Beiträge von Pilzfreund77

    Liebe Janana,


    Da ich den Stoff Karbol nicht kenne, hat mir der Hinweis nie geholfen, dass der Karbol-Champignon nach Karbol riechen soll. Auch "Medizinschrank" etc. sagt mir nichts, da mein Medizinschrank gar nicht riecht.

    Der Geruch von Karbolegerlingen ist eher chemisch und erinnert mich stark an Füllertinte. Aber Gerüche werden halt sehr individuell wahrgenommen.

    Auch den Geruch von "Füllertinte" kenne ich nicht wirklich :) Die riecht doch nach nichts? Aber zum Glück ist der Karbolegerling sehr häufig bei mir, sodass ich die Nase nicht brauche, um ihn doch sicher bestimmen zu können …

    Liebe Janana,


    Da ich den Stoff Karbol nicht kenne, hat mir der Hinweis nie geholfen, dass der Karbol-Champignon nach Karbol riechen soll. Auch "Medizinschrank" etc. sagt mir nichts, da mein Medizinschrank gar nicht riecht. Das Gelb beim Karbol-Champignon ist aber ein fieses Chromgelb, richtig leuchtend. Sicher möglich, dass es nicht immer ausgeprägt ist. Typisch, aber kein Alleinstellungsmerkmal, ist die oft quadratische Hutform jüngerer Exemplare.

    AAABER - wenn das dein Garten ist, weshalb muss man da rumraten? Dann kannst Du doch bessere Bilder machen (und mal wirklich ganz unten kratzen).

    Nebenbei: Gilbende Champignons stehen bei mir sowieso nicht auf der Speiseliste, egal ob mit oder ohne Karbol …


    Grüße

    Pilzfreund77

    Ja, sieht völlig irreal aus. Als ich das sah, wurde mir plötzlich klar, dass ich wohl genau solche Märchenbilder suche. Ich hab nichts davon angefasst. War auch nicht nötig, da ich wirklich noch nie zuvor so viele Sommersteinpilze finden konnte wie heute - oft 10 und mehr auf einem kleinen Fleck. Völlig irre. Und zwischendrin auch schon Fichtensteinpilze.

    Alles übrigens in einem Park am Rande Berlins, bei großen Buchen und Eichen. Im Wald dagegen war nichts, nur Parasole. Im Park aber u.a. auch unfassbare Mengen von Pantherpilzen. Habe versucht, das einzufangen:




    Danke für deine Einschätzung, Bjoern.


    Da bin ich ja mal gespannt. Ich hatte den Riesenporling irgendwie als Gebirgs- und Nadelholzart abgespeichert.


    Schön, den könnte ich dann also auch verspeisen. Aus hyperlokaler Ernte. ;)

    Ist m.E. auch deutlich besser als Schwefelporling, und (nach Frostschnecklingen) sogar der Lieblingspilz meiner Tochter ... probieren lohnt sich jedenfalls, aber Geschmäcker sind ja verschieden.

    Liebe Sushi,


    Das ist gut, da vorsichtig zu sein. Ich habe sie erstmal einige Jahre nur zu bestimmen versucht. Zu deinen Fotos: Von oben passt das wegen der Hygrophanität und dem Buckel. Aber zur Bestimmung muss unbedingt noch das Folgende hinzukommen: 1. Lamellen weit auseinanderstehend und dicklich, mit Zwischenlamellen (vergleiche mit Waldfreundrübling). 2. Sporenpulver weiß (und daher auch die ganze Unterseite eines alten Exemplars nie wirklich braun, es sei denn, das Fleisch ist schlecht - vergleiche Hautköpfe). 3. Der Stiel ist extrem zäh und lässt sich mehrfach verdrehen. 4. Nicht entscheidend, aber ein Hinweis ist tatsächlich auch das von Dir beobachtete Wachstum in Ringen …

    Könnte passen - Eiche und fleckige Fleischfarben passen ... wobei ich nicht genau erkennen kann, ob die Huthaut zurückgezogen ist, oder ob es nur so aussieht, weil der Rand hier heller erscheint … manchmal sehen Heringstäublinge ähnlich aus, würde man aber an fischigem Geruch und Braunverfärbungen bemerken.

    Liebe Pilzfreunde,


    Eine kleine Runde heute Abend nach der Arbeit (in einer eher weniger besuchten parkähnlichen Anlage in Berlin) brachte weitere Boten der sicher bald kommenden Pilzexplosion: Rüblinge, Champignons, Riesenboviste, Trichterlinge, Nelkenschwindlinge, Parasole, Kahler Krempling, mein erster Amanita für dieses Jahr, und viele Sommersteinpilze …


    1. Waldfreundrüblinge


    2. Parasol


    3. Knollenblätterpilz (habe ihn nicht entnommen, gehe jedoch aufgrund der abgesetzten Knolle von einem Panther aus)


    4. Kahler Krempling


    5. Kleiner Riesenbovist


    6. Netzhexe


    7. Sommersteinpilze

    Klar, ich kann auch kaum mehr die Füße still halten, zumal ich auf meinem Arbeitsweg schon Nelkenschwindlinge und frische Champigons sehe, heute gar den erste Filzröhrling - meinte nur, ich bin mehr als nur vorsichtig optimistisch, denn die Bedingungen sind doch der Wahnsinn - es regnet ja wie sonst im Herbst. Also von diesem Wochenende an bis Ende August, vielleicht sogar durchgehend bis in den Herbst, wirds doch jetzt sicher was geben. Die einzige Unsicherheit sind natürlich die Arten, wenn also z.B. nur gelbe Knollenblätterpilze kommen, was ich auch schonmal hatte :)

    Ich ahme mit dem Dörrautmaten die Lufttrocknung nach: Nie mehr als 45 Grad, und noch wichtiger: erstmal nur wenige Stunden, dann eine Nacht im Dörrautomaten auf den Gittern ruhen lassen, dann wieder ein paar Stunden laufen lassen, dann wieder ruhen lassen, und erst beim Dritten mal Rascheltrocken werden lassen. Das Aroma ist stets so heftig, dass kleinste Mengen reichen …

    Bei mir ebenso wie von Euch beschrieben - nass und fast pilzleer, aber schon vereinzelt erste Boten wie Boviste, Rüblinge, Helmlinge und Champignons. Und immerhin diese zwei Exemplare meiner Leibspeise hier (aber an einer Stelle, an der sonst auch mal ca. 30 stehen, also noch nicht der erwartete "Schub")


    Fleischroter Speisetäubling

    Meine Mutter, die keine Ahnung von Pilzen hatte, kam eines Abends mit einem Korb voller Pilzen nach Hause, die sie mit einer Freundin gesammelt hatte. Da war ich gerade 5 Jahre alt, und meine Mutter sprach von „Butterpilzen“. Das glaubte ich sofort, so matschig wie die waren. Es blieb bei dieser einen Waldpilz-Mahlzeit, aber der Geschmack des Waldes brannte sich mir ein.


    Zwischen 17 und 20 experimentierte ich dann mit diversen Halluzinogenen, und musste zu diesem Zweck u.a. auch den Fliegenpilz bestimmen können. Mir ging es dabei weder um Rausch, noch um Therapie, sondern als fleißiger Castaneda-Leser um „Bewusstseinserweiterung“. Bevors hierzu Diskussionen gibt - ich erzähle nur ehrlich, wie ich zum Thema Pilze kam.


    Heute bin ich fast 50 und weiß nichts Positives über solche Versuche zu sagen. Mitnehmen konnte ich nur die Erfahrung, dass dasjenige, was wir für unsere objektive Außenwelt halten, bedingt ist durch unsere eigene Verfassung. Aber für diese banale Einsicht brauchts einerseits die Gifte nicht, während andererseits der konkrete Inhalt, der mit Halluzinogenen erfahren wird, aus naheliegendem Grund für den Verstand nicht verwertbar ist.


    Ich habe mich später oft mit den Anhängern einer harmloseren Droge, dem Cannabis, gestritten, wenn diese begeistert die Vorzüge anpriesen - dabei meines Erachtens aber übersahen, dass dieses begeisterte Anpreisen seinerseits bereits oder noch eine Wirkung der Substanz ist, und daher kein verlässliches Urteil. Das verdeutlicht vielleicht meinem grundsätzlichen Standpunkt in diesen Dingen.


    Jedenfalls traf ich bei meiner Suche nach Fliegenpilzen zwischen dunklen Tannen auf eine ältere Frau. Ich glaube, wir waren beide zuerst etwas erschrocken, sie jedenfalls machte sofort kehrt, ich aber rief ihr nach. Sie kehrte um und zeigte mir ihren Korb: Lauter Pilze mit merkwürdig gezackten Hüten. Habichtspilze, denn es gäbe nichts Würzigeres für die Suppe!


    Die nächsten Tage suchte ich diese merkwürdigen Habichte - und fand nichts. Und dasselbe machte ich im nächsten Herbst - und im übernächsten. Erfolglos. Aber ich legte mir noch ein Buch zu. Und aß mit Begeisterung matschige Röhrlinge und Boviste. Dann, vor etwa 25 Jahren, zog ich nach Berlin und arbeitete wie verrückt. Die Natur war völlig vergessen - bis ich meine heutige Frau kennenlernte, die aus einem mir unerfindlichen Grund dauernd draußen rumlaufen wollte.


    Als großer Romantiker sagte ich dazu: „Wenn ich laufe, dann will ich auch wo hin, dann habe ich ein Ziel, aber ich laufe doch nicht einfach nur so rum.“


    Und dann fiel mein Blick auf so eine braune Halbkugel am Wegesrand. Heute rufe ich meiner Frau nach: „Was rennst du denn schon wieder so!“ Für mich kann es gar nicht langsam genug gehen, und es gibt nichts Schlimmeres als ein Ziel! Ich will einfach Eintauchen, ganz langsam, ein Schritt nach dem anderen, dann niederknien und die Pilze hören. Ja, auch den Fliegenpilz :)


    Ach ja, und Habichtspilze habe ich bis heute noch nicht gegessen.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Was man so alles sieht, wenn man nichts als Pilze im Kopf hat ... hinter einem Zaun erspähte ich dieses Ding hier:



    Vor zwei Tagen:


    Zwei Tage später:


    Zuerst dachte ich, da hat jemand eine Hexe lackiert, aber dann … ich habe wohl meinen ersten glänzenden Lackporling gefunden! Leider komme ich nicht näher ran, um ihn sicher bestimmen zu können.

    Verbesserungsvorschläge:

    - Man kann Fehler nicht korrigieren (muss aber vielleicht so sein).

    - Wenn man 3 Merkmale angeben soll aber 5 und mehr angeben kann, sollte die Frage lauten: nenne "mindestens" 3 Merkmale, oder eben nur 3 Antworten erlauben. Umgekehrt sollte man die geforderte Anzahl der Merkmale auch abgeben müssen.

    - Wenn Ihr das veröffentlicht, könnt Ihr die sparsame Datenabfrage nicht aufrechterhalten, weil sich jeder, einschließlich bots, anmelden und Mist reinschreiben kann. Wenn mans aber als internes Tool für den Pilzverein etc. anbietet, wo die Leute eben selber entscheiden müssen, ob und wie sie Zugänge sichern wollen, gehts natürlich auch so, was ja schöner ist …

    Grüße

    Pilzfreund77

    EinsZwo

    Lieber Andre, ich wollte Dich mit meinem Gummistiefel-Scherz nicht auf den Arm nehmen. Ernsthaft: Wenn Du dich erst seit diesem Jahr mit Pilzen befasst, und so klingt es, dann ist "Steinpilz finden" genau der richtige Ansatz. Mein bescheidener Rat wäre, in der kommenden Saison erstmal nur Röhrlinge kennenzulernen, und alles andere noch nicht für Speisezwecke in Betracht zu ziehen.


    Es gibt wahnsinnig viele Röhrlinge. Kannst Du denn schon den Rotfuß von der Marone, den Sommersteinpilz vom Gallenröhrling, den Körnchenröhrling vom Butterpilz, oder gar die Hexen untereinander unterscheiden? Wahrscheinlich nicht - deshalb: besser erst Eins, dann Zwo. Daran, verschiedene Röhrlinge untereinander zu unterscheiden, könntest du allmählich den richtigen Zugang, den genauen Blick üben. Und umbringen kannst du dich mit denen nicht.


    Ich selbst habe mit Rotfußröhrlingen, Ziegenlippen und Maronen angefangen, was anderes kam erstmal gar nicht in die Pfanne … später dann erst Pfifferlinge, noch später Täublinge, usw. Also, da vergehen Jahre. Und bis Du sowas Kleines da wie oben bestimmen kannst, gehts Dir schon lange nicht mehr ums Essen :)


    Trotzdem helfen die Forumsmitglieder hier immer auch gerne bei Bestimmungsanfragen. Da solltest Du dann aber schon wichtige Merkmale beschreiben können und idealerweise auch selbst einen Tip angeben, was es sein könnte – einfach so irgendein Foto von einem der zigtausend Pilze möchte niemand so gerne bestimmen. Auch deshalb, weil Du eben gar nicht weiterkommen kannst, wenn man Dir die Arbeit ganz abnimmt …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    durnik Ja, die hier sind auch verdickt an der Stielbasis. Das Hutfleisch würde ich auch als eher dünn bezeichnen, nur im Buckel dick. Das Röten ist bei mir allerdings schon massiv, nicht nur in de Fraßgängen. Stimmt, beim Anschneiden eher weniger, aber der ganze Pilz ist heute (vielleicht vom Anfassen) ziegelrot. Die Huthaut lässt sich tortenförmig abziehen – leider habe ich das beim Maipilz nie versucht.