Beiträge von huehnchen69

    Grusselig. Hab mal in nem Beitrag gelesen, dass das Verhältnis von echten zu unechten (zu alt - Lebensmittelvergiftung u.ä.) Pilzvergiftungen ca 1:40 ist.

    Dazu hätte ich mal 'ne Frage. Exakt diese Zahl habe ich noch nicht gelesen, aber allgemein habe ich das auch schon oft gehört/gelesen, dass die häufigsten Vergiftungen im Zusammenhang mit Pilzen Lebensmittelvergiftungen durch alte/verdorbene Pilze seien.


    Das deckt sich allerdings überhaupt nicht mit dem, was bei mir an Anfragen über den Giftnotruf reinkommt.


    Leute mit Symptomen haben meistens Karbolegerlinge gegessen, gelegentlich mal was anderes oder ein Fall von unzureichend gegart. Fälle, bei denen ich es für wahrscheinlich halte, dass Speisepilze zu alt/verdorben waren, hatte ich vielleicht einen oder zwei.


    Um es in eine Statistik zu schaffen, die solche Abschätzungen ermöglicht, müssten auch die Fälle aufgrund verdorbener/alter Speisepilze über den Giftnotruf oder ein KH laufen. Dass dort aber beim Stichwort "Pilzmahlzeit" kein*e PSV eingeschaltet wird, sondern von vornherein gesagt wird: "Ach, bestimmt nur eine Lebensmittelvergiftung" kann ich mir nicht vorstellen.


    Sind eure Erfahrungswerte völlig anders als meine, oder wie könnt ihr euch das erklären? Oder ist das einfach eine falsche Behauptung, die alle voneinander abschreiben/weitertragen, weil sie so schön plausibel klingt?


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Pablo,


    ach, wie schade - ich hatte angenommen, du hättest dich nur aus dem Nachbarforum zurückgezogen und würdest hier noch schreiben, so dass ich irgendwann wieder über Beiträge von dir stolpere.


    Ich hoffe, du hast wunderbare selbstgewählte neue Schwerpunkte in deinem Leben, konntest deinen Geburtstag so verbringen, wie es dir Freude macht.


    Mögen in deinem nächsten Lebensjahr viele deiner Wünsche in Erfüllung gehen!


    Liebe Grüße

    Sabine

    Auch in At gab es erst vor wenigen Tagen einen Todesfall durch Knollis... angeblich eine "ausgesprochene Pilzkennerin", die Knollis mit Parasolen verwechselt hat und sich dann noch weigerte bei ersten Symptomen gleich ins Krankenhaus zu gehen.

    Was meinst du denn mit "vor wenigen Tagen"? Soweit ich das beurteilen kann, ist der Artikel von 2013.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Schrumz,


    es gibt hier ja einige Leute mit viel mehr Ahnung von Schleierlingen als ich, und die schreiben ja bestimmt auch noch was, aber bei so freudig gefärbten Lamellen hätte ich einen Hautkopf in Erwägung gezogen. Hast du mal auf alkohollösliche Farbstoffe in den Lamellen geprüft?


    Live gesehen habe ich C. orellanus leider erst 1x, und das ist über 20 Jahre her. Aber die Lamellenfarbe ist für C. rubellus, der in meiner Gegend ein Massenpilz ist, genauso wie für C. orellanus in Gminder/Karasch mit einem für mein Empfinden passenden "warm rostorange" beschrieben, und an diese Farbe erinnern mich die Lamellen bei deinem Exemplar nicht.


    Beste Grüße

    Sabine


    edit: zu langsam, aber ich freue mich, dass ich nicht die einzige mit der Hautkopf-Idee bin :)

    Hallo zusammen,

    (Andere Personen waren wohl nicht betroffen). Passt da Niemand auf, was da so gegessen wird?

    Ich denke zum einen, dass wahrscheinlich noch nicht viel bekannt ist oder nicht viele Informationen rausgegeben wurden. Einige KHs sind ja durchaus Datenschutz-sensibel.


    Mangelnde Kenntnisse verbunden mit dürftiger Recherche könnten aber mE zusätzlich eine Rolle spielen.


    Aber in dem Artikel, den ich auf der BR-Seite heute früh las, war auch von einem erwachsenen Mann die Rede, der betroffen ist.

    Die Möglichkeit einer Vergiftung durch den Gifthäubling oder (im unwahrscheinlichsten Fall) durch Lepiota Arten wird nicht einmal erwähnt.

    Sollte es tatsächlich so sein, dass in einem der Fälle nur Kinder betroffen sind, würde ich Lepiota nicht für so unwahrscheinlich halten.


    In einer PSV-Fortbildung wurde jedenfalls mal ein Fall vorgestellt, bei dem nur ein oder mehrere Kinder eine Amanitin-Vergiftung hatten, obwohl die ganze Familie Pilze gegessen hatte, und die Ursache war, dass die (eigentlich diesbezüglich vermeintlich recht erfahrenen) Eltern Riesenschirmlinge gesammelt hatten und die Hüte dann einzeln als Pilzschnitzel gebraten und verteilt hatten, nach dem Motto "große Leute große Pilze, kleine Leute kleine Pilze"....


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Nils,


    ich hatte schon Pilzvergiftungs-Verdachtsfälle, die mich genauso ratlos zurückließen wie dich. Denn bei der jährlichen Artikelflut zum Thema Pilze, die dankenswerterweise jeden Herbst übers Land schwappt, hätte ich eigentlich angenommen, dass alle schon mal über die Information gestolpert sind, dass es viele giftige Pilzarten gibt, und man sich auskennen sollte, bevor man welche davon isst.


    Ein paar meiner Highlights waren der Pilzsammler, der einmal durch den Wald gefegt hat und alles, was er gefunden hat, in die Pfanne gehauen hat: Röhrlinge (unter anderem Gallenröhrlinge), Safranschirmlinge, Perlpilze (!), und noch ein paar andere Arten - ohne einen Hauch von Ahnung von Pilzen zu haben. Trotz der Gallenröhrlinge hat er das gegessen. Wie durch ein Wunder war in den Putzresten aber tatsächlich nichts wirklich Giftiges dabei.


    Oder der Pilzsammler, der im Krankenhaus war und sagte, er habe einen Pilz gegessen, der kein Fliegenpilz war. Denn der hatte ja keine weißen Punkte auf dem roten Hut. Auf meine Frage hin, was er denn glaubte, gegessen zu haben (ich hatte eigentlich mit "Apfeltäubling" oder sowas gerechnet) kam nur wieder "keinen Fliegenpilz". Nunja, natürlich war es doch ein Fliegenpilz - mit abgewaschenen Punkten.


    Oder das Paar, das Champignons im Garten gefunden hat (für Vergiftungen mit dem Karbolegerling habe ich ein gewisses Verständnis - viele denken, wenn sie sicher sein können, dass es ein Champignon ist, und kein Knollenblätterpilz, sind sie fein raus). Sie hatten nach der Mahlzeit Bauchweh. Als ich erläutert habe, dass der Karbolegerling eigentlich echt fies riecht, zumindest für die meisten Menschen, und auch so fies schmeckt, meinte der Mann: "Oh, ja, jetzt, wo Sie es sagen: Lecker waren die eigentlich wirklich nicht". Mussten natürlich trotzdem aufgegessen werden.


    Verwirrend fand ich auch den Fall, wo eine Nebelkappe gegessen wurde - als Ziegenlippe 🤔


    Einen schweren Vergiftungsfall hatte ich dieses Jahr aber noch nicht, und ich hoffe, das bleibt auch so.


    Beste Grüße

    Sabine

    Ist der fehlende Ring denn ein notwendiges Kriterium? Ich las, daß dieser des Öfteren fehlen könne.

    In meinen Augen ist, zumindest bis man den Parasol auch dann erkennt, wenn tatsächlich Schnecken den Ring gefressen haben, der am Stiel frei verschiebbare Ring ein unerlässliches Kriterium.


    Denn an einem Parasol, den man stehengelassen hat, weil der Ring weggefressen war oder am Hutrand hing, weil er bei Trockenheit am Stiel festgeklebt ist, oderoder, erleidet niemand einen Schaden.


    An einem Schirmling, bei dem man bei diesem Kriterium mal Fünfe hat gerade sein lassen, weil "der Ring ja bloß festgeklebt ist, eigentlich ist der bestimmt verschiebbar" kann man unter Umständen sterben.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo und Willkommen Buzz Dee,


    wie gut, dass du auf die fehlende Stielnatterung geachtet hast! :daumen:


    Mir begegnet das bei Pilzwanderungen immer wieder, dass der für einen Parasol gehalten wird, deshalb stelle ich die bei mir in der Ausstellung auch gerne nebeneinander (wenn ich beide gleichzeitig da habe), damit man die Merkmale vergleichen kann.


    Aber was mich noch interessieren würde: Wie war für dich denn der Geruch? Der ist für mich beim Spitzschuppigen Stachelschirmling echt fies, so dass allein das - neben der Giftigkeit - mich schon davon abhalten würde, den für die Pfanne in Betracht zu ziehen.


    Beste Grüße

    Sabine

    Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super.

    Ich werde nächsten Montag eine Exkursion mit einer Schulklasse machen. Die Lehrerin hat 4 Schulstunden dafür geblockt. Das wir bestimmt toll 😃.


    Aber was du von dem Unterricht deiner Tochter berichtest, ist ja gruselig. Da frage ich mich, woher die Lehrkraft diese Inhalte bezogen hat. Was meine Kinder in der Schule dazu gelernt haben, war zwar auch schmalspurmäßig (2-3 Stunden in der 3. Klasse und noch mal 2-3 Stunden in der 8. oder 9.), aber wenigstens nicht falsch. Da wäre ich doch bemüßigt, das wenigstens der Lehrkraft rückzumelden, damit sie das nächstes Jahr korrekt vermitteln kann.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    hach, schade, dass ich auf diesen Beitrag erst jetzt stoße, denn ich habe neulich auch einen der Tigerritterlinge gefunden, war allerdings in Eile und habe nur husch-husch fotografiert. Sonst hätte ich mir mehr Mühe gegeben.


    Vielleicht habt ihr dennoch eine Tendenz, ob das eher nach T. filamentosum oder nach T. pardinum aussieht. Vom Standort her würde T. filamentosum nach euren Ausführungen am besten passen, denn sie standen am Wegesrand in einem eigentlich hauptsächlich Fichtenwald, aber wie man auf dem Foto sieht, standen just dort auch Buchen.


    Aber schuppig aufzureißen scheint er ja schon.



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Schwertlilie,


    für mich sieht auch die Hutstruktur am Rand eher nach dem Falschen Pfifferling aus. Aber ich schließe mich an: Das ist so ein Exemplar, das bei manchen Leuten bestimmt als Pfifferling in der Pfanne gelandet wäre, und solange es einzelne Exemplare sind, ist das zum Glück ja auch idR nicht so schlimm.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Cognacmeister,


    dieser war in dem Fliegenpilz-Thread ein bisschen untergegangen, nicht wahr? 🤣


    Ich schließe mich Chorknabe an, dass du bei den Schleierlingen vermutlich richtig unterwegs bist, aber nicht bei den Schleimfüßen.


    Was es ist, weiß ich aber auch nicht. Der Violette Schleierling ist es nicht, und für ziemlich viel anderes müsste ich mich durchschlüsseln, mit vermutlich bedeutend mehr Info, als dem Bild zu entnehmen ist.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Michael,


    in den Zeitungsartikeln, die ich über den Aufmacher gelesen habe, hieß es, dass die 70 kg die an dem Tag (oder Wochenende?) insgesamt an der Grenze (glaube ich) beschlagnahmte Ausbeute war. Das heißt, das Gesamtgewicht war vier oder fünf unabhängigen Personen zuzurechnen. Klar haben die alle dann immer noch deutlich zu viel, aber ich denke, auf diese Klarstellung war in dem Videobeitrag bewusst verzichtet worden, weil die 70 kg so schön absurd klingen.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo PilzerHaberer,


    es gibt tatsächlich Genehmigungen für kommerzielles Sammeln. Ich habe vor Jahren mal bei einer Pilzausstellung mitgewirkt, die von einem solchen Pilzhändler (den Namen weiß ich nicht mehr) mit ausgerichtet wurde. Der hatte alle möglichen Pilze im Angebot, beispielsweise auch Krause Glucken usw., und hatte mehrere Personen mit Sammellizenzen, die ihm die Pilze zugetragen haben.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Cognacmeister,


    hast du bei dem vermeintlichen Fliegenpilz mal die Huthaut abgezogen?


    Ich würde vermuten, dass der Pilz darunter nicht gelb ist, wie er es im Fall eines Fliegenpilzes wäre, denn ich bin auch in der gemmata-Fraktion.


    Beste Grüße

    Sabine

    Danke euch für eure Hinweise!

    Anhand der Sporen könnte es auch Callistosporium pinicola sein (= luteoolivaceum var. minor bei Ludwig).

    Das hatte ich auch verglichen, aber die Sporen dort sind wohl noch mal kleiner (wenn auch vielleicht mit einem Überschneidungsbereich), und sehen vom Quotienten her runder aus. Und zumindest laut Ludwig soll der bitter schmecken.


    Das mit dem Fischgeruch sollte ich vielleicht doch noch mal erläutern: Das, was ich (deshalb extra so ausführlich) beschrieb, ist nicht der typische fischige Fischgeruch.


    Frischer Fisch riecht ja nicht nach Fisch, aber schon irgendwie eigen.


    Beste Grüße

    Sabine