Beiträge von King Stropharia

    Hallo in die Runde,

    Ich habe eine recht simple Frage: Warum hat sich in der Champignongzucht ausgerechnet A. Bosporus durchgesetzt und warum gibt es nirgends andere (essbare) Agaricus Arten zu kaufen? Warum wird z.B. nicht der Augustus angeboten?

    Hallo in die Pilzrunde,

    ich glaube, mich heute durch die Bestimmung eines Waldfreundrüblings um einen Erstfund bereichert zu haben und möchte mich gerne nochmal bei euch kritisch rückversichern:

    Fundort: Park, unter Nadelbäumen (vermutlich auf grasüberwachsenem Nadelstreu)

    Hut: Ocker-bräunlich, hygrophan, Zentrum dunkler, minimal genabelt, Hutrand eingerollt
    Geruch: Mild, neutral, höchstens ein wenig erdig
    Lamellen: Stark ausgebuchtet angewachsen, nahezu frei, höchstens mit leichtem zahn herablaufend
    Fleisch: dünnfleischig
    Stiel: Gelblich, hohl




    Was denkt ihr?

    Hi Schupfi,

    danke für die Einordnung. Komisch, dass Flammeevdas passiert ist. Vielleicht hat er ein „nicht“ vergessen und es ist ein krasser redaktioneller Fehler!


    Moin,
    anbei die Textpassage aus dem Flammer. Es ist der zweite Satz: "Amanitin wird..."


    Habicht (†): https://www.duden.de/rechtschreibung/resorbieren


    Ich glaube auch nicht, dass man sich daran tödlich vergiften kann. Aber im Flammer steht es.


    vg

    Nochmal hierzu: Ich habe mir auf Empfehlung in diesem Formum den Flammer gekauft.
    Darin steht, dass Amanintin über Hautkontakt von menschlichen Körper aufgenommen werden kann.
    Es gibt also doch kontaktgiftige Pilze??? Das wären dann alle die, die Amanitin enthalten.

    Hallo Zusammen,

    ich finde es immer sehr erfreulich, wenn einzelne Anfragen zu regen Diskussionen führen. Ich glaube, die verschiedenen Parteien sind gar nicht so weit auseinander. Wie ich es sehe, sind sich hier fast alle einig, dass es wissenschaftlicher Forschung und anerkannter klinisch-statistischer Verfahren bedarf, damit mit Fug und Recht davon zu sprechen, dass eine Substanz (z.B. ein Stoff, der in einer Pilzart vorkommt) regelhaft eine nicht unerhebliche Wirksamkeit bei der Heilung oder Linderung bestimmter Erkrankungen oder Symptome verursacht. Die Wirksamkeit muss messbar sein.

    Tradition ist keine zuverlässige Messmethode zur Feststellung von Wirksamkeit, aber Tradition kann dabei helfen, sinnvolle Vermutungen anzustellen, die man dann wissenschaftlich testen kann. Damit kann auch Tradition bei der Verwendung bestimmter Arzneien als Schritt im wissenschaftlichen Prozess begriffen werden - nur darf er bei ihr nicht enden. Daher gibt es, soweit ich weiß, zu einigen Pilzen auch wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Wirkstoffe in manchen Pilzen gegen bestimmte Leiden wirksam sind (die richtige Dosierung etc. vorausgesetzt). Das berühmteste Beispiel ist wohl das Penicillin.


    Zu Trametes versicolor habe ich vor allem finden können, dass es eine nachgewiesene klinische Wirksamkeit bei bestimmten Krebserkrankungen hat, vor Allem im Kombination mit anderen onkologischen Therapieformen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7277906/)


    prawdziwek: Zum Thema Depressionen gibt es aktuell ernsthafte Forschung, was den Igelstachelbar (Hericium erinaceus) betrifft. Hier gibt es eine solide wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit unterstützen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6982118/). Dies soll aber keine Empfehlung sein. Dafür kenne ich mich zu wenig aus. Der Fragensteller sollte jedoch erwägen, dass er sich in der Pilzart geirrt hat und bezüglich der Wirksamkeit des Igelstachelbartes seinen behandelnden Arzt konsultieren.


    Alles Gute!

    Moin Norbert,

    natürlich erwarte ich nicht die ganz große Ausbeute. Das einzige, was ich mir wünsche (und sonst auch jedes Jahr hatte), sind ein paar kulinarisch irrelevante Bestimmlinge: Irgendwelche LBMs oder von mir aus auch Helmlinge oder Schwindlinge. Hauptsache etwas, um Spaß am Bestimmen zu haben. Aber nichtmal das gibt es.

    Man kann auch hierzulande Präparate kaufen, die professionell aus Schnetterlingstrameten hergestellt worden sind. Einfach mal in der Apotheke fragen…

    Dieser "professionelle" Verkauf ist ethisch sehr fragwürdig. Da werden Kranken Menschen, die sich Heilung erhoffen, für viel Geld unwirksame Mittelchen angedreht. Sowas würde ich nicht unterstützen. Außerdem: Was wirklich hilft ist die Bewegung im Wald und die wäre dann ja auch noch gestrichen. Johanniskraut induziert übrigens bestimmte Enzyme in der Leber, was zu einem ungewollten Wirkungsverlust von Medikamenten führen kann, falls die über diese Enzyme abgebaut werden. Also Vorsicht mit Johanniskraut bei Einnahme anderer Medikamente.

    Alles was ich sagen wollte ist, dass man das Zeug auch kaufen kann, wenn man aus irgend einem Grund nur am Konsum und nicht primär an der Suche interessiert ist. Unethisch ist es auch nicht, den Extrakt bestimmter Pilze oder Pflanzen anzubieten, solange man keine unrealistischen Versprechen macht. Was sich Konsumenten selbst versprechen ist den Anbietern nicht direkt anzulasten.

    Hallo Zusammen,

    ich wollte mal eine Abfrage zu Eurem bisherige Pilzjahr in Waldhabitaten starten. Denn bei mir sieht es in diesem Jahr bisher echt mau aus: Obwohl ich in der Region Hamburg nicht in einer Trockenheitsgeplagten Gegend wohne, sind die Wälder und meine sonst lebhaft bepilzten Habitate in diesem Jahr sprichwörtlich tot. Es wächst einfach nix. Meine besten Funde sind ein paar alte Schmertterlingstrameten und Birkenporlinge vom letzten Jahr.


    Ist es bei euch auch so mau, oder habe ich einfach nur den guten Blick verloren?


    Viele Grüße

    Stropharia

    Mich lässt das Thema noch nicht los. Ich möchte noch einmal dafür plädieren, dass ich die Klassifikation okay finde:


    Tödlich giftige Pilze sind Pilze, die auch in geringer Menge verzehrt bei völlig gesunden Menschen regelhaft den Tod verursachen, oder regelhaft zu irreversiblen Schäden lebenswichtiger Organe führen.


    Stark giftige Pilze ( wozu ich A. Muscaria und Pantherina zählen würde) sind Pilze, die zu heftigen Vergiftungen führen, die in Abhängigkeit von der Verzehrmenge und der individuellen gesundheitlichen Konstitution des Verzehrenden tödlich oder in nachhhaltigen Schäden enden können, es aber nicht zwingend tun.


    Mäßig giftige Pilze sind Pilze, die zum Teil heftige Vergiftungssymptome nach sich ziehen, die in der Regel aber folgenlos abklingen und nur in Einzelfällen gefährlich werden können.


    Leicht giftige Pilze sind Pilze, die nur zu leichten, meist gastroenterialen Vergiftungen führen, die in der Regel folgenlos abheilen.


    Dann gibt es noch die Kategorien:


    Für manche unverträglich

    Mit Alkohol giftig


    und vielleicht noch ein paar.

    So hätte ich es nie gelesen, also als Entwarnung. Einen kapitalen Fehler sehe ich auch nicht. Das Buch setzt einfach auch ein Stück gesunden Menschenverstand voraus und kennzeichnet den Pilz keineswegs als risikofrei verzehrbar.

    Viel kritischer ist es, dass man in diversen neueren Pilzbüchern liest, dass bestimmte Pilze „nur abgebrüht“ verzehrt werden sollten, was als Rohverzehr Freigabe für alle anderen (wo es nicht extra steht) verstanden werden kann.

    Hallo Zusammen,

    den folgenden Pilz habe ich als Gemeinen Schwefelporling identifiziert. Er wuchs an einem Stück Totholz, war sehr weich und beim Anfassen "saftig".
    Geruch: Intensiv, fast obstartig (natürlich mit Pilznote, nicht Erdbeeren :)). Poren: Orange. Würdet ihr die Bestimmung mitgehen?


    VG
    Stropharia


    Nochmal eine Erwägung zu S. commune und immungeschwächten Personen: Es gibt Personen, die derart immungeschwächt sind, dass auch andere ansonsten völlig harmlose Mikroorganismen zur lebensbedrohlichen Gefahr werden können. Mit anderen Worten: Unsere gesamte menschliche Umwelt ist voller Organismen, die uns bei Schwäche sofort umbringen oder stark gefährden können. Jedoch: Daraus leiten wir auch keine allgemeine "Toxizität" der Umwelt ab. Dieser Maßstab sollte auch für S. commune gelten. Nur weil einige Personen sich damit infizieren können, ist es noch nicht unbedingt ein "Giftpilz".