Beiträge von kruenta

    N'abend,


    völlig überraschend habe ich heute Abend, wieder unterm Brennholzstapel, eine blaue Entoloma gefunden. Da musste nochmal das Mikroskop ran. Es ist nur ein Exemplar und das auch vollgekrümelt und schon etwas betagt. Keine Ahnung, in welchem Tempo sich das Wachstum in völliger Dunkelheit bei beständiger Feuchtigkeit vollzieht. Auch teilweise schon mit Schimmel bedeckt, aber noch unkritisch.

    Stiel platt, ca 3*1 mm und 20...25 mm lang, gebogen

    Hut mittig nabelig, am Rand striat

    Lamellen verzweigt, angewachsen, leicht herablaufend

    Auflicht

    Stiel glatt

    hier Lamelle mit Schimmel

    Hut

    Durchlicht Lamelle, fertil, Cheilozystiden sind nicht zu sehen. Basidien mit Sporen auch nicht mehr. Nur ohne.

    Lamelle in KR, Basidien 32-45*9-12, sieht aus wie mit Schnalle

    Sporen tropfenförmig, Ecken wenig ausgeprägt, 8,4*5,4, Q ~1,55

    Lamellentrama schon ziemlich zersetzt

    HDS in Wasser

    tieferliegende Schicht, Hyphen bis 12 µm breit

    hier eine deutlich erkennbare Schnalle

    Stiel, anscheinend ohne Kaulozystiden


    so arg viele blaue Entolomas gibt es ja nun nicht, also vielleicht ist trotzdem eine Bestimmung möglich anhand der Daten.

    Wegen Schnallen sollte das subg. Leptonia sein und da gab es 2014 von Morozova et al. eine Zusammenstellung mit Schlüssel. Nun weiß ich nicht, wie der jung ausgesehen hat, und muss daher mehere Wege absuchen.


    Am besten gefällt mir E. chytrophilum [gr. chytra "Topf", wohl nach dem Erstfund im Blumentopf], mit etwas größeren Sporen als bei meinem Exemplar, der sollte in jung farbige Lamellen haben (laut Schlüssel), wobei die gezeigten Bilder weiße Lamellen bieten. Bei den anderen Arten gibt es größere Unstimmigkeiten.


    LG, Bernd

    Hallo, ich habe H. acutoconica aktuell auch direkt im Wald (Kiefer und Fichte, mit Ahorn und Eberesche in der Strauchschicht). Bei den Mengen an Nadeln sollte es da nicht so sonderlich basisch sein. Wenngleich der Untergrund kalkhaltiger Sand/Kies ist,


    LG, Bernd

    Hallo Andy,


    danke für die Blumen :D


    Aber nein, das ist freihand mit dem Handy (Samsung irgendwas) durchs Okular fotografiert. Wobei mein altes Labormikroskop mit 13 kg es erlaubt, sich dabei am anderen Okularrand leicht abzustützen ohne zu wackeln. Das obere Bild ist mit dem 10er, das untere mit dem 25er - da ist das Sichtfeld dann 710 µm groß. Beim 25er muss man aber schon aufpassen, dass man eine erhabene Stelle fotografiert, damit man mit der Linse nicht gegen das Objekt rempelt. Dazu schneide ich ein Tortenstück aus dem Hut und lege den dann umgedreht auf einen Objektträger, damit man die Lamellenschneide beurteilen kann. Es kann sein, dass nicht alle Mikroskope den dafür erforderlichen Hub haben. Und die Beleuchtung ist eine LED Stirnlampe, die mit auf den Objekttisch gelegt wird.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    da die blaue Lamellenschneide ganz anders aussah, als ich das erwartet habe, habe ich gestern weitere Exemplare mit blauen Lamellenschneiden eingesammelt. Bei dem einen hätte ich erwartet, dass das die gleiche Art wie die obige (3) ist. Aber die Mikrobilder unterscheiden sich erheblich.


    (7) [9.8. #2] in situ

    Auflicht, hier ist schon deutlich zu sehen, dass die blauen Pigmente bis außen an der Lamelle reichen

    die Kristalle seitlich stellten sich als Sporencluster heraus (siehe unten)

    HDS Auflicht

    Lamelle Durchlicht, meist 4-sporig

    Lamellenschneide in KOH 3% - die blauen Pigmente sind weg, nur etwas Braun ist übrig

    Sporen (7,5) 8-11 (13) * 6-8 µm, Q ~1,4

    in Wasser

    HDS in Wasser


    (8) [9.8. #4]

    in situ

    Auflicht

    das sieht ja schon sehr schick aus

    Lamelle Durchlicht

    Lamellenschneide in Wasser

    Sporen 8-10,5 * 6-8, Q ~1,34

    HDS in Wasser


    Nach meinem Verständnis gehören die drei Exemplare mit den blauen Lamellenschneiden auch zu 3 verschiedenen Arten.


    LG, Bernd

    Hallo zusammen, hier ist eine relativ neue Übersichtsarbeit aus China zum Chaga, in Englisch, mit zahlreichen Verweisen auf die Einzelstudien.

    Chaga 2021.pdf

    Meines Erachtens wurde die im Forum auch schon mal verlinkt.


    Und das Thema mit der Oxalsäure hatten wir im Forum auch schon, das war ein Fallbericht (nein, keine Studie) aus Korea mit EINEM Patient, der Chaga zu sich genomme hatte und Probleme mit Oxalsäure hatte. Nix mit Kohorte oder Doppelblind, kein Nachweis einer Kausalität, keine Erörterung, ob es andere Quellen für die Anreicherung gegeben haben könnte. Durchaus plausibel, aber eben nur das was man sonst als "anecdotal evidence" bezeichnet, wenn es dem Trend zuwiderläuft. Solche "Anekdoten" zur Heilung mit Chaga gibt es reichlich. Man muss sich schon entscheiden, ob man "Anekdoten" ernst nimmt oder verwirft.


    Wobei auch eine Kohortenstudie mit 1000 Leuten genau das ist, die Summe aus 1000 einzelne Fallstudien, den sogenannten "Anekdoten"


    LG, Bernd

    Hallo Karl-Heinz,


    im Internet wird viel behauptet.


    Wenn jemand behauptet, dass "A ist", dann möchte man dafür einen Beleg sehen.

    Wenn, wie in Deinem Fall, jemand behauptet, dass "A nicht ist", bzw. in der abgeschwächten Version behauptet, dass "es keine Belege für A gibt", dann sollte man ob der Formulierung schon stutzig werden, denn es ist schlechterdings unmöglich, dass dieser jemand alle wissenschaftlichen Arbeiten von überall auf der Welt selbst aus der letzten Woche kennt. Eine korrekte Formulierung, die ohne Anmaßung auskäme, wäre "dem Autor sind mit Stand vom TT.MM.JJJJ keine Belege bekannt, die A nachweisen würden". Was natürlich immer noch nichts darüber aussagt, ob der Autor (i) nach solchen Belegen gesucht hat und (ii) in der Lage ist, solche Belege zu finden, wenn sie z.B. in weniger üblichen Sprachen verfasst wurden (etwa in so völlig unbedeutenden Sprachen wie Chinesisch, Arabisch, Russisch oder Persisch). Also im Prinzip eine Null-Aussage. Man kann nicht mal aussschließen, dass (iii) der Autor von Pharma finanziert wird und gar nichts finden soll ... immerhin geben sie an, "keine Interessenkonflikte" zu haben. Haben "Fakten-Checker" ja nie.


    Manche Leute sehen Ethnologie ja als Wissenschaft an, an da gibt es viele Belege, dass dieser Pilz für dieses und jenes verwendet wird. Nun, dass ist natürlich keine biomedizinisch-chemisch saubere Studie, aber der Beginn aller Wissenschaft ist nun mal Erfahrung/Experiment. Und Volksmedizin baut normalerweise auf viel Erfahrung auf.


    Der (die, das) Autor maßt sich also auch noch an, zu entscheiden, dass Ethnologie keine Wissenschaft ist.



    LG, Bernd

    N'abend,


    war vorhin mal kurz auf der Wiese schauen und war verblüfft, wie viele Rötlinge da jetzt stehen - mindestens 10 Arten - alle auch in ordentlichen Kollektionen. Allerdings hatte ich keinen Fotoapparat mit und die danach gemachten Bilder lassen sich nicht einlesen. Also nur ein paar Handybilder - 6 Arten von oben nach unten durchnummeriert

    näher anschauen wollte ich mir vor allem den Gelben, zwecks Unterscheidung E. incana / E. verae (1) und den mit der bunten Lamellenschneide (3)


    1) HDS im Auflicht

    Lamelle im Auflicht

    Durchlicht

    Übergang von HDS in Stiel

    Basidien selten 4-sporig, vielfach 2-sporig und 3-sporig [das scheint es auch zu geben] -

    Lamelle in KR

    mittig spitze Elemente, Cheilozystiden?

    oder sind das Cheilozystiden?

    Sporen im Mittel 11,5*7,7, Q~1,5


    Und welche Art ist das nun? In der Beschreibung heißt es:

    "The second species is described here as new to science. Entoloma verae differs morphologically from typical E. incanum by the generally larger spores measuring 12.5 × 8 μm, on average, vs 10.5 × 7.5 μm on average in the neotype. But the size of spores can vary significantly, sometimes related to the presence of the 2-spored basidia."


    Das interpretiere ich mal dahingehend, dass bei 2-sporigen Basidien größere Sporen ausgebildet werden. Dann stellt sich aber die Frage, wovon es abhängt, welche Basidien ausgebildet werden. Ist das Artspezifisch? Oder von Wachstumsbedingungen abhängig? Dann müsste man bei jeder Kollektion durchzählen, welche Basidien in welcher Menge vorhanden sind und die Größe der Sporen damit in Relation setzen. Bleibt dann der ohnehin geringe Unterschied der Sporengröße zur Arttrennung bestehen?


    Fragen über Fragen. Aber da meine Exemplare ja ohnehin genau mittendrin liegen, bleibt es bei E. incana s. l.



    2) zum Vergleich hier Nummer 2 mit 4-sporigen Basidien

    und mit reifen Sporenansammlungen, die die Lamellenkante rötlich färbt


    3) hier sieht man schon, dass die Balufärbung nicht außen angelagert ist, sondern innen in der Lamellenkante

    etwas tiefer fokussiert mit Basidien und Sporen

    ,

    Durchlicht, auch hier 4-sporig

    HDS in Wasser

    mit der baluen Lamellenschneide bin ich aber noch nicht zufrieden

    und in KR

    Sporen 9,7*7,7 Q~1,26


    So, das war's. Danke für's Anschauen.


    LG, Bernd

    N'abend allerseits,


    ungeachtet der vielen frischen Pilze im Forum hab ich mal wieder eine Stecknadel anzubieten. Eine Eiche, die seit einiger Zeit als Einzelobjekt unter Naturschutz steht, laut Dokumentation mit einem Umfang von 5,6 m, und die im Wald stand / steht und damit einen recht hohen Stamm und erst weit oben beginnende Krone offeriert. Noch halb am Leben, allerdings wieder von der Strauchschicht und Jungbäumen zuwachsend.

    Auf morschem Holz, teils auch +/- morscher Borke gab es eine oft verzweigte Nadel, meist über weißlicher Algenschicht und oft vermischt mir Microcalicium disseminatum.

    Auflicht, Köpfchen ohne abgesetzten Kelch braun bis schwarz

    oft mehrfach verzweigt

    in Wasser nach längerem Malträtieren

    der Stiel weigert sich, innen heller, anders aufgebaut zu sein

    Asci sehr kurz, ca. 25-30*3 µm

    Sporen 3,5-6,5*2-2,5 µm, hier in Luftblase

    und in BWB in einer Probe samt Algen


    bei allen benutzten Schlüsseln komme ich zu Ch. savonica - kleine, unseptierte Sporen; ziemlich kurze, uniseriate Asci; Assoziation mit Stichococcus [oder Calicium / Chaenotheca - die waren aber weiter weg], sodass bei dieser Art kein Zweifel besteht.


    LG, Bernd

    Hallo Emil,


    der Sporenabwurf war leider so spärlich, dass es schwierig ist, die Farbe mit dem bloßen Auge oder auch per Makrofoto zu beurteilen. Also habe ich versucht die Sporen samt Objektivträger auf weißes Papier und dann ins Durchlicht zu legen

    zusätzlich mit Auflicht (seitlich) kriegt man zwar irgendwelche räumlichen Effekte, aber nix mehr mit Farbe


    LG, Bernd

    N'abend,


    beim Einräumen des Brennholzes fand ich einen kleinen Pilz unter dem Haufen. Da hat schon vor über einem Jahr Brennholz gelegen in dicker Schicht, so dass es dort finster war. Der Boden unter dem Brennholz ist natürlich locker und kompostig. Hut etwa 15 mm breit, Stiel etwa 25 mm hoch. Hut braun wie mit kleinen Streuseln bedeckt - das fand ich spannend und hab ihn deshalb einkassiert. Der Stiel ist hohl, von unscheinbarerer Farbe, die an Druckstellen einem Rosa Platz macht. Die Lamellen sind rosa.

    Die Sporen sind oval, Sportplatzförmig, 5-6*2-3 µm, farblos. Basidien 4-sporig. An den Lamellen sind vereinzelt blasige Objekte zu erkennen, evtl. Cheilozystiden. Die Hutschicht besteht im Auflicht oben aus unförmigen Objekten, eingeschrumpelte Kullern, die sich in Wasser als Kullern präsentieren, 12-35 µm im Durchmesser, bräunlich.


    Auflicht: der Stiel mit Tropfen / tropfenförmigen Kaulozystiden

    Hut

    Lamelle mit ähnlichen klaren Tropfen / tropfenförmigen Cheilozystiden

    Einzelne Lamelle samt HDS im Durchlicht

    nicht sonderlich kugelig, eher wie ein verunglückter Brilliant, aber das deckt sich mit den Auflichtbildern

    Lamellenschneide anscheinend fertil, Basidien 4-sporig

    Sporen in Wasser

    und mit etwas BWB

    in Wasser werden die Hutstreusel schön rund, wieder aufgequollen


    Ich habe keine Ahnung, wo der hingehört, hoffe aber, dass mit diesen charakteristischen Eigenschaften irgendjemand weiterhelfen kann.

    Danke für's Anschauen und ggf. Vorschläge,


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    auf der Wiese gibt es mitlerweile einige wenige Wiesenpilze - nach über 170 mm (laut Karte vom Wetterdienst) Regen im Juli. Davon möchte ich 2 Pilze zeigen, die zusammen gewachsen sind - wieder wie im vorigen Jahr in so einem kleinen Loch (7...8 cm), das entsteht, wenn Fuchs nach Würmern buddelt. Jeweils nur 2 Stück gleichaltrig, also nix mit Kollektion ...


    1) gelboranger Saftling, 1-1,5 cm Durchmesser, Stiel mindestens 3 cm lang, 2,5 mm dick. Hut leicht genabelt ansonsten +/- halbkugelig, nicht schleimig. Stiel wachsartig, hohl. Lamellen buchtig angewachsen und leicht herablaufend, dick, ca. 18 Lamellen erreichen den Stiel, Zwischenlamellen vorhanden. Zum Geruch kann ich nichts sagen, Geschmack unauffällig. Sporen 7-9 [10]*5-6 µm, nicht eingeschnürt, aber oft einer Seite etwas breiter, Basidien 4-sporig, ziemlich klein [35] 40-45*8 µm. HDS trockene Cutis.

    Auflicht

    Durchlicht, Lamellenschneide fertil

    (überwiegend) 4-sporig

    HDS

    Lamelle im Querschnitt, Wasser

    Trama, Hyphen nie länger als 180 µm

    Basidien

    Sporen

    Bei keinem der 3 genutzten Schlüssel komme ich zu einem befriedigenden Ergebnis, wo alles passen würde. Insbesondere die relativ kurzen Basidien stören.


    2) braune Entoloma, die auf den ersten Blick zu dem Cluster von E. longistriatum passen könnte, aber durch Anastomosen auffällt. 20 mm im Durchmesser, 65 mm hoch. Stiel olivgrau, glatt, hohl, innen weiß, oben 1,5 mm dick, unten 2,5 mm und weiß bereift. Hut braun, mittig dunkler und leicht genabelt, nach oben aufgeschirmt (beim Trocknen Wölbung nach unten), Lamellen weißlich, dünn, buchtig angewachsen, viele Zwischenlamellen.

    Cheilozystiden nicht gesehen, Lamellenkante fertil, 4-sporig, Sporen 8-11*6, HDS mit breiten keuligen Hyphen

    bereits leicht getrocknet

    Durchlicht, 4-sporig

    Lamellentrama

    HDS

    mittig, Hyphen steil aufragend

    weiter außen deutlich flacher

    Stiel, ist das eine Kaulozystide?

    gelegentlich sind Puzzleteile eingebaut

    Hier stellt sich mir die Frage, ob die Anastomosen artspezifisch sind oder fakultativ - ob man trotzdem E. logistriatum agg. ansetzen kann.


    LG, Bernd

    Hallo Martin, dass der Kelch unter den Asci durchgeht konnte man eigentlich auf den bisherigen Bildern schon erkennen. Wobei mir nicht klar war, dass das wichtig ist.

    Ein leidlicher Schnitt mit ziemlich viel Material über den Ascispitzen

    die Sporen jetzt nicht pigmentiert, 3-fach septiert

    15-21*3,5-6 µm


    Wenn ich damit schlüssele, komme ich zu Pseudoschismatomma rufescens, wo es heißt (bei Italic)

    "Ascospores 3-septate, hyaline but often turning brown when overmature, straight or often slightly curved, fusiform, 15-27 x 3-5 μm", was zu den pigmentierten Sporen oben passen würde. Eine Art, die in LT als häufig vorkommend angegeben ist.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    zur Abwechslung habe ich mal eine Krustenflechte, von den selben alten Eichen, wie Calicium quercinum. Makroskopisch ohne auffällige Merkmale, graues Lager, schwärzliche etwas lirellenförmige Apothecien. Auf glatter Borke weit außen. Die Kruste felderig aufgerissen.

    Das Bild ist etwa 9*6 mm groß

    Auflicht

    Wasser, mikroskopisch mit einer interessanten Merkmalskombination. Algen - Trentepohlia, Sporen quer septiert (4z.) und pigmentiert. Asci so ~50-65*10-12

    freie Sporen waren kaum zu sehen 15-20*3-5 µm

    Melzers, J- und erkennbar, dass die Asci dickwandig sind, bzw. eine Geleehülle haben (?), zudem sind einige Sporen in den Asci zu erkennen


    Bei Wirth et al. komme ich mit dem Hauptschlüssel für Krusten zu Opegrapha, kann aber Arthonia nicht sicher ausschließen. Im Detail weitergeschlüsselt kommt aber nichts mit dieser Mekrmalskombination. Wenn ich bei Italic8 bei Opegrapha schlüssele, komme ich zu Cresponea premnea, die aber größere Apothecien und Sporen haben sollte, ansonsten aber leidlich passen könnte - abgesehen vom Verbreitungsareal.


    LG, Bernd

    Hallo,


    Epipactis, die am Straßenrand wächst, ggf. gern im Büschel, im Habit bis auf die Farbe sonst wie atrorubens, kann gut Epipactis distans sein. http://www.aho-bayern.de/epipactis/ep_dist.html

    An mageren Standorten mit kurzen Blättern, die relativ weit voneinander entfernt sind ("distant"), jedenfalls im Vergleich zur Länge der Blätter. Die ist nicht standorttreu, jedenfalls nicht lange, sondern als Pionierpflanze recht mobil.


    Teufelsabbiss musst Du in feuchten Wiesen // Kalkflachmooren suchen, gern mit Epipactis palustris zusammen. Die sollte noch nicht blühen.


    LG, Bernd

    N'abend,


    an ein paar soliden Eichen gab es vor einiger Zeit einen Fund, der sich dann als Calicium quercinum herausstellte und aktuell wohl der einzige bekannte Fundort der Art hier ist [es gibt auf iNaturalist noch einen anderen, aber soweit ich das verstehe, erfolgte die Bestimmung nur anhand von Fotos - was wohl geht, wenn die Fotos idealtypische Exemplare zeigen, sonst aber eher nicht].


    An der letzten Eiche wurden wir fündig - der Originalfinder hatte leider vergessen, an welcher der Eichen - sodass von Neuem gesucht werden musste. Schwarze, dicht stehende relativ stämmige Nadeln auf grauem Lager.

    weitaus charakteristischer diese Gruppe hier mit grauer Bereifung

    Auflicht

    Die waren partout in Wasser nicht zu quetschen. Asci waren trotzdem zu sehen 1,5-seriat

    Sporen ziemlich groß, vereinzelt bis 14 µm, ornamentiert, teils mit diagonaler Streifung - hier mittig zu sehen


    Da passt ausnahmsweise mal alles.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    ich muss dieses Thema doch noch mal auswalzen. Mittlerweiter ist die Angelegenheit eher noch unklarer geworden ...


    Einerseits habe ich diesen Artikel (https://www.npsumava.cz/wp-con…/2019/06/sg12_2_peksa.pdf) aus der Tschechei gefunden, der C. parvum behandelt und mit der Verwechslungsart C. pinastri vergleicht. Dessen Abbildung mit den Asci würde ja nun auch bei meinem Fund für C. parvum sprechen. Es kommt darauf an, wie man die Schlüsselung "clavate Asci" vs. "zylindrische Asci" versteht. Entweder "alle Asci clavat", "Asci überwiegend clavat", "ältere Asci clavat", "mindestens einzelne Asci clavat" ... Denn bei meinem Fund sind ja bei weitem nicht alle Asci clavat, nicht mal die Mehrheit.


    Dann habe ich nochmal Fotos gemacht und bei einigen Exemplaren kann man einen dünnen weißlichen Rand erkennen. Ob ich den ursprünglich übersehen habe, oder ob das erst durch Trocknen / Reifen entstanden ist?

    Italic erwähnt außerdem für C. parvum "Spot tests: thallus K+ dull yellow" - man kann nach KOH 3% eine leichte bleibende Verfärbung (mittig, großflächig) erkennen. Als Plausibilitätstest - bei Wasser bleibt nichts zurück, wobei die Färbung "nass" in beiden Fällen +/- gleich aussieht.

    Andererseits wird für C. parvum erwähnt, dass die auf Borke wächst und einen deutlichen Thallus haben soll. Wobei ja auch C. pinastri auf Borke wachsen soll. Und beim Wachsen auf morschem Holz erscheint es einfacher, dass der Thallus sich ins Substrat verkrümelt. Kugelige Algen werden für beide Arten genannt.


    Also eventuell ist es doch C. parvum. C. glaucellum schließe ich nach wie vor aus, denn wenn es die clavaten Asci sind, die gegen C. pinastri sprechen, dann tun sie das eben auch gegen C. glaucellum.


    LG, Bernd

    Hallo,


    anhand dieser Bilder ist da noch nichts zu bestimmen, insbesondere, ist nicht erkennbar, ob der Pilz Lamellen oder Poren hat - was möglicherweise aufgrund der Jugend auch noch gar nicht zu sehen ist. "Sehr hart" spricht aber eher gegen Lamellen.


    Wie hoch über dem Boden ist diese Stelle? Woraus ist das Haus gebaut? Fachwerk? Ziegel? Gipsplattenverkleidung? Ggf. Baujahr.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    zur Abwechslung mal eine leichter zu bestimmende Art. An einem längs abgebrochenen Baum, sieht aus wie Birke, und wenn ich mich recht erinnere, hat da auch nie was anderes gestanden. Innen an der Bruchstelle, mäßig morsch.

    Deutlicher grüner Thallus (manche Schlüssel führen da in die Irre, weil sie "ohne Thallus bzw. endosubstratisch" schlüsseln, um dann zu erwähnen, dass "selten grauer bzw. grün-grauer Thallus vorkommt"), gelb bereifte Köpfchen, Mazaedium schwarz und ausgeprägt, relativ kurz, bis max. 0,7 mm hoch.

    Mit gelb bereiften Köpfchen bleiben nur 2 Arten übrig, wovon C. adspersum noch kürzere Stiele und deutlich breitere Köpfe haben soll. Also C. trabinellum

    Gut zu sehen, die äußere Schicht am Stiel ("thin, paler, non-amyloid gelatinous sheath")

    Asci sind zylindrisch, 36-48*4-5 µm, uniseriat.

    Sporen bis 11*5,5 µm

    Algen rund.


    LG, Bernd

    N'abend allerseits,


    von Kiefernholz vom Moorrandwald stammt diese kleine schwarze Nadel. Die sich von den üblichen C. glaucellum durch sehr kurze Stiele (Gesamthöhe unter 0,4 mm), kaum ausgeprägtes Mazaedium (bei glaucellum, siehe hier Calicium glaucellum , ragt dies zunächst zylindrisch über das Köpchen hinaus um dann das ganze Köpchen zu bedecken), zudem fehlt der weiße Rand am Köpfchen. Gut es hätte auch eine sehr junge Population sein können ... Auffällig auch die stämmigen Stiele, also das Verhältnis von Dicke zu Länge.


    vor Ort

    Auflicht

    in Wasser samt Substrat, Thallus nur endosubstratisch, runde Algen (bis 10 µm) im Holz

    Sporen groß, die ornamentierten bis 13*7, die noch nicht ornamentierten bis 10*5

    teils in Luftblase

    die Asci sind variabel, meistens uniseriat und zur spitze etwas breiter werdend, weil hier die sporen schräg liegen, daneben aber auch Kartoffelbeutel


    Wenn ich den Schlüsseln bei Italic8 und Wirth et al. folge, und die Asci als "zylindrisch & uniseriat" ansetze, komme ich mit den Größenangaben unschwer zu C. pinastri. Die Alternative "Asci keulig & sporen 2-3-reihig" bringt nicht wirklich was passendes (C. parvum wird deutlich größer beschrieben, mit kleineren Sporen). Italic gibt als Substrat zwar Borke an, wobei eins der beiden Bilder Holz als Substrat zeigt.


    Bis auf ein paar Abzüge bei der Haltungsnote passt Calicium pinastri also ganz gut.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    Vom Moorrand an (harzigem) Holz einer Kiefer stammt dieser Haarbecher, bis 1,5 mm im Durchmesser, nur mittig aufsitzend, wobei ich keinen Stiel erkennen kann.


    vor Ort, trocken

    feucht, Auflicht

    in Wasser, kaum reife Asci, nur wenige freie Sporen

    KR, Asci ca. 90*8 µm, Paraphysen septiert, mittig bis 4...5 µm dick, spitz auslaufend

    Melzers

    Sporen schlank spindelförmig, spitz auslaufend, 24-26*3-4

    Haare dunkel, septiert, ungleichmäßig dick


    Ich hab versucht, mit dem holländischen Asci-Schlüssel zu schlüsseln und komme, falls ich nicht falsch abgebogen bin, zu Haglundia/Mollisia. Nach Mollisia sieht es mir nicht aus ...

    vielleicht hat ja jemand eine Idee?


    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd