Beiträge von Beorn

    Hallo, ihr beiden!


    Mir sind da ja beide "Seiten" verständlich. Natürlich will auch ein Verlag seinen Output irgendwie schützen, denn der hat ja auch einen nicht unerheblichen Aufwand. Wie der Verlag das dann macht, kann man so oder so bewerten, und vor Gericht geht es eben in erster Linie um geltendes Recht - und damit nicht unbedingt um "Gerechtigkeit". Vorschlag: Nimm den Link raus aus deinem beitrag, Björn. Und alles Weitere müsste man dann via PN besprechen.


    Klar hätte ich dich auch gefragt, Christoph. Aber natürlich wollte ich mir das mal angucken, wie das funktioniert. Das Resultat ist ja so oder so das Gleiche. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    Hallo, Tanja!


    In der Tat. Mir sind schon ein paar komische Konstellationen begegnet, wo der eine Pilz über den anderen "wuchs", aber Schizopora habe ich so auch noch nicht gesehen.

    Wäre also auf jeden Fall gut, das irgendwie zu konservieren.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Aha. Danke, Björn!

    Nun habe ich das kapiert - ist in der tat eine sehr graue Grauzone, muss ich sagen.

    Auf der einen Seite: Für Leute ohne Universitätszugang ist das tatsächlich kaum machbar, an bestimmte Literatur zu kommen (es sei denn, man hätte ein paar Konten in Übersee oder so). Auf der anderen Seite soll es ja auch für die Wissenschaftler, die an solchen Themen arbeiten, eine anständige Vergütung geben. Die lässt sich leider nicht besonders gut aus Steuergeldern bzw. Wirtschaftssponsoring requirieren, weil "Peniophorella praetermissa" interessiert die Wirtschaft einen Scheiß (ist ja nicht industriell relevant, dh. Wissen zu solchen Pilzen lässt sich nicht in Profit umrechnen) und aus Steuergeldern gäbe es tatsächlich wichtigeres zu finanzieren (wobei man da ruhig auch wass abknapsen könnte für all das sinnlos rausgeschmissene Geld in so vielen Bereichen...).

    Anyway: Daß es mehrere "Pniophorella praetermissas" gibt ist somit mal bewiesen, wie man die trennen kann wohl leider nicht (außer genetisch), und in dem Fall rechne ich es den Autoren hoch an, nicht direkt ein Paket aus "kryptischen" Taxa geschnürt zu haben, also den jeweiligen Sequenzen gleich einen Namen verpasst zu haben.
    Bleiben wir vorerst eben bei "s.l.", und zukünftige Funde herbarisiere ich mal, vielleicht kann man irgednwann morphologisch noch mehr draus machen.



    LG; pablo.

    Hallo, Tina & Chris!


    Ich finde die Farbe hier schon grenzwertig für Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius), wogegen sie gut zu Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus) passen würde. Schaut mal in einer Gemüseabteilung der Wahl die Zuchtformen an: Die sind ebenfalls so hell und sehr oft völlig ohne Grautöne.

    Selbstverständlich bildet Pleurotus ostreatus in Mitteleuropa ganzjährig Fruchtkörper: Die Art braucht keinen Frostreiz. Wenn's im Sommer nachts mal kühl wird (~ 10/15°) reicht das völlig aus, um mit der Fruchtkörperbildung zu beginnen.


    Allerdings: Die Wuchsform, also die Form der Fruchtkörper mit deutlichen, langen Stielen, fehlendem oder schwach ausgeprägtem Basisfilz und den im Jungstadium krass "löffelförmig" ausgeprägten Fruchtkörpern wären aus meiner Sicht wiederum deutliche Hinweise für Pleurotus pulmonarius. Die Wuchsform halte ich persönlich für das signifikanteste Trennmerkmal, zusammen mit der Dicke von Hutfleisch und Huthaut, sowie eventuell dem Gilbungsverhalten: Pleurotus pulmonarius läuft beim Trocknen an verletzten Stellen gerne sehr auffällig schwefelgelb an (die anderen beiden Arten gilben auch aber in einem etwas anderen Farbton). Hutfarben sind dann gut, wenn sie wirklich sehr dunkel und graubraun sind (dann wohl immer ostreatus - wenn Habitus nicht völlig anders).

    Weniger sichere Merkmale sind aus meiner Sicht die Reaktion mit Sulfovanillin, Geruch und Substrat (incl. Substratzustand) sowie die Mikroskopie (Ausbildung von sklerifizierten Hyphen scheint vor allem Altersabhängig zu sein).

    Das alles ist aber nur eine Theorie, zusammengeschraubt aus eigenen Beobachtungen und ein wenig Literaturstudium.

    Generell müsste man das mal wirklich erforschen und einige Dutzend Kollektionen ausführlich dokumentieren und sequenzieren.

    Kritisch sind aus meiner sicht vor allem wild wachsende Zuchtformen von Pleurotus ostreatus (wegen den hellen Fruchtkörpern), sowie deren Kreuzungen mit einheimischen "Urformen" (dunkle, fette Fruchtkörper und Fruchtkörperbildung nur bei wirklich niedrigen Temperaturen).
    Bei Ansicht solcher Kollektionen wie hier (Hutfarbe ---> Pleurotus ostreatus & Habitus ---> Pleurotus pulmonarius) drängt sich zudem die Frage auf, ob nicht Pleurotus ostreatus und Pleurotus pulmonarius in der Lage sind, Hybriden zu bilden. Auch das wäre mal interessant zu untersuchen (genetisch sowie Kreuzungstests in Kultur).

    Denn solche Kollektionen, wo Merkmale, die man eigentlich für recht wichtig hält, kunterbunt durcheinander gewürfelt sind, finde ich leider viel zu häufig.



    LG; Pablo.

    Salve!


    Hm, den Artikel habe ich tatsächlich nicht in meiner Sammlung.

    Vor allem wäre natürlich interessant, ob die Autoren es geschafft haben, irgendwelche konstanten morphologischen oder ökologischen Parameter zur trennung verschiedener taxa herauszuarbeiten. Daß es sich um einen Specieskomplex handelt, war ja schon lange vermutet worden, nur war es zuvor noch nicht gelungen, einzelne morphologische Sippen klar zu skizzieren.

    Du hast nicht zufällig einen Link zu der Arbeit bei Science - Hub, Björn? Irgendwie finde ich den gesuchten Artikel nicht... :(



    LG; Pablo.

    Hallo, Tanja!


    So aus der Distanz sieht das für mich wie eine Schizopora paradoxa aus, die ihre Fruchtkörper auf einem alten, abgestorbenen Porling platziert hat (Cerrena unicolor, Trametes trogii, Daedaleopsis confragosa... das ist sicher nicht mehr wirklich feststellbar).

    Die Sporenmaße, die du angibst, könnten dazu ebenfalls passen; Schizopora paradoxa hat auch echte Skeletthyphen und ist in jeder Hinsicht - nuja: "Veränderlich". :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Jawollja, Peniophorella pratermissa passt sehr gut mit den Zystiden und Sporen. :thumbup:

    Eine sehr variable Art übrigens (Makro- wie mikroskopisch) und vielleicht eben tatsächlich nicht nur eine Art, sondern ein schwer aufzuklabüsterndes Artenaggregat.

    Glückwunsch zu den schönen Aufnahmen der Stephanozystden, bei den meisten meiner Funde dieser Art sind die entweder nur sehr spärlich ausgeprägt oder fehlen quasi ganz. Letzteres ist irgendwie doof, aber mit den zwei weiteren zystidentypen (oft angedeutet kopfige Leptozystiden + oft zugespitzte Gloeozystiden (SV-)), der Sporenform und Größe sowie dem fehlenden braunen Schmodder in den Fruchtkörpern ist die Art dann dennoch bestimmbar.



    LG, Pablo.

    BonSoir, Peter!


    Ich glaube nicht, daß der immer anisartig riechen muss. Tut der Lungenseitling (pleurotus pulmonarius) ja auch nicht.
    Aber wie du sagst: Diese Form ist schon wirklcih bemerkenswert. Eben tatsächlich wie kleine Füllhörnchen, mit weit runter laufenden Rippen an den ziemlcih deutlich ausgeprägten Stielen.

    Du kannst sie ja mal eine Zeit lang beobachten (wenn sie versteckt stehen, so daß niemand die wegsammelt), dann müsste das mit den oft +/- zentrisch gestileten Hüten noch auffälliger werden, auch die Stielrippen prägen sich noch mehr aus und die Stiele werden bald von der Basis her bräunlich.



    LG; Pablo.

    Hallo zusammen!


    ich wäre schon eher bei einem Rotfußröhrling (Gattung: Xerocomellus) als bei einem der Gartenröhrlinge (Gattung: Hortiboletus).

    Bei mir kommt das Fleisch sehr gelb rüber im Schnitt, sowohl im Hut als auch im Stiel. Bei Hortiboletus wäre tatsächlich engelii die sinnvollste Option, aber der blaut meistens auch und hat nicht so ein gelbes Stielfleisch.


    Bei Xerocomellus wäre schon pruinatus (Bereifter Rotfußröhrling) die naheliegendste Option mit der Kontextfarbe. Der sollte aber in der Tat blauen, allerdings nur langsam (wie Stefan schreibt: Bis 15 min Wartezeit!) und ausschließlich am Stiel (außen und innen im Schnitt). Am Stiel außen kann man sonst nicht viel erkennen, weil ja so ziemlich alle Filzröhrlinge (nicht nur in den Gattungen Hortiboletus und Xerocomellus) mal mehr mal weniger rote Farben am Stiel haben können.



    LG, Pablo.

    Guten Abend!


    Schon, Lukas und Frank haben da sicherlich recht. Ideal auch so am Stein anhaftende, vom Pilz (?) besiedelte Teile wie das Stückchen Wurzel und das Blatt auf dem ersten und dritten Bild. Das reicht schon völlig aus für eine Untersuchung. Wichtig ist natürlich: Trocknen vorm Verschicken.

    Ich sende mal eine Konversation mit "Zielkoordinaten", falls das Interesse nach wie vor besteht.



    LG; Pablo.

    Moin!


    Klar hätte ich auch Lust, den Fund zu untersuchen. :)

    Wenn's ein NoFu (Non - Fungus = KeinPilz) ist,, wäre das schnell klar und man kann's beiseite legen. Aber wenn es ein Pilz ist, dann wär's ja wirklich was Tolles.

    Mit Amaurodon habe ich zwar keine Erfahrung, aber >die Gattung ist durchaus übersichtlich<, das bekäme ich schon auch raus.
    Aber einen Steinbrocken mit der Post verschicken... Das musst du wissen. Wenn ja, schicke ich dir meine Postanschrift gerne per PN.

    Es gibt aber vielleicht noch eine weitere Option: Möckmühl ist ja nicht allzu weit weg von Mannheim. Also falls du mal hier in der Gegend wärst, Felix, dann könnte ich den Stein auch direkt in Empfang nehmen. Oder ich wäre mal bei dir in der Ecke ("Kalkriegel" klingt gerade irgendwie ziemlich spannend), dann könnten wir uns auch da treffen. Ich bin allerdings nicht motorisiert, aber das wie und wo kann man ja allzeit besprechen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Ui, nee, ich glaube, da stimmt was nicht.

    Hyphoderma roseocremeum hat doch deutlich länglichere Sporen, vor allem auch im Mittel deutlich über 10µm lang, verlängert ellipsoid oder fast schon zylindrisch. Der Sporeninhalt sollte auch anders sein (wobei man das in Leitungswasser oder KOH<5% kontrollieren sollte). Mit den Zystiden stimmt auch was nicht, die sehen bei H. roseocremeum auch noch ein wenig anders aus normalerweise. Eine Hyphoderma (s.l.) dürfte das schon sein, aber die Gattung ist schwierig, und hier müsste man schon genauer gucken.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Den Lamellenansatz hatte ich da agr nicht beachtet, das war über's Bild schwer zu erkennen. Nur den rosaockerlichen Schimmer in den lamellen und daß die Lamellen eher entfernt zu stehen scheinen, das hatte mich auf die Idee gebracht. Aber Bilder gucken ist halt was Anderes als die PIlze in der Hand zu haben, und somit traue ich lieber deiner Einschätzung. :thumbup:



    LG; Pablo.

    Salve!


    Tolle Sächelchen dabei, muss ich sagen. :thumbup:

    Die Seitlinge am ende machen auf mich einen sehr Rillstieligen Eindruck. So sehen die jungen cornucopiae bei mir in der Gegend auch aus.



    LG; Pablo.

    Hallo, Schupfnudel!


    Nicht irritieren lassen von den Überlgeungen auf der ersten Seite wegen den "zwei Pappelrotkappen".

    Die mit den groben und deutlich weißen Stielschuppen ist ja als Art gut erkennbar und im Grunde ist es für den Alltag für dich egal, ob du diese weißstielige Pappelrotkappe nun Leccinum leucopodium oder Leccinum albostipitatum nennst. Die beiden Taxa sind als Synonyme zu verstehen, und aus meiner Sicht stimme ich Christoph völlig zu, daß dann leucopodium Priorität haben muss, aber das ist letztlich ein Problem für die Taxonomen. Mit der Bestimmung hat es erstmal wenig zu tun.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Oh, hoppla. Das ist wissenswert, denn die Art ist in meiner Gegend durchaus häufig und ich nehme den gerne auch mal zur kulinarischen verarbeitung mit. In diesem Jahr auch schon ein Fruchtkörper, der sicher mehr als 90g wog, somit wäre mein "Jahressoll" schon übererfüllt.

    Ich denke, ich werde den gar nicht mehr sammeln, und habe mir mal eine Notiz gemacht, daß am Montagabend auch im Verein zur Sprache zu bringen, ist sicher auch für die PSVs aus der Gegend interessant.



    LG, Pablo.

    Hallo, Felix!


    "Farbe" wäre auch mein erster eindruck gewesen. Aber man weiß ja nie: Manchmal passieren ja auch sogenannte Übersteiger. Klar ist Terana caerulea (Blauer Rindenpilz) ein Holzzersetzer und bildet die Fruchtkörper dann auch auf dem Substrat (nach meinen beobachtungen übrigens stets offen liegendes oder hängendes Substrat, auch in Substrathaufen, aber nicht in vergrabenem Substrat). Wie bei vielen anderen Pilzen können sich die Fruchtkörper aber auch mal auf anliegende Strukturen verlagern. Auf anliegende äste und Zweiglein habe ich das schon gesehen, aber noch nie auf Stein. Nicht bei Terana jedenfalls.


    Hier wären auch das Farbspektrum der Fruchtkörper und die Struktur ungewöhnlich, da hätte ich sogar an Holz Zweifel, ob das tatsächlich Terana ist.

    Die naheliegendste Option (wenn es tatsächlich ein Pilz wäre) wäre dann wass aus der gattung Amaurodon. Das sind dann auch Mykorrhizapilze, und damit wären die auch etwas variabler was die Platzierung ihrer Fruchtkörper angeht. Da wären Fruchtkörper auf Steinen eher denkbar als zB bei Terana.
    Ich glaube von Tomentella (ist ja stammbaumtechnisch nicht weit von Amaurodon weg) sind sogar fruchtkörper an Steinen dokumentiert? Sicher bin ich nicht. Tomentella an Dung wurde schon gefunden, und vorstellbar ist bei Mykorrhizapilzen ja Vieles.


    ich würde auf jeden Fall mal reinlinsen, um sicher zu gehen, daß es wieklich Farbe und nicht doch ein Pilz ist.



    LG; Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Dito. Das ist natürlich auch mein Problem: Ich kenne die anderen Arten nicht, wegen allgemein viel zu wenig untresuchten Kollektionen aus der Gruppe.

    Jedenfalls kam ich ja mit dem Schlüssel acuh wegen Sporenform & Sporenornament parallel zu Inocybe occulta (die vermutlich auch nicht selten ist), aber die Abbildungen der Sporen (Ditte hat für die Art leider noch keine Abbildungen auf ihrer Seite) zeigt schon noch mal was Anderes.

    Und da Ditte auch nothomixtilis favorisiert, müsste das schon passen. Die anderen, im Artikel beschriebenen und diskutierten arten fallen wegen diverser anderer, dann recht klarer Abweichungen raus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Caloboletus calopus gibt es sowohl auf sauen Böden (dann oft montane Gegenden und mit Nadelbäumen als Mykorrhiza) und auf klakreichen Böden (dann gerne mit Laubbäumen und thermophil). Die Stielfarben sind recht variabel, ich hatte auch schon mal welche (allerdings dann meistens ältee Fruchtkörper), wo kein Rot mehr am Stiel zu finden war.
    Schnittbilder könnten da schon hilfeich sein, denn Caloboletus radicans hat ja oft diese roten Zonen im Stielfleisch - und riecht (wenn durchgeschnitten) im gerubbelten Stielfleisch gerne nach Maggi.


    Wirf auch noch mal einen Blick auf die vermeintlichen Maipilze. So über die Bilder sieht das bei mir sehr nach Mehlräslingen aus.



    Lg; Pablo.

    Hallo zusammen!


    Ist vielleicht ein wenig speziell, was jetzt kommt, also vielleicht für manche nur am Rande interessant.
    Inocybe mixtilis, der "Gerandetknollige Risspilz" wurde lange Zeit wohl als eine einzige, recht variable Art verstanden.
    Mittlerweile ist bekannt, daß wohl Manches, was als "Inocybe mixtilis" bezeichnet wurde, nicht direkt die Art bezeichnet, bzw. "im weiteren Sinne" (sensu lato) verstanden werden muss.

    Einige Risspilzspezialisten (darunter Ditte Bandini, auch hier im Forum bekannt) haben sich dieser Gruppe angenommen, und so erschien im letzten Jahr eine Arbeit mit Neubeschreibungen und einer gründlichen, genetischen und morphologischen Diskussion dieser Gruppe.

    Das wäre folgende Arbeit:

    F. Esteve-Raventós et al.: Taxonomy of the Inocybe mixtilis group

    Persoonia 41, 2018: 213–236


    Vor gut zwei Wochen, anlässlich einer Exkursion des Vereins, konnten wir eine kleine Kollektion von Risspilzchen finden, die schon makroskopisch wie eine Art aus der mixtilis - Ecke aussahen. Also eher kleine, weißstielige Pilzchen mit ockerlichem, eher glattem Hut, ohne auffallendes Velum in der Hutmitte, nicht verfärbend, mit komplett bereiftem Stiel und auffallend dicker, gerandeter Knolle.
    Eine gute Gelegenheit, mal den erwähnten Artikel auszuprobieren, ob auch jemand mit sehr wenig Risspilzerfahrung damit möglicherweise zu einer Bestimmung kommt.


    Gelandet bin ich letztlich bei:

    Inocybe nothomixtilis Esteve-Rav., Bandini & V. González 2018

    Ditte hat die Makro- und Mikroaufnahmen angeschaut und ist immerhin vorsichtig zuversichtlich, daß das eben tatsächlich Inocybe nothomixtilis ist. Freilich mit Restunsicherheit, weil sie den Beleg nicht selbst untersucht hat.


    Die Pilze wuchsen im Pfälzer Wald am steilen Südhang eines Tales (eher trockene Verhältnisse), auf saurem Buntsandsteinboden. Als Baumpartner in Frage kommen Kiefer, Rotbuche und Eiche.


    Auf Bildern sieht das dann so aus:





    Die Bilder sollte man noch anklicken und vergrößern, um die Details auch richtig zu sehen.


    Bestimmungstechnisch (für die Art) sollten folgende Punkte wichtig sein:
    - Hutfarben eher gedeckt, ockergelblich bis blass ockerbräunlich
    - Hutoberfläche nicht ausgeprägt klebrig sondern mehr radialfaserig

    - Knollenrand mit auffallend deutlicher, hochgezogener Pseudovolva (ähnlich wie manchmal bei jungen Amanita citrina)
    - Sporen nicht rundlich (Qm>1,2), im Profil aber nicht "kastenförmig", sondern überwiegend ellipsoid
    - Sporenhöcker gerundet (wenn auch recht kräftig ausgeprägt)

    - Zystiden im Hymenium (Cheilos & Pleuros) deutlich dickwandig (vor allem apikal), Hals selten eingeschnürt, meistens eher sublageniform und einzelne auch spindelig
    - Zystidenbasis zwar gelegentlich mit kurzem Stiel, aber meistens ungestielt


    Der Schlüssel im Artikel für die Artengruppe ist durchaus hilfreich, um einige Arten vorab schon ausschließen zu können, wenn auch an einzelnen Punkten etwas vage, so ist gerade diese Art schwer zu schlüsseln, weil gleich zu Anfang nach Sporenquotient und Höhe der Sporenhöcker getrennt wird. Inocybe nothomixtilis liegt allerdings in beiden Punkten irgendwie so einigermaßen dazwischen, so daß man im Schlüssel beide Wege gehen muss und - das muss man aber immer! - auch die Beschreibungen der Arten mit den Abbildungen dazu genau vergleichen muss.

    Die ähnlichste Art (wenn man dem alternativen Schlüsselbaum folgt) wäre Inocybe occulta, die neben einer anderen ökologischen Amplitude auch eine etwas andere Sporenform und etwas andere Zystiden haben müsste. So ungefähr (nicht im Wortlaut) auch Dittes Erklärung dazu.


    Belegte Abbildungen zu Inocybe nothomixtilis findet ihr natürlich auch auf >Dittes Seite<.


    Inocybe nothomixtilis dürfte im Grunde ziemlich häufig sein, und ich glaube, daß alle meine (wenigen) Funde (bisher auch einfach als "mixtilis" abgelegt) ebenfalls zu dieser Art gehören. Allerdings müsste ich die nochmal genauer angucken, eben weil die Abgrenzung zu Inocybe occulta nicht so ganz einfach ist.


    Also falls mal jemand solche schicken "mixtili" findet, und Zeit und Lust hat, das genauer aufzudröseln: Probiert's mal aus. :thumbup:



    LG; Pablo.

    Hallo!


    Willkommen auch in dieser Runde, Matthias!

    Agrocybe pediades (Raustieliger Ackerling) finde ich hier eine gute Idee. Die Sporen mit dem großen Keimporus sollten schon in die Gattung gehören, die Zystiden passen auch ganz gut zu der Art. Agrocybe pediades ist möglicherweise ein Artenkomplex (keine Ahnung, ob mittlerweile wenigstens genetisch aufgeschlüsselt), aber wenn's ein Aggregat wäre, wäre das meiner Ansicht nach auch makroskopisch schon relativ gut anzusprechen durch die kleinen Fruchtkörper mit mattem, ungerieftem Hut, ausgebuchteten lamellen und satt braunem Sporenpulver. Wichtig makroskopisch ist auch der mehlartige Geruch (Fruchtkörper zerreiben), der die Art (bzw. das Aggregat) von ähnlichen, schmächtigen und unberingten Ackerlingen unterscheidet.



    LG; Pablo.

    Hallo zusammen!


    Danke für die aufmunternden Beiträge! :thumbup:

    In der Tat könnte es schlechter sein, und Funde wie der Elfenbeinröhrling sind schon eine tolle Sache.

    Die Bilder sind allerdings von drei verschiedenen Tagen zusammengetragen, wobei teils an einem Tag mehrere Standorte abgeklappert wurden.

    Das läppert sich dann natürlich. Insofern ist die Frage von Pilzfreund 78 schon auch berechtigt, weil "aus Mannheim" stammt kein einziger Fund. Die anvisierten Gebiete waren Odenwald bei Schriesheim, Viernheimer Heide, Ehrenfriedhof bei Heidelberg und im Pfälzer Wald in der Nähe vom Kurpfalzpark.

    Im Grunde überall das gleiche Bild: Man musste ziemlich Meter machen, um ein paar Funde zusammenzukratzen.


    Der Dornige Stachelbart ist in der Region nicht selten, den fndet man immer mal wieder hier und da. Auch Elfenbeinröhrlinge sind mir schon ab und an begegnet, wobei dies ein sehr erfreulicher Fund war, weil neue Stelle.


    Letzte Nacht hat es aber auch hier ein bissel geregnet, vielleicht bewirkt das ja mal was.



    Lg; pablo.

    Guten Abend!


    "Größer Null" ist immerhin nicht nichts. Aber insgesamt schon sehr, sehr wenig. Kein Wunder, wenn es so dermaßen trocken hier in der Region ist.

    Da fehlt so viel Regen in diesem Jahr und das Defizit des letzten jahres scheint sich auch noch auszuwirken (wurde ja nie "ausgeglichen").

    Die letzten tage an ganz verschiedenen Standorten in welchselnden Besetzungen rannten mir trotzdem ein paar Pilze vor die Linse. Zumeist Einzelgänger.


    Es reicht, um auch mal eine kleine Mahlzeit zusammen zu bekommen, aber acuh dafür muss man weit laufen.

    Nicht im Bild ein paar Flockis, ein (1!) brauchbarer Sommersteinpilz, Sklerotienporlinge, ein (1!) Schwarzblauender Röhrling, Fuchsige Scheidenstreiflinge, Pantherpilze, drei (3!) stecknadelkopfgroße Pfifferlinge und einige Büschel Lungenseitlinge hier und da.


    Ansonsten Goldröhrlinge (Suillus grevillei von der blauenden Fraktion):


    Dorniger Stachelbart (Hericium cirrhatum) an Hainbuche, Einzelgänger:


    Perlpilze (Amanita rubescens):


    Ziegelroter Risspilz (Inocybe erubescens), Einzelgänger:



    Netzhexen (Suillellus luridus):



    Graue (Amanita excelsa var. spissa):


    Eine Birkenrotkappe (Leccinum versipelle), Einzelgänger:


    Ein Elfenbeinröhrling (Suillus placidus), Einzelgänger:


    Und ein arg komisch gefärbter Grasfrosch (Rana cf temporaria):



    In der Farbe hatte ich den noch nie gesehen. Wobei die Art farblich ja anscheinend sehr variabel ist. Komisch nur: Zu der ungesund wirkenden Färbung kommt noch ein seltsamer, schwer zu erkennender grünlichschleimiger Fleck am Ansatz des rechten Hinterbeines (zweites Bild vergrößern, rechte Bildhälfte).
    Hoffentlich nicht krank, weltweit haben ja Amphibien erste Probleme mit einem aggressiv sich verbreitenden Pilz (bzw. wohl mehrere Arten?), bzw. sind anfälliger geworden durch den Artenschwund (fehlende Konkurrenzsituation auch unter Parasiten) und den Individuenschwund einzelner Arten (vorwiegend durch Vergiftung und Biotopzerstörung).



    LG; Pablo.

    Hallo, Leute!


    Das Röten ist gar kein verlässliches Merkmal. Denn das kann bei allen Safranschirmlingen (Gattug: Chlorophyllum) je nach Alter und Witterung auch mal kaum ausgeprägt sein.
    Zudem röten einige Riesenschirmlinge (Gattung: Macrolepiota) ja auch, und zwar eben in der Stielrinde (meistens dann eher weinrötlich).
    Überprüfen sollte man es dennoch immer, denn wenn es ausgeprägt ist, ist das safranrote Verfärbung von Stielrinde, Stielfleisch und Hutfleisch bei Chlorophyllum schon ein gutes Gattungsmerkmal. Vor allem muss man aber die Stieloberflche beurteilen: Safranschirmlinge haben nie einen genatterten Stiel. Dafür aber auch oft einen verschiebbaren Ring, während der bei den Riesenschirmlingen ja auch oft festklebt und sich garnicht verschieben lässt. Die Ringstruktur ist wichtiger, denn der muss bei den essbaren Riesenschirmlingen immer deutlich doppelt sein.



    LG; Pablo.

    Tach!


    Oder - wenn's denn ein Kollar gibt, dann kämen neben dem Rosshaarschwindling (M. androsaceus, ohen Kohlgeruch) und dem Nadel - Stinkschwindling (M. perforans, mit Kohlgeruch) noch die Arten um den halsbandschwindling (Marasmius rotula), das Nadelstreu - Käsepilzchen (Marasmius bulliardii) und das Nadelstreu - Käsepilzchen (Marasmius wettsteinii, riechen beide nicht nach Käse) in Frage.



    Lg; Pablo.