Beiträge von kruenta

    Hallo Schrumz, sehr schick. Erscheint mir auch so, dass die 7 zur 8 gehört. Früher hatte ich hier auch eine G. connopsea Wiese. Nachdem der Landwirt verstorben war, ging es schnell mit Sukzession und ruck zuck war alles voller Sträucher. Als erstes war Orchis morio weg. Vielleicht sind noch ein paar D. fuchsii und Listera ovata an lichteren Stellen über.


    An Sonnenröschen habe ich regelmäßig einen Cortinarius Cortinarius bei Sonnenröschen - keine Ahnung, welcher das ist.


    LG, Bernd

    N'abend,


    ich hab da so einen ketzerischen Gedanken


    sind die Zecken mehr geworden?

    sind die Mücken mehr geworden?

    sind die Fliegen mehr geworden? (trotz "Insektensterben")


    ist die mediale Aufmerksamkeit für Zecken mehr geworden? (so im Vergleich zu 1990 - ich kenne etliche ältere Leute die Stein und Bein behaupten, es habe keine Zecken gegeben, was eher unwahrscheinlich ist - man hat einfach nicht drauf geachtet)

    ist die mediale Aufmerksamkeit für Fliegen/Mücken mehr geworden?


    deckt sich das eventuell mit der Markteinführung eines Impfstoffs "gegen Zecken" von einer Firma, die als Betrüger ("fraudulent marketing") aktenkundig ist und dem dazugehörigen Marketing?


    kann man die Zecken möglicherweise ignorieren, so wie man das mit Mücken und Fliegen auch macht?


    Der Herzinfarkt stammte sicher nicht von den Zecken ...


    LG, Bernd

    ich hatte in den letzten Wochen viel Kontakt per E-Mail - vor einer Woche die letzte Antwort. Matthias war 31. Er hatte seit mindestens 8 Jahren schwere chronische Krankheiten, durchaus lebensgefährliche, mit denen er sich arrangiert hatte - das Herz gehörte nicht dazu. Einen Krankenhausaufenthalt hatte ich bei dem plötzlichen Schweigen schon erwartet - aber das?


    Zum einen war da die neue Xylaria (Keule/Koralle/Grashalm mit Befall? → Xylaria sp. nov.), zu denen es im Herbst neue Funde gab, die ich ihm im Frühling geschickt hatte, die nun unbearbeitet bleiben. Und dann hatte Matthias erhebliches Interesse an den Stecknadeln (Flechten und Pilze), von denen er die ersten schon in bekannter exzellenter Weise bearbeitet hatte. Die nächste Sendung war in Vorbereitung ...


    Mein tiefstes Beileid an die Hinterbliebenen,

    Bernd

    N'abend miteinander,


    wieder aus einem Gutspark - an älterer Esche, wächst eine weißliche Stecknadel. Ungestört von anderen Mitnadeln.

    Wie man leicht sieht, ziemlich groß, hier bis mindestens 1,2 mm.

    Auflicht (mit Springschwanz) - die Köpfchen sind dreifarbig, nach meinem Verständnis jung gelblich, älter und sehr alt durch die Paraphysen bräunlich, im reifen Zustand durch die Sporenmasse weißlich

    gelegentlich sieht man das Mazaedium farblich abgesetzt

    der Stiel oft farblos durchscheinend

    Schon im Auflicht sind die Sporen als riesige ornamentierte Kullern zu erkennen, hier mit dem 25er

    diese Probe mitsamt Substrat in KOH 3%, ungequetscht, glasiger Stiel

    gequetscht, soweit das ging - die Algenmasse war sehr widerspenstig - man kann Trentepohlia erahnen

    in Wasser

    Sporen 6-9 µm

    die Asci sind ziemlich dick, eher nicht uniseriat, aber fotoscheu


    Mit der Sporengröße bleiben Sclerophora pallida und die sehr seltene Sc. farinacea über - die sich nicht übermäßig unterscheiden. Letztere soll dunkle Stiele haben - das spräche für Sc. pallida. Komisch allerdings die Größenangabe, je nach Quelle werden (auffällig übereinstimmend) für pallida 0,4-0,7 mm (ausnahmsweise bis 0,8) genannt, für farnacea 0,7-1,2 mm. Das spräche für farinacea. Allerdings halte ich die Größe für wesentlich variabler und würde meine Exemplare als Sc. pallida benamsen.


    LG, Bernd

    Moin, am Freitag hat sich an bekannter Stelle der erste Saftling gezeigt, wohl H. acutoconica, heute nach einer regnerischen Woche sind es schon einige mehr

    LG, Bernd

    Hallo, noch ein kleiner Tipp, wenn Deine Fotos je nach Licht Sonne/Schatten völlig unterschiedliche Farben zeigen, wäre es gut wenn Du einfach dazuschreibst, die Farben von Bild 1/3 treffen die Originalfarben ganz gut. Ansonsten hängt sogar die Angabe der Farbe völlig in der Luft.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    an einer alten Scheune wächst ein winziges dunkles Stäbchen (Nadelholz, vermutlich Fichte aber das schaue ich mir noch genauer an, um Kiefer auszuschließen)

    nicht höher als 0,3 mm


    im Auflicht sieht man die verschiedenen Varianten: vermutlich jünger noch ohne Mazaedium

    und reife (bzw. überreife) mit entwickeltem und stabförmig aufragendem Mazaedium

    Mikroskopisch ist nicht viel zu sehen, nur vereinzelt Sporen, ca. 5*2 µm. Allerdings fällt es mir sehr schwer, die ohne Stereolupe auszuwählen und unters Mikroskop zu bringen und bisher hatte iich anscheinend nur überreife Exemplare.



    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    von einem toten Apfel auf Holz stammt eine weitere Calicium, die mit dem obligatorischen grünlichen, wenn auch nicht sonderlich entwickelten Lager an den Stecknadeln schon makroskopisch nach Calicium viride aussieht.

    Auflicht, junge Köpfe +/- kugelig (im Gegensatz zu den mehr zylindrischen bei C. salicinum)

    ältere Köpfe breiter ausladend, linsenförmig; die unterseitige Braunfärbung setzt sich nicht am Stiel fort


    in Wasser, bei dem Exemplar sind noch viele Asci vorhanden und die Sporen im Mazaedium verkleistert ohne Neigung sich zu verstreuen, entsprechend sind die Sporen auch nicht maximal groß und weniger ornamentiert

    Algen grün und rund


    Paraphysen septiert


    LG, Bernd

    Hallo, das kann auch Wurzelwerk sein von Bäumen, die in der Nähe stehen und bis zum und teilweise in das Mauerwerk des Kellers reichen. Entweder symbiotisch oder absterbende Biomasse verwertend. Das ist besonders dann plausibel, wenn im Keller, wie üblich, kein Holz verbaut ist. Damit sollte dann eigentlich auch keine Gefahr für das Gebäude bestehen. Abgesehen davon, dass ein feuchter Keller in den Nutzungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt ist.


    LG, Bernd

    Hallo Matthias, die Dir zugeschickte Probe war eine andere, von Eiche, als die eingangs gezeigte auf Nadelholz. In allen Fällen, wo ich brunneola gefunden habe, mittlerweile 6 oder 7, war das immer auf sehr morschem Holz, meistens schon tiefer im Stamm, nicht auf dem Holz direkt unter der Bastschicht. Etwa so wie hier, an einer Kiefer im Moorwald, in dem Riss


    LG, Bernd

    Man muss natürlich auch noch beachten, dass die jung gelbe Art Ch. brachypoda im Alter nicht (unbedingt) braun wird, sondern (zwischendurch) noch eine fast weiße, beigefarbene Stufe durchmacht, wie hier in dem Reinbestand der Art am Hof - das macht die Sache makroskopisch nicht eben einfacher.

    LG, Bernd

    N'abend,


    aus dem Moorwald, von einem Kiefernstamm, der kurz vorm Umfallen steht, stammt folgende sehr filigrane Stecknadelflechte. Am Stamm zusammen mit weiteren Arten der Gattungen Calicium und Chaenotheca.


    0,4-0,6 mm hoch; Stiel bis 0,05 mm dick, meistens aber eher 0,03, schwarz und oft Algen besetzt, dann grünlich; Kopf schmal zylindrisch bis umgekehrt konisch, selten breiter als 0,1 mm.

    Mitsamt Substrat in KOH 3%: An Algen sind runde grüne und Trentepohlia vorhanden


    In Wasser: Asci einigermaßen gut zu sehen, teils unreif, etwa 40-45*4 µm; Sporen braun, 5-7 (10)*2,5-3,5, die Stielstruktur reicht bis ins Köpchen

    Stiel

    extrem lange Sporen, bis 10 µm oben links (in Melzers)


    Geschlüsselt komme ich zu Mycocalicium subtile, weil da die Länge der Asci gefragt wird. Zweifellos passt die Länge der Asci ganz gut. Selbst die Sporengröße wäre kein Ausschlusskriterium. Eher das Gesamterscheinungsbild. M. subtile hatte ich mittlerweile reichlich unterm Glas und die ist nicht so filigran und das Köpfchen viel breiter ausladend, und im Substrat sollten keine Algen sein. Ich schließe nicht aus, dass es sich nicht doch als extremistische M. subtile herausstellen kann, gehe aber eher davon aus, dass das eine der Chaenothecopsis-Arten ist, die in dem Schlüssel nicht enthalten ist (flechten-deutschland listet über 20 Arten).


    LG, Bernd

    Hallo Martin, naja, das war das erste Mal, dass ich an Esche Stecknadeln gefunden habe. Wobei die hier in dem Park auch ein sehr starkes Relief in der Borke aufwiesen. Solche waren mir bisher nicht untergekommen. Sukzession liegt da sicher vor, zum Teil war das in Borkenrillen auch deutlich zu sehen, weiter nach außen Ch. brachypoda und tiefer in der Kerbe die weißen. Wobei ich nun fast vermute, dass die weißen Stecknadeln mit verschiedenfarbigen Stielen auch verschiedene Arten sind, zusätzlich noch Scl. pallida - die war in den Proben aber nicht dabei. Wenn die Borke wächst und die Kerben tiefer werden, verändern sich die Bedingungen, sodass normale Flechten da nicht mehr mit klarkommen und Nischen - im warsten Sinne des Wortes - für die Spezialisten entstehen, die pioniermäßig solche Nischen aber zügig besiedeln müssen.


    LG, Bernd

    Hallo, die Heidelbeere stimmt. Die ist schon mehrjährig, aber die Blätter sind nur an den neuen diesjährigen Trieben. Etwas weiter unten sind die schon verholzt, im ersten Jahr würden die keine Früchte haben.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    in einem ehemaligen Gutspark auf Borke von Eschen wächst eine weißlich Stecknadelflechte. Zumeist vermischt mit anderen Stecknadeln wie Ch. chlorella, Ch. brachypoda u.a.

    hier deutlich erkennbar mit dunklem Stiel

    hier mit weißem Stiel

    Vereinzelt auch auf Pappel

    Beleg mit Ch. brachypoda bunt vermischt

    Sporen nicht pigmentiert 2,5-4 µm

    Hier mikroskopiert mit beiden Arten nebeneinander: Scl. peronella (heller Stiel, größer, Kopf fast weg) und Ch. brachypoda (zwei kleinere Exemplare mit dunklem Stiel)

    Inwieweit die Varianten mit hellem und dunklem Stiel zusammengehören erschließt sich mir noch nicht. Sicher ist nur, dass in dem Mix auch Scl. peronella dabei ist, die nach der Karte (https://www.gbif.org/species/2610322) weiter nördlich ziemlich verbreitet ist.



    Dann gab es noch eine bläuliche Stecknadel, sehr stämmig mit braunem Kopf.

    in jung auch ganz in Blau

    runde braune Sporen


    LG, Bernd

    Hallo, Gitterspanner ist richtig. Einer der häufigsten und zudem am leichtesten zu identifizierenden Spanner (noch nicht aufgespalten von den Sequenzierern).


    LG, Bernd

    N'abend,


    zur Abwechslung habe ich gestern mal einen Porling eingesteckt. Von toter Fichte, fast nur resupinat, graurosa, im Schnitt weiß. 2-3 Poren je mm, die Poren lang - eigentlich nur aus Poren bestehend. Konsistenz hart, korkig, wie Phellinus.

    Spannend fand ich dies: links KOH ~3%, der Tropfen verfärbt sich zunächts gelblich, rechts Wasser

    1,5 Stunden später, der KOH-Tropfen hat sich reingefressen und ist rötlich geworden, der Wassertropfen verdunstet so langsam

    nach über 3 Stunden war der Wassertropfen verschwunden, der KOH-Tropfen wurde zu einem bleibenden braunen Fleck

    Schnitt im Auflicht



    in Kongorot schwarze Wolken

    KOH 3% mit KR

    Schnallen vorhanden

    nur eine Basidie mit Sterigma war zu sehen

    Sporen nur wenige vorhanden, ca. 6*2 µm, teils gebogen


    Keine Ahnung was das ist. Vielleicht irgendwas in Richtung Haploporus, wobei ich nicht erkennen kann, dass die Sporen haarig sind - ausschließen kann ich das aber auch nicht.


    LG, Bernd

    Hallo Matthias, das ist der Plan, die der Sendung an Dich mit beizulegen (eigentlich längst überfällig - mea culpa). Ich würde vermuten, dass die gar nicht so selten ist und wenigstens in den etwas bewaldeten Mittelgebirgen (Harz, Thüringer Wald, Schwarzwald) vorkommen kann, in etwas frischerer Tallage. Die Arbeit von 2011 in Karstenia 51: 37–49 hast Du Dir angeschaut? Ich vermute, Dir wird es auch gelingen, da sogar Asci herauszusortieren und zu fotografieren.


    Ach ja, mein Fund war auf etwa 65 m Höhe. Aber in so tiefer Lage hat man ja in D keine Fichten mehr.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    der Schlüssel für die Stecknadelflechten bei Italic fragt bei Chaenothecopsis auch nach dem Substrat Baumharz. Gelegentlich schaue ich mir daher harzige Fichten an. Und heute gab es dann auch einen Fund auf Harz. Kein alter Baum. In einem Bachtal geringfügig über dem Auwald. Nichts außergewöhnliches.

    das Köpfchen oft verzweigt, aus mehreren Teilen bestehend

    Sporen stumpfelliptisch, 4-7,5*2,5-3 µm, pigmentiert

    auffällig die Umrandung auch nach dem Quetschen in KOH

    Sowohl nach Italic8 als auch der Publikation von Touvila et al. 2011 komme ich zu Chaenothecopsis montana, die auch vom Substrat Fichte am plausibelsten wäre, die anderen beiden möchten eher Tannen.

    Bei Wirth et al. und auch in den Verbreitungskarten für Deutschland wird keine der drei fraglichen Arten erwähnt [bei Verbreitungsangaben Nordamerika, Spanien und Skandinavien - ist schon auch Vorkommen in DACH zu erwarten].


    Für Litauen sollte das ein Erstfund sein. In Lettland gab es schon einige wenige Funde

    Kalnāju henotopsis - Novērojuma dati
    Dabasdati.lv - dabas novērojumi
    dabasdati.lv


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    an einem liegenden Eichenstück habe ich überraschenderweise unter dem Moos einen weißen Porling entdeckt. Der war vor dem Abnehmen des Mooses nicht zu sehen. Knapp 2 Poren je mm. Eine Oberseite kann ich nicht erkennen. Die Röhren, bis 3 mm Länge, sehen aus, als wären sie mehrschichtig.

    Mikroskopisch kann ich nicht viel erkennen. Nur eine Art von Hyphen, keine Septen, keine Schnallen. Basidien sehe ich aber auch nicht.

    In KOH 3% ziemlich aufgelöst, zahlreiche lange und spitze, spindelförmige Sporen, 14-17*1-1,5 µm

    In Kongorot gibt es eine Schwarzfärbung

    Melzers

    BWB


    Gibt es überhaupt Porlinge mit solchen Sporen? Ich wüsste aber auch nicht, woher die sonst stammen sollten. Und welcher Pilz wächst unter dem Moos?

    Vielleicht hat ja jemand eine Idee? Werner Edelmann  Tomentella ...


    Danke für's Anschauen,


    LG, Bernd