Moin miteinander.
Der Houdini-Pilz war ja leider nicht mehr auffindbar, aber dafür fand ich dann gestern noch drei Exemplare im selben Gebiet, nahe am Standort vom Houdini-Gesellen u. von exakt ähnlicher Erscheinung. Damit konnte ich dann doch nochmals die Nuss hier aufsammeln, in der Hoffnung, sie vielleicht noch Knacken zu können.
Nochmals kurz: Fundort/-gebiet ist die feuchte Auenwiese, der Streifen am dortigen Bächlein, überall ein bissl alter Kuhdung verteilt, Pflanzenreste u. die auenwiesenwaldtypische Vegetation eben.
Ich hab hier ein Kerlchen vom Trio für die Untersuchung aufgesammelt u. nun näher untersuchen können. Die eingangs schon kurz vorgetragene Beschreibung hat soweit Bestand, hinzu kommt noch Folgendes:
Lamellen sind am Stiel schmal angeheftet u. ziemlich gedrängt stehend; Schneiden weiß bewimpert. Das Sporenpulver ist rostbraun.
Der Stiel war auch hier weißlich bis schon ein bissl gelblich gefärbt und über die ganze Länge flockig weiß bereift und faserig.
Am Freitagabend hatte ich ja schon halb im Scherz gemutmaßt, hier vielleicht auf Conocybe albipes, Syn. Conocybe apala, Conocybe lactea gestoßen zu sein. Diesem Pilz wird ja nachgesagt, urplötzlich aufzutauchen und am selben Tag nach Sonnenschein wieder zu verschwinden. Die Eintagsfliege unter den Pilzen bzw. der Houdini-Pilz.
Dann kamen hier ja aber noch von Corinne u. Harald die Rückkopplungen, dazu mal den sehr ähnlich daher kommenden Gold-Mistpilz (Bolbitius titubans, Syn. Bolbitius vitellinus) etwas näher zu betrachten, und dieser ist der häufigste Verwechslungspartner vom Milchweißen Samthäubchen.
Die Sporen von Conocybe albipes sowie von Bolbitius titubans sind sich von Größe, Form usw. sehr ähnlich, also klopfte ich mit dem Mikro noch ein paar anderweitige Merkmale ab.
Dabei hab ich ne ganze Weile zugebracht, aber die Zystiden lassen mich jetzt vermuten, dass ich hier den Gold-Mistpilz gefunden habe. Conocybe albipes soll ja kopfige Zystiden haben, die hab ich hier nicht.
Kurzzeitig hatte ich hier noch den Verdacht, möglicherweise eine Varietät des Gold-Mistpilzes, Bolbitius titubans var. olivaceus, vor mir zu haben, eben weil die Hutfarbe darauf hindeuten würde (meinte hier einen leichten olivfarbenen Schimmer ausgemacht zu haben), aber dies schließe ich aus.
Spannend war's allemal, auch mit dem Sensationsfund von KiZaRü noch als Sahnebonbon. 
Schönen Sonntag!