Beiträge von Pilzfreund77

    In meinem Hauswald schien heute auf den ersten Blick auch alles leer.


    Dein Hauswald ist doch auch der Grunewald, oder?

    Jain, ich bin AUCH im Grunewald unterwegs. Aber ausgerechnet gestern nicht :) ich kann dir soviel verraten: Wenn ich im Grunewald gewesen wäre, dann wären meine Chancen nicht schlechter gewesen. Bodenbeschaffenheit, Bewuchs, Wetter - alles gleich. Es ist überall dasselbe Bild: Normalerweise haben wir in Berlin um diese Zeit Maronen ohne Ende, verschimmelte Rotfüße, überall Milchlinge, gelbe Knollenblätterpilze, usw. Dieses Jahr nichts! Nut eben sehr selten ein erster Steinpilz ...


    Aber das wird. Was im Sommer noch wichtig war, dass es an einer Stelle regnete, an anderen nicht, ist vorbei – das gleicht sich nun im Herbst ziemlich an. Du hast Recht: Nach der langen Trockenheit ist das erstmal nicht viel Regen. Und der muss erstmal einwirken. Aber es regnet ja weiter … und ab Dienstag wirds wärmer … ich gehe morgen schon wieder schauen.

    Wenn du mit Braunkappe den Maronenröhrling meinst - nein, der ist es vermutlich eher nicht. Der Hut scheint schleimig zu sein. Ein erfahrener Sammler hätte da einen Verdacht, und würde sich den deshalb genauer anschauen, also komplett entnehmen, Unterseite, Stielbasis usw. prüfen. Und vielleicht würde sich am Ende herausstellen, dass er essbar ist. Oder giftig :) Es gibt hier viele tausend Pilzarten, wenn man in den Genuss der essbaren kommen möchte, muss man sich da erstmal einarbeiten … so einfach irgendwas essen, was da aus dem Boden kommt, ist lebensgefährlich. Gerade auch dann, wenn einer im Internet Dir sagen sollte, dass dus essen kannst. Kennst Du mich denn, weißt du, wieviel meine Meinung wert ist? Mein Rat: Nimm den interessanten Fund als Anlass, dir die Welt der Pilze zu erschließen …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Nicht verzagen, da bereitet sich einiges vor, was spätestens mit den warmen Tagen nächste Woche hochkommt. In meinem Hauswald schien heute auf den ersten Blick auch alles leer. Bin dann aber auf ein paar wenige, prächtige Steini-Vorboten gestoßen. Habe sie ein paar Kindern geschenkt, die mir mit leeren Körben entgegenkamen. Mein Tip für die nächsten Tage: Normalerweise gehen bei mir Eichen und Buchen gut, da war heute nix, sondern alles an Kiefer …


    Danke Euch beiden! Ich denke, wenn dann eher gelblättriger, da reiner Kiefernbestand.

    Falls Ihr recht habt (das nehme ich an), dann hat mich wohl der Wind gefoppt, indem er den Sand so stark dran geblasen hat, dass eine scheinbar kugelige Struktur der Huthaut entstand, die trotz pinseln nicht wegging …

    Ich bin immer wieder mitten zwischen Wildschweinen gestanden, und mir ist nie was passiert. Bin auch mal auf einen vermeintlichen Baumstamm zu, der dann aufstand und mich angrunzte … allerdings hatte ich Jahre lang keine Ahnung, dass die Viecher gefährlich sind. Erst als ich las, dass sie gefährlicher als Wölfe sein sollen, klatsche ich ab und an, vor allem, wenn ich sie rieche, und vermeide so Begegnungen.

    Gefährlicher als Wölfe deshalb, weil Wölfe "kalkulieren" – macht die Beute zu viel Stress oder nicht – und sich daher durch Drohgebärden, mit Steinwürfen etc. verjagen lassen, während Wildschweine erst so richtig austicken, wenn sie sich bedroht fühlen …

    Danke Stefan. Tja, bei Gerüchen tu ich mich schwer. Ich würde sagen, der riecht nach nix, vielleicht ein Hauch von Rettich. Sporenpulver ist braun.

    Ach so, und was man auf dem Foto schlecht sieht: Die Lamellen sind leuchtend gelb. Und auch frische junge Fruchtkörper "zerbröseln" irgendwie be Druck.

    Edit: Und der Stiel ist geschuppt, das krieg ich aber nicht aufs Bild …

    Hallo Pilzgemeinde,


    Habe mir vorgenommen, nun bei jeder Tour wieder Bestimmlinge mitzunehmen und so meinen Horizont zu erweitern. Ich nutze das neue Handbuch Pilze von Gminder und Karasch. Makroskopisch und ein paar Reagenzien, aber erstmal noch keine Mikroskopie.


    Heute gabs nichts Unbekanntes, außer dem Winzling hier (Hut kaum 1 CM). Leider krieg ichs mit dem Handy nicht schärfer. Mag vielleicht trotzdem jemand einen Tip geben, ob ich mit Falmmulaster Limulatus richtig liege?


    Die Pilzchen kamen direkt aus dem Sandboden bei einer Kiefer. Mich stört, dass ich kein Holz im Boden entdecken konnte … und dass ich, falls ich richtig liege, nun zwar einen Namen habe, aber nicht wirklich eine "Erkenntnis", was diese Gruppe ausmacht (körniger Hut, okay, aber das haben doch andere in anderen Gattungen auch?)


    Habe jetzt die Methode von Shroom getestet, also junge, saftige Schwefelporlinge gedörrt und dann kurz wieder eingeweicht (bei mir in Brühe und Sojasoße). Dann trocken getupft und scharf angebraten. Shroom hat recht: das kommt so wirklich verdammt nahe ran an echtes Hühnchenfleisch! Und auch der unangenehme Nebengeschmack, der mich sonst störte, ist weg. Allerdings: Gerade weils fast wie Hühnchen ist, und ich ja eigentlich Pilze will, werde ichs wohl nicht so häufig essen … Grüße, und Danke Shroom für den Tip!

    Pilzfreund77

    Hallo liebe Pilzler,


    Pilzfreund77: Was sind das für Pilze auf dem 2. Bild? Eventuell Butterpilze?


    Viele Grüße, Holger

    Lieber Holger, Glückwunsch zu den tollen Funden.

    Das auf dem 2. Bild sind Goldröhrlinge. Außerdem gabs gestern sehr vereinzelt kahle Kremplinge, Mehlräslinge, Butterpilze, Waldfreundrüblinge. Und viele Parasole. Heute in einem anderen Wald konnte ich immerhin 4 prächtige Steinpilze mit reinweißen Röhren finden, außerdem aber stundenlang fast nichts, außer Parasolen und Butterpilzen. Denke, ist alles der Anfang, und es wird ganz ordentlich die nächsten Tage und Wochen …

    Das ist beim deutlich teurerer Rommelsbacher genauso, und ich vermute, bei allen Geräten mit dieser Kastenbauweise. Das Gitter vor dem Ventilator ist bestimmt Pflicht. Mich störts aber nicht …

    Unabhängig von der Pilzgattung oder Art dürfte ja häufig soviel Feuchtigkeit enthalten sein, dass das sofortige anbraten nicht klappt. In diesem Fall dauert es sowieso mindestens 15 Minuten. Sagen wir nämlich z.B., Du hast schon Fett und vielleicht auch Zwiebeln in der Pfanne, und gibts dann die Pilze rein, dann ziehen die ja Wasser, das heißt: sie kochen, und braten nicht. In diesem Fall wartest Du, unter gelegentlichem Rühren, bis das Wasser komplett verdampft ist. Du kannst sogar extra noch ein bisschen Wasser dazugeben, das schadet nichts. Wenn alles Wasser weg ist und die Pilze anzukleben drohen, gibst dann wieder Fett dazu, und beginnst mit dem Anbraten. Die ganze Prozedur hat auch den Vorteil, dass Zutaten wie Salz, Gewürze etc. gut einziehen.


    AAAber: Gerade Rotkappen gehören zu den Pilzen, zumindest wenn man ganz feste hat, die oft auch kein Wasser ziehen und sich daher sofort scharf anbraten lassen: einfach in dünnen Scheiben in Butter, sehr heiß und kurz, bis sie kross sind, salzen, fertig – so esse ich sie am liebsten. Und Du hast recht: dann sind sie niemals 15 Minuten in der Pfanne. Womit ich wieder den alten Streit anfache, ob "durchgaren" wirklich etwas mit Zeitangaben zu tun hat oder eher nicht :-). Entscheidend ist jedenfalls, dass hitzeinstabile Gifte sicher zerstört sind – wer das nur anhand von Minutenangaben einschätzen kann, sollte sich daran halten. Dann also vielleicht eher die oben beschriebene erste Variante …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Danke Mademescully für Deinen Bericht! Bei mir gehts auf den Wiesen ebenfalls los, bald sicher auch im Wald.


    Da es auf besagten Wiesen in 8 Wochen nur 17 Liter geregnet hat, und dann gestern 10, kann ich noch nicht ganz glauben, dass die schon vom gestrigen Regen so groß geworden sind … aber vor drei Tagen war tatsächlich noch nichts zu sehen.


    1. Fußbälle



    2. Parasol, davon auch viele große aufgeschirmte - verrückt. Nach 24 Stunden?


    Du bist ja sicher drin im Thema, und der rosa Hauch etc. weisen schon in die von Dir angegebene Richtung - trotzdem finde ich eine durchweg durch deinen Daumen verdeckte Stielbasis gerade bei solchen Pilzen suboptimal, um andere einzuladen, online was dazu zu sagen …

    Beste Grüße

    Pilzfreund77

    Nach einem Fehlkauf (No-Name von Amazon) für 110 Euro, der nach einem Jahr hin war, bin ich beim Rommelsbacher DA 900 gelandet für etwas unter 200 Euro – und begeistert. Gitter und Innenraum sind Metall, nur Außen ist auch etwas Plastik. Bedienung super einfach und zuverlässig.

    Die Cèpes kommen tief dunkel daher (meine haben im Prinzip die selbe Farbe wie frisch) und haben dieses typische, intensiv-würzige Steinpilzaroma. Die riechen so gut, da könnte ich stundenlang meinen Rüssel ins Glas halten.


    Liebe Grüße Suillus

    Und noch was: Oehrling hat im Thread weiter oben schon 2023 wichtige Punkte genannt, die m.E. Deine Frage zum Teil beantworten, etwa, dass das Aroma erst nach einiger Zeit der Aufbewahrung kommt:



    Und die Farbunterschiede hängen vielleicht auch mit der Trocknungs-Methode zusammen, vielleicht gehen die Hersteller der Supermarktpilze ja anders vor als wir zu Hause …

    Ich habe dieses Jahr schon einige Fichtensteinpilze finden können. Diese habe ich im Dörrautomat sehr schonend bei ca. 35 - 40 Grad getrocknet, bis sie so trocken waren, dass sie dieses typische Rascheln erzeugen. Ich lagere sie in einem Glas mit Bügelverschluss luftdicht und kühl in einem Vorratsschrank.

    Das Problem ist, dass die Steinpilze nur schwach riechen. Der Geruch erinnert ein wenig an Gebäck, mit einer dezenten Note von muffigem Hund. Mehr ist da aber nicht. Ich habe einige rehydriert und in einer Sahnesauce benutzt (natürlich inkl. Einweichwasser), aber auch der Geschmack war, sagen wir mal, sehr mild.

    Da korrekt getrocknete Steinpilze eine so krasse Umami-Bombe sind, kann ich mir schwer vorstellen, dass das jemand nicht schmeckt (aber vielleicht nicht mag, weil zu streng). Insofern wäre vielleicht auch zu prüfen, ob das Thermometer des Dörrautomaten richtig funktioniert. Oder etwas Geld ausgeben z.B. für den Rommelsbacher DA 900 ... oder mal nur an der Luft trocknen. Dass Steinpilze bei Temperaturen über 50 Grad dasselbe tolle Aroma entwickeln, kann ich nicht bestätigen (habs mal ausprobiert) – bei mir kommen sie daher bei maximal 45 Grad und für 7 bis 8 Stunden in den Dörrautomat. Teurer Spaß natürlich, und gut für Klima- und Russlandpolitik.


    Es stimmt, dass frische Steinpilze manchmal nach gar nichts schmecken. Aber auch diese entwickeln ein starkes Aroma (ja, vor allem Glutamat, aber nicht nur) bei entsprechend langsamer Trocknung.


    Aber ja, klar, Geschmäcker sind verschieden – ich habe am Wochenende das Leibgericht meiner Tochter zubereitet, nämlich Steinpilz-Risotto nach Antonio Carluccio – nur diesmal mit getrockneten Maronen, statt mit getrockneten Steinpilzen. Meine Tochter beschwerte sich sofort: Wieso hast Du denn Maronen genommen?


    Getrocknete Maronen oder Hexen sind für uns eine nette Sache, aber kein Vergleich zu (korrekt) getrockneten Steinpilzen. Allerdings: Man muss das Steinpilz-Aroma beim Kochen langsam rauskitzeln, also wenns denn z.B. eine Sahnesoße sein soll, immer wieder aufgießen (mit Einweichwasser und Sahne abwechselnd) und wieder einkochen lassen. Ähnlich übrigens bei Morcheln. Dann kommt da geschmacklich wenig anderes ran … Bei frischen Pilzen allerdings ziehen wir Täublinge, Rötelritterlinge, ja sogar Schnecklinge und vieles anderes vor …


    Und sicher spielt es auch eine Rolle, ob man Pilze pur, also quasi als Fleischersatz genießen möchte, so wie wir, oder damit nur das Fleisch veredeln möchte – am Wildschweinbraten sind Maronen natürlich super, aber sowas interessiert meine Familie nicht so sehr. Und gar Speck an Pilze zu machen, gilt als Sakrileg, jedenfalls bei den meisten Arten :)


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    nicht umsonst heißt er ja auch chicken of the wood. Ich finde, genauso schmeckt er auch. Chicken nuggets, wunderbar.

    Tja, so verschieden sind Geschmäcker. Habe über die Jahre ganz junge und auch ältere Exemplare probiert. Immer finde ich (und auch meine Familie): Bei den ersten zwei, drei Bissen schmeckts ganz OK. Dann aber kommt da irgendwas Abstoßendes durch. Ich kanns nicht definieren. Der Test der Trocken-Variante von Shroom steht freilich noch aus. Bis dahin finde ich jedenfalls z.B. den Riesenporling, der als schlechter Speisepilz gilt, wesentlich besser. Aber ich mag ja auch keinen Speck oder Sahne an meinen Pfifferlingen, und wie man Maronen oder Hexen geschmacklich mit Steinpilzen vergleichen kann, werde ich auch nie verstehen. So sind die Gaumen halt individuell …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo Ridgig Crispy und willkommen im Forum,


    Danke erstmal für die recht aussagekräftigen Fotos. Aus meiner Sicht hast Du den richtig bestimmt. Eine Verzehrfreigabe kanns aber online nicht geben. Und es gibt ja durchaus gefährliche Pilze, die Anfänger mit dem Schwefelporling verwechseln könnten (z.B. den Zimtfarbenen Weichporling). Solange Du auf das Urteil anderer angewiesen bist, solltest Du daher deine Funde stets zu einem Pilzsachverständigen bringen. Oder aber Du arbeitest daran, Pilze selbst bestimmen zu können – auf diesem Weg ist das Forum dann eine große Hilfe. Vielleicht inspiriert Dich dein herrlicher Fund ja dazu, Dir die geheimnisvolle Welt der Pilze zu erschließen ... es lohnt sich.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Da zumindest in Berlin und um Berlin herum alles ganz grau ist vor Durst, freute ich mich heute Abend am Badesee über diese unerwartete Farbexplosion. Ganz frisch, saftig, und obwohl ich es eigentlich nicht mag, gebe ich dem gelben "Huhn" hier nochmal eine Chance (nach diesem Rezept von shroom)


    Was ist aber überhaupt los an dem Pilzfront?

    Ich war länger abwesend und brauche ein wenig Update eher ich losziehe.

    Lieber Szivas, ich bin auch eben erst zurück in Berlin, und zumindest in meinem "Hauswald" ist wenig los. Ein paar Täublinge, Scheidenstreiflinge, Pfifferlinge. Meine ersten Rotkappen für dieses Jahr zwar auch, aber klein und schwach geraten. Es muss jetzt richtig regnen, sonst geht da erstmal nicht so viel … Herzliche Grüße, Pilzfreund77