Hallo Stefan,
Hallo Pablo,
danke für Eure Ausführungen, sehr spannend. Es gibt ein paar spannende Artikel zum Thema "Vergiftungsfälle" beim Verzehr enormer Mengen an Speisepilzen, die ich heute noch ausfindig machen konnte und dem Austausch halber noch einmal teilen möchte. Sie bestätigen letztlich das, was du sagst, Pablo, mit der weiteren Einschränkung, dass zu der enormen Menge an Pilzen noch eine individuelle Empflindlichkeit hinzukommt:
Nieminen, P., Kirsi, M., & Mustonen, A.-M. (2006). Suspected myotoxicity of edible wild mushrooms. Experimental Biology and Medicine (Maywood, N.J.), 231(2), 221–228. https://doi.org/10.1177/153537020623100213
Zitat
Kürzlich verursachte der weit verbreitete gelbe Pilz Tricholoma flavovirens bei Menschen in Frankreich und Polen eine verzögerte Rhabdomyolyse mit Todesfolge und löste bei Mäusen eine erhöhte Kreatinkinaseaktivität im Plasma aus. Außerdem verursachte der hoch geschätzte Steinpilz (Boletus edulis) ähnliche Reaktionen bei Versuchsmäusen. Aus diesem Grund wurde die Hypothese aufgestellt, dass auch andere Pilze chemische Verbindungen enthalten könnten, die ähnliche myotoxische Wirkungen hervorrufen. Um die vermutete Myotoxizität anderer traditionell verzehrter Wildpilze zu testen, wurden 86 Mäuse fünf Tage lang 3, 6 oder 9 g/kg Körpermasse/Tag essbarer Pilze verschiedener Gattungen (Russula spp, Cantharellus cibarius, Albatrellus ovinus und Leccinium versipelle) ausgesetzt, die mit dem üblichen Futter für Labornager gemischt wurden. Die Plasmakreatinkinaseaktivität stieg bei allen untersuchten Pilzarten bei 9 g/kg Körpermasse/Tag an, während das histologische Erscheinungsbild von Muskel- und Leberproben unbeeinflusst blieb. Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass die zuvor beobachteten toxischen Wirkungen nicht spezifisch für T. flavovirens sind, sondern wahrscheinlich eine unspezifische Reaktion darstellen, die eine individuelle Empfindlichkeit und eine erhebliche Menge des aufgenommenen Pilzes erfordert, um sich zu manifestieren.
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Nieminen, P., Mustonen, A.-M., & Kirsi, M. (2005). Increased plasma creatine kinase activities triggered by edible wild mushrooms. Food and Chemical Toxicology : An International Journal Published for the British Industrial Biological Research Association, 43(1), 133–138. https://doi.org/10.1016/j.fct.2004.09.002
Zitat
Der Verzehr von Wildpilzen beruht meist auf Traditionen und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Vor kurzem verursachte der weit verbreitete Tricholoma flavovirens beim Menschen eine verzögerte Rhabdomyolyse. In dieser Studie verzehrten 42 Mäuse und 4 Menschen T. flavovirens gemischt mit normalen Nahrungsmitteln. Bei Mäusen stieg die Kreatinkinaseaktivität im Plasma bei 9 g kg(-1)Tag(-1) an. Das Gleiche wurde jedoch auch bei dem bekannten und kommerziell wichtigen Steinpilz Boletus edulis beobachtet. Die beobachtete Wirkung ist wahrscheinlich nicht artspezifisch, sondern stellt eine unspezifische Reaktion dar und erfordert eine individuelle Empfindlichkeit und eine große Menge des aufgenommenen Pilzes, um sich zu manifestieren. Ein Screening-Programm für Wildpilze wird empfohlen, um zu klären, wie weit verbreitet diese Wirkung ist.
VG
Stropharia