Hallo,
also, ich muss nochmals etwas ausholen zu der kulinarischen Verwendung der Erbsenstreulinge:
Das Ganze hat sicherlich auch einen gewissen historischen Hintergrund. Insbesondere ältere Leute haben mir berichtet, wie sie früher als Schüler und Studenten auf den Halden unterwegs waren, um die guten Trüffel zu finden – und um sie sehr teuer an die Kneipen zu verkaufen. Es sind ja schließlich Trüffel...
Es ist klar, das hier etwas geschaffen wurde, was in Wirklichkeit nicht ist. Es wurde eine Art Mythos aufgebaut, das der Erbsenstreuling, Entschuldigung, Trüffel, etwas ganz Besonderes sei und er einen außerordentlich guten Geschmack besitzt etc. So, wie man das eben aus der Werbung kennt, wo ein Produkt in den Himmel gelobt wird...
Der pulverisierte Pilz macht Soßen braun, er hat auch ein gewisses Aroma, aber er ist bei weitem nichts Besonderes. Als Würze ist jede Flockenhexe besser.
Wenn wir nicht die Exkursion geplant hätten, ich wäre dieses Jahr nicht an diese Stelle gefahren. Erbsenstreulinge wachsen bei mir vor der Haustüre. Zwar nicht in Mengen, aber sie sind da. Man muss nur die Augen offen halten und die Habitate prüfen. Und ich bin mir sehr sicher, das sie bei vielen Pilzfreunden auch vorkommen, diese jedoch noch nie danach gesehen haben oder nicht glauben, das dort wachsen. Meine kleinsten Habitate sind nur wenige Quadratmeter groß.
Es ist außer Frage, es macht Spaß diese Pilze zu finden, mehr muss nicht sein.
Grüße,
Steffen