Beiträge von durnik

    Der Regen vom Radarbild von Jörg #627 ist gerade bei uns.

    Hier in der Dübener Heide ist das Wetter derzeit Pilz-Perfekt. Am Wochenende hatte es durchgeregnet. Dann Wärme, aber nix Trockenföhn sondern eher schwülwarm. Die nächsten Tage warm mit täglich 1-2h Regen. Ich geh aktuell jeden Tag in den Wald. Gestern merkte man richtig, wie der Wald bezüglich Pilze gerade Anlauf nimmt. Kleine Schwindlinge und Faserlinge, junge Trametenansätze, kleine klebrige Hörnlinge. Da geht was ... bin gespannt auf die nächsten Tage und halte Euch gern auf dem Laufenden.

    Hi,

    ich war heut im Wald. Vor 2/3 Tagen hat es ordentlich geregnet und die ersten Pilz Vorboten zeigten sich und geben Hoffnung auf mehr. Hörnlinge, frische Trameten, Faserlinge etc.

    Ich war schon auf dem Rückweg, da standen diese Prachtexpemplare vor mir und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen: Brätlinge

    .. und jede Menge davon. Frisch 1A.

    Ich muss zugeben - ich kenne sie nicht aus der Praxis und hab mir schon lange gewünscht, sie auch mal finden und probieren zu dürfen. Diese Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen!!

    Juchu!

    Anbei ein paar Bilder. Die Milch ist mild und klebte wie Hulle an der Hand, die dann einen angenehmen Heringslakegeruch hatte bzw noch hatt (ich schnüffel immer noch dran ...)

    Hach - ich bin glücklich!!

    "Der Hirsch mit dem goldenen Geweih". Ein russisches Märchen. Überhaupt findet man in den Osteuropäischen/Russischen Märchen oft Pilze. Gern schöne Birkenwäldchen und Fliegen&Steinpilze. Im genannten Film werden die Zwillingsmädchen zum Haus der bösen Hexe gelockt, indem die Waldkobolde eine "Pilzfährte" dorthin niesen. Richtig gelesen - immer wenn sie niesen, entspringt dem Boden ein Pilz. Wenn ihr die letzten Tage leer ausgegangen seid - einfach mal etwas Niespulver im Wald versteuen.

    Ich wohn direkt in der Dübener Heide und brauch nur wenige Minuten bis zu den Pilzstellen. Ich hab schon als Kind auf den Schultern des Vaters gesessen und ihn "Da" "Da" und "Da" durch den Wald gescheucht. Als Kinder haben wir Steinis gesammelt und am Strassenrand an die Leipziger vertickt. Mit Studium began ich dann selbst in der Großstadt zu leben und es folgte eine lange Zeit der Pilzsuch-Abstinenz. Erst als ich selbst Kinder hatte und mit denen durch den Wald spaziert bin, kam die Leidenschaft wieder hoch. In Hamburg war das aber nicht einfach. Bis zum nächsten größeren Wald waren das schnell mal 1h Hin- und eine Stunde Rückfahrt.

    Als mein Vater verstarb, sind wir von Hamburg zurück in das Dorf am Wald gezogen ... die beste Idee meines Lebens. Ich arbeite im HomeOffice und zähl die Minuten bis zum Arbeitsende runter, dann wird der Stift fallen gelassen und in den Wald gegangen. Logisch, dass man dann schnell vom normalen Pilzsammeler zum Nerd wird ;)

    Ich vergebe übrigens nur Punkte, wenn ich die Antwort für eindeutig richtig halte. Bzw wenn aus meiner Sicht z.B. ALLES (Voll) passt. Oder wenn z.B. bei der Frage nach 2 Merkmalen nur Eins genannt wurde (halb). Und wenn ich selbst etwas Zweifel habe, dann bewerte ich es schlichtweg erst gar nicht.


    Ich klick da aktuell recht viel auf der Seite rum. Find sie echt super und möcht gern helfen die Datenbank zu füllen. Bei Deinen Beispielen oben JoBi hast Du ja Teilpunkte vergeben und moniertst, dass nicht ersichtlich ist, WO genau der FEHLER steckt. Genau geht es mir gerade nur aus der anderen Perspektive, hab Teilpunkte auf eine Antwort bekommen und kann nicht sehen, WARUM. In der Frage wird nach drei wesentlichen Merkmalen einer Art gefragt. Dafür bekam ich Teilpunkte. Hab ich aber nun Teilpunkte bekommen, weil ich (statt 3) 4 Merkmale angegeben habe? Oder weil aus Sicht des Korrigierenden, da was nicht WESENTLICHES dabei war? Oder ist in der Tat was falsch? - ich seh halt nicht das Wieso. Das ist schade. Die Antwort werd ich so nicht bekommen. Von daher wär es Klasse, wenn man neben der Punktevergabe noch einen Kommentar als Korrigierende mitgeben kann. Das würde sehr helfen.

    Auf der Startseite sieht man ja die letzten Beurteilungen der eigenen Fragen durch anderer Leute. Also ob sie auf Deine Antwort Volle Punkte gegeben haben und nur ein Teil etc.

    Allerdings sieht man nicht alle - sondern halt nur die Letzten.

    Versteht sich, dass man gern eine Gesamtübersicht haben will. Ich möchte ja gern wissen, wo andere meine Antworten evtl nicht mit vollen Punkten bewertet haben, um daraus zu Lernen / Schlüsse zu ziehen. Die gibt es nicht? Oder bin ich nur blind? ;)

    Das ist eine interessante Info, davon hatte ich bisher noch nichts gehört. Die anderen sahen ja durchaus "normaler" aus, wobei dieser auch der einzige war, der fast komplett unterm Laub wuchs.

    Weiß man ob so ein Zustand Einfluss auf die Qualität des Pilzes hat?

    Liebe Grüße Lou

    Das kann ich Dir nicht zu 100% beantworten. Vermutlich nicht. Wenn er sonst ok aussieht - fest, frisch ohne Schimmel - ich würd ihn mit in die Pfanne haun. Wie Du schon sagst, die meisten kennen die Ursache nicht und würden ihn ja auch verknuspern.

    Ist das nicht eine Viruserkrankung? Google mal nach: "mushroom little cap diseases"

    Gerade Steinpilze werden davon hin und wieder betroffen. Ergebnis: riesige, dicke Stiele und kaum Hut.



    © 2021 – Deutsche Gesellschaft für MykologieDGfM – Mitteilungen 2021/2 429

    Mit „Little Cap Disease“ wird die Microkephalie (Kleinhütigkeit) von Stän-

    derpilzen bezeichnet, die oft auch mit einem stark keulenförmig aufgedunsenen

    Stiel einhergeht. Die Hüte bleiben knopfartig klein und sind oft steril. Ursächlich

    werden eine zu geringe Lichtmenge erhöhter Kohlendioxidgehalt der Luft und Vi-

    rusbefall (Mykoviren) angenommen (Michael et al. 1983).

    Schreib auf jeden Fall rein, wenn es den nächsten Schub an Fragen gibt! Freu mich drauf.


    Mal aus reiner Neugier:

    Bei Fragen ala: "Nenne drei Merkmale des gelben Knollenblätterpilzes." versucht man ja schon die Kernmerkmale hinzuschreiben. (Knolle, Farbe, Velumreste)

    Aber ich könnt ja auch reinschreiben: gehört zu den Ständerpilzen, die Fruchtschicht besteht aus Lamellen und es ist ein Faserblättler (also kein Sprödblättler).

    Zack drei Merkmale ;) .. oder gibts da was auf die Finger?

    Ich bring das Ding mal zu einem Freund mit Mikroskop. Danke für die Hinweise. Hab Einiges gelernt. Ich hab mich vorher noch nie mit Trüffel beschäftigt. Die Dunklen scheinen ja alle eine Art Marmorierung zu haben uuund ich weiss nun, dass Scleroderma FKs sich auch unter der Erde bilden können (oooder bösartige Nachbarn sie dort verbuddelt haben). Aber auch das ist ja eine Lektion: Vertrau den Aussagen der Leute nicht.


    Danke für Eure Geduld

    Dominik

    Hallo,

    ich sehe da auch Kartoffelboviste. Ev. will dein Nachbar (sorry für die Unterstellung) nur deine PSV-Kenntnisse prüfen!? :)

    Würde mich staaark wundern, aber wer will das schon ausschliessen :)

    Nunja, zumindest hat er es mir ja bei sich gezeigt und mir extra ein paar FKs beim Haselnussstrauch ausgebuddelt. Es kommt am Bild nicht rüber, aber die Dinger sind Daumennagelgroß und in keiner Weise warzig oder tigerig. Wenn ich junge Kartoffelboviste aufschneide, dann sind die doch drin noch hell und haben lediglich einen schwarzlila Farbstich.


    Mein PSV Rat war übrigens: "Sind keine echten Trüffel, wenn überhaupt, dann etwas in Richtung Trüffelartiges (Hirsch, Schein, Schleim) - Aber, um Ehrlich zu sein, da kenn ich mich nicht aus, geb ich nicht frei und gib mir mal ein paar davon ich mach mich mal schlau - ich kenn da ein gutes Forum" ;)

    Glaub ich eigentlich nicht. Die FKs sind sehr klein, nicht warzig und sehr fest und schon jung/klein im Inneren schwarzlila. Sie riechen pilzig und wachsen unterirdisch unter Hasel. Das spricht alles gegen Kartoffelboviste, oder?

    Hi,


    die folgenden Pilze hat der Nachbar beim Graben unter seinem Haselnuss-Strauch gefunden. Ca. 10cm Tief, gesellig. 1-3cm groß. SSP: schwarzlila (auch jung). Die Haut ist dünn und hat einen leichten lila Schimmer. Der Geschmack ist mild bis leicht pilzig. Der Geruch ist sehr pilzig. Ich kenn mich bei unterirdisch wachsenden Pilzen so üüüberhaupt nicht aus - wann findet man sowas auch schon mal.

    Kennt ihr Euch da besser aus? Was sind Merkmale auf die man besonders achten sollte? Oder sind die einzelnen Arten letztendlich nur mikroskopisch bestimmbar?

    Hallo Nika,

    ich bin auch noch nicht lange da und nur hin und wieder beim Online-Treffen dabei - bin also kein alter Hase.

    Ich hab auch gern mal die Kamera aus (dann lieg ich auf der Couch und hör einfach nur zu. Aber pscht - keinem weitersagen)


    Mein Fazit:

    Das sind super nette Leute, die ein gemeinsames Hobby teilen und darin aufgehen. Da sich ein guter Teil schon laaange kennt, wirds auch mal persönlicher und in pilzarmen Zeiten wird dann schnell mal mit Pflanzen und Landschaftsbildern u.ä. überbrückt. Die Zeit wird also immer genutzt :)

    Das Hauptthema sind aber die Pilzfunde. Auch da geht das Spektrum weit auseinander. Vom Standard "Ich war am Wochenende im Wald und das sind alle Pilzarten, denen ich begegnet bin" bis hin zum Stöckchendrehen und Mikroskopieren. Vom "Oh & Ah und Nett" bishin zu lebhaften Diskussionen in einer Tiefe, die es in sich hat. Da ist alles dabei. :)


    Einfach mal reinkommen.

    VG

    Dominik

    Ach, eine Anmerkung/Frage noch. Meine letzten Maipilze liegen lang zurück (gibt es bei uns einfach nicht) - daher konnt ich es nicht testen.

    Bei meinen ziegelroten Risspilzen konnte ich die Huthat hübsch tortenförmig abziehen. Ich finde das immer ein nettes, viel zu wenig erwähntes Merkmal.

    Ich vermute mal, das geht beim Maipilz nicht, oder?

    Für mich ist das auch der Ziegelrote, wobei ich feststellen musste, dass es schon 1-2 andere Risspilze gibt, die man damit verwechseln könnte.

    Meine Nase hat neulich bei der Geruchsprobe auch "vergammelter Fruchsaftt" gemeldet - das passt.


    Was mich bei meinen Exemplaren irritierte war:

    - seeehr dünnes Hutfleisch, im Pilzbuch steht bei mir "dick" drin. Das mag am Buckel so sein, der Rest ist meines Erachtens verdammt dünn.

    - kein Röten der Fleisches. Meine Risspilze röteten nicht. Sie hatten aber auch keine "so schönen" Frassgänge. Ich hätte erwartet, dass nach einem Anschnitt das Fleisch mit der Zeit etwas rötet, aber das Verhalten ist eher wie das eines Perlpilzes. Wenn der Pilz beim Wachstum vermadet/verletzt wird, dann sind diese Stellen scheinbar rötlich sichtbar, wenn ich ihn mit dem Messer tracktiere - dann nicht (selbst nach 10h war da nix)

    - die Stielbasis war bei mir leicht knollig, wobei das durchaus sein kann. Bei 123Pilze steht z.B. auch "verdickt". War vermutlich im Rahmen ...


    Aufgrund des nicht Rötens und der "Knolle" hatte ich schon kurz überlegt, ob es nicht ggf. der Strohgelbe R. sein könnte, aber dafür waren die Hutfarbe einfach zu .. nun ziegelrot ;)

    Strohgelber Rißpilz, Knolliger Risspilz = INOSPERMA COOKEI (SYN. INOCYBE COOKEI, INOCYBE KUTHANII, INOCYBE COOKEI VAR. HYBRIDA, INOCYBE COOKEI VAR. KUTHANII)