründen:
    - wächst nur an Pferdedung (wurde jedenfalls noch nie an anderem gefunden)
    - die Sporen sind nahezu alle doppelwandig und relativ gleichmäßig groß, bis ca. 13 µm.
    - die Aussparung unter der Sporenkapsel hab ich bei oedipus auch noch nie gesehen, kann aber nicht sicher sagen, ob das hier wirklich bestimmungsrelevant ist.


    Hier habe ich P. oedipus schon einmal im Forum vorgestellt:
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-pilobolus-oedipus


    Deiner hat, jedenfalls bei den normal ausgeprägten Sporen, keine doppelte Wand und sehr unterschiedliche Sporengrößen. Das alles passt perfekt zu P. lentiger, für den ich Deinen Fund halte. Auch die Makroskopie stimmt hier gut z.B. mit diesem Fund überein:
    http://www.ascofrance.com/forum/41749/pilobolus


    Das einzige, was hier nicht sehr gut passt ist die Form großen Sporen, aber die sind zum einen sowieso irgendwie atypisch ausgeprägt und zum anderen sind Pillenwerfer sehr variabel bei der Sporengröße und auch in deren Form, wie es ja auch bei P. kleinii der Fall ist.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Bernd,


    Dein Pilobolus ist ohne Zweifel crystallinus. P. kleinii betrachte ich als eigene Art, die ist es auf jeden Fall nicht, denn:


    P. kleinii hat deutlich größere, kräftig gelb gefärbte Sporen, in den allermeisten Fällen ab 10 µm aufwärts, oft bis 13,14 µm (laut Literatur sogar bis 20 µm). Eine kleinsporige Kollektion hatte ich mal mit 9-12 µm großen Sporen.
    Außerdem ist nach meiner Erfahrung der Ansatz der Sporenkapsel etwas anders als bei crystallinus. Während die Sporenkapsel bei crystallinus nahezu vollflächig aufliegt, gibt es bei kleinii einen seitlichen Zwischenraum. Die Kapsel ist also nur in der Mitte angewachsen und an beiden Seiten besteht etwas Abstand zwischen Kapsel und der darunterliegenden Blase.


    Hier habe ich dazu ein Vergleichsbild erstellt:



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Bernd, hallo Nobi,


    Zitat


    Auch Matthias hatte sie zum Zeitpunkt seiner PP-Präsentation noch nicht gefunden, was ein Indiz für deren relative Seltenheit sein mag.


    Und auch bis heute hab ich ihn noch nicht gefunden. P. roridus hatte ich dagegen schon fast so oft wie P. kleinii, der scheint hier gar nicht so selten.


    Zitat


    Die Art steht Pilobolus roridus sehr nahe, weswegen sie von manchen Mykologen lediglich als Variante angesehen wird. (P. roridus var. umbonatus)


    Bei dem ersten Bild scheint das Exemplar rechts keinen Buckel zu haben. Wenn das so ist, wäre das vielleicht wieder ein Argument für den Varietätsstatus, andererseits könnten ja auch beide Arten ineinander wachsen.


    Deswegen hätte ich mal ne Frage an Dich, Nobi:
    Bei den Funden von P. umbonatus, hattest Du da immer sämtliche Exemplare mit Buckel oder kommen die auch gemischt mit P. roridus, also ohne Buckel, vor?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Caesar,


    für die Nr. 2 halte ich Ramara (Phaeoclavulina) flaccida für am wahrscheinlichsten, wobei in der Gattung in den allermeisten Fällen mikroskopische Details für eine Bestimmung nötig sind. Ramaria eumorpha o.ä. wäre z.B. auch noch möglich.
    Nr. 3 müsste ein alter Flaschenstäubling sein.
    Nr. 4 ist sehr sicher Mycena stipata (Büscheliger Nitrathelmling). Bräunliche Farben, büscheliges Wachstum an Nadelholz, +/- zugespitzte Hüte und nitröser Geruch sind sehr gute Merkmale. Eine sehr ähnliche Art namens Mycena silvae-nigrae wächst für gewöhnlich im Frühling und unterscheidet sich mikroskopisch.
    Nr. 5 dürfte ein Rübling sein.
    Der letzte Schleimpilz ist, wie Pablo schon sagt, so nicht erkennbar. Du kannst ja mal Gattungen wie Tubifera, Trichia oder Arcyria googeln, könnte theoretisch alles davon sein.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Kozaki,


    Nr. 3 ist Mycena galericulata.
    Die Nr. 8 ebenso, man erkennt auf dem vorletzten Bild die am Grund queradrigen Lamellen, die für die Art recht typisch sind.


    Den Rest sehe ich inkl. Rübling genauso wie Du.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    freut mich sehr, dass meine Beiträge dazu anspornen genauer auf die kleinen Helmis zu achten. Genau das ist ja der Sinn. :)


    Zitat von nobi

    Übrigens sind wir im nächsten Jahr zwei Wochen früher dort, vom 14. bis 17. September.


    Nur, damit Du Dich schon mal darauf einstellst!  


    Dann hoffen wir mal, dass nächstes Jahr zu der Zeit keine so arge Trockenheit herrscht, dieses Jahr hätten wir da sicher keine so zarten Helmlinge gehebt.


    Zitat von nobi


    Ich möchte ja schließlich noch den 3. Teil unserer kleinen Fichtelgebirgswanderungen schreiben!


    Sicher, aber nicht bloß den 3., schon auch noch Nr. 4,5,6... ∞ :D


    Zitat von Mausmann


    Ich mag Mycena & Co ja sehr gerne, nur ist das Bestimmen mit bloßem Auge ja wenig zielführend.


    Würde ich so nicht sagen. Größere Helmlinge (also so ab der Größe von vulgaris) kriegt man eigentlich meist sogar makroskopisch gut hin, wobei es oft freilich etwas Erfahrung braucht. Unmöglich bleiben die grauen Helmlinge (besonders leptocephala und co), die können einen mitunter auch mikroskopisch arge Probleme machen, jedenfalls wenn man versucht alles was beschrieben wurde zu trennen. Makroskopisch wären auch Verwechslungen mit Mycenella, Fayodia oder Hydropus denkbar, die aber meist sehr viel seltener sind. Graue stark schleimige oder solche mit herablaufenden Lamellen sind dann wieder besser ansprechbar.
    Auch die Gruppe der weißlich-gelblichen Helmlinge (arcangeliana, flavescens, xantholeuca usw.) ist optisch oft nicht hinzubekommen, wenngleich manchmal erahnbar.
    Ganz kleine ohne auffällige Färbung oder Spezialstandort müssen auch unters Mikro, besonders weiße, da man oft auch noch mit Hemimycenas oder Schwindlingen rechnen muss.
    Alles, was irgendwie auffälliger gefärbt ist (rot/rosa/orange/grün(lich), usw.) ist aber i.d.R. makroskopisch klar bestimmbar, auch die allermeisten Arten mit gefärbten Schneiden.


    Zitat von Mausmann


    Mycena pterigena, die zweite, haut mich um. Ist der Winzling ein Pracht!
    Den muß ich finden.


    Da muss Du im Spätherbst ab ca. Mitte September bis Mitte November an alten feuchten Farnstängeln suchen. Bei mir jedenfalls ist die Art zu der Zeit bei passender feuchter Witterung an min. 2/3 der Farnbestände zu finden. Besonders ergiebig sind Farnbüschel an größeren Wegrändern mit Entwässerungsgraben, da sich hier die Feuchte staut. Ich kenne 3 Standorte dieser Art, an denen M. pterigena mitunter zu Hunderten auftritt. Man muss aber schon gezielt suchen und auch mal einige Farnblätter hochheben und ggf. in den Farnbestand reinkriechen, schließlich sind die größten Hüte bis etwa 0,5cm im Durchmesser.


    Und falls Du mal einen Helmling oder Scheinhelmling findest, der makroskopisch nicht bestimmbar ist, Dich aber sehr interessiert, dann kannst Du sowas auch trocknen und mir schicken.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    da schreib ich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einen kleinen Bericht ins Forum und schon hab ich zwei Bewertungen dazubekommen, wow. Habe mich sehr gefreut, danke dafür, ebenso wie für die vielen positiven Rückmeldungen.


    Zitat von pilzmel


    Ich persönlich umfahre großräumig alle Gebiete, die für reiche Vorkommen von Helmlingen bekannt sind. Und du wagst dich sogar 150m rein.


    Tja, also ich fahr da extra immer hin, wo's besonders viele gibt. Oft wage ich mich auch weiter als 150 Meter rein, aber das kann bei den Mengen an Helmis, die es hier im Herbst gibt, in völliger Verzweiflung enden. ==Gnolm4


    Zitat von Climbingfreak


    Ich hab mir btw. gerade das neue Mycena-Werk von Arne Aronson zugelegt; d.h. ich sehe mir zukünftig auch gern mal den einen oder anderen Helmling an.


    Aronsens Werk fehlt mir sogar noch. Ich hab die beiden Bände von Robich, insbesondere bei Band 2 ist man ordentlich bedient. Da muss wohl erst die Genetik wieder ein Machtwort sprechen.


    Zitat von Ingo  W


    Du musst dein Repertoire dieser klaren makro- und mikroskopischen Bilder unbedingt mal veröffentlichen, eben mit diesen Infos dazu.


    Ist früher oder später auch angedacht, zunächst einmal hab ich als Ziel, alle Helmlingsarten (inkl. Scheinhelmlingen und optisch ähnliche Gattungen) makro- und mikroskopisch voll zu dokumentieren. Dieses Jahr wurden es 32 Helmlingsdokumentationen (Mycena s.str.) + 2 ausstehend, 3 Arten der Gattung Phloeomana und 7 Arten Hemimycena in 9 Dokus. Aber da ich schon an die 60 Arten Helmlinge s.l. gefunden habe (ohne Hemimycena) ist da noch ordentlich Arbeit angesagt. Vielleicht wird auch mal ne Webseite draus.
    Auch ja, nur falls es interessiert, die Anzahl aller Komplett-Dokumentationen in diesem Jahr aus allen Pilzgruppen zusammen liegt bei über 200, also ich kann euch gut mit Bildern versorgen, so ich dazu komme. ;)


    Zitat von Ingo  W


    Endlich jmd., der mich versteht.
    Und da hört man in den letzten Tagen doch tatsächlich ständig, dass sich das mit dem Pilzebeschäftigen für dieses Jahr erledigt hat, weil der Winter Einzug hält.


    Tja, man muss eben im Winter nur genauer hingucken. Geben tut's immer genug. Oder besser: Mehr als genug.


    @Alle: Weil ihr so begeistert seid von den kleinen, dann habe ich hier noch einen farbenfrohen Winzling, der an Farn wächst und bei weitem nicht so selten ist, wie in mancher Literatur angegeben: Mycena pterigena, Farn-Helmling. (Nobi, Du kennst ja den Standort, wo ich den herhabe ;) )



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    hier hat es seit einigen Tagen schon geschneit und gefroren. Die oberste Schicht des Waldbodens ist gefroren, was natürlich bedeutet, dass die meisten Pilze so aussehen wie diese Dehnbaren Helmlinge (Mycena epipterygia), die dank Frost alles andere als dehnbar waren:


    Klar, Becherchen, Rindenpilze und co kann man in Massen finden, aber ich wollte ja eigentlich Helmlinge haben und zwar nicht gefroren.
    Und die findet man auch recht schnell, so man denn weiß, wo zu suchen ist. Es gibt zahlreiche filigrane Arten, die auf Blättern wachsen und da nur die oberste Schicht wirklich gefroren ist, suche man sich einfach ein Plätzchen wie dieses hier u.a. mit Eichenlaub und wühle darin herum:


    Bereits nach wenigen Sekunden waren die ersten zur Stelle, schöne, intakte, aber winzige kleine Helmlinge an Eichenlaub:


    Man sieht, dass die Exemplare über eine kleine Basalscheibe an der Stielbasis verfügen, was die Bestimmung in Kombination mit dem Substrat Eichenlaub schon klar macht: Es ist Mycena mucor.



    Mikroskopisch von den folgenden Arten durch die Cheilozystiden mit längeren, unregelmäßigen Auswüchsen, die Hutdeckschicht (HDS) mit Zellen mit langen Auswüchsen und die glatte Stielrinde klar abgegrenzt:


    Kaum einen Meter weiter die nächste Art, die makroskopisch nicht über eine Basalscheibe verfügt und deren Lamellen den Hutrand nicht ganz erreichen. Wie Mycena mucor ist auch diese Art überwiegend weiß gefärbt, aber im Durchschnitt länger gestielt.
    Es handelt sich hier um Mycena polyadelpha, ebenfalls an Eichenblättern:




    Wieder am gleichen Substrat, einige Meter weiter, einige Gruppen rosalicher Winzlinge. Genau die wollte ich finden. Mycena smithiana unterscheidet sich von den vorigen Arten makroskopisch durch die rosa Färbung und ist auch hier bereits eindeutig, so das Substrat denn Eichenblätter sind. Mikroskopisch von M. polyadelpha durch die größeren Sporen, die konstant 2-sporigen Basidien (was polyadelpha aber gelegentlich auch mal kann) und die anderen Stielrinden-Endzellen unterscheidbar.




    Zwischen den rosalichen Exemplaren fanden sich zwei intensiv orangebraune Exemplare, die sich nach mikroskopischer Untersuchung jedoch auch als Mycena smithiana entpuppten:


    Freilich waren auch noch andere, weiter verbreitete Arten zur Stelle, wie etwa der Bogenblättige Helmling, der ja inzwischen gemeinsam mit einigen anderen Helmlingen der Sektion Hiemales eine eigene Gattung bekommen hat und deshalb Phloeomana speirea heißt:


    Beim Stöckchendrehen hätte man hunderte Becherchen, Rindenpilze und Schleimpilze mitnehmen können. Aber die Zeit habe ich leider nicht. Hier z.B. Trichia varia neben einem nicht näher untersuchten Rindenpilz:


    Chondrostereum purpureum macht natürlich auch immer was her, sogar gefrostet:


    Und zuletzt noch was Nicht-Pilziges: Haareis, immer wieder schön:


    Die Tour habe ich bereits gestern gemacht, hat etwa eine Stunde gedauert und ich habe etwa eine Strecke von 150 Metern oder weniger zurückgelegt. Also völlig normales Tempo für eine Helmlingssuche. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ulli,


    ich finde, Du zeigst absolut eindeutige Fichtenzapfenrüblinge. Mycena plumipes bildet keine so filigranen, langstieligen Fruchtkörper mit im Verhältnis dazu so kleinen Hüten. Zudem ist die Hutform ganz anders, beim Helmling auch in jüngeren Stadien nicht so flach wie beim Zapfenrübling.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Sepp,


    im Robich (Mycena d'Europa vol. 2 von diesem Jahr) werden viele Varietäten, darunter auch var. viscosa, weiterhin getrennt ausgeschlüsselt. Im Wesentlichen nur wegen der braunen Hutfarbe ohne Gelbtöne und des gleichzeitig gelben Stiels.
    Persönlich hatte ich nur sehr wenige Funde dieser Varietät, die - wie bei Dir auch - immer an Holz wuchs und kräftiger gebaut war als normale var. epipterygia, die ja mitunter auch gerne mal braune Hüte haben, besonders jung, und inmitten normaler var. epipterygia vorkommen.
    Deswegen betrachte ich die persönlich nach wie vor getrennt.
    Ob die Varietäten der Art alle so gerechtfertigt sind und ob und wie viele kryptische Arten sich im epipterygia-Komplex befinden, dass muss erst noch abschließend geklärt werden. Siehe dazu auch den letzten Absatz hier: http://www.mycena.no/epipterygia.htm
    Aronsen führt die Varietät auf seiner Internetseite übrigens auch noch getrennt: http://www.mycena.no/viscosa.htm


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    Nr. 1 ist Mycena vulgaris, eine im Spätherbst ziemlich häufige Helmlingsart, die bei feuchter Witterung ebenso schleimig ist wie Roridomyces.



    Im Unterschied zu Roridomyces ist bei Mycena vulgaris der Hut feucht ebenso schmierig wie der Stiel, die Lamellenschneide lässt sich als klebriger Faden abziehen (wie bei M. epipterygia), die Hutfarben sind deutlich dunkler, bis zum Rand grau und die Riefung ist viel deutlicher ausgeprägt. Zudem hat Roridomyces wegen seines anderen Aufbaus der Hutdeckschicht eine körnige Hutoberfläche.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Hella,


    auch, wenn ich es derzeit nicht wirklich mit Worten begründen kann, zeigst Du hier eindeutig einen Schüppling und keinen Hallimasch.


    Zu den anderen Arten:


    3. bei der Größe im Vergleich zu den Nadeln kann ich mir nur den Kleinen Nesterdstern vorstellen. Der Kammerdstern ist klar größer und auch etwas anders gefärbt.
    4. Kein Schleimpilz, sondern ein Porling, bzw. dessen Nebenfruchtform: Oligoporus ptychogaster.
    7. Sollte Tricholoma sulphureum, Schwefelritterling sein.
    8.1 Mycena inclinata
    8.2 Mycena galericulata
    8.3 Mycena rosea
    10. Ein Cortinarius aus der Gruppe um C. collinitus (Blaustiel-Schleimfuß)
    11. Tricholoma sp, einer der Erdritterlinge
    12. Schwierig zu sagen, könnte Tapinella panuoides, Muschelkrempling sein
    13. Ein Häubling, Galerina sp
    14. Bei sowas kommt meistens Otidea leporina raus
    15. Psathyrella sp, Faserling
    16. Müsste Agrocybe erebia sein
    17. Agaricus sp


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    auch von mir Glückwunsch an alle Sieger!


    Dieter, das Treppchen ist ja für Dich mittlerweile zur Gewohnheit geworden. :evil:
    Ich schreib Dir heut Abend nochmal.


    Zitat von abeja

    Eine Frage hätte ich aber zu der Pilzart bei Platz 1, Blutmilchhelmling ... auf Fichtenzapfen ... macht der das auch?


    Ich habe es gerade versucht nachzulesen, dazu findet man nichts (?).
    Der Pilz sieht natürlich +- so aus (aber "Blut" überprüft?), könnte es nicht der FichtenzapfeHELMLING sein, zumindest teilweise findet man Bilder, wo der so rosalich aussieht.


    Mycena haematopus wächst in aller Regel auf Laubholz, wobei auch von seltenen Vorkommen an Nadelholz berichtet wird. Persönlich hatte ich noch keinen, aber ganz ausschließen möchte ich nicht, dass es auch sehr selten Vorkommen an Zapfen geben könnte.
    Aber ganz unabhängig vom Standort ist hier aber ein klares Merkmale zu sehen, das haematopus sicher ausschließt: Die intensiv roten Lamellenschneiden. M. haematopus hat keine gefärbten Schneiden, höchstens leichte trockenheits- oder altersbedingte Verfärbungen können vorkommen.
    Der Fichtenzapfenhelmling, Mycena plumipes = strobilicola, hat ebenso ungefärbte Schneiden und ist mehr oder weniger braun, violette Farbtöne fehlen hier ganz. Es gibt noch eine im Mittelmeerraum vorkommende Art, Mycena seynii, die an Pinus-Zapfen wächst und u.U. so aussehen könnte. Aber ich gehe mal von einem Fund hier im mitteleuropäischen Raum aus.
    Da haben wir mit so intensiv gefärbten Schneiden zunächst M. rubromarginata, die ich aber viel heller und deutlicher gerieft kenne, auch der Gesamteindruck passt hier nicht dazu.
    Um's kurz zu machen: Ich bin mir sehr sicher, dass es sich hier um Mycena purpureofusca handelt.
    Da passen die Schneiden, die violettgraue Färbung, die Statur und auch der Standort Nadelholz, da sind Zapfen mit eingeschlossen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    das sind Keulenfußtrichterlinge (Ampulloclitocybe clavipes = Clitocybe c.). Schneckling ist damit gar nicht so weit weg, denn die Gattung Ampulloclitocybe gehört zur Schnecklingsverwandtschaft (Hygrophoraceae).


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Stefan,


    da hast Du recht, von der Zystidenform her gefiele mir soluta auch besser.
    Die Basis ist mir bei den Kleinen in der Tat oft abgebrochen, aber beim Größten ist sie einigermaßen intakt. Auch wenn das jetzt keine wahnsinnig auffällige Knolle ist, aber ich würde das noch als knollig durchgehen lassen:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Sepp,


    danke für deine Einschätzung. Ich denke Nr. 2 lässt sich als lepidissimum abhaken.
    Aber so richtig kann ich nicht an die Identität mit Nr. 1 glauben. Die sind sich mikroskopisch schon in vieler Hinsicht ähnlich, aber die Sporen sind bei Nr. 1 deutlich größer und länglicher. Makroskopisch Hut flacher, deutlich mehr violett gefärbt, Stiel anders als der Hut gefärbt und deutlich dünner.
    Sicherlich könnte das ein oder andere Merkmal alters- oder standortbedingt sein, aber in Summe ist das schon ziemlich viel, was anders ist.


    Nr. 1 werde ich mal weiterhin als Entoloma sp bezeichnen.
    Aber vielleicht finde ich ja noch Kollektionen zwischen den beiden Erscheinungsformen, die dann wieder eine Art vermuten lassen könnten.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    manchmal ist es einfach unglaublich, was es in Wäldern zu entdecken gibt, die man seit der Kindheit eigentlich meint zu kennen. Zudem wurde der Wald erst wieder mit dem Harvester bearbeitet, was ja eigentlich pilzmäßig nichts Gutes bedeutet. Hier allerdings traute ich meinen Augen nicht, als ich in den mittlerweile wieder moosigen Schneisen in 50m Abstand gleich zwei attraktive Rötlinge der Untergattung Leptonia gefunden habe, die ich nie zuvor gesehen habe. Und das mitten im stinknormalen Kiefern-Fichten-Wirtschaftswald. Da traten die dort immer in großen Mengen wachsenden Brätlinge und Pfifferlinge in den Hintergrund.


    Entoloma sp #1
    Ein bis 1,3cm Hutdurchmesser und über 5cm langer violetthütiger Zärtling mit leuchtend dunkelblau glitzerndem glatten Stiel. Der Stiel im Sonnenlicht war ein echter Hingucker, das kommt auf dem Bild etwa zu 50% rüber.
    Leider habe ich null Ahnung, welche Art das sein soll. Mit dem Aussehen kann es ja nicht so viele geben. Dazu heterodiemetrische, große Sporen, Schnallen in der HDS, Pigmente intrazellulär. Zystiden gibt's keine, weder an den Lamellen noch am Stiel.
    Erinnert optisch an eine Miniaturausgabe der E. placidum, die es aber ja alleine schon durch den Standort im Nadelwald nicht sein kann.



    Entoloma lepidissimum cf
    Hier bin ich eigentlich recht sicher, jedoch finde ich keine Schnallen der HDS. Kennt die Art jemand aus eigener Erfahrung und kann sie hier erkennen oder auch nicht?
    An Zystiden habe ich nur 2-3 Elemente finden können, die an Cheilos erinnern, aber die Art darf ja auch ohne sein. Der Rest passt für mein Dafürhalten. Die Lamellen sind ohne gefärbte Schneiden und von Anfang an sehr hell und stark zum Hut und Stiel kontrastierend.





    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    weiter geht's mit dem nächsten Rissi aus dem gleichen Wald, diesmal habe ich keine Idee zur Art.


    Gefunden in Kiefern-Fichtenwald, keine Laubbäume in der näheren Umgebung.
    Bis 1,8cm Hutduchmesser, bis 4,2cm hoch.
    Geruch spermatisch.
    Stiel nur mit hyphigen Elementen, keine klaren Kaulozystiden gefunden. Steilbasis nicht knollig.
    Cheilo- und Pleurozystiden nach oben hin verschmälert, flaschenförmig mit normaler Wandstärke und ohne deutliche Gelbreaktion in KOH.
    Sporen glatt: 8-10 x 5-6 µm.



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Risspilzfans,


    habe hier den nächsten Kandidaten vom 06.08.:


    Gefunden unter Kiefern und Fichten, an feuchtem Wegrand.
    Geruch neutral, ich konnte nichts spermatisches feststellen.
    Maximale Größe: 2,8cm Hutdurchmesser, 4,6cm Gesamtlänge, die meisten Exemplare noch jung.
    Stiel nach unten und oben hin heller, besonders an der Basis heller als der Rest des Stiels. Stielbasis knollig.
    Kaulozystiden habe ich gar keine gefunden, höchstens am äußersten oberen Rand ein paar einzelne Elemente, die als Zystiden durchgehen könnten.
    Cheilo- und Pleurozystiden vorhanden, diese oben recht abgestutzt, nicht lang ausgezogen, meist ziemlich dünnwanding. In KOH verfärbeten sich einige etwas gelblich, beim ältesten Exemplar fanden sich einige Zystiden mit orangebräunlichen Inhalten. Manche Zystiden in der Mitte verschmälert.
    Sporen höckerig, recht klein: 6,5-9 x 5-7 µm.



    Lamellenschneide:


    Ich könnte mir wegen der kleinen höckerigen Sporen, der Zysiden ohne deutliche Halsteil und der makroskopischen Erscheinung mit heller Stielknolle I. assimilata vorstellen. Kann das passen?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ditte,


    Wow, vielen herzlichen Dank für die ausführlich Erklärung und natürlich die Bestimmung. :thumbup:
    Ich hab schon wieder den nächsten Risspilz am Start (auch ohne Pleuros), muss mich aber erst wieder um einen Fund aus dem eigenen Garten kümmern.


    Besonders Deine ausführlichen Erklärungen machen die für mich eigentlich größtenteils unbestimmbaren Inocyben doch sehr interessant. Dieter ist natürlich auch nicht ganz unschuldig, dass mir Rissis immer mehr Spaß machen. Jedenfalls werde ich mir diese hochspannende Gattung dieses Jahr in jedem Fall sehr viel genauer anschauen als ursprünglich geplant.


    Hier hab ich nochmal den obigen Bildausschnitt in größer:



    Zitat von Ditte

    Du machst schöne Dokus und gute aussagekräftige Fotos, Matthias.


     
    Danke, ist zwar ziemlich aufwändig, aber es lohnt sich auf jeden Fall. So nebenbei: Obige Doku ist etwa die 160. so ausführliche Dokumentation, die ich dieses Jahr von allen Pilzgruppen zusammen gemacht habe. Bloß komme ich arbeitsbedingt leider kaum dazu hier viel im Forum zu zeigen.



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    und hier die Nr. 2 der letzten Tour:


    Die Daten:


    Fundort: Grasig-moosiger, gemähter Straßenrand. Unter Birken und Fichten, wie üblich.
    Größe: bis 4,6cm Hutdurchmesser und 6,5cm Gesamthöhe.
    Stiel: nur oben bereift, Stiel unten geknickt, Stielbasis nicht knollig.
    Geruch: Nicht spermatisch, eher nach altem Urin. Allerdings hatten beide Exemplare schon jeweils eine gebräunte, madige Stelle am Hut, wodurch der Gammelgeruch auch zustande kommen könnte.
    Sporen: sehr unterschiedlich groß, 7-11,5 x 5-7 µm.
    Nur Cheilozystiden vorhanden, Kaulozystiden ziemlich schlank und lang.



    Vor allem mit so unterschiedlichen Sporen fand ich da bisher keine passende Art.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    habe wieder mit Dieter bei der letzten längeren Tour ein paar Inocyben dabeigehabt. Bei diesem hier bin ich mir eigentlich recht sicher mit langei, aber was heißt das bei mir schon.


    Die Daten:


    Fundort: auf einem Friedhof unter einer großen Birke und einer Fichte direkt daneben. Weiter weg gäb's noch Kiefer, halte ich aber als Mykorrhizapartner hier für sehr unwahrscheinlich.
    Größe: 2 x 3,4 und 2,3 x 3cm
    Stiel: nur oben bereift, schön weißlich, ziemlich kurz, Stielknolle fast gar nicht ausgeprägt.
    Geruch: Intensiv spermatisch.
    Sporen: glatt, 7-8 x 3,5-4,5 µm.
    Cheilo- und Pleurozystiden sehr zahlreich, mit Kristallen besetzt, Kaulozystiden meist rundlich-ballonförmig, aber auch ein paar länglichere Elemente waren vorhanden.





    Ist das Inocybe langei?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Pablo, hallo Ditte,


    sofern ich mich mit dem lila Hauch (es ist wirklich nur ein Hauch, keine deutliche Färbung) nicht täusche, dann passt pusio wirklich gut. Wenn ich mich täusche aber fuscidula auch.
    Ich habe die Sporen nochmal gründlicher nachgemessen, es gibt tatsächlich auch einige mit 11 µm Länge, darüber habe ich aber nichts mehr entdeckt.


    Ich werte den mal als Stirps pusio mit Fragezeichen wegen dem etwas unsicheren Violetthauch.


    Vielen Dank an euch beide,
    Matthias


    PS: Gestern fanden Dieter und ich wieder mehrere Risspilze, darunter auch zwei recht spannende. Für mich jedenfalls nicht alltägliches, ich stelle die im Lauf der Woche noch ein. Derzeit komme ich vor lauter Pilzen nicht im geringsten mehr hinterher.

    Hallo Chris,


    Ceratiomyxa fruticulosa ist richtig, die Art ist unverwechselbar.


    Wenn du auf den Bildern genau hinsiehst, hast du auf Bild 2 mitte/oben links noch einige graue Weichbecherchen (Mollisia sp) drauf und auf Bild 3 in der Mitte einige dunkelbraune, längliche Schleimpilze, die der Gattung Stemonitopsis angehören. Ich meine da am Stiel auch ein silbriges Häutchen zu erkennen, womit es, wenn ich das richtig beurteile, Stemonitopsis typhina ist.


    Viele Grüße,
    Matthias