Beiträge von Clavaria

    Hallo Uwe


    hm, das ist schwierig... Ich habe zu C. chamaesalicis mal ein wenig in der Literatur gesucht:


    Die Abbildung in FND 32 wird von den Autoren selber angezweifelt, weil viel zu gelb. Deshalb auch mit dem Zusatz "forma".


    Jamoni zeigt einen Pilz mit glattem, später leicht schuppigem Hut und deutlich schlankerem Wuchs als meine Kollektion. Geruch soll unauffällig sein.


    Die Originalbeschreibung in FMDS zeigt einen Pilz, der vom Habitus ähnlich wie bei Jamoni ist.

    Zudem soll die Schneide glatt sein (bei mir wellig-schartig), und diese rotbraunen Fasern auf dem Hut werden auch nicht erwähnt.

    Die Art soll keinen speziellen Geruch haben, bei mir war er recht deutlich.


    Brandrud 1998 beschreibt bei seiner Umkombinierung einen blass ockerbraunen Pilz, auch ohne Geruch.


    Bei C. compactus passen die genannten Merkmale (rotbraun faseriger Hut, Schneide, Geruch). Auch der Habitus passt besser, wobei die dort auch nicht so einen extrem kurzen Stiel haben, aber damit könnte ich leben.

    Das Habitat im AdC passt hingegen gar nicht (kalkiger Buchen-Fichten-Wald auf 1250m). Naja immerhin war der Boden bei mir kalkig :)

    Leider finde ich nur diese eine Fundangabe, die Art wird sonst nirgends erwähnt und es gibt keine Kartierungen.


    Es bleibt wohl wieder bei einer Ungewissheit. Natürlich habe ich einen Beleg gemacht.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Hias


    Ich denke das liegt eher am Licht. Die Inoycbe war nur einen Tag im Kühlschrank, die Mallocybe nur zwei Stunden.

    Ich muss mal etwas basteln für bessere Studioaufnahmen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Langsam traue ich mich nicht mehr das Forum mit alpinen Pilzen zu fluten, aber es gibt ja sonst nichts... ich würde wirklich gerne mal zur Abwechslung ein paar Steinpilze finden, aber es ist sinnlos hier in die Wälder zu gehen.


    Also, gestern war ich am Furkapass auf ca. 2500m. Man musste etwas suchen, aber es kam doch einiges zusammen:


    1: Ein Phlegmacium: Cortinarius cf. compactus

    Leider nur diese beiden. Velum weiss, Geruch ein Gemisch aus fruchtig und rettichartig.

    Begleitet von Salix herbacea.


    KOH überall negativ.


    Sporen mittelmässig warzig, um 11-13 x 6-7.5 µm. Keine speziellen Marginalzellen gefunden.


    Wenn ich nach AdC schlüssele, lande ich bei dem recht passenden Cortinarius compactus.

    Aber ich werde immer misstrauisch, wenn eine Art nirgends kartiert ist. Vielleicht hat jemand einen besser Vorschlag.


    2: Ein dunkler Rötling: Entoloma anthracinum


    Auffallend ist der dunkle, glatte Stiel und die ebenso dunklen Lamellen. Die Schneide ist bräunlich, aber ohne Zystiden.

    Geruch gurkig-mehlig.


    Sporen etwas heterodiametrisch, selten grösser als 9 µm.


    HDS eine Kutis, kräftig intrazellulär pigmentiert. Nichts inkrustiert. Schnallen auch in der HDS vorhanden.


    Basidiolen mit Schnallen, Basidien 4-sporig.


    Nach einigem Hin und Her meine ich, dass es Entoloma anthracinum sein muss.


    3: Ein gelber Milchling: Lactarius salicis-herbaceae

    Die Milch verfärbt sich nach ein paar Minuten violett.


    Sporen nur kurz im Präparat angeschaut, weil die Art in der Region häufig ist.


    4: Ein (noch namenloser) Risspilz

    Meine Bestimmungsversuche waren erfolglos, so dass mir nur eines bleibt: Nach Ditte rufen.



    Geruch spermatisch. Stiel nicht knollig.


    Sporen 8.6-9.8-11.5 x 5.3-5.9-7.2 µm, Q = 1.50-1.68-2.01, n=20



    Cheilozystiden oft sehr schlank, fast zylindrisch. Vielleicht habe ich dem zu viel Beachtung geschenkt?

    Abmessungen ca. 50-70 x 10-15 µm.


    Pleurozystiden ähnlich


    Kaulozystiden nur im oberen Stieldrittel vorhanden.



    5: Noch ein Risspilz - Mallocybe cf. squamosoannulata

    Frische Fruchtkörper (oben links) haben einen Ring, darunter schuppig wie M. terrigena.



    Auffallend sind die dunklen Schuppen in der Hutmitte.



    Sporen 9.5-10.6-12.0 x 5.4-6.3-6.8 µm, Q = 1.41-1.69-2.01



    Cheilozystiden recht kurz, soweit sehen konnte 1- und 3-gliedrig




    Auf dem Heimweg gab es noch eine Abstecher in die Grünerlen etwas tiefer an der Strasse. Da gab es auch Pilze:


    6: Noch ein Rötling: Entoloma occultipigmentatum

    Kein typischer Erlenbegleiter, er wuchs daneben im Gras. Vermutlich störten ihn die Erlen einfach nicht.



    Sporen klein, isodiametrisch und mit abgerundeten Ecken.


    Schnallen hat er auch. Zystiden hingegen nicht.


    HDS nur blass intrazellulär pigmentiert, und mit kleinen intrazellulären Körnchen.


    7: Zum Schluss noch ein Milchling, Lactarius lepidotus

    Der ist nun bei den Grünerlen genau dort wo er sein soll. Entsprechend einfach war die Bestimmung.


    Sporen auch hier nur zur Vollständigkeit.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Uwe


    Ja, der Hut ist gallebitter schon wenn man ihn mit der Zunge berüht.

    Ich lege es mal unter cf. decumbens/glacialis ab, vielleicht auch ein Kandidat zum Sequenzieren.

    Bei decumbens passen die Sporenmasse besser, bei glacialis der Habitus, vor allem die Stielform.


    Es gibt in der Schweiz einen neueren Fund von C. decumbens, aber nicht alpin. Ich frage die Finderin wegen Bilder von ihrer Kollektion.


    Viele Grüsse

    Raphael


    Hygrocybe calciphila oder H. coccineocrenata? Hier bräuchte ich wieder Hilfe, es gab jedenfalls keine eingeschnürten Sporen, somit blieben die zwei Arten bei mir übrig, H. calciphila mit breit angewachsenen Lamellen evtl mit Zahn, H. coccineocrenata mit herablaufenden Lamellen, jedenfalls bleibe ich dort momentan bei der Bestimmung hängen! Welche Unterschiede gibt es noch?

    Hallo Chris


    H. calciphila sollte im Schnitt kürzere, breitelliptische Sporen haben, selten länger als 9 µm.

    Makroskopisch würde ich eher H. coccineocrenata aus deinem Fund machen, ist aber nur ein Gesamteindruck aufgrund von Farben und Hutoberfläche.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein paar Funde von letzter Woche am Lac de Moiry. Die Moorlandschaft dort garantiert fast immer interessante Sachen.


    1: Alnicola cholea

    Diese Alnicola ist extrem bitter, ein Gallenröhrling ist mild dagegen.

    Sie ist sehr ähnlich zu A. fellea. Die oft etwas kopfigen Zystiden verraten sie aber.

    Die Frage, ob die beiden Arten vielleicht doch identisch sind, wurde bisher nicht geklärt.


    Sporen moderat warzig


    Cheilozystiden typisch für alnicola, aber eben oft mit einem kleinen Köpfchen.


    Kaulozystiden ähnlich.


    2: Alnicola geraniolens

    Die wuchsen direkt daneben, waren aber schon makroskopisch leicht zu unterscheiden. Geschmack nach langem Kauen leicht bitter.

    Geruch - wie der Name schon sagt - nach Geranien. Andere greifbare Unterscheide zu Alnicola amarescens gibt es wohl nicht.


    Sporen etwas kleiner und mehr einseitig abgeplattet


    Cheilozystiden wieder typisch für Alnicola, aber weniger zugespitzt


    Kaulozystiden zylindrisch oder etwas keulig.


    3: Helvella philotonis

    Sieht man dort dauernd, daher nicht weiter untersucht.


    4: Inocybe helobia agg. (oder doch lacera?)

    Die wuchsen zwischen Kies und Sand, daher hoffte ich auf was spezielleres.


    Die Sporen sind sehr lang verglichen mit anderen helboia-Kollektionen


    Cheilozystiden stark braun pigmentiert, sehr variabel in Form und Grösse


    Pleurozystiden spärlich, gleichmässiger geformt.


    5: Bryoglossum rehmii

    Diese hübschen Pilzchen sind nur bis 15mm hoch.


    Die Sporen sind enorm schlank und lang, Koeffizient 4-6.5. Das ist wohl der wichtigste Unterschied zu Bryoglossum gracile.

    Die Septierung der Sporen konnte ich nur erahnen, in der Literatur steht auch dass diese im Lichtmikroskop schwer zu erkennen ist.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Am Sonntag war ich auf dem Grimselpass. War gar nicht schlecht, aber seht selber:


    1: Amanita nivalis


    2: Gomphidius gracilis

    Etwas ungewöhnlich auf 2400m Höhe, zumal ich in der Nähe keine Lärche finden konnte...


    Typische Gomphidius-Sporen


    Imposante Cheilozystiden, mit amorphen Auflagerungen


    3: Hebeloma mesophaeum

    Auf Mikrobilder verzichte ich hier, die Art ist ja wirklich häufig.


    4: Omphalina velutipes


    Sporen in Kongorot


    HDS grob inkrustiert


    Stiel mit unförmigen Kaulozystiden


    5: Lactarius dryadophilus

    Ja, kein Musterexemplar... die Milch verfärbt sich lila und ist mild.


    Sporen schön netzig-warzig.


    6: Hygrocybe conica agg.

    Die war allgegenwärtig, habe aber keine mitgenommen.


    7: Hygrocybe spec. 1, aff. cantharellus

    Ganz glücklich bin ich mit der Bestimmung nicht, vor allem der Habitus stört mich. Vielleicht hat jemand einen besseren Vorschlag?


    Sporen in Kongorot


    Lamellentrama aus kurzen Hyphen


    HDS trichodermal, Endzellen hyalin.


    8: Hygrocybe chlorophana


    8: Hygrocybe spec. 2

    Hier finde ich nichts passendes.

    Diese winzigen Fruchtkörper (max. 8mm im Durchmesser) haben einen intensiven Geruch, ähnlich wie Hygrophorus agathosmus oder Clitocybe fragrans.

    Mit den stark herablaufenden Lamellen und den folgenden Mikromerkmalen kriege ich den nicht bestimmt.


    Sporen in Kongorot


    Lamellentrama wieder aus kurzen Elementen


    HDS eine trockene Kutis


    9: Lepista spec.

    Ein alpiner Rötelritterling mit aromatischem Geruch. Leider ist diese Gruppe von Pilzen zu verworren, um einen Namen dran zu schreiben.


    Die Sporen sind sehr klein und nur feinst punktiert.


    10: Cortinarius spec.

    Hut leicht schleimig, Velum weiss, Geruch nach Rettich. Wuchs mitten in den Zwergweiden, 2400m. Winzige Fruchtkörper, max 15mm im Durchmesser.


    Die Sporen sind nahezu glatt und sehr klein, um 6-7x4.5-5 µm.

    Im AdC komme ich in die Gruppe um Cortinarius glacialis oder Cortinarius decumbens, bei beiden stimmt aber das Habitat nicht und die werden deutlich grösser.

    Vielleicht weiss Cortinarius was das sein könnte?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Benjamin


    Kleine Pilze kann man gut an der Luft trocknen, wenn es warm genug ist. Besser wäre aber schon ein Dörrautomat, bei max. 40 Grad. Das dauert dann je nach Pilz 3-10 Stunden.


    Ich kann den Becherling schon untersuchen, bin allerdings wirklich kein Asco-Spezialist.

    Am Ende ist es also Glücksache, ob mit meinen Mikrobildern jemand hier einen Namen nennen kann.

    Aber wenn sonst niemand will, mache ich das gerne.


    Gruss Raphael

    Hallo Benjamin


    Wäre eventuell jemand daran interessiert den Becherling zu mikroskopieren? Falls ja, würde ich gerne eine Probe per Post versenden. Ich nehme mal an trocknen müsste man ihn nicht, oder? Wie viel Pilz wird für eine genauere Untersuchung eigentlich gebraucht? Wie soll man ihn verpacken? In ein kleines Plastiktütchen?

    Doch Trocknen ist Pflicht, sonst bekommt der Empfänger nur noch stinkenden Matsch zum Untersuchen. Plastiktüten sind gut geeignet.

    Achtung beim Postversand, dass die Probe nicht zerdrückt werden kann. Sonst hat der Empfänger nur noch Pilzmehl zum Bestimmen.

    Ich tue kleine Pilze immer in eine leere Zündholz-Schachtel oder so, dann kann man es trotzdem noch als Brief schicken.

    Wieviel? Ein (reifer!) Fruchtkörper müsste normalerweise reichen, aber kommt immer auf die Art an. Am besten mit dem Empfänger absprechen wieviel sie/er braucht.


    Der zweite Pilz ist schwer einzuordnen, vor allem weil man den Lamellenansatz nicht richtig sieht. Sind die frei oder irgendwie angewachsen? Geruch wäre auch wichtig.

    Hast du einen Sporenabwurf gemacht? An Phaeocollybia mag ich nicht so richtig glauben. Vielleicht Melanoleuca stridula?


    Gruss Raphael

    Hallo Alis


    Ich bin ziemlich sicher dass das stimmt. Die Sporen passen (Form, Grösse, Wandstärke).

    Theoretisch müsste man bei Conocybe auch noch Kaulozystiden anschauen, aufgrund der düsteren Farben erübrigt sich das hier aber.

    Es gibt nur sehr wenige Conocyben mit solchen Farben.


    Conocybe moseri var. robustior würde wohl makroskopisch am besten hinkommen. Die wächst gerne auf Blumenerde:


    Gruss Raphael

    Hallo Alis


    Das erste könnte makroskopisch Richtung Conocybe moseri gehen, was sich aber ohne Mikrobilder nicht bestätigen lässt.

    Das zweite ist sicher Conocybe aurea.


    Gruss Raphael

    Hallo Felli


    Danke, das sieht gut aus.

    Peziza badia war meine erste Idee, hatte ich dann etwas voreilig aufgrund der unglücklichen Sporenzeichnung in PdS ausgeschlossen.


    Wirklich sicher entscheiden kann ich es jetzt nicht, die Unterschiede zwischen badiofuscoides und badia sind sehr klein.

    Obwohl die Fruchtkörper nun schon drei Tage im Kühlschrank waren, milchen sie noch etwas. Das scheint einer der Hauptunterschiede zu sein.

    Drum bin ich geneigt das als Legaliana cf. badiofuscoides abzulegen.

    Die Art gibt es noch, 2020 wurde sie genetisch bestätigt und in die Gattung Legaliana verschoben.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Am Wochenende war ich wieder fleissig in den Bergen unterwegs. Wenn man feuchte Stellen sucht, gibt es da viele Pilze.

    Mit den Kindern im Schlepptau hatte ich leider nicht die Zeit wirklich gründlich zu suchen, aber immerhin:


    1:

    Eine kleine Galerina im Moos, wuchs dort massenhaft. Sie hört wohl auf den Namen Galerina vittiformis agg.


    Sporen schwach warzig, dextrinoid


    Cheilozystiden lageniform


    Basidien 2-sporig, Pleurozystiden spärlich aber vorhanden


    Kaulozystiden am Stielapex



    2:

    Ein Risspilz für Ditte . Wohl wieder Inocybe helobia s.l.


    Die Sporen scheinen mir typisch für helobia zu sein, 10.6-11.9-13.9 x 5.8-6.6-7.7 µm.


    Cheilozystiden auffallend breit, ganz anders als bei meiner letzten Kollektion.


    Dazwischen auch Gruppen von lageniformen Cheilos.


    Pleurozystiden sehr dickwandig.


    Kaulozystiden spärlich, nur am Apex vorhanden.



    3:

    Ein Schleierling im Dryas auf 2600m. Ja ich weiss, das Foto taugt nichts.

    Geruch unauffällig pilzig.


    KOH negativ (überall). Formol ebenfalls negativ.


    Sporen fast rundlich, mit feinen Warzen.


    Wie erwartet ist die Bestimmung knifflig, nach FN und AdC komme ich zu Cortinarius tabularis.

    Stimmt aber nicht, es ist Cortinarius calcialpinus.



    4:

    Leider ohne Standort-Foto. Ein kleiner clitocyboider Pilz mit bereiftem Rand. Leider verweigerte er mir einen Sporenabwurf.

    Aus der Bestimmung wird wohl nichts... ich konnte einzelne Sporen im Präparat sehen, die schienen fein warzig zu sein.

    Dann wäre es eine winzige Lepista.


    5:

    Ein Rötling aus dem montanen Fichtenwald (ca. 1800m).


    Sporen isodiametrisch, um 8-9 µm.


    Schnallen vorhanden...


    HDS gemischt aus intrazellulärem und fein inkrustiertem Pigment


    Mit dem seidig-glänzenden, hygrophanen Hut und dem überfaserten Stiel lande ich bei Entoloma nitens.



    6:

    Ein Milchling, ebenfalls im Fichtenwald. Ist wohl ein banaler Lactarius rufus.


    Sporen netzig, um 8-9 x 6-6.5 µm.


    7:

    Täublinge sind ja nicht so meins, aber man nimmt was man kriegt.

    Auch hier gelang mir kein Abwurf, aber anhand der Lamellenfarbe vermute ich gelbliches Sporenpulver.

    Habitat: Montaner Fichtenwald auf Kalk.


    Sporen recht grob warzig, teilweise verbunden, etwa 8-9 x 7-8 µm.


    Pileozystiden in SV, keulig und kaum septiert.


    Ich komme auf Russula nauseosa. Kann das sein?


    8:

    Schliesslich noch eine kleine, zystidenlose Melanoleuca. Durchmesser 10-15 mm.


    Sporen recht klein und breit elliptisch, isoliert warzig.


    HDS mit teils aufsteigenden, zylindrischen oder schwach keuligen Hyphen.


    Dank der neuen Veröffentlichungen von Antonin et al. traue ich mich hier einen Namen dran zu schreiben: Melanoleuca cf. acystidiata.

    Eine gesicherte Bestimmung gibt es da wohl nur mit Sequenzierung.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein Becherling aus den Bergen, den ich mangels geeigneter Literatur nicht bestimmt kriege:


    Habitat auf ziemlich frischem Sand in Pionier-Vegetation auf 2380m. Direkt neben der Arrhenia aus der anderen Bestimmungsanfrage.



    Asci in Lugol


    Sporen in Lugol. Grösse etwa 18-20 x 9-10 µm (in Wasser gemessen)


    und nochmal in Baumwollblau. Die Sporenoberfläche besteht aus flachen, verbundenen Warzen und Rippen.


    Paraphysen keulig.


    Hat hier jemand einen Tipp für mich?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Am Samstag habe ich diese winzigen Pilzchen gefunden:

    Durchmesser ca. 5 mm.

    Habitat war in alpiner Pionier-Vegetation (2380m) auf Sand, zwischen kleinen Moosen und Gräsern.

    Soweit ich es beurteilen konnte wuchsen sie terrestrisch.


    Für einen Sporenabwurf waren die Fruchtkörper zu klein. Aber die Sporen passen gut zu Omphalina s.l.

    Sie sind tropfenförmig und inamyloid, um 10-11 x 5.5-7.5 µm.

    Basidien 4-sporig.


    Hymenialzystiden konnte ich keine finden. Hier ein Bild vom Lamellentrama, mit einer Schnalle.


    Am Stiel gibt es dichte Büscheln von keuligen Kaulozystiden.


    HDS eine Kutis aus grob unkrustierten Hyphen.


    Nach Gröger komme ich auf Arrhenia griseopallida. So richtig überzeugt bin ich aber noch nicht. Unter anderem sollte die überwiegend zweisporige Basidien und gegabelte Lamellen haben.

    Hat jemand eine Meinung dazu?


    Es gibt noch eine kaum beachtete Art, Arrhenia parvivelutina. Da habe ich aber keine vertrauenswürdige Abbildung.


    Viele Grüsse, Raphael

    Liebe Ditte


    Entschuldige die späte Antwort, ich stecke ziemlich in der Untersuchung von Frischmaterial fest. Auch heute artet es wieder in eine Nachtschicht aus.


    Die Mallocybe werde ich dir gerne schicken. Hier noch zwei weitere Bilder der Sporen.




    Wegen I. helobia: Brauchst du da noch alpine Belege um die Gruppe zu bearbeiten? Ich finde die hier andauernd, zeige sie aber nicht alle im Forum. Vorgestern hatte ich eine Kollektion mit völlig anderen Zystiden, wo die Sporen aber wieder nach helobia aussehen. Ich stelle sie morgen hier rein, falls nichts dazwischen kommt.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Martin


    Nein, bin zu Hause. Siehe mein Wohnort.


    Zu A. obscurata: Ich habe nochmal alles genau studiert. Die Hutfarbe sollte nicht ausschlaggebend sein, solche Brauntöne sind wohl auch erlaubt. Wobei Farbnuancen immer ein Problem sind für mich, vor allem Brauntöne schätze ich oft falsch ein (Rot-/Grün-Schwäche). Vielleicht hast du recht.

    Aber der Stiel ist deutlich heller als der Hut, das passt wirklich nicht zu obscurata. Ich tendiere jetzt zu Omphalina chionophila. Muss ich aber am Abend nochmal verifizieren und vertrauenswürdige Bilder von der Art finden, bisher habe ich nur die Abbildung von Ludwig zur Hand.

    So, ich habe den dunklen Nabeling nochmal gründlich untersucht. Die eine Frage im Gröger habe ich falsch eingeschätzt und nicht den "rotbraunen Weg" gewählt.

    Es ist wohl wirklich Omphalina chionophila. Das Bilder bei Moser&Jülich passt auch sehr gut.


    Viele Grüsse

    Raphael

    GriasDi Raphael,

    die Nr.3 hätt ich schon rein farblich bei O. pyxidata oder O. hepatica verortet.

    O. obscurata sollte doch deutlich dunkler sein, mehr grau-schwarz mit weniger Brauntönen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    Hallo Werner


    Danke dir.

    Zu O. rivulicola: hepatica sollte einen flaumigen Stiel haben. O. pyxidata wäre auch möglich, kann ich mit dieser ärmlichen Kollektion nicht sicher entscheiden.

    Ich passe es zur Sicherheit oben an.


    Zu A. obscurata: Ich habe nochmal alles genau studiert. Die Hutfarbe sollte nicht ausschlaggebend sein, solche Brauntöne sind wohl auch erlaubt. Wobei Farbnuancen immer ein Problem sind für mich, vor allem Brauntöne schätze ich oft falsch ein (Rot-/Grün-Schwäche). Vielleicht hast du recht.

    Aber der Stiel ist deutlich heller als der Hut, das passt wirklich nicht zu obscurata. Ich tendiere jetzt zu Omphalina chionophila. Muss ich aber am Abend nochmal verifizieren und vertrauenswürdige Bilder von der Art finden, bisher habe ich nur die Abbildung von Ludwig zur Hand.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute hatte ich endlich mal wieder Zeit für eine längere Exkursion. Ich ging ohne viel Hoffnung los, denn die Trockenheit hat die Gegend hier fest im Griff.

    Die gelegentlichen kurzen Gewitter ändern daran nichts. Start war in dem kleinen Dorf St-Luc.


    Die Fichtenwälder, Lärchenwälder und subalpinen Weiden waren absolut pilzleer. Es gab nicht einmal vertrocknete Täublingsleichen.

    Und das obwohl ich extra durch eine schattige Schlucht mit viel Wasser aufstieg (kein Sorge, da gibt es einen Wanderweg):


    Aber dann, nach zwei Stunden auf 2400m, kam ich ins Paradies. Plötzlich waren die Pilze einstimmig der Meinung, dass ihnen die Bedingungen gefallen.

    Ok, ich musste den kleinen Wasserläufen folgen, abseits davon war auch nichts.


    Hier gibt es zum Glück noch frei fliessendes Wasser, wo der Mensch nicht alles besser weiss und meint er müsse für Ordnung in der Natur sorgen.


    Was es hier so an Pilzen gab:


    1:

    Ein Ackerling, der in einer sumpfigen Wiese in grosser Zahl wuchs.

    Beringt, schlanker Wuchs, hygrophan.


    Sporen deutlich dickwandig, Wände um 1 µm.


    Recht kleine, keulige Cheilozystiden, Schneide steril.


    Einzelne, grössere, bauchige Pleurozystiden.


    In Summe spricht das für Agrocybe elatella.



    2: Ein einfacher Bestimmling.

    Arrhenia lobata, die sich im nassen Moos am Wasser extrem wohlfühlte und dies durch ein Massenvorkommen kundtat.


    Blick auf die Sporen... Schnallen waren übrigens vorhanden.


    3: Ein naher Verwandter von 2, auch wenn er nicht danach aussieht:

    Kleine braune, nabelingsartige Pilzchen in einer feuchten Wiese mit Zwergweiden.


    Die Sporen sind verschieden geformt. Teils elliptisch, etwas tropfenförmig, ...


    ... oder sogar birnenförmig.


    Damit sollte das Arrhenia obscurata sein.

    Nein ist es nicht, es ist Omphalina chionophila.


    4:

    Den hätte ich eigentlich nicht mitnehmen sollen, nur ein brauchbarer Fruchtkörper, der andere ist eine Mumie.


    Sporen eher breit elliptisch.


    Eine belastbare Bestimmung ist das nicht, ich halte es für Omphalina rivulicola oder Omphalina pyxidata.



    5: Den kennt ihr alle, hier oben gibt es ihn auch.

    Gymnopus dryophilus



    6: Ein winziger Saftling. Bis 5mm im Durchmesser mit feinschuppigem Hut.


    Sporen bis deutlich über 11 µm lang, gleichmässig geformt, nicht eingeschnürt.


    Lamellentrama aus recht kurzen Elementen.


    Stipititrama mehrheitlich aus recht kurzen Hyphen, das soll wohl wichtig sein bei dieser Gruppe.


    HDS trichodermal, vor allem zur Hutmitte. Am Rand eher ein Übergang zu einer Kutis.


    Die Mikromerkmale sprechen für Hygrocybe glacialis. Allerdings sind die Unterschiede zu H. calciphila sehr fein.

    Die Bodenart hilft mir leider nicht weiter, die Zusammensetzung des Bodens ändert sich dort alle paar Schritte.



    7: Ein Milchling mit violett verfärbender Milch.


    Die Sporen sind netzig und selten länger als 9 µm.

    Damit sollte das wohl Lactarius pseudouvidus sein.



    8: Ein Täubling, nicht selten, aber schön anzuschauen:

    Spp weiss, Geschmack sehr scharf.


    Sporen warzig mit sehr feinen Verbindungen, 8-9 µm lang.


    Pileozystiden in SV.


    Schon makroskopisch kommt man wohl an Russula nana nicht vorbei.


    Alles in allem doch ein lohnender Tag.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Wie vielerorts gibt es auch in den Bergen kaum Pilze im Moment. Aber immerhin ein paar konnte ich die letzten Tage finden.

    Für die ersten zwei komme ich bei der Bestimmung ohne Ditte nicht weiter.


    1) Mallocybe sp.

    Diese kleine Mallocybe wuchs auf ca. 2100m bei Zwergweiden. Vermutlich ist die Ferndiagnose aussichtslos, aber einen Versuch ist es wert.

    Mangels neuerer, umfassender Literatur bin ich auf keine wirklich brauchbare Bestimmung gekommen.

    Hut 1-2 cm im Durchmesser, jung mit deutlichem, weissem Velum. Hut und Stiel stark faserig. Geruch schwach fruchtig.




    Sporen: 9.3-10.8-12.8 x 5.9-6.5-7.3 µm, Q = 1.41-1.66-1.79 (n=20)



    Cheilozystiden sehr stark gegliedert, so dass ich anfangs an M. arthrocystis dachte (aber die ist es sicher nicht, u.a. passen die Sporen nicht).


    Stiel auch am Apex ohne auffallende Kaulozystiden, nur mit zylindrischen Hyphenenden.


    Mit dem guten alten Schlüssel von Bon lande ich am ehesten bei Inocybe frigidula. Die Beschreibung von Stangl passt aber eher nicht zu meiner Kollektion.



    2) Inocybe sp.

    Die wuchs in einem kleinen Feuchtgebiet im Moos, auf 2400m.

    Hut 1-2 cm, meist deutlich gebuckelt, weiss überfasert. Geruch spermatisch.




    Sporen 10.1-11.0-12.5 x 5.6-6.3-6.9 µm, Q = 1.61-1.77-1.98 (n=20)

    Etwa 30% der Sporen sind deutlich trunkat, so dass ich zuerst an die häufige Inocybe helobia dachte.

    Aber dazu sind mir zu viele Sporen amygdaliform und insgesamt zu wenig schlank.


    Cheilozystiden sehr variabel, mit deutlich verdickter Wand, teilweise kräftig braun pigmentiert.


    Pleurozystiden viel regelmässiger, mit schlankem Stiel und dicken Wänden.


    Kaulozystiden gibt es nur am obersten Stielapex, ähnlich geformt wie die Cheilozystiden.


    3) Galerina vittiformis agg.

    Die wuchsen direkt neben dem Risspilz oben.


    Sporen nur sehr schwach warzig, dextrinoid. Basidien 4-sporig.


    Cheilozystiden lageniform, zahlreich


    Pleurozystiden nur wenige, ebenfalls lageniform


    Kaulozystiden im oberen Stielbereich ähnlich.



    4) Laccaria montana

    Dieser Lacktrichterling ist im alpinen Bereich sehr häufig.


    Sporen fast perfekt kugelig. Die Stacheln sind sehr fein und kurz, bis max. 1 µm lang.

    Das ist neben dem Habitat einer der Hauptunterschiede zu Laccaria laccata agg.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Schupfi


    Wenn du es über die Basidien nicht entscheiden kannst, sollte der Mittelwert der Sporen helfen. Siehe Consiglio&Setti: grisea = 7.3x3.9, fluxilis = 9.0x4.4. Dazu allerdings mindestens 20 Sporen messen.

    Aufgrund deiner Angaben oben und der kleinen Fruchtkörper würde ich auf fluxilis tippen.


    Gruss Raphael