Beiträge von Suillus

    Ich denke ich gehe nächste Woche nochmal zu der Stelle und schaue, ob noch mehr gekommen sind. Hoffentlich erwische ich einen, den die Schnecken nicht so mitgenommen haben :).

    Moin,


    huch, ein frischer Frauentäubling. Lange nicht gesehen. :)


    VG

    Den Frauentäubling habe ich tatsächlich vermutet, aber war mir nicht sicher. Der Lamellentest war unstimmig, denn wachsig haben sie sich zwar schon angefühlt, sind aber auch beim darüber Streichen gesplittert. Ich müsste da nochmal einen frischen Frauentäubling neben anderen Täublingen haben um den Unterschied besser kennen zu lernen :).

    Hallo durnik, danke für die Bestätigung. Freilich würde ich die nochmal vom PSV vor Ort wenigstens einmal drüberschauen lassen, bevor ich mich trauen würde die zu essen, der Gifthäubling ist halt schon verdammt ähnlich und ich bin mir nur zu 98% sicher, dass es Stockschwämmchen sind. 98% reichen aber nicht, wenn der Verwechslungspartner tödlich ist ^^.

    Aber war ja bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich welche finde.

    Nach den Regenfällen der letzten Tage und den vermehrten Fundmeldungen habe ich auch mal wieder einen Ausflug gewagt. Sorry im Voraus, das überschneidet sich thematisch auch ein wenig mit den Bestimmungsthreads, aber ich denke, es geht noch als Erkundungsbericht durch.


    Ich bin zu einem Mischwald gefahren, in dem ich noch nie vorher war und der über einen kleinen Umweg von der Arbeitsstrecke erreichbar ist. Ich wollte da schon länger mal reinschauen und heute hat es endlich mal geklappt.


    Positiv fielen mir gleich zu Beginn die vielen Pfützen auf. Der Regen hat also endlich mal Spuren hinterlassen.



    Etwas weiter dann der erste spannende Fund:


    1. Stockschwämmchen (?)

    Der Geruch war angenehm pilzig. Mitgenommen habe ich keine, ich bin nicht lebensmüde und habe immer den Gifthäubling im Hinterkopf.



    2. Einen Kilometer weiter dann der erste Mykorrhiza-Pilz des Jahres für mich. Yippie! Da ich ihn zweifellos als Täubling identifizieren konnte, habe ich auch die Geschmacksprobe gewagt, welche mild ausfiel. Mitgenommen habe ich ihn nicht, dafür war er mir dann doch zu ramponiert (obwohl madenfrei).



    Neben dem Täubling dann noch eine kleine Überraschung:


    3. Das ist doch ein Vertreter aus der Gattung Vaccinium! Sehr wahrscheinlich myrtillus, oder etwa nicht? Für Heidelbeeren finde ich sie fast etwas klein (also die Sträucher, nicht die Beeren, die sind ja noch nicht reif), und ich dachte auch immer, die wären mehrjährig (die Ministräucher wirken alle wie dieses Jahr gewachsen), aber ansonsten passt soweit alles. Vermutlich gibt es da verschiedene Formen.


    Mit der hätte ich hier ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber das hat mich persönlich sehr gefreut. Heidelbeeren sind ja mit die besten Säureanzeiger überhaupt und in den hier dominierend kalkigen Wäldern Nahe der Alb eine willkommene Abwechslung. Um Heidelbeeren herum habe ich schon oft Trompetenpfifferlinge gefunden, die Stelle muss ich also später im Jahr nochmal prüfen.


    Das wars auch schon. Ich bin aber zuversichtlich, dass bald deutlich mehr kommt :).


    LG Suillus

    Also sind Zecken unvermeidlich.

    Hallo

    Ja, da stimme ich zu. Was aber viel interessanter ist, warum bekommen einige Menschen keine Zecken? Ich war mal der Liebling aller Zecken. Das ist vorbei. Die Antizeckenhose ist im Schrank geblieben. Zwei Zecken im Jahr ist nicht wirklich so schlimm. Oder warum hatte ich im letzten Jahr nur vier Mückenstiche? Ich war praktisch im Wald zu Hause!

    Mein Vater (Hausarzt im Ruhestand) hat das auch. An ihn geht eigentlich nie eine Zecke dran, obwohl er jede freie Minute im Garten verbringt. Er meinte, das hat er auch schon bei Patienten mitbekommen. Da gab es Jäger oder Förster, die nach eigener Aussage nie von Zecken besucht wurden, und andere die mal einen kurzen Schritt ins Unterholz zum bieseln wagen und anschließend fünf Zecken entfernt bekommen mussten. Irgendwie wird es mit dem Körpergeruch zusammenhängen. Vielleicht ist es ja eine eingebaute Abwehrmaßnahme des Körpers, aber die tritt erst in Erscheinung, wenn man viel Zeit draußen verbringt? :P

    Hallo Steffen, ja das deckt sich mit meiner Befürchtung. Schade, ich hätte dir mehr spannende Funde gewünscht. Vielleicht ist es ein schwacher Trost, dass es eigentlich in ganz Süddeutschland ähnlich aussieht und du nichts verpasst hast.

    Der Regen ist jetzt endlich da, aber es wird mindestens Anfang Juni, bevor der Wirkung zeigt.

    Leider ist die Webseite von Andreas Melzer nicht mehr online. Dort hätte man die mikroskopischen Bilder dazu als sehr gute Skizzen gesehen.

    Hallo Stefan, ist das hier die Seite? https://web.archive.org/web/20…http://www.vielepilze.de/


    Auch die Detailseiten scheinen gecaptured worden zu sein:



    Liebe Grüße Suillus


    EDIT: Leider komme ich an congregatus nicht dran und kriege jetzt auch noch ein Rate Limit. Muss man wahrscheinlich morgen nochmal probieren ^^.

    Hier in Alpennähe schaut es jetzt ganz gut aus. Wie in meinem anderen Beitrag vom 13. Mai vermutet hat das GFS Recht behalten. Klar, es stimmt nicht auf den Tag genau, aber im Großen und Ganzen wurde der Wetterumschwung gut prognostiziert.


    Es soll die ganze Nacht und den kompletten Donnerstag durchregnen und ca. 20 Liter bringen. Der weitere Ausblick mit kleinen Schauern und milden Nächten sollte das Pilzwachstum jetzt endlich mal in die Gänge bringen. Es ist fast Juni und ich habe noch nicht einen (!) einzigen, verwertbaren Speisepilz gefunden. Überhaupt lässt sich die Zahl der Fruchtkörper, die ich dieses Jahr in den Wäldern bisher gefunden habe (mehrjährige Baumpilze mal außen vor gelassen), wahrscheinlich an einer Hand abzählen.

    So wie Daniel mach ich es auch. Man kann zusätzlich noch eine helle Hose nehmen, dann kann man 99% der Biester beim rumkrabbeln auf den Beinen aufspüren. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber so fährt man ganz gut und der Aufwand hält sich in Grenzen.

    Das Blöde ist nur, dass Steinpilze in Deutschland - selbst getrocknet - häufig recht fad schmecken. Im Gegensatz zu Italien & Co.

    Hallo Claudia, das ist eine interessante Beobachtung, zumal sie ja nicht von allen Forenmitgliedern geteilt wird. Dazu gab es in diesem Thread schon einen intensiven Austausch: RE: Pilzpulver vonTrompetenpfifferlinge für Frikadellen?


    Ich will dieses Jahr unbedingt mal die Lufttrocknung probieren und meine Hypothese, dass diese möglicherweise zu intensiveren Aromen führt, auf die Probe stellen. Auch will ich mal Steinpilze von Fichten und Buchen gegenüberstellen - von letzteren sollen sie intensiver sein. Dafür müsste es nur mal regnen... :S.

    Hallo Kagi,

    das sieht für mich nach einem Gießfehler aus. Da er grundsätzlich gut "im Saft" steht, möglicherweise zu viel Wasser. Das kann in der Topfhaltung leicht passieren, im Freiland ist er, wie alle Pflanzen, wesentlich resistenter gegen Gießfehler.

    Die Freilandhaltung ist übrigens auch in unseren Breitengraden gut möglich wenn man ihn an einer geschützten, sonnigen und warmen Stelle einpflanzt. Das hängt ein bisschen von der Sorte ab, aber grundsätzlich ist Rosmarin durchaus winterhart. An sonnigen Hauswänden können da nach ein paar Jahren prächtige Büsche entstehen. Mein Vater hatte früher den Rosmarin immer in einem großen Kübel und dann im Keller überwintert. Das ging leidlich gut und der Rosmarin hat oft Schädlinge bekommen. Irgendwann wurde es ihm zuviel und er hat ihn einfach an der Hauswand eingepflanzt. Seitdem gedeiht er prächtig ;).

    Ja, der Trend sieht erstmal ganz gut aus. Es soll allerdings auch wieder deutlich abkühlen mit Tageshöchsttemperaturen <20°C. Im verregneten Jahr 2024 waren die Sommersteinpilze bei mir Totalausfall, wird also spannend ob und wann sich dieses Jahr mal was tut. Ich würde gerne mal welche ohne Maden- und Schneckenfraß finden, da könnte das kühlere Wetter zuträglich sein ^^.

    Den ersten Fichtensteinpilz 2024 habe ich übrigens am 09. Juni gefunden. Ich schätze das wird dieses Jahr aber vor Juli/August nix.

    Hallo André,


    guter Hinweis, in NSG ist das Pilze sammeln grundsätzlich untersagt. Das ist eigentlich deutschlandweit so.

    Der Rotenberg fällt da auch drunter (https://geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de) :



    Die Wälder östlich davon sind aber größtenteils zugänglich. Vielleicht findest du da was vergleichbares.

    Hallo André,

    Gestern war ich mich wieder ein bisschen im Wald umsehen. Wollte mir zwei kleine Fichtenwälder anschauen, leider entpuppten sich beide als Tannenwald. Ich glaub der eine Wald war ein weiss Tannen Wald und der andere bestand aus kanadischer hemmlocktanne. Mögen wir diese Bäume oder sind sie als pilzsammler eher uninteressant?

    Also Weisstanne kann durchaus lohnenswert sein. Siehe hier eine Auflistung von Schrumz :Mykorrhizapilze der Weißtanne


    Zu kanadischer Hemlocktanne weiß ich nichts, aber generell ist der Konsens, dass einheimische Pilzarten mit nicht-einheimischen Baumarten (z.B. Douglas-Kiefer) eher selten eine Mykorrhiza eingehen. Das muss aber nichts heißen, vielleicht ist da im Herbst der Teufel los. Einfach mal nachschauen wenn die Bedingungen stimmen, dann weißt du mehr.


    Zitat

    Habe dennoch eine interessante Stelle mit einigen Fichten gefunden, die ich mir bei passendem Wetter mal genauer ansehen werde.

    Ansonsten werde ich mich am Wochenende weiter auf die Suche nach Fichten machen.

    Leider hab ich nur das Handy zum Fotografieren, aber ein paar Fichten kann man wohl erkennen

    Also die Stellen auf deinen Fotos sehen für mich auf den ersten Blick nicht so interessant aus. Auch das muss absolut nichts heißen, aber der Bewuchs weist auf gestörte Bodenverhältnisse hin. Brombeeren, Brennesseln und Gräser sind Stickstoffanzeiger, der überwiegend aus der Landwirtschaft eingetragen wird. Das mögen die klassischen Speisepilze eher nicht so gerne, aber andere Pilzarten wie Riesenschirmlinge (Parasol) oder Schopftintlinge können an solchen Standorten durchaus gut gedeihen. Das musst du mal im Herbst beobachten.


    Wenn ich nach deiner Postleitzahl suche und das Streetviewmännchen in der Nähe des "Rotenberg" fallen lasse, sehe ich direkt ein durchaus vielversprechendes Waldstück:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    maps.app.goo.gl


    Solche Rotbuchenbestände mit wenig Bodenbewuchs können ganz tolle Habitate sein.

    Eine Bekannte hatte lebensbedrohliche Leberschäden, nachdem sie Herbstzeitlose und Bärlauch verwechselt hatte. Wochenlang Intensivstation.

    Jedem, der Bärlauch nicht ganz genau erkennt ist geraten, an jedem Blatt zu riechen, bevor er es zubereitet.

    Das ergibt aber keine 100 % ige Sicherheit. Die Herbszeitlosenblätter die mit in die Bärlauchtüte geraten sind riechen beim Auspacken auch nach Bärlauch, auch die Hände riechen nach Bärlauch, alles riecht nach Bärlauch! Man muss sich schon mit den Merkmalen der Pflanzen auseinander setzen, wie bei den Pilzen auch.

    Wer Bärlauch sammelt, muss zwingend jedes einzelne Blatt prüfen. Geruch alleine reicht einfach nicht.

    In Buchenwäldern soll man sie auch gut finden können, da sind mir aber bisher nur ganz selten Funde geglückt. Ich schätze dass wir hier zu viel Kalk haben. Fichtenkulturen versauern durch die Nadeln am Boden schon nach kurzer Zeit oberflächlich, was der Steinpilz gerne mag.

    Gerade in lichten Kalk-Buchenwäldern fühlt sich der Sommersteinpilz sehr wohl ;) Dort findet sich in unmittelbarer Nähe meist auch der blasse Pfifferling.

    Das stimmt, mir ging es ja auch eher um Boletus edulis. Der Sommersteinpilz ist wieder eine andere Baustelle. Ich kenne nur einen Ort (Kalkbuchenwald mit vereinzelten Fichten), wo sie kommen, aber da bei all meinen Funden selbst die ganz jungen Exemplare schon völlig von Maden ausgehöhlt waren, spare ich mir mittlerweile den Aufwand und warte lieber auf die qualitativ besseren Fichtensteinpilze im Spätsommer.


    Das mit dem blassen Pfifferling ist aber ein spannender Hinweis, vielen Dank! Das wäre durchaus ein Argument, nochmal die Stelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich hab da mal einen einsamen Semmelstoppelpilz gefunden, aber das als Zufallsfund nicht weiter beachtet. Die grobe Verwandtschaft würde also schonmal stimmen... ;).

    Hallo André,


    dein Vorgehen klingt vernünftig. Ich würde dir empfehlen, dir schonmal einen Pilzsachverständigen in deiner Nähe rauszusuchen, dann kannst du dir deinen ersten Fund bestätigen lassen. Alternativ helfen dir sicher auch Pilzvereine gerne weiter. Wir können über das Forum keine Verzehrfreigaben erteilen, das geht nur in Person.

    Wenn du erstmal ein paar Exemplare gesammelt hast, wirst du aber relativ schnell den Dreh rausbekommen, auf welche Merkmale zu achten ist.


    Gruß Suillus

    Hallo Andre,


    Steinpilze finden ist zum Glück nicht sonderlich schwer, sie kommen deutschlandweit eigentlich in praktisch jeder Waldart vor. Ich spreche hier vom gemeinen Boletus edulis, die anderen Steinpilzarten sind etwas seltener und haben speziellere Habitatsansprüche.


    Aussichtsreiche Habitate, wenn man speziell auf Steinpilzjagd ist, sind nach meiner Erfahrung junge Fichtenmonokulturen. Die sind zwar langweilig und haben mit einem natürlichen Wald rein gar nichts zu tun, aber für unsere Zwecke sind sie oft ergiebig.


    Die Fichten sollten noch jung (bei alten Exemplaren kommt nach meiner Erfahrung nicht mehr viel) und der Boden nur mit Nadeln und Moos (Feuchtigkeitsanzeiger) bedeckt sein. Es darf auch nicht zu dunkel sein, Fichtensteinpilze mögen nach meiner Erfahrung gerne Licht und kommen auch oft entlang der Harvesterspuren. Weiter drinnen "im Dunkeln" dann nicht mehr.


    Anbei ein Beispiel für ein klassisches Habitat (Quelle: https://cdn.pixabay.com/photo/…npilz-6282480_960_720.jpg)


    https://cdn.pixabay.com/photo/2021/05/25/13/46/steinpilz-6282480_960_720.jpg


    Nach solchen Standorten kannst du jetzt auch schon im Frühjahr Ausschau halten. Dort wachsen oft auch Flockenstielige Hexenröhrlinge, bei denen erste Funde bereits jetzt möglich sind.


    In Buchenwäldern soll man sie auch gut finden können, da sind mir aber bisher nur ganz selten Funde geglückt. Ich schätze dass wir hier zu viel Kalk haben. Fichtenkulturen versauern durch die Nadeln am Boden schon nach kurzer Zeit oberflächlich, was der Steinpilz gerne mag.


    Liebe Grüße

    Suillus

    Das stimmt, ich hab gerade mal reingesehen und da sind einige spannende Verläufe drin. Klar, ab 5 Tagen in der Zukunft sind wir schon im hochspekulativen Bereich und das GFS-Modell ist für Lokalwetter aufgrund der groben Auflösung sowieso eher nicht so gut geeignet, aber bei langfristigen Prognosen hat es oft einen (verblüffend) guten Riecher, was die Großwetterlage angeht.


    Hier die Vorhersage für meinen Landkreis:



    Für Rostock sieht es ganz ähnlich aus, da könnte sich großflächig was umstellen. Abwarten und hoffen :).



    (EDIT) PS: Shroom! Dein Bauschaum entwickelt sich ja prächtig. Ich hatte leider noch nicht das Vergnügen mit dem Schwefelhühnchen, aber vielleicht klappt es ja dieses Jahr.

    Am Wochenende war ich nochmal an meinen Hexenröhrlingsstellen, aber da ist noch alles ruhig.


    Dafür habe ich diese netten Waldbewohner entdeckt. Der Hügel war letztes Jahr noch nicht da:




    Ameisen sehe ich immer gern. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mein Eindruck ist, dass bei starker Ameisenaktivität die Zeckendichte deutlich zurückgeht. Diese Vermutung scheint auch durch eine Studie gestützt zu werden.

    Hallo,


    vom Thünen Atlas gibt es noch eine Boden-pH-Karte für ganz Deutschland. Basischer Boden bedeutet natürlich nicht automatisch Kalkgestein, aber hilft vielleicht als Anhaltspunkt :).


    Edit: Noch ein Hinweis - in der Legende kann man die Deckkraft vom Layer einstellen, dann sieht man auch die Ortsbezeichnungen ^^.