Beiträge von Pilzfreund77

    Liebe Sushi,


    Das ist gut, da vorsichtig zu sein. Ich habe sie erstmal einige Jahre nur zu bestimmen versucht. Zu deinen Fotos: Von oben passt das wegen der Hygrophanität und dem Buckel. Aber zur Bestimmung muss unbedingt noch das Folgende hinzukommen: 1. Lamellen weit auseinanderstehend und dicklich, mit Zwischenlamellen (vergleiche mit Waldfreundrübling). 2. Sporenpulver weiß (und daher auch die ganze Unterseite eines alten Exemplars nie wirklich braun, es sei denn, das Fleisch ist schlecht - vergleiche Hautköpfe). 3. Der Stiel ist extrem zäh und lässt sich mehrfach verdrehen. 4. Nicht entscheidend, aber ein Hinweis ist tatsächlich auch das von Dir beobachtete Wachstum in Ringen …

    Könnte passen - Eiche und fleckige Fleischfarben passen ... wobei ich nicht genau erkennen kann, ob die Huthaut zurückgezogen ist, oder ob es nur so aussieht, weil der Rand hier heller erscheint … manchmal sehen Heringstäublinge ähnlich aus, würde man aber an fischigem Geruch und Braunverfärbungen bemerken.

    Liebe Pilzfreunde,


    Eine kleine Runde heute Abend nach der Arbeit (in einer eher weniger besuchten parkähnlichen Anlage in Berlin) brachte weitere Boten der sicher bald kommenden Pilzexplosion: Rüblinge, Champignons, Riesenboviste, Trichterlinge, Nelkenschwindlinge, Parasole, Kahler Krempling, mein erster Amanita für dieses Jahr, und viele Sommersteinpilze …


    1. Waldfreundrüblinge


    2. Parasol


    3. Knollenblätterpilz (habe ihn nicht entnommen, gehe jedoch aufgrund der abgesetzten Knolle von einem Panther aus)


    4. Kahler Krempling


    5. Kleiner Riesenbovist


    6. Netzhexe


    7. Sommersteinpilze

    Klar, ich kann auch kaum mehr die Füße still halten, zumal ich auf meinem Arbeitsweg schon Nelkenschwindlinge und frische Champigons sehe, heute gar den erste Filzröhrling - meinte nur, ich bin mehr als nur vorsichtig optimistisch, denn die Bedingungen sind doch der Wahnsinn - es regnet ja wie sonst im Herbst. Also von diesem Wochenende an bis Ende August, vielleicht sogar durchgehend bis in den Herbst, wirds doch jetzt sicher was geben. Die einzige Unsicherheit sind natürlich die Arten, wenn also z.B. nur gelbe Knollenblätterpilze kommen, was ich auch schonmal hatte :)

    Ich ahme mit dem Dörrautmaten die Lufttrocknung nach: Nie mehr als 45 Grad, und noch wichtiger: erstmal nur wenige Stunden, dann eine Nacht im Dörrautomaten auf den Gittern ruhen lassen, dann wieder ein paar Stunden laufen lassen, dann wieder ruhen lassen, und erst beim Dritten mal Rascheltrocken werden lassen. Das Aroma ist stets so heftig, dass kleinste Mengen reichen …

    Bei mir ebenso wie von Euch beschrieben - nass und fast pilzleer, aber schon vereinzelt erste Boten wie Boviste, Rüblinge, Helmlinge und Champignons. Und immerhin diese zwei Exemplare meiner Leibspeise hier (aber an einer Stelle, an der sonst auch mal ca. 30 stehen, also noch nicht der erwartete "Schub")


    Fleischroter Speisetäubling

    Meine Mutter, die keine Ahnung von Pilzen hatte, kam eines Abends mit einem Korb voller Pilzen nach Hause, die sie mit einer Freundin gesammelt hatte. Da war ich gerade 5 Jahre alt, und meine Mutter sprach von „Butterpilzen“. Das glaubte ich sofort, so matschig wie die waren. Es blieb bei dieser einen Waldpilz-Mahlzeit, aber der Geschmack des Waldes brannte sich mir ein.


    Zwischen 17 und 20 experimentierte ich dann mit diversen Halluzinogenen, und musste zu diesem Zweck u.a. auch den Fliegenpilz bestimmen können. Mir ging es dabei weder um Rausch, noch um Therapie, sondern als fleißiger Castaneda-Leser um „Bewusstseinserweiterung“. Bevors hierzu Diskussionen gibt - ich erzähle nur ehrlich, wie ich zum Thema Pilze kam.


    Heute bin ich fast 50 und weiß nichts Positives über solche Versuche zu sagen. Mitnehmen konnte ich nur die Erfahrung, dass dasjenige, was wir für unsere objektive Außenwelt halten, bedingt ist durch unsere eigene Verfassung. Aber für diese banale Einsicht brauchts einerseits die Gifte nicht, während andererseits der konkrete Inhalt, der mit Halluzinogenen erfahren wird, aus naheliegendem Grund für den Verstand nicht verwertbar ist.


    Ich habe mich später oft mit den Anhängern einer harmloseren Droge, dem Cannabis, gestritten, wenn diese begeistert die Vorzüge anpriesen - dabei meines Erachtens aber übersahen, dass dieses begeisterte Anpreisen seinerseits bereits oder noch eine Wirkung der Substanz ist, und daher kein verlässliches Urteil. Das verdeutlicht vielleicht meinem grundsätzlichen Standpunkt in diesen Dingen.


    Jedenfalls traf ich bei meiner Suche nach Fliegenpilzen zwischen dunklen Tannen auf eine ältere Frau. Ich glaube, wir waren beide zuerst etwas erschrocken, sie jedenfalls machte sofort kehrt, ich aber rief ihr nach. Sie kehrte um und zeigte mir ihren Korb: Lauter Pilze mit merkwürdig gezackten Hüten. Habichtspilze, denn es gäbe nichts Würzigeres für die Suppe!


    Die nächsten Tage suchte ich diese merkwürdigen Habichte - und fand nichts. Und dasselbe machte ich im nächsten Herbst - und im übernächsten. Erfolglos. Aber ich legte mir noch ein Buch zu. Und aß mit Begeisterung matschige Röhrlinge und Boviste. Dann, vor etwa 25 Jahren, zog ich nach Berlin und arbeitete wie verrückt. Die Natur war völlig vergessen - bis ich meine heutige Frau kennenlernte, die aus einem mir unerfindlichen Grund dauernd draußen rumlaufen wollte.


    Als großer Romantiker sagte ich dazu: „Wenn ich laufe, dann will ich auch wo hin, dann habe ich ein Ziel, aber ich laufe doch nicht einfach nur so rum.“


    Und dann fiel mein Blick auf so eine braune Halbkugel am Wegesrand. Heute rufe ich meiner Frau nach: „Was rennst du denn schon wieder so!“ Für mich kann es gar nicht langsam genug gehen, und es gibt nichts Schlimmeres als ein Ziel! Ich will einfach Eintauchen, ganz langsam, ein Schritt nach dem anderen, dann niederknien und die Pilze hören. Ja, auch den Fliegenpilz :)


    Ach ja, und Habichtspilze habe ich bis heute noch nicht gegessen.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Was man so alles sieht, wenn man nichts als Pilze im Kopf hat ... hinter einem Zaun erspähte ich dieses Ding hier:



    Vor zwei Tagen:


    Zwei Tage später:


    Zuerst dachte ich, da hat jemand eine Hexe lackiert, aber dann … ich habe wohl meinen ersten glänzenden Lackporling gefunden! Leider komme ich nicht näher ran, um ihn sicher bestimmen zu können.

    Verbesserungsvorschläge:

    - Man kann Fehler nicht korrigieren (muss aber vielleicht so sein).

    - Wenn man 3 Merkmale angeben soll aber 5 und mehr angeben kann, sollte die Frage lauten: nenne "mindestens" 3 Merkmale, oder eben nur 3 Antworten erlauben. Umgekehrt sollte man die geforderte Anzahl der Merkmale auch abgeben müssen.

    - Wenn Ihr das veröffentlicht, könnt Ihr die sparsame Datenabfrage nicht aufrechterhalten, weil sich jeder, einschließlich bots, anmelden und Mist reinschreiben kann. Wenn mans aber als internes Tool für den Pilzverein etc. anbietet, wo die Leute eben selber entscheiden müssen, ob und wie sie Zugänge sichern wollen, gehts natürlich auch so, was ja schöner ist …

    Grüße

    Pilzfreund77

    EinsZwo

    Lieber Andre, ich wollte Dich mit meinem Gummistiefel-Scherz nicht auf den Arm nehmen. Ernsthaft: Wenn Du dich erst seit diesem Jahr mit Pilzen befasst, und so klingt es, dann ist "Steinpilz finden" genau der richtige Ansatz. Mein bescheidener Rat wäre, in der kommenden Saison erstmal nur Röhrlinge kennenzulernen, und alles andere noch nicht für Speisezwecke in Betracht zu ziehen.


    Es gibt wahnsinnig viele Röhrlinge. Kannst Du denn schon den Rotfuß von der Marone, den Sommersteinpilz vom Gallenröhrling, den Körnchenröhrling vom Butterpilz, oder gar die Hexen untereinander unterscheiden? Wahrscheinlich nicht - deshalb: besser erst Eins, dann Zwo. Daran, verschiedene Röhrlinge untereinander zu unterscheiden, könntest du allmählich den richtigen Zugang, den genauen Blick üben. Und umbringen kannst du dich mit denen nicht.


    Ich selbst habe mit Rotfußröhrlingen, Ziegenlippen und Maronen angefangen, was anderes kam erstmal gar nicht in die Pfanne … später dann erst Pfifferlinge, noch später Täublinge, usw. Also, da vergehen Jahre. Und bis Du sowas Kleines da wie oben bestimmen kannst, gehts Dir schon lange nicht mehr ums Essen :)


    Trotzdem helfen die Forumsmitglieder hier immer auch gerne bei Bestimmungsanfragen. Da solltest Du dann aber schon wichtige Merkmale beschreiben können und idealerweise auch selbst einen Tip angeben, was es sein könnte – einfach so irgendein Foto von einem der zigtausend Pilze möchte niemand so gerne bestimmen. Auch deshalb, weil Du eben gar nicht weiterkommen kannst, wenn man Dir die Arbeit ganz abnimmt …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    durnik Ja, die hier sind auch verdickt an der Stielbasis. Das Hutfleisch würde ich auch als eher dünn bezeichnen, nur im Buckel dick. Das Röten ist bei mir allerdings schon massiv, nicht nur in de Fraßgängen. Stimmt, beim Anschneiden eher weniger, aber der ganze Pilz ist heute (vielleicht vom Anfassen) ziegelrot. Die Huthaut lässt sich tortenförmig abziehen – leider habe ich das beim Maipilz nie versucht.

    Es kommen immer weitere Zecken-Krankheiten nach Deutschland. Ich mach mir trotzdem keine Gedanken über Zecken an mir selbst, vielleicht auch nur aus Leichtsinn, habe aber auch eigentlich nie welche. Aber mein Hund. Das zweite Jahr in Folge hat er nur Dank eines Klinikaufenthalts und krasse Medikamenten eine Babesien-Infektion ganz knapp überlebt. Anschließend wurde noch Anaplasmose diagnostiziert, ebenfalls von Zecken übertragen. Jetzt muss er zusätzlich drei Wochen Antbiotika nehmen und kotzt davon jeden Tag. Aber er ist trotzdem wieder munter, Gott sei Dank. Keine Ahnung, wie das weitergehen soll, wir können ihm ja nicht dauernd die harten Babesien-Medikamente geben.

    Das ist so etwas was ich nicht nachvollziehen kann aber das soll es ja geben. Die haben eigentlich kaum eine Ähnlichkeit mit dem.


    VG Jörg

    Nun ja, von oben, wenn man die Rottöne übersieht, und das fasrige, und .... :) aber da sieht man, was man eben erst "sieht", sobald man sich etwas mehr mit Pilzen befasst. Meine Frau geht nämlich zwar seit eh auch in die Pilze, aber eben nur dann, wenns Pfifferlinge oder Steinpilze gibt, und schaut sich die Sachen ansonsten nicht genauer an ... und dann stimmt es eben schon, dass es eine Verwechslungsmöglichkeit gibt. Als ich begeistert rief, dass das sogar was viel besseres als ein Maipilz sein dürfte, nämlich ein giftiger Risspilz, zweifelte sie sichtbar an meinem Geisteszustand :)

    Liebe Pilzgemeinde,

    habe ich hier endlich den Ziegelroten Risspilz gefunden?

    - Allgemein: Gesellig wachsend, Hut, Stiel, nichts besonderes dran, also weder Knolle noch Ring oder sowas. Hut glänzend-fasrig, auch älter noch kegelig, Lamellen würde ich hellgrau nennen, röten aber auch bei Berührung, ausgebuchtet angewachsen.

    - Habitat: Eigentlich saurer Boden, aber am Schotterweg. Vermuteter Baumpartner: Buche, aber es waren auch Kiefern und Eichen in der Nähe.

    - Geruch: Keinesfalls spermatisch, auch nicht parfümiert, sondern kräftig wie altes Obst, vielleicht wie Apfelmost oder sowas.

    - Farbe: leider sieht man das auf den Fotos von draußen nicht, aber das Rot ist wirklich Ziegelartig, ins Orangene gehend, sieht toll aus.

    - Sporenpulver: Keine Ahnung, warte auf den Abdruck.

    - Besonderheit: Fraßgänge werden knallrot

    - Anekdote: meine Frau sagte: Oh, Maipilze! Und tatsächlich kommen sonst wenige Meter entfernt Maipilze …


    1. Von oben:


    2. Basis rötend


    3. Längsschnitt


    4. Farbe im Kunstlicht (stimmt aber fast):

    Guten Morgen liebe Pilzfreunde,


    im Landkreis PM schauen nun die ersten Pfifferlinge durch. Für die erste Handvoll hat es gereicht und es sind noch viele Kleine auf dem Weg. Auch ein Perlpilz kam mit in die Küche.


    Danke für die Info – bei mir gehts auch los (allerdings noch nicht an meinen besten Plätzen, da dauerts wohl noch)


    Hallo,

    nach Wiesenstäubling sieht Dein erster Fund nicht aus. Der ist nie so schuppig gefeldert.

    Schade dass Du ihn nicht rausgemacht hast und man vielleicht auch das Innere sehen kann.


    LG Ulla

    Liebe Ulla,


    aufgrund der Größe, und weil er dort auch vorkommt, würde ich dann alternativ Hasenstäubling sagen – der hat ja jung dieses Muster (was mir bislang so spitz / stark ausgeprägt aber nicht aufgefallen war, weshalb ich es für die Spitzen des Wiesenstäublings hielt) – wärst du damit einverstanden, wolltest du darauf hinaus?


    Beste Grüße

    Pilzfreund77