Beiträge von Mreul

    Hallo Risspilzfreunde,


    vor etwa einer Woche habe ich gemeinsam mit Dieter ein recht großes Einzelexemplar eines Risspilzes gefunden.


    Die Daten hierzu:


    Fundort: Überwiegender Fichtenwald, an Wegrand (unter Farnen) bei Fichte, Kiefer und weiter entfernt einige wenige Birken.
    Größe: Hut: 3,2cm Durchmesser, Gesamtlänge: 8,6cm.
    Geruch: vor Ort nur als solcher wahrzunehmen, aber in Dose und nach Zerreiben eindeutig spermatisch.
    Hut: filzig-faserig, in der Mitte mit dunklerem, zugespitztem Buckel.
    Stiel: nur oben bereift, auf ganzer Länge (je nach Lichteinfall) ein schwacher Lilaton zu erkennen. Im zweiten großen Makrobild kommt die lilaliche Farbe jedenfalls auf meinem Monitor sehr gut an die vor Ort wahrgenommene Farbe hin.
    Sielbasis: nicht verdickt
    Sporen: 8-10 x 4,5-5,5 µm, glatt.
    Kaulozystiden: sehr lange und schmal mit (meist) relativ dünner Wand.
    Cheilo- und Pleurozystiden reichlich vorhanden, recht ähnlich, meist kristallbesetzt, mit normaler Wandstärke, in KOH ist diese etwas dicker und einige Zystiden mäßig gelb verfärbend. Lamellenschneide mit keuligen, farblosen Zystiolen untermischt.






    Lässt sich dazu ein Name vergeben? Exsikkat ist vorhanden.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Pablo,


    Zitat von Beorn


    Bei der Amphinema, da meinst du sicher diese Zystiden, Matthias?


    Also weit aus dem Hymenium ragend, dünnwandig, septiert mit großen Schnallen und zumindest apikal pp fein inkrustiert?
    Das wäre dann schon ein wesentlicher Punkt. Ein Blick auf die Sporen kann nicht schaden, daß das von Form und Größe auch etwa passt, aber so viele Pilzchen mit solchen auffälligen Septozystiden gibt es ja nun auch wieder nicht.


    ganz genau die meine ich. Diesmal hab ich davon aber keine Bilder mehr angefertigt, da ich die Art schon x-fach hatte. Die Sporen habe ich zwar nicht mehr extra vermessen, aber wenn da irgendwas nicht auf Amphinema gepasst hätte, wäre das sicher aufgefallen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    zunächst mal ein Dank an alle für das Lob ebenso wie für Kritik.


    zur "Schizopora" kann ich nur sagen, dass es wohl wirklich keine ist. Aber da ich die Art nicht genauer untersucht habe, wird der unbenannt bleiben müssen.


    Die Amphinema dagegen hatte ich kurz zur Kontrolle unterm Mikro und auch bei nur kurzer Untersuchung kommt mit den typischen Zystiden ja nichts anderes in Frage.


    Zur Mycena: Soweit ich mich erinnere hatte ich vor Ort keine Zweifel an capillaris. Allerdings war es noch ein junges Exemplar, das sich zu mikroskopieren wohl nicht wirklich gelohnt hätte. Als Alternative käme noch M. polyadelpha in Frage, die gelegentlich auch an Buchenblättern wächst. Bislang war hier alles, was ich an kleinen weißen Helmis Buchenlaub unterm Mikro hatte capillaris, aber ganz auszuschließen wäre polyadelpha in der Tat nicht.


    Bei Täublingen bin ich raus, da kennst Du Dich ja mittlerweile sehr viel besser aus als ich, Dieter. ;)
    Edit: Warst ja schon schneller als ich mit dem Antworten. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ditte,


    danke sehr für die prompte Bestimmung. :)
    Geregnet hat es vorher eine ganze Zeit lang nicht, vielleicht liegt die Farbe ja am feuchten Untergrund. Einige hundert Meter entfernt war die Art nochmal zu finden, am Rand eines Bachlaufs. Die Exemplare dort waren schon ziemlich alt und hatten auch so eine dunkle Färbung.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Risspilzfreunde, hallo Ditte,


    bei meiner letzten Tour gemeinsam mit Dieter haben wir mehrere Risspilze gesammelt. In diesem Gebiet ist uns Inocybe pseudoasterospora var microsperma schon mehrfach begegnet, auch diesmal 2 Mal. Doch da gibt es eine optisch ähnliche Art, die aber eine deutliche Basalknolle hat und alleine schon deswegen wohl was anderes ist. Mikroskopisch dazu Sporen mit ein paar mehr Ecken, etwas dünnwandigere, mit weniger Kristallen besetzte Zystiden, denen zudem fast immer ein dünner werdender Halsteil fehlt.


    Die Daten dazu:
    Funddatum: 09.07.16
    Fundort: Bodensaurer, sumpfiger Fichtenwald, ca. 700m. Im Sphagnum, aber außerhalb des Kernbereichs des Sumpfes. Unter Fichte, gemeinsam u.a. mit Amanita fulva.
    Größe: Hutdurchmesser bis ca. 3,5cm, bis ca. 6cm Gesamthöhe.
    Stiel: Nur oben mit Kaulozystiden, diese nicht allzu häufig und oft bauchig.
    Stielbasis: deutlich knollig verdickt.
    Cheilos und Pleuros vorhanden, siehe Fotos.
    Sporen: (7)8-10 x 6-7 µm.
    Geruch: Mit meiner aktuell nicht ganz freien Nase könnte das sowohl als spermatisch als auch als erdig durchgehen.





    Lässt sich da zur Art was sagen?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Holger,


    Du hast einen Weichritterling (Melanoleuca sp) gefunden.
    Die warzigen Sporen und die Zystiden - das sind natürlich welche - sind da eindeutig. Die Sporen kannst Du mal in Melzers Reagenz anschauen, dann wird das amyloide Ornament deutlich sichtbar.


    Bei den einzelnen Arten der Gattung halte ich mich aber zurück, da fehlt mir die Erfahrung und bei der Gattung ist ohnehin mehr unklar als klar.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ulla,


    vielen Dank für die Bestätigung der Art!
    Der Fund war ganz klar auf sächsischer Seite (4640/3).


    Hallo Rotfüßchen,


    danke Dir.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Schleimpilzfans,


    folgenden Schleimpilz haben ich und Dieter am 23.04. in einem Auwald nahe Leipzig gefunden. Gewachsen an einem relativ dicken Blattstiel.
    Da es dort längst keinen Schnee mehr hatte und das Gebiet mit ca. 120m nicht sehr hoch liegt, dürfte es keine nivicole Art sein.
    Dann lande ich bei Lamproderma scintillans. Die Darstellung der Art hier: http://www.discoverlife.org/mp…h=Lamproderma+scintillans passt ebenso sehr gut, weswegen ich eigentlich relativ sicher bin. Aber bei mir bislang unbekannten Arten gehe ich lieber auf Nummer sicher.



    Falls weitere Merkmale benötigt werden sollten kann ich noch nachuntersuchen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    für alle, die an einer Auflösung interessiert sind:
    Dank Pilzmels Hinweis auf die Gattung Panaeolus konnte der Pilz dann schnell geklärt werden: Es ist Panaeolus cinctulus.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    habe letztes Wochenende eine Psathyrella gefunden, die schon optisch irgendwie interessant aussah, jedenfalls anders als die hier sonst üblichen spadiceogriseas um die Zeit.
    An Merkmalen habe ich folgendes festgestellt:


    Standort: Ein Haufen pflanzlicher Abfälle, vorwiegend altes gemähtes Gras. Am Rand des Haufens fand sich am Boden eine Gruppe von 4 Exemplaren.


    Hutdurchmesser: ca. 4cm
    Gesamthöhe: bis 6cm
    Lamellenschneide: weiß, ohne rote Unterlegung
    Geruch: frisch, wenig auffällig


    Sporen: 13-16 x 8-10 µm, in KOH dunkel braun, Porus deutlich
    Basidien: 4-sporig
    Cheilos: häufig, oft etwas verbogen-wellig, ab und an apikal leicht kopfig verdickt, 22-38 x 7-10 µm
    Pleuros: keine gefunden
    Kaulos: sehr häufig, ähnlich den Cheilos aber größer, bis mind. 50 x 12 µm
    Schnallen: vorhanden
    HDS: aus blasigen Zellen


    Mit den Merkmalen komme ich auf Psathyrella badiophylla, wobei ich mir da eigentlich ziemlich sicher bin. Aber da ich die Art zum ersten Mal sehe frage ich zur Sicherheit lieber nochmals nach.


    Was mich stört: die sehr breiten Sporen. 10 µm ist zwar schon die absolute Ausnahme, aber 9 µm werden regelmäßig erreicht. Eine weitere Messung ergab Sporen ab 12 µm Länge und 7 µm Breite. Aber keine der Sporen war unter 7 µm breit.
    Und badiophylla wird (z.B. in GPBW) als recht dünnstielige Art beschrieben, aber wenn die auch bis 6cm Hut- und 5mm Stieldurchmesser haben darf (vielepilze.de), dann passt das wieder.




    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Nando,


    nur noch eine kleine Anmerkung: Der Schwarzborstling heißt wissenschaftlich Pseudoplectania nigrella.
    Pyrenopeziza petiolaris ist das Blattstiel-Spaltbecherchen an den Stielen von Ahornblättern. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Anna,


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum und vielen Dank für die Bestimmung.
    Ich bin schon sehr gespannt, ob sich die Art noch öfters finden lässt. Bislang kannte ich die nicht.


    Hier noch meine gerade eben fertiggestellten Bilder des Fundes:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    genau sowas hab ich vor ein paar Jahren im Garten an der Unterseite einer alten Spanplatte gefunden. Sogar Asci waren zu sehen. Bislang hatte ich auch noch keine Ahnung, was das sein könnte.
    Blöderweise finde ich gerade meine unbeschrifteten Bilder von damals nicht mehr, aber so besonders waren die ohnehin nicht.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    die Huthaut ist ohne Zystiden, von daher kann auch Rickenella ausgeschlossen werden.
    Gröger und FN führeten nicht zu einem Ergebnis.


    Ich werde mal Andreas Gminder anschreiben und wenn es was Exotisches ist, dann wird's freilich wenig aussichtsreich mit einer Bestimmung. Die heimischen Nabelinge sind ja schon schwer genug. Aber vielleicht kann ja wenigstens noch die Gattung geklärt werden.


    Danke und viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    vor inzwischen einiger Zeit, genauer am 03.01.2016, tauchte in einem Warmhaus des ÖBG Bayreuth ein Pilz mit Nabelingshabitus auf, den weder ich noch Christian einordnen können. Noch nicht einmal die Gattung ist sicher.
    Das Warmhaus ist zur Überwinterung vieler Pflanzen in Kübeln gedacht, es herrscht also kein tropisches Klima. Gefunden wurde die Art in einem Pflanzkübel mit Nothofagus dombeyi.


    Kurzbeschreibung:
    - bis ca. 5 oder 6cm hoch, Hutdurchmesser ca. 1-2,5cm.
    - Hut dünnfleischig, gerieft, in der Mitte deutlich vertieft.
    - Lamellen herablaufend
    - Geruch und Geschmack unauffällig
    - Basidien 4- und 2-sporig
    - Sporen 5-7 x 4-5 µm, inamyloid
    - Cheilozystiden bis 40 x 8 µm
    - Kaulozystiden 15-48 x 5-14 µm
    - HDS-Hyphen parallel
    - ohne Schnallen


    Christians Ergebnisse:

    Zitat

    Im ersten Präparat fast alle Basidien 2-oder 1-sporig, selten 4-sporig, ein andermal eher umgekehrt. Daher vermutlich auch die unterschiedlichen Sporengrößen, (4,5)5-7(7,5)x(3)4-5(5,5) qm; nicht selten mit zentralem Tropfen, besonders beim Trockenmaterial; auch in Form sehr variabel, unregelmäßig mandel-, tropfenförmig, oval bis rundlich.
    Cheilozystiden +/- zylindrisch, im Gegensatz zu den spindelig-flaschenförmigen Kaulozystiden. Die HDS besteht aus einem regulärem (nicht verflochtenem) Hyphensystem, was bei Omphalina s. str. eher die Ausnahme sein dürfte. Durchmesser der Hyphen von HDS und Stielcortex bis ca.12 qm. Trotz fast stundenlanger Suche habe ich nur eine einzige, aber zweifelsfreie Schnalle (am Stiel) gefunden.
    Trotz (scheinbar) vieler markanter Mikromerkmale weiß ich auch nicht, in welcher Gattung man diesen Pilz unterbringen könnte. So dürfte es bei Omphalina s. str. kaum derartig geformte Kauozystiden geben; wenn überhaupt, dann eher haarförmige. Ähnliches dürfte für die einfach strukturierte HDS gelten, wodurch sich weitere Arten bzw. Gattungen ausschließen. Andererseits kann mir nicht vorstellen, dass es etwas gänzlich Neues sein könnte; zumal in den Überwinterungshäusern (inklusive Venlo-Block) bislang nur Arten aufgetreten sind, die auch im Freiland wachsen.



    Christians Zeichungen:





    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    ja, ich verstehe, wo das Problem liegt. Einen Versuch habe ich noch gewagt. Leicht mit Kongorot angefärbt und mit einer noch kürzeren Belichtungszeit ließen sich einige Sporen noch etwas klarer darstellen:



    Das sollten aber jetzt eindeutige Öltröpfchen sein, würde ich meinen. Ein paar Sporen hatten aber auch keinen erkennbaren Inhalt.
    In jedem Fall vielen Dank für die Unterstützung bei diesem Becherchen. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    Zitat von Ingo  W

    ...aber mit der Sicht auf den Ölinhalt in den Sporen bin ich nicht so recht zufrieden.


    Das kann ich natürlich so nicht auf mir sitzen lassen. ;)
    Besser?
    Ganz scharf ist recht schwierig, weil sich die Sporen immerzu leicht bewegen.



    Sporen habe ich jetzt bis 9 µm Länge messen können.
    Und ein Update der Collage:


    Ist Hyaloscypha quercicola damit jetzt sicher?


    Die Makros sind alle gestackt, das am stärksten vergrößerte aus 16 Einzelbildern, die anderen um 10.


    Hallo Christian,


    danke! Ich benutze eine Canon EOS 100D, die mit Adapter an ein Bresser Science TRM-Mikroskop adaptiert ist.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    auf dem gleichen Ästchen wie die Parorbiliopsis wuchs in noch größeren Mengen dieses Becherchen hier mit makroskopisch viel deutlicheren Haaren und mikroskopisch kleineren Sporen ohne Ölinhalte. Ich denke, dass das Richtung Hyaloscypha geht, was wirklich passendes habe ich da aber noch nicht gefunden. Mit der Gattung habe ich null Erfahrung.
    Lässt sich das so bestimmen?





    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Sven,


    geniale Pünktchen hast du da gefunden. :thumbup:
    Querschnitte der Fruchtkörper krieg ich noch hin, aber die Scheibchen, die du da abschneidest, sind schon beeindruckend. Das schaffe ich nicht, Kompliment!


    Hysterographium und Pleomasssaria stehen weit oben auf meiner Will-Finden-Liste. Letztere hab ich schon längere Zeit gezielt gesucht, so auch heute, aber ohne Erfolg.
    Splanchnonema pupula ist hier auch recht häufig. Und die Lophiotrema hatte ich neulich sogar auf Ligustrum, wächst wirklich überall.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    danke für die sehr ausführliche Antwort. Auf die Idee, dass es so halbbefestigte Ascusbasen als Merkmal gibt, wäre ich nie gekommen.


    ich hab hier mal einiges schnell zusammengetragen und rudimentär bearbeitet. Alles im gleichen Maßstab.


    Soweit ich die Haare erkennen kann, dürfte das um 20-30 x 3 µm liegen. Gemessen hab ich dafür nur zugespitzte, also die, die du rot markiert hast. Bei anderen bis über 60 µm langen Elementen bin ich nicht sicher, ob das auch Haare sind.


    Bei den Ascusbasen habe ich ein paar gefunden, die so abgesetzt sein könnten, siehe ganz unten. Ganz sicher bin ich mir aber nicht, so eindeutig wie bei deinen Fotos hab ich nichts gefunden.


    Hallo Ingo und alle Kleinbecher-Fans,


    folgendes Becherchen fand ich mit 2 weiteren inoperculaten Bechern auf einem ca. 1cm starkem Laubholzast. Welches Holz es genau ist kann ich nicht sagen.
    Bei diesem bis ca. 200 µm großen Becherchen komme ich auf Hyaloscypha/Parorbiliopsis minuta, kann das stimmen?
    In einigen Präparaten fanden sich winzige kleine Konidien, die auch im Sporenbild zu sehen sind.



    Viele Grüße,
    Matthias