Beiträge von Andreas_Nausa

    wenn ein Pilz am Straßenrand wächst, auf der Hundepipistrecke oder auf kontaminiertem Gelände, sollte er grundsätzlich nicht gegessen werden.

    Ob ein Gelände mit irgend was kontaminiert ist, kann man ja leider oft gar nicht sehen. Da gibt's ja gruseligste Geschichten, wo Leute ein Häusle gekauft haben und später stellt sich heraus, dass da mal Chemiemüll abgeladen worden ist, wo jetzt die Siedlung ist — und die haben alle schön die ganzen Jahre gesundes Obst und Gemüse im Garten gezogen …

    Ich meine: dass man da, wo der Boden schwermetallhaltig ist (da gibt's doch diese besondere "Galmeiflora" in und um Stolberg im Rheinland, z.B.), da würde ich vermutlich von vielen Pilzen auch die Finger lassen, bzw. zuvor mal recherchieren, welche Schwermetalle die gern akkumulieren. (Gibt's da eigentlich irgend wo eine Übersicht?)

    Hallo zusammen,


    ich hätte mal eine Frage an die Mykologen hier:


    Bei Stäublingen oder anderen Pilzen, die ihre Sporen herausschleudern, kann ich ja noch verstehen, dass die relativ große Entfernungen zurücklegen können, wenn gerade das passende Lüftchen weht.


    Aber gerade im Wald, im Laub, im Unterholz, frage ich mich, wie weit können da Sporen getragen werden, die aus Röhren oder Lamellen fallen, die vielleicht nur wenige Zentimeter über dem Laub, dem Gras, dem Boden stehen?

    Und: keimen die sofort aus, wenn sie dann feucht landen, oder brauchen die so eine Art Stratifikation, wie das bei vielen Pflanzensamen der Fall ist?
    Denn dann könnte ich mir vorstellen, dass sie dann wenn's mal trockener ist, auch noch vom Wind verweht werden.

    3.) Die Stockschwämmchen von Christine wären mir auch schon zu alt... vielleicht noch zum Trocknen, aber mehr nicht.

    Jetzt muss ich aber doch mal fragen: sollte man nicht gerade zum Trocknen Pilze in gutem Zustand wählen? Durch den Trocknungsprozess, womöglich noch in Ofen oder Dörrgerät, können doch eventuell schon begonnene Zerfallsprozesse noch beschleunigt werden …

    Vielen Dank, Felli!

    Unglaublich, was ich hier alles so nebenbei lernen kann.

    Hallo Andreas,


    das ist Aleuria aurantia. Tremiscus helvelloides hat eine etwas andere Farbe und ist auch viel gummiähnlicher in der Konsistenz.


    Björn

    Vielen Dank, Björn!

    Mit dem "Kosmos" hätte ich das nie rausbekommen: da sieht der Orange-Becherling "Aleuria aurantia" ganz anders aus: Die Frucht körper werden als offene Schüsseln gezeigt und die Außen-/Unterseite sieht heller, weißlicher aus. Das ist bei denen, die ich gefunden habe, aber so, dass die Farbe auf beiden Seiten der "Lappen" gleich intensiv ist. Und, wie aus den Fotos ersichtlich, wirken die wie zusammengeschnürtes Krepppapier oder sowas.


    Sieht so aus, als bräuchte ich noch weitere Pilzbestimmungsbücher.

    Für dich mag das gelten. Aber ich hab schon du glaubst nicht wieviele Leute erlebt, die konnten selbst den stärksten Mehlgeruch nicht erkennen und taten dies als "pilzig" ab.

    Ich könnte so ein Kandidat sein. Habe schon ein paarmal erlebt, dass ich gar nichts gerochen habe, oder halt "pilzig" und mir andere deutliche Gerüche beschrieben (gestern roch für meinen Sohn ein Pilz "nach Zitrone" — ich roch gar nichts). Du hast mir also potentiell das Leben gerettet! 😁

    Ich habe neulich an einem Baumstumpf "Stockschwämmchen" gesehen. Die hatten auch die Schüppchen auf dem Hut und waren oberhalb Stielring glatt und unterhalb nicht. Von daher könnte die Bestimmung stimmen — aber da lasse ich erstmal die Finger von … lieber lernen und prüfen lassen als "Genuss ohne Reue" …

    Hallo zusammen,


    seit ich mich mehr mit Pilzen beschäftige, sehe ich überall welche. Vor ein paar Tagen auf dem Heimweg: sehr schöne, intensiv orange "Lappen" rund um einen uralten Baumstumpf (nicht bestimmbar) direkt neben einer Parkbank, an einem Schotterweg. Garantiert "nährstoffreich" durch Zeugs, was von den Leuten rund um die Bank abgeworfen (und abgesondert) wird.


    Bei meinen Versuchen, die zu bestimmen, bin ich beim Roten Gallerttrichter (Tremiscus helvelloides) gelandet. Allerdings sehe ich da nirgends Stiele. Die sitzen alle direkt auf dem Boden. Und ich finde die Farbe auch noch deutlich leuchtender als in der Zeichnung im "Kosmos" oder auf den Fotos, die ich so im Netz gefunden habe. Meine anderen zwei Pilzbücher (Anfängerzeugs) haben den gar nicht. Was meint Ihr?


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    Hallo Malone,


    verstehe ich richtig, dass die "Öhrchen" (Peziza?) und die gelben Kügelchen nicht zusammen gehören? Im Kosmos finde ich keine irgend wie ähnliche Peziza, auf der englischen Wikipedia sind zwar einige Arten, aber das wäre auch nur Raterei. Das mit den "Trichia"-Schleimpilzen klingt interessant. Ich versuche, in den nächsten Tagen nochmal da vorbei zu fahren und zu schauen, wie sich alles verändert!


    Beim "LangUndDünn" bin ich nicht sicher. Der war eigentlich größer, als was ich dazu an Angaben finde. Hüte locker über 10 cm, Höhe zw. 10 und 20 cm. So eine rübenartige Verdickung des Stiels ist mir nicht aufgefallen. Schien mir eher einheitlich dick bzw. dünn zu sein. Ich werde nochmal schauen nächstes Mal.


    Vielen Dank!

    Dankeschön, Malone, Michael, Jörg!

    Auch, wenn ich lieber Trompetenpfifferlinge gefunden hätte, freue ich mich, dass ich jetzt weiß, was da vielleicht im nächsten Jahr wieder sprießt. Finde es faszinierend, wie die Pilzfruchtkörper sich verändern können. Manche werden einfach aufgefressen, von Schnecken, Wildschweinen, wem auch immer, andere von Schimmelpilzen zersetzt, … Gestern habe ich einen Baumstumpf mit ziemlich zerfressenen Pilzen gesehen, da waren überall noch die Kriechspuren der Nacktschnecken zu sehen. War aber fast schon dunkel, Foto ausgeschlossen …

    [Stunden später …]


    Ich stelle gerade fest, dass sich das Ergänzen des Beitrags etwas schwierig gestaltet und das mit den schon hochgeladenen Bildern etwas doof ist. Sorry. Musste eben mal weg.


    Hier also die Restlichen, in fortlaufender Nummerierung:


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    Dieser Pilz steht da überall rum. Nicht in Massen, aber häufiger.

    Nur die Beutelstäublinge(?) und die Violetten Lacktrichterlinge stehen da häufiger rum. Von denen habe ich aber noch keine schönen Fotos.


    Diesen hier habe ich nur an einer Stelle gefunden bis jetzt:


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    Bei den beiden oben bin ich aber noch nicht dazu gekommen, mich mal an der Bestimmung zu versuchen.

    Beim neulich gefundenen Igel-Stachelbart gleich um die Ecke, wieder an einer ehemaligen Eiche, die wohl ziemlich alt wurde (Stammdurchmesser bei ca. 2 m Höhe (geschätzt) wieder um 1 m), also ein paar Meter weiter gab's noch ein paar für mich faszinierende Funde:

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    Könnten dass Judasohren sein bzw. werden? (die ganzen kleinen Knubbel neben den "Öhrchen"?
    Oder sind die zu gelb dafür?


    Am selben Stamm, ein, zwei Meder daneben:

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    6. (das auf den Pilzen ist Regenwasser)


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    Aus der "Ferne" dachte ich "Super, kleine Austernpilze". Aber aus der Nähe war ich mir da nicht mehr so sicher. Die sind auf den Bildern alle +/- so groß wie eine 1-Euro-Münze, höchstens wie eine 2-Euro-Münze. Und die zwei, die ich zum Fotografieren vom Holz gelöst haben, ließen sich sehr leicht lösen.



    Diesen mir völlig unbekannten Gesellen habe ich mit Mühe aus Brombeergestrüpp geholt — am Standort konnte ich ihn nicht fotografieren:

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    So … wurde abberufen. Später noch ein paar mehr …

    Ich hatte dieser Tage von einer "Kurzexkursion" (Spaziergang) in den Wald berichtet, wo leider kurz nach Fund & Fotos eines Igel-Stachelbarts die Speicherkarte krepiert war. Bin jetzt nochmal hin, u.a. wegen dieser merkwürdigen, schwarzen Pilze. Die sind alle schon über den Zenit hinaus gewesen, einige schienen schon zu zerfallen. Aber alle waren gleichmäßig kohlrabenschwarz.


    Bin gestern nochmal hin und habe versucht, sie zu fotografieren. Schwierig, nicht nur wegen des Lichts, auch weil sie, wie gesagt, schon ziemlich am Ende waren. Hier ein paar Bilder:

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    Wie man sehen kann: Lamellenpilze, in einem Waldstück mit vielen Buchen, ein paar alten Eichen, diese hier ca. 2 m von einer älteren Birke entfernt, ein Stück weiter noch einer — und dieser dann nicht 100 % schwarz:


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    6. (unten rechts noch ein kleiner Violetter Lacktrichterling)


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    Damit ist der Traum von Totentrompeten wohl eher ausgeträumt.


    Ich weiß, dass der Zustand der Pilze (und die Qualität der Bilder) nicht optimal ist.


    Aber vielleicht hat ja trotzdem jemand eine Idee, in welche Richtung man mal raten könnte?

    Werde auf jeden Fall nächstes Jahr gespannt darauf warten, was da aus dem Boden kommt …

    die mögliche Farbpalette bei Pilzen wird oft dominiert von sehr typischen Abbildungen. Die natürlich Varianz ist aber oft viel größer als gemeinhin abgebildet. Die Pilze können und dürfen das halt. Man denke da nur an die erstaunlichen Farbwechsel bei Cortinarien oder Täublingen beim Alterungsprozess der Fruchtkörper.

    Danke Dir, Stefan.


    Beide, Cortinarien und Täublinge, sagen mir noch nichts. Scheinen mir nach einem ersten kurzen Blick in Bücher und Internet auch nicht ganz einfach zu sein.

    Aber ich habe bei den paar Arten, die mir bekannt vorkommen, schon ziemlich extreme Änderungen allein durch die Alterung der Pilzkörper bemerkt. Macht die Bestimmung nicht leichter. Schön ist natürlich dann, wenn die gemeinsam stehen und man den Alterungsprozess nachvollziehen kann. Will die nächsten Tage mal schauen, was aus "meinem" Igel-Stachelbart wird, wenn er ein paar Tage älter ist. Als ich ihn vorgestern entdeckt habe, war er wohl gerade voll ausgereift. Irgend wo im Web habe ich dann noch ein Bild gesehen, wo neben einem "ausgewachsenen" ein junger Fruchtkörper aus dem Holz kam.

    Das ist eine Beobachtung/Erfahrung aus 50 Jahren Pilzsuche bei Boletis edulis. Fruchtkörper, die vollständig unter Laub oder Nadelstreu verborgen sind, haben fast weiße bis cremefarbene Huthaut. Solche, die früh oder lange Licht bekommen haben, sind hell bis dunkelbraun, unabhängig von ihrer Größe. […]

    Mir fallen aber eher Arten ein, bei denen das umgekehrt ist, die durch Licht ausbleichen.

    Danke, Bernd!


    Wäre ja schön, wenn solche Beobachtungen dann irgend wann auch in die Artenbeschreibungen in Büchern einfließen, vielleicht sogar in die Schlüssel. Idealerweise wäre natürlich eine Bildergalerie zu den Erscheinungsformen einer Art toll — aber dann wird wohl auch das kleinste Pilzbuch deutlich über Hinkelsteingewicht landen. Doof für alle ohne Zaubertrank …


    Für die Suchfunktion schlage ich vor, dass Du aus Deinem "Boletis edulis" noch einen "Boletus edulis" machst </korinthenkack>

    Je heller /unbeschstteter der Standort, je dunkler ist der Hut bei Edulis.

    Hallo Bernd,


    das ist ja eine interessante Info. Habe ich bisher noch nirgends gelesen. Gibt es so standort-abhängige, definierbare Unterschiede auch bei anderen Gattungen? Hilft das nicht auch bei der Bestimmung.


    Ich habe mich zum Beispiel dieser Tage bei Violetten Lacktrichterlingen (Laccaria amethystina) bei einigen Exemplaren gefragt, ob das auch welche waren: bei ein paar war es klar: Hut heller, Lamellen immer noch violett. Bei anderen schien die Farbe insgesamt mehr ins bräunliche zu gehen, schienen mir aber immer noch Laccaria amethystina zu sein. Bloß war ich mir da nicht so sicher. Mein Eindruck war: die mit dem hellen Hut standen eher mittig auf einer Lichtung, die durch einen gestürzten Baum (Jahre zuvor) entstanden war, die eher bräunlichen standen aber nicht erkennbar anders als die vollständig violetten Exemplare.