Mal ein bisschen Butter bei die Fische - also aus der Pilzvergiftungs-Praxis.
Die DGfM empfiehlt nach Einschätzung der Situation Arzt oder Giftnotruf.
Das ist eine sehr sinnvolle allgemeine Handlungsanweisung, damit keine Zeit durch eigene Nachforschungen vergeudet wird. Diese sind in der Regel nämlich sehr zeitaufwändig und führen oft zu falschen Ergebnissen.
Wer mit der Praxis vertraut ist, weiß:
Sofern Beschwerdefreiheit vorliegt, ist da nichts, was Ärzte behandeln könnten. Also verweisen sie den potenziellen Patienten an einen PSV, denn Therapiemaßnahmen können sie ja erst erst ergreifen, wenn sie eine Diagnose stellen können. Doch dazu muss erst einmal ermittelt werden, welche Pilze gegessen wurden. Ohne PSV gibts also keine Behandlung.
Anders ist es, wenn bereits
Vergiftungssymptome vorhanden sind, wie z.B. Brechdurchfälle, Koordinationsstörungen, Hitzegefühl. Hier werden durch symptomatische Behandlungen ergriffen. Gleichzeitig kontaktieren die Mediziner den Giftnotruf. Von dort aus werden Kontakte zu den PSV vermittelt.
Die Mediziner konsultieren die PSV und ergreifen dann erst die geeigneten Therapiemaßnahmen. Bei Vergiftungen mit Amatoxinen wären das: ggf. sedieren, Magen auspumpen, Aktivkohle, Klistier, Silibiningaben, später Lebertest.
Wie gerade dargelegt, sind Giftnotruf/PSV hier das Mittel der Wahl.
Die Empfehlung: „im Zweifel bei sowas bitte unverzüglich zum Arzt/Klinik!“, war hier jedenfalls nicht sinnvoll.
Es besteht diesem Forum kein Mangel an Fachleuten und insofern möchte ich meinen ersten Beitrag zu diesem Thema als Bitte verstanden wissen, dass bei Fragen zu Pilzvergiftungen möglichst diejenigen antworten sollten, die ein bisschen Erfahrung mitbringen.