Hallo Bounou,
hast du die Teile noch? Dann schneide doch mal die Stielbasis an, rieche dran und teile uns mit, ob du irgendeine spezifische Duftnote wahrgenommen hast.
Grüße, Jürgen
Hallo Bounou,
hast du die Teile noch? Dann schneide doch mal die Stielbasis an, rieche dran und teile uns mit, ob du irgendeine spezifische Duftnote wahrgenommen hast.
Grüße, Jürgen
Hallo,
beim ersten Bild dachte ich auch zuerst an fechtneri, aber die Schnittflächen, besonders Bild 7 und 8 mit dem kräftigen Blauen im Bereich direkt über der Stielbasis (die auch noch deutlich wurzelt) sind für diese Art dermaßen untypisch, dass ich hier bei Matthias bin: Es dürfte sich wohl tatsächlich um radicans handeln. Ich kenne die Art ähnlich hell, jung auch mit silbrig-seidiger Huthaut und mit relativ kräftigem Stielnetz z.B. von den Wiesbadener Eichen. Diese Form wurde früher teilweise als eigenständige Art Boletus albidus aufgefasst.
Grüße, Jürgen
Hallo zusammen,
immerhin hat der Pilzpapst Elias Fries die hier gezeigte Art (unverkennbar ein Maronenröhrling) 1838 als "Boletus vaccinus" beschrieben.
Und das heißt auf Deutsch: "Kuh-Pilz".
Man kann also auch mit einem falschen Ansatz zu einem "richtigen" Ergebnis kommen...
Grüße, Jürgen
Hallo,
sorry Matthias, ich kann Deine Argumente zwar nachvollziehen, aber ich muss hier Schupfnudel trotzdem vollumfänglich Recht geben: alles pruinatus, nicht cisalpinus.
Grüße, Jürgen
Hi Steve,
ich würde dem zustimmen: Xerocomellus redeuilhii.
Selbst habe ich die Art noch nicht gefunden, aber die Art wurde offenbar schon zweimal in Oberbayern nachgewiesen (Info von Christoph Hahn).
Kind regards, Jürgen
Hallo,
nach meinem Dafürhalten passt das zumindest makroskopisch recht gut auf Leccinum palustre Korhonen. Diese Art wurde zwar von Den Bakker aufgrund von Sequenzierungsdaten mit L. schistophilum synonymisiert, aber daran bestehen in der Fachwelt erhebliche Zweifel. Ich finde auch, dass L. schistophilum schon makroskopisch einen anderen Eindruck macht: Hut mehr "sommersteinpilzfarben", deutliche Tendenz, wie dieser felderig aufzureißen, und vor allem Trama im Schnitt deutlicher grauend.
Grüße, Jürgen
Hallo Beli,
kann bei G. castaneus - Hasenröhrling höhle - Gekammert Stiel ( Stiel Fleisch bei Schnitt ) fehlen ?
da musste ich auch kurz stutzen, aber: offensichtlich kann er das. Die Schnittfläche ist stark ausbelichtet, so dass nicht erkennbar ist, inwieweit die Stieltrama zumindest etwas schwammig-weiche Konsistenz hat.
Den von dir bemerkten bläulichen Schimmer halte ich für ein Artefakt (feiner Schattenwurf mit Farbstich).
Grüße, Jürgen
Hallo Bernd,
mein erster Gedanke war eigentlich der Hasenröhrling, ein älteres Exemplar
dem würde ich zustimmen: überständiger Hasenröhrling. Man beachte auch das kräftige Rotbraun auf der unteren Stielhälfte.
Grüße, Jürgen
Hallo Pablo,
Tipp: eine langsporige und eine kurzsporige Kollektion mal stichprobenhaft sequenzieren lassen. Falls sie sich genetisch unterscheiden, kannst Du den kurzsporigen als Hortiboletus pseudobubalinus neu beschreiben.
Grüße, Jürgen
Hallo Pablo,
Ich hadere tatsächlich mit einigen Merkmalen, und finde auch immer mal wieder Pilze, die nicht so recht entweder zu engelii oder zu bubalinus passen wollen.
das stimmt. Es gibt immer wieder Kollektionen, die z.B. sowohl kräftig blauen als auch intensives Karottenrot in der Stielbasis aufweisen, so dass man sich im Feld nicht so ohne Weiteres auf eine der beiden Arten festlegen kann. Das ist ein weiterer Grund, wieso auch bei mir noch einige ältere bubalinus-Kollektionen unter dem Aggregat communis abgelegt sind und revidiert werden müssen. Da hilft fast nur noch Sequenzieren. Gelardi (2017a) räumt ausdrücklich ein, dass "the taxonomic circumscription of these species, in particular X. bubalinus and X. engelii, is sometimes very difficult, almost impossible without molecular data".
Grüße, Jürgen
Hallo Ingo,
schön dass H. bubalinus mittlerweile einigermaßen anerkannt ist. Ich kann mich noch an Beiträge von vor ca. 10 Jahren in unserem antiken Forum erinnern, wo der Unterschied zu H. engelii/communis in Frage gestellt wurde.
das Problem waren die Sporenmaße. Oolbekkink & Duin (1991) geben in der Erstbeschreibung für bubalinus einen mittleren Sporenquotienten von 2,7 +/- 0,2 an (maximale Streuung 2,2 - 3,4).
Weil aber praktisch alles, was an vermeintlichem bubalinus seither mikroskopiert wurde, einen Sporen-Q deutlich unter 2,5 aufwies und hierin mit communis/engelii übereinstimmte, wurden diese Aufsammlungen dieser (ohnehin sehr plastischen Art) zugeordnet.
Später dann hat man in der Literatur, soweit ich sehe beginnend bei Lannoy & Estades 2001, den Sporen-Q bei bubalinus stillschweigend auf 2,3 "korrigiert", ohne jedoch die Unstimmigkeit mit der Originalbeschreibung zu erklären. Ob der Holotypus von Oolbekkink & Duin diesbezüglich noch einmal überprüft wurde, sei es mikroskopisch, sei es molekularbiologisch, entzieht sich meiner Kenntnis.
Grüße, Jürgen
Hallo,
wirklich ein magnum opus, Respekt!
Nur eine vorsichtige Nachfrage: Bei Aureoboletus projectellus (S. 867) heißt es, die Art sei "in Italien schon eingebürgert" . Gibt es dazu eine Quelle?
Grüße, Jürgen
Das dunkelhütige Dingens aus der ersten Kollektion macht auf mich auch einen komischen Eindruck. Ich habe da Zweifel, daß der zu den anderen (also den hellhütigeren, typischen) bubalinüssen gehört.
Hallo Pablo,
ich habe da nicht den geringsten Zweifel. Bubalinus gibt es sogar rothütig (!).
Viele Grüße, Jürgen
Alles anzeigenHi,
so vom Bauchgefühl her wäre ich beim 2. auch bei H. bubalinus...
l.g.
Stefan
Hallo Stefan,
wieso? X. cisalpinus passt doch hier wunderbar.
Grüße, Jürgen
2) Aureoboletus projectellus
Ribbestokket rørhat (Aureoboletus projectellus)
Wurde zum ersten mal vor 4 Jahren in Dänemark gefunden und ist jetzt an der Stelle häufiger anzutreffen.
Hallo Mario,
die Art wurde schon 2014 auf Bornholm nachgewiesen. Auch in Ost- und Norddeutschland werden immer mehr neue Fundstellen bekannt. Es dürften recht rasch noch mehr werden, da die Art diese Woche als "Falsche Rotkappe" in den überregionalen Medien publik gemacht wurde.
Grüße, Jürgen
ich bin immer noch beim H. depilatum.
Hallo Alexandra,
das letzte Foto des Huts von oben macht die Sache ja nun völlig klar: impolitus, nicht depilatus. Klick dich einfach mal durch (zuverlässig bestimmtes) Vergleichsbildmaterial von Fruchtkörpern beider Arten vergleichbaren Reifestadiums durch, dann wirst Du mir zustimmen.
Grüße, Jürgen
Hallo,
an ripariellus glaube ich hier nicht. Die Art hat weißliches Hutfleisch und müsste im Stiel stärker blauen.
Mir sieht das eher nach Xerocomellus marekii aus (im Prinzip ein rothütiger porosporus), aber ich hatte diese Art selbst noch nicht in der Hand.
Grüße, Jürgen
Hallo,
Matthias' erster Impuls war der richtige: Fahler Röhrling, Hemileccinum impolitum. Auch der Begleitbaum Eiche passt.
Das Schnittbild - Fleisch unveränderlich, in Stielbasis gelb, stark zermadet - schließt crocipodium vollständig aus. H. depilatum hat keine eingewachsen haarig-faserige Huthaut, wie man sie auf Bild 2 (leider etwas unscharf) erkennt.
Grüße, Jürgen
Hallo,
Hemileccinum depilatum ist korrekt. Die Art kann jung roströtlich überhauchte Poren haben, kein Problem. Die häufiger werdende Art profitiert ähnlich wie Caloboletus radicans von der Klimaerwärmung und kommt auch an ähnlichen Standorten vor.
Gruß, Jürgen
Hallo,
ja, ganz sicher cisalpinus.
Gruß, Jürgen
Hallo,
dieser nichtverfärbende Flockenstielige wurde vor geraumer Zeit im Taunus und im Kleinen Odenwald nachgewiesen, siehe hier und hier.
Ein provisorischer Name war Boletus noncolorans Engel & Philipp, ich habe aber nie wirklich daran geglaubt, dass das eine von Neoboletus erythropus genetisch unterscheidbare Sippe ist.
Dasselbe stellt wohl das hier dar.
Ich hatte übrigens vor ein paar Tagen auch wieder Flockenstielige mit Stielnetz.
Man sollte also Pilzen nie verbindlich vorschreiben, wie sie auszusehen haben.
Gruß, Jürgen
.
Hallo,
leider hat Beli zwei wichtige makroskopische Merkmale außer Acht gelassen:
1. die Farbe des Röhrenbodens. Die ist bei A. moravicus - wie man auch auf den Fotos sieht - orangebräunlich, entsprechend ergibt sich im Anschnitt eine hellbräunliche Linie zwischen weißem Hutfleisch und gelbem Röhrenansatz (vergleichbar der Bataille-Linie bei S. luridus). Bei Xerocomus-Arten nichts davon.
2. Bei Bernds Fund sieht man deutlich, dass die Röhren bei Bruch längs zerreißen. Es handelt sich hier also eindeutig um Röhrenwände vom Phylloporus-Typ. A. moravicus hat aber Röhrenwände vom Boletus-Typ: Sie bleiben, zumindest im jungen und mittleren Reifestadium, bei Bruch in Längsrichtung intakt.
Ergo: Bernds Fund ist kein moravicus.
Außer X. ferrugineus käme - wegen des deutlich gelben Fleische sin der Stielbasis - evtl. auch X. chrysonemus infrage, aber da passt das Habitat schlecht und auch Hutfarbe und Stielbekleidung nicht so richtig..
Grüße, Jürgen
Hallo,
seh ich genauso: typischer cisalpinus. Man beachte auf dem oberen Bild die intensiv blaue Abbruchstelle des Stiels.
Gruß, Jürgen
Hallo Andreas,
Bauchschmerzen hätte ich da vor allem wegen der Fleischfarbe im Bereich der Stielbasis.
Grüße, Jürgen
Hallo,
ich würde vorschlagen, hier auch mal in die Richtung bubalinus zu denken, ohne damit eine verbindliche Ferndiagnose abgeben zu wollen.
Grüße, Jürgen