Beiträge von Mreul

    Hallo Martin,


    ja, das weiße Sporenpulver konnte ich sogar zweimal beobachten, einmal beim Anfertigen des Sporenabdrucks und dann noch im Blumentopf selbst, als die älter wurden, bildete sich ein weißlicher Belag auf machen darunterliegenden Tonkugeln.

    Im Tropenwaldhaus von Bayreuth wurde schon mal elaiophylla gefunden, die war aber kleiner und nicht büschelig wachsend. Hier fühlt sie sich offenbar sehr wohl. Ich bin gespannt, was am Montag noch übrig ist, noch immer sind Exemplare nachgewachsen. Die Farben an sich sind wie Du sagst auch schon nicht gerade Lepiota-typisch, aber die Gattung kann bei weltweiter Betrachtung so einiges hervorbringen.


    Hallo Steffen,

    die ist sicherlich ganz gut verbreitet, die allermeisten Vorkommen dürften kaum je erkannt, dokumentiert oder beachtet werden. Ich drück Dir die Daumen, dass Du sie bald mal fotogen vor die Kamera bekommst.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Andy,


    danke, ich wollte hier v.a. die Mikros zeigen, weil davon gibt's noch nicht so viele Fotos im Netz, die Art selbst wird ja durchaus öfters gezeigt. Die Farben sind aber echt eindrucksvoll, wenn man die Hüte umdreht und die Lamellen sieht. Erinnert farblich etwas an z.B.Tricholoma sulphureum, riecht aber zum Glück nicht so streng.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Bohan,


    alles klar, hier das, was Hennebert zum Unterschied der beiden Gattungen schreibt

    "Clathrosporium differs from Spirosphaera mainly by the
    presence of bilateral branching of the coiled conidiogenous
    hyphae, which are unilaterally branched in the latter. As a
    result, the propagules are far more complex and more compact in
    Clathrosporium species than in Spirophaera species.
    Nawawi and Kuthubutheen (1987) already noted opposite
    branching as a diagnostic character, but stated that coiling of
    the main hyphae and branches did not occur, although their
    drawings and photographs of Clathrosporium intricatum
    clearly demonstrate it occurring. Clathrosporium differs also
    by its stronger pigmentation and by its habitat, which can be
    wet terrestrial substrates, such as wet, rotten wood, as well as
    submerged plant material.
    "

    Ich kenn Spirosphaera florifromis nicht so dunkel pigmentiert wie bei Deinem Fund und mit etwas dünneren Einzelzellen, aber das kann auch altersbedingt sein, ich hatte Spirosphaera erst einmal. Clathrosporium ändert die Farben jedenfalls beträchtlich im Reifeprozess, ich kenn aber selbst nur C. compactum von 4 Funden and zwei Standorten.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Bernd,


    oh ja, das wusste ich zwar, dass es eine andere Probe war, aber hatte ich vergessen zu erwähnen.

    Gespannt bin ich, ob ich hier sowas auch mal finde, allzu viel Hoffnung mache ich mir da aber nicht.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    aktuell verfolgen mich die Pilze sogar bis an den Arbeitsplatz. In zwei Büros wachsen jeweils eine ganze Menge kleiner Schirmlinge gleichzeitig, jeweils in Blumentopf mit Drachenbaum, Dracaena marginata.

    Die Art wollte ich schon lange mal finden, hab sie aber nie gefunden und jetzt letzte Woche schoben sich auf einmal kleine Pilzköpfe aus der seit Jahren nicht veränderten Blumenerde.

    Insgesamt scheinen sich die sehr wohl zu fühlen, ich zählte im Verlauf des Wachstums, das bis jetzt seit ca. 2 Wochen anhält, über 50 Exemplare, das größte mit 4,3 cm Hutdurchmesser.

    Die Fotos mit den Tonkugeln sind vom Originalstandort, die mit schwarzer Erde hab ich daheim nachfotografiert, weil ich vor Ort mit meinem Stativ nicht seitlich rankäme, daher hab ich die Fotos frei Hand mit einer Kompaktkamera gemacht.

    Hier nun also mein Erstfund von Lepiota elaiophylla:


    Und hier noch die wesentlichen Mikros dazu.

    HDS:


    Stielflocken:


    Cheilozystiden:


    Sporen:

    (7.0) 7.1 - 8.0 (8.4) × (3.5) 3.7 - 4.1 (4.3) µm

    Q = (1.8) 1.9 - 2.0 (2.1) ; N = 30

    Me = 7.5 × 3.9 µm ; Qe = 2.0

    Sporen in Melzers:


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,


    hier hätte ich auch noch ein paar Bilder. Die Bestimmung Ch. brunneola würde ich bestätigen, es gibt keine Stichococcus-Algen, die mit Ch. trichialis eine Symbiose bilden würden.


    Sporen:

    (3.0) 3.2 - 4.0 (4.5) × (2.6) 3.0 - 3.8 (3.9) µm

    Q = 1.0 - 1.2 (1.4) ; N = 41

    Me = 3.6 × 3.4 µm ; Qe = 1.1


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    hier hätte ich nun nach Erhalt der Sendung noch ein bisschen was zu ergänzen:


    Sporen:

    (4.6) 4.8 - 5.9 (6.3) × (2.2) 2.5 - 2.9 (3.0) µm

    Q = (1.7) 1.8 - 2.2 (2.7) ; N = 28

    Me = 5.3 × 2.7 µm ; Qe = 2.0

    Asci hab ich keine intakten finden können


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Matze,


    mit dem Befallsbild an Moos und dem ja gut erkennbar braunen Sporenpulver kommt da sicher nix anderes raus als Chromocyphella muscicola.

    Es gibt schon weitere cyphelloide Basidiomyceten mit ähnlichen Fruchtkörpern, aber die verursachen kein solches Schadbild am Moos oder sind viel kleiner, haben keine braunen Sporen oder kommen an anderen Substraten vor (z.B. Episphaeria fraxinicola).


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Martin,


    super, danke für die Aufklärung. Hab von dieser Gattung noch nie was gehört. Jetzt muss ich da auch mal wieder genauer schauen, weil da gibt es doch noch mehr an Nadeln als ich bisher wusste. Flechten mach ich aber auch nur nebenbei, aber ab und an kann ichs nicht lassen. Ich hab auch noch vor ein paar Jahren eine bisher unbestimmbare cf. Arthonia, ebenso winzig an einem sehr dünnen Ast von Cytisus gehabt. Vielleicht ließe sich das auch mit dem Buch eher bestimmen, falls die auch an Blätter und Nadeln gehen könnte, was ich mir vorstellen könnte. Werd ich mir wohl früher oder später mal zulegen, danke auch für den Literaturhinweis.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Bohan,


    danke fürs Zeigen, sehr interessante Arten zeigst Du hier.

    Ein paar Ergänzungen und Anmerkungen hab ich dazu:

    16. Steht aktuell in der Gattung Cyathicula. Crocicreas ist da schon ein bisschen was anderes, wenn man mal die Typusart gesehen hat (C. gramineum).

    29. Tremella versicolor hab ich dieses Jahr auch mehrfach gefunden. Scheint bei gezielter Suche ganz gut verbreitet zu sein.

    33. Minimedusa find ich ja das Highlight, hab ich noch nie gesehen, aber schon danach gesucht. Bislang erfolglos.

    34. Ich hab grad die Unterscheidungsmerkmale nicht im Kopf, aber mit der Gattung Clathrosporium hast Du auch verglichen?


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Björn,


    perfekt, danke Dir. Erstaunlich, dass man im Netz so wenig dazu findet, also generell Rostpilze an Akelei.

    Klenke und Scholler bestellt ich mir jetzt definitiv mal.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    bei diesem Fund bräuchte ich mal wieder Unterstützung der Phyto-Kenner, meine Literatur und Recherchen geben dazu nix Eindeutiges her.

    Bei einem Besuch von Bekanntschaft gestern fielen mir in deren Garten zahllose Aezienlager an Akelei/Aquilegia auf. Ich hab selber jede Menge Akeleien im Garten, hab dort aber sowas noch nicht im Ansatz gesehen, auch eine Nachkontrolle brauchte nichts hervor.


    Am Fundort ist großflächig kaum eine Pflanze ohne die orangen Flecken:

    Die Mikros dazu:


    Ich dachte dann zunächst, kann ja nix Besonderes oder Seltenes sein, fand aber dann weder in Jules Buch noch auf ihrer Seite was dazu.

    Eine weitere Recherche im Netz ergab dann gleich mehrere Namen:

    Hier wird so ein Befall vorgestellt und jeweils als Puccinia agrostidis bezeichnet:

    Luopioisten kasvisto

    Latvijas Daba un kultūrvēsture DZIEDAVA.lv

    Hier sogar nochmal mit ebenso üppigem Befall wie bei meinem Fund, aber als Puccinia recondita:

    Бурая ржавчина пшеницы (Puccinia recondita) фотографии, видео и истории
    Бурая ржавчина пшеницы (Puccinia recondita) представлены фотографии, сделанные участниками проекта ГИФ, даны ссылки на видео, представлены занимательные…
    mycoweb.ru

    Keine der Seiten nennt die jeweils andere Art.


    Daher jetzt die Frage, was ist das jetzt, oder kann man die Art am Ende nur über den Wechselpartner bestimmen, wie auch bei z.B. Aecidium thalictri, etc.?


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    das spricht in der Tat dagegen. Dass einer vom anderen abschreibt mag sein, aber die rote vs. blaue Reaktion wurde bei Flechten (im Gegensatz zu den Apikalapparaten der Helotiales, etc.) schon lange so beachtet, insofern wäre es verwunderlich, wenn das so lange sich falsch halten würde. Ich kann es natürlich auch nicht ausschließen. Die Alternativen wären, es gäbe noch eine andere Art, die dann über keinen Schlüssel erreichbar wäre bzw. wohl gar nicht beschrieben wäre oder die Art kann mal so und mal so reagieren.

    Eine der drei Möglichkeiten wird es sein, leider kann ich das Rätsel nicht auflösen. Solange es keine neuen Erkenntnisse dazu gibt, würde ich die Art als viridisorediata archivieren mit entsprechendem Vermerk wegen der Hemiamyloidität.


    Ich hab es so noch nicht ausprobiert, ob die Reaktion über lange Zeit nachlässt, aber wundern würde es mich nicht, bei Mollisia gibt es gelbe KOH-Reaktionen, die werden manchmal schon nach 15-20 min spürbar schwächer.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Martin,


    bei bouteillei ist das Hymenium hemiamyloid, Typ RB. (Falls Dir oder jemand anderen das nix sagt, siehe hier unter "Hemiamyloidity": https://in-vivo-veritas.de/art…erior-to-melzers-reagent/)
    Das bedeutet: In Lugol wird das Hymenium bei geringer Konzentration zunächst blau, bei stärkerer Konzentration dann zunehmend rötlich bis braunschwarz.

    Hier sieht man den Übergang:


    Behandelt man das Ganze mit KOH vor, dann wird alles blau. KOH alleine führte zu keiner nennenswerten Reaktion.


    Hier mal die ganze Doku (die Asci in Lugol sind bewusst mit geringer Konzentration blau gefärbt worden, damit man den Ascus-Aufbau besser sieht):


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Tonio,


    die Konidien und der Aufbau der Synnemata erinnern mich an die Gattung Cephalotrichum. Die Arten, die ich von Dung kenne, sehen etwas anders aus, aber vielleicht wirst Du in der Gattung fündig.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    solche Beläge an Harz sehe ich ziemlich oft, meist sind die auch unterm Mikro ähnlich zu Deinem Fund. Ich kam aber noch zu keinem Ergebnis bei meinen Funden, hatte aber auch keine Flechte auf dem Schirm, entweder waren da keine oder übersehen.

    Hast Du schon mal die Monografie von Heuchert et al ausprobiert?
    https://www.ingentaconnect.com…2jbvkmaqgh3e.x-ic-live-02
    Weil ich finde den Schlüssel dort eigentlich ganz verständlich und es gibt auch eine Übersicht was an welchen Flechten bekannt ist. Wenn Du bei einem Begriff nicht weiterkommst, gern fragen, ich meine das schon halbwegs zu verstehen.


    Muss ich auch mal wieder anschauen sowas.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    hier die ehemalige Seite von Andreas über congregatus (vergrößerbar). Er hat auch Funde aus Blumentöpfen in sein Artkonzept eingeschlossen:

    (Edit: Das Forum verkleinert automatisch so, dass man kaum mehr was lesen kann, selbst in Originalgröße. Daher auf zwei Teile aufgeteilt, so gehts gerade so)


    Bei mir wachsen übrigens gerade wieder ein paar Exemplare.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Emil,


    sowas nennt sich nach momentanem Stand Coprinellus (meinetwegen auch Tulosesus) congregatus.

    Ich weiß grad nicht, ob es schon genetische Studien gab, die belegen würden, dass der Freiland-congregatus damit wirklich identisch ist, weil die "Blumentopf-congregatusse" sind schon konstant kleiner und wachsend nie büchelig. Das ist die selbe Art:
    http://www.pilzflora-ehingen.d…/arthtml/ccongregatus.php


    Ich hab die alljährlich auch in rauen Mengen in Tomaten- und Gurkenazuchttöpfen, später auch bei den Geranien auf den Fensterbänken.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    hier noch ein paar Ergänzungen von mir, ich hab Proben von beiden Stellen erhalten. Die Fotos sind alle vom ersten Fund an Trichaptum fuscoviolaceum. Ich werd die Art hier auch mal gezielt suchen, das wäre gut möglich, dass es die hier auch gibt.

    Becherunterseite:

    Asci:

    Sporen:

    (3.0) 3.3 - 3.9 (4.0) × (2.6) 2.8 - 3.6 (3.7) µm

    Q = (1.0) 1.05 - 1.2 (1.3) ; N = 30

    Me = 3.6 × 3.1 µm ; Qe = 1.1


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    hiervon hab ich auch eine Probe erhalten. Die sichelförmigen Gebilde oben sind sicher Konidien eines Hyphomyceten, der mit Phaeocalicium nichts zu tun hat. Ich hab die in meiner Probe nicht gefunden.

    Stiel:

    Becherunterseite:

    Übergang zum Stiel:

    Becherrand

    Asci:

    In Lugol:

    Sporen:

    (10.2) 11.4 - 15.2 (17.3) × (3.9) 4.3 - 5.4 (5.6) µm

    Q = (1.9) 2.2 - 3.4 (4.0) ; N = 22

    Me = 13.2 × 4.9 µm ; Qe = 2.7


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Grüni,

    Zitat

    also ist er auch einverstanden?

    weiß ich noch nicht, noch kam keine Antwort. Ich melde mich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er das nicht wäre.

    Zitat

    Wenn du ihn besser kennst, kannst du ihn vielleicht mal überreden, der Einfachheit halber ins Forum einzutreten

    Das hab ich schon versucht, aber da hatte ich keinen Erfolg. Ich geb ihm immer alles weiter, was sich im Forum zu dem Treffen tut.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Thorben,


    ich könnte mir vorstellen, dass das schon beides auf obovatum passt. Die Maße vom ersten passen ja auch gut zu dem im verlinkten Artikel genannten, da sind dann die vom zweiten eher etwas zu groß.

    So oft hab ich den noch nicht gehabt, hier noch eine Kollektion, die passt von den Sporenmaßen her geradezu ideal zu denen im Schlüssel und liegt damit in der Konidienlänge zwischen deinen beiden:


    Viele Grüße

    Matthias