Beiträge von Sebastian_RLP
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Hallo Claus, hallo Oehrling,
der Schlüssel von Bresinsky in MXM führt mich zu Russula velutipes. Wäre jetzt auch nicht mein erster Gedanke gewesen. Der Schlüsselschritt "Stiel verfärbt sich mit SV (vor allem Exs.-Material, aber auch Frischpilze) außen und innen lebhaft rot." muss hier aber eindeutig bejaht werden. Die Reaktion flaut allerdings nach etwa 10min ab und die Farbe bleibt nicht erhalten. Vielleicht auch nochmal ein wichtiger Hinweis, weil diese kurzen Reaktionen ja scheinbar auch an anderen Russula außerhalb der Roseina vorkommen können (lt. MXM, dann eben mit nicht konstanter Rötung)
Außen mit SV:
Innen mit SV:
Guajak habe ich gerade nochmals an R. densifolia getestet, den ich hier noch rumliegen hatte. Der schlägt sofort um, cyanoxantha, der hier auch noch liegt ebenfalls ziemlich flott. Vermute also, dass die Reaktion so passt. Also keine Reaktion für meine Russula. Zu Roseinae passt das ja durchaus.
SPP war klar bei 1b
Auch sind die Sporen scheinbar nicht ganz deutlich isoliert, sondern weisen Grate und Konnexive auf, wenn ich das richtig deute. Allerdings auch nicht sehr ausgeprägt.
ERGÄNZUNG (noch vergessen): Sporen 7,2x6,2µm und Warzen bis 0,8µm
Was meint ihr ...
chris: Ui, das "viele" Bilder überbelichtet sind, überrascht mich jetzt. Welche meinst du konkret. Schwierig war für mich der "Gesäte". Da wanderte zusätzlich noch die Sonne und mit der Vielzahl an Schärfeebenen war es dann bei der Vielzahl an Fruchtkörpern nicht so leicht. Auch der Seitling ist sicher überbelichtet, den hatte ich aus der Hüfte mit dem Handy geschossen. Die anderen Bilder finde ich jetzt eigentlich ok. Hatte die Tiefen allerdings teilweise etwas aufgehellt, weil dann häufig die Details gewinnen. Vielleicht ist es das, was dich stört?
Auch übe ich noch etwas. Bei der Amanita hatte ich die Belichtung z.B. manuell etwas reduziert. Finde, dass dies einigen Bildern gut tut, aber auch nicht unbedingt allen.
zuehli: Crepidotus sieht gut aus, SPP ist definitiv dunkel (also braun und damit nicht weiß) ... der kommt jetzt als nächstes unters Mikro ... danke schonmal für die Richtung Harald
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
im Moment findet sich viel gewöhnliches. Zeit die Kamera und das neue Stativ auszuprobieren und mit Fotostacking zu experimentieren. Hier ein paar Funde von dieser Woche ...
Als Erstes: Mycena renati, schon oft bei mir gefunden und immer wieder schön anzusehen ... (man beachte auch den grünen Belag am Holz):
Unter Hainbuchen der Hainbuchenrauhfuss - Leccinum carpini
Weiter gabs eine Russula, die sich rasch bestimmen ließ: Russula densifolia, der dichtblättrige Täubling. Rötet langsam und schlägt dann um ...
Hier sehe ich Coprinus disseminatus ...
Als nächstes Amanita gemmata ... sehr häufig in unseren Fichtenwäldern hier:
Dann entzückten mich mehrere Perlpilze - Amanita rubescens:
Die grauen Wulstlinge erspare ich euch ... zahlreich, konnte man sich totschmeißen mit.
Dafür aber umso schöner: Panus conchatus - der Laubholzknäueling, hier auf Buche:
Weiter ging es mit einem Frauentäubling - Russula cyanoxantha, milder Geschmack und deutlich biegsame, schmierige Lamellen ...
Zwischendrin gabs unter Buchen noch einen Risspilz ... vielleicht der Strohgelbe ... einen Geruch konnte ich allerdings nicht feststellen, war aber auch nicht mehr taufrisch ... Bestimmung steht aus ... er hatte jedenfalls eine knollige Basis, das kann man auf dem Bild nicht erkennen.
Dann ein Seitling, denn ich schon immer mal bestimmen wollte, aber immer liegen ließ ... mach ich mich morgen mal dran, der sport gerade aus (und dunkel wie mir scheint). Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich ... Hüte ziemlich klein, 3cm, deutlich gestielt.
dann gabs noch einen grauen Scheidenstreifling:
Hier würde ich Coltricia perennis, den gezonten Dauerporling vermuten:
Dann noch eine sehr zerbrechliche Russula (2FK), die mich gerade noch in der Bestimmung beschäftigt ...
SPP muss ich noch abwarten, sport gerade aus.
In der Nähe: Buche, Eiche, Lärche ...
4-5cm großer Hut, purpur, zur Mitte gelbbraun werdend. Hutrand stark gerieft. Lamellen stark brüchig, Stiel ebenso. Stiel rosalich überhaucht und hohl.
Geschmack mild. Guajak negativ (gelblich-braun), FESo4 ebenso keine Reaktion nach einer Minute.
Hutdeckschicht mit zahlreichen inkrustierten Primordialhyphen, Hyphen 4µm, aller 20 bis 25µm septiert.
Sporen und SPP gibts dann morgen ...
HDS in Kongorot/SDS
Sporen auf der HDS, nicht gemessen, mache ich morgen in aller Ruhe am Sporenabwurf:
Inkrustierte Primordialhyphen in Karbolfuchsin - gewaschen mit Lactoglycerol:
Zudem gab es noch etliches an Eichhasen und Klapperschwamm ... habe neue Standorte endeckt:
An einer Stelle standen beide beisammen ... toll
LG Sebastian
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Hallo,
war heute nochmal an der zweiten Stelle, die ich kenne und wo ich den Eichhasen schon in verschiedenen Jahren regelmäßig im Juni gefunden habe.
LEIDER NIX ...
also noch etwas umherlaufen, ist auch sonst ein schöner Buchenwald, und siehe da ... eine neue Stelle, die ich noch nicht kannte. Leider schon etwas zerrupft, aber ich war seelig ...
naja, nochmal auf die gegenüberliegende Wegseite und dort durch den Buchenwald, ich dacht mich trifft der Schlag ... NOCH eine neue Stelle die ich nicht kannte ...
der Eichhase scheint sich hier wohlzufühlen!
nachdem ich nun schon drei Stunden unterwegs war, machte ich mich auf den Heimweg ... und plötzlich sah ich links in den Wald hinein ... war das möglich? Da war ganz klar noch ein "Kopf" zu sehen ... also drei Meter in den Wald abgebogen ... aber Moment, ist das ein Eichhase ... ähm, das dahinten schon, aber das hier vorne ... achja, Eichhase und Klapperschwamm nebeneinander ... na dann:
Na, da hat sich dein Impuls doch mal gelohnt Tuppie ...
LG Sebastian
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War heute mal an einer der drei Stellen. Da war leider nichts zu sehen obwohl ich dort oft schon ausgeprägte Fruchtstände hatte ... Schade ...
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Hmm, mache mich morgen mal auf den Weg, letzte Woche war an einer der Stellen nichts zu sehen. Leider liegen die drei Stellen nicht gerade beieinander ... ich werde berichten ...
Auf jedenfall tolle Bilder!
LG Sebastian
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Ui, toll ... ich habe hier drei Stellen mit Eichhasen ... die muss ich wohl mal abklappern!
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Zitat
auf dem Fichtenzapfen ist auch noch Ombrophila janthina mit drauf.
aaah ... hatte mich schon gefragt, ob das ggf. Vorläuferstadien der Scutellinia sind und das Ganze nicht weiter untersucht ... super!
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
nun hatte ich mich gefreut, das wir beim APV-Treffen an verschiedenen Standorten makrokopisch durchaus unterschiedlich wirkende Schildborstlinge gefunden haben. Hatte auf verschiedene Arten gehofft. Scheinbar ist aber alles wieder Scutellinia crinita ...
Von vorne:
Erster Fund an Holz in kleinem Graben in einem Feuchtgebiet in der Eifel.
Unterm Mikro dann Haare über 1000µm (bis 1200µm), wurzelnd mit mehreren Enden
und deutlich warzige Sporen, in BWB 1000fach teils gratig verbunden 20-21x13µm:
Der zweite Funde in kleinem Bachlauf, zahlreiche Fruchtkörper durchgehend auf Fichtenzapfen:
Haare auch hier weit über 1000µm (teils 1800µm). Wurzelnd mit mehreren Enden.
Sporen, Abmessungen wie beim ersten Fund ... in BWB 1000fach entsprechend warzig, teils gratig verbunden:
Beim ersten Fund wirken die Grate teils kräftiger. Dennoch komme ich nach dem Schlüssel von Trond Schumacher immer zu crinita. Beim ersten Fund hatte ich die Sporen in BWB auch kurz "aufgekocht", ggf. ist das auch eine Erklärung für die etwas ausgeprägtere Zeichnung an der ein oder anderen Stelle. Mikroskopisch halte ich die Sporen aber für identisch ...
Vielleicht habt ihr aber auch noch Hinweise. Finde es insgesamt nicht ganz einfach, das Sporenornament "zu lesen" ...
Ansonsten gabs noch einen vermutlich Wasserkreisling - Cudoniella clavius
Sporen 1000fach H2O: regelhaft 12-15µmx4 ... hier ein Ausreißer mit 18µm
Cudoniellaclavius_2021-06-20_11-16-34.jpg
LG Sebastian
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Hallo Bernd,
Das ist ja interessant. Leider hat das Forum da wohl einen Bug. Das ist schon öfter passiert. Vielleicht kann einer der Moderatoren den Beitrag wiederherstellen Climbingfreak ?
LG Sebastian
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Sehr schön eingefangen.
Hatte mich vor kurzem auch an der Bestimmung eines Schildborstling versucht und bin mit Mikroskop und etwas Hilfe auch zum Ergebnis gekommen.
Biotope der Umgebung: da trifft mich doch die Keule ODER das Beste kommt zum Schluss ...
Ich weiß nicht, ob man durch den Standort und die Makroskopie hier schon zu einer Aussage kommen kann. Es gibt eine Vielzahl sich ähnelnder Arten.
Auf jeden Fall ein Blickfang ...
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
bin nun noch zum Mikroskopieren des Risspilzes gekommen. Sollte Inocybe lacera sein, der "Struppige" bzw. "Gurkensporige" Risspilz. Typisch lange und zugleich schmale Sporen: 13(vereinzelt bis 16)x5µm. Dünnwandige Cheilozystiden sollte auch passen, Pleuros nicht angeschaut:
Cheilos:
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Mühen mich hier weiter zu bringen. Es ist wirklich nicht so einfach. Andreas macht das Bild durch seine Erläuterungen zu einem "Kippbild"
. Also, man muss genau hinschauen und beim durchrastern die gesehenen Anteile in Beziehung setzen.
In deinem Fall sehe ich es genau anders rum als Du glaube ich. Das was herausquillt ist der Bereich mit dem geschäumten Inhalt (violett markiert). Der rot gestrichelte Teil ist der "intakte" Teil der Spore mit Apikulus und einem zusammengeflossenen Ölbereich.
Wenn ich mir die Sporen in H2O unter dieser Prämisse nochmals bei 1000-fach genau anschaue, kommt das gut hin. Habe explizit nochmals eine Spore gesucht, die rau wirkt, (im Exsikkat nun viele glatte mit großem Öltropfen). Wenn man diese dann konzentriert betrachtet und langsam durchrastert, kann man in der Tat sehen, dass es sich um Inhalt der Sporen handelt, da in der "mittleren Ebene" der Spore diese "körnelige" Struktur doch zur Außenwand abgesetzt erscheint. Man muss genau hinschauen, es ist nur zart angedeutet. Aber es ist wohl so. Ich habe es in folgendem Bild mal überkontrastiert.
links: "Draufsicht", Spore rau wirkend - rechts: "hineingerastert" bis zur Mitte, glatte Hülle mit körneligem Inhalt.
Ich habe leider gar keine Erfahrungen und Vergleichswerte was Sporen mit Perispor betrifft. Ich müsste mal eine gesicherte Fayodia oder eine andere Spore mit Perispor unters Mikro bekommen. Dann würde es sicher einfacher für mich zu unterscheiden. Was mich stark irritiert hat, ist eben diese "plagenartige" Erscheinung an den frischen Sporen (die sicher keine Plage sind). Siehe Eingangsthread. Aber hier hat Wolfgang ja auch eine mögliche Erklärung geliefert:
Der "helle Fleck" in den Sporen bei den Bildern von Sebastian könnte der Zellkern sein, und da sind keine lichtbrechenden Öltropfen.
Auf jeden Fall spannend. Eine wichtige Auseinandersetzung, um nicht dauerhaft den eigenen Fehlinterpretationen zu unterliegen. So schnell wird aus "sicher" = falsch ....
In der Summe kann dann Omphalina praticola gut hinkommen. Denn so spricht nichts gegen die Beschreibung von Kuyper, die hier ja schon zitiert wurde: OestZPilz_6_0131-0134.pdf
LG und nochmals vielen Dank, Sebastian
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Hallo Andreas,
Ein interessanter Aspekt und von optischen Täuschungen habe ich auch gehört. Im vorliegenden Fall ist mir schwer vorstellbar das etwas innerlich zusammenfliesst, wenn ich in der Draufsicht einen Einriss dieser Struktur, dann eine klare Stufung/Vertiefung zur darunterliegenden Struktur und ein nebeneinander von halbem großem Tropfen und kleinen Tropfen sehe. Wenn das eine Ebene wäre läge das doch nicht nebeneinander. Das was herausquillt hat ja deutlich eine Hülle und einen eigenen Ölkern und einen Apikulus.
Nun ja, definitiv fehlt mir mit diesen Gattungen die Erfahrung.
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
ich danke euch für euren Wahnsinns-Input. Vieles davon ist wirklich sehr bedenkenswert. Ingo, die Collage hat schon eine absolut verblüffende Ähnlichkeit. Da erkenne ich die Gesehenen Sporen und Effekte im Grunde eins zu eins wieder. Auch die dann glatten uniguttulaten Sporen waren nach "Entblätterung" zu sehen. Die Kerne ließen sich im Mikroskop deutlich von Perisporlöchern unterscheiden. Das Auge ist da nochmals deutlicher dran und man hat da binokular ja das Ganze ziemlich dreidimensional, das kann ich recht sicher sagen.
Wolfgang, danke für deine Einschätzung. Ich versuche meine Einschätzung zu den gefragten Merkmalen nochmal gedanklich auf Validität abzufragen und zusammenzufassen.
Sporen: diese haben klar eine Hülle, die sich ablöst, insbesondere unter Einfluss von KOH oder auch Kongorot. Das halte ich nach Betrachtung für sicher. Das Epispor ist glatt, die Sporen uniguttulat (wie bei Ingo gezeigt).
Amyloidität: Hier bin ich unentschlossen. Es zeigt sich eine zarte Graufärbung (wie im ersten Post beschrieben). Im Grunde sollte dies reichen, um Amyloidität anzuzeigen, so die Meinung befreundeter Mykologen. Aber ich kenne auch bei Weißsporern deutlich klarere Reaktionen unter meinem Mikroskop. Daher ist die Amyloidität eher unsicher, wenn dann schwach.
Cheilozystiden: hier muss ich Ingo wohl recht geben. Hatte nochmals intensiv die Schneiden angeschaut. Bei Suche nach einer deutlichen Darstellmöglichkeit musste ich wirklich feststellen, im Grunde nichts deutliches/solides darstellen zu können. Eher keine Cheilozystiden.
Basidien: definitiv zweisporig. Das lässt sich sehr gut belegen.
Schnallen: hier gehe ich nach Betrachtung und auch den Ausführungen von Christoph eher hochwahrscheinlich von keinen Schnallen aus. Es gibt neben diesen Spärlichen Funden von eher leichten Auswüchsen an den Hyphen (habe mich gefragt, ob das etwas mit "Konnektivhyphen" zu tun haben könnte?, habe den Begriff mehrfach in den Portraits gelesen) keinerlei Hinweise auf Schnallen an unzähligen Septen, die garantiert frei sind von Schnallen. Auch an der Basis von Basidien und Basidiolen ist mir nichts aufgefallen, weder in H2O, noch in Kongorot.
Es bleibt schwierig. H.floccipes, liebe Beate, weißt ebenfalls einige Überschneidungen auf, aber ich denke hier wären die Cheilos (bis 100µm!!!) ggf. klarer darzustellen, bei allem was ich lese. Auch der Standort und die angehefteten Lamellen passen nicht so recht. Keine Ahnung inwiefern dort eine Varianz möglich ist. Zylindrisch keulige Kaulozystiden und keulige Endzellen an den Hyphen der HDS würde wieder passen (habe ich ja auch bildlich dargestellt). Pleurozystiden habe ich nicht entdeckt.
Ich bin in der Summe ganz bei Wolfgang, ich denke es gab eine Menge zu lernen und die Diskussion der Art hat mir sehr viel Spaß bereitet. Vielen Dank euch allen für eure Beiträge. Leider, lieber Wolfgang, werde ich wohl nicht so schnell wieder zum Standort hinkommen. Selbst wenn, wäre es fraglich, ob ich den Fund nochmals wiederholen könnte. Es war schon einiges nötig, um diesen Einen im Gras zu entdecken.
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
entschuldigt die späte Antwort aber ich hatte heute einen langen Arbeitstag und ich habe mir noch den Kopf zerbrochen.
Lieber Wolfgang, ich danke dir sehr herzlich für deine Mühen und die umfassenden Recherchen und Erläuterungen.
Fayodia bisphaerigerella finde ich einen sehr interessanten Gedanken. Amyloidität war zu sehen an den Sporen!
Ich habe versucht an den minimalen Überresten des Pilzes noch Erkenntnisse zu gewinnen. Das Perispor löst sich in der Tat ab. In KOH definitiv (das war gestern bereits zu beobachten und führte fast zur Fehlannahme glatter Sporen. In Wasser dann deutlich rau. Auch in Kongorot zeigt sich der Effekt der Ablösung.
Abgelöstes Perispor in Kongorot
Viele Sporen mit größeren Defekten des Perispors in Kongorot:
Das Epispor zeigt sich mir wie gesagt glatt und das Perispor rau. Könnte das so passen? In Ludwig lese ich es andersherum: "feinstachelig unter einer glatten inamyloiden Außenhülle (Perispor)". Das verwirrt mich jetzt komplett. Das wäre zweimal das Gegenteil. Einmal zu deinem Hinweis amyloides Perispor und einmal zu innen glatt, außen rau.
Cheilos, fehlende Schnallen (ich habe gerade nochmal gesucht, manchmal werden diese durch Auswüchse "vorgetäuscht". Es sind aber keine "clamps" im Sinne scharf abgrenzbarer Klammern. Hier mal Beispiele ... im Gegensatz zu diesen wenigen Beispielen sonst glatte Hyphentrennwände. Wie würdet ihr das beurteilen.
HDS:
Hallo Ingo, ich danke auch dir für deine Mühen und Hinweise. Ich habe mir auch dies angesehen. Ich denke, die Amyloidität ist schon gegeben.
Ein Sporenabwurf wird nicht gelingen. Da Minipilzchen gibt nichts mehr her bzw. ist jetzt auch vollständig verbraucht. Es war ja leider auch nur dieser eine kleine Fruchtkörper.
Omphalina praticola wäre ohne Amyloidität definitiv ein bedenkenswerter Pilz, So ganz passend finde ich aber Farben und auch Lamellen nicht. Zumindest von dem was ich dazu im Netz finde.
Es bleibt schwierig. F. bisphaerigerella kommt dem wohl am nächsten (hat auch keine Schnallen)...
LG Sebastian
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Hallo Oehrling,
sorry fürs vorzeitige absenden, das war unbeabsichtigt, habe die Merkmale nun nachgeliefert. Rickenella swartzii hatte ich ausgeschlossen, wegen der (sub-)globosen Sporen ...
Makroskopisch würde der schon passen.
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
war heute auf einer Magerwiese der Region unterwegs. Es ging darum schonmal interessante Biotope für die kommende Zeit zu sichten.
Natürlich haben wir auch geschaut, obs im Mai auch schon etwas zu finden gibt. Ein paar Kleinpilze konnten wir dann auch entdecken.
Unter anderem dieses interessante Kerlchen:
Erste Gedanken gingen in Richtung Mycena speira. Bei der Bestimmung tauchten dann aber viele Probleme auf. Und nun bin ich unsicher, ob es sich hier überhaupt um eine Mycena handelt.
Insgesamt sicher ein nicht ganz so leicht zu lösendes Rätsel mit einigen augenfälligen Merkmalen, insbesondere in Bezug auf die Sporen. Vielleicht hat jemand einen Gedanken und kann weiterhelfen. Die Gattung wäre auch schonmal hilfreich (Habe mir jetzt mal Mycena, Hemimycena, Omphalina, Fayodia, Gamundia, Rickenella angeschaut und bleibe ratlos).
Also, die Makromerkmale kann man dem Bild gut entnehmen. Stiel 3cm, Hut ca. 0,8cm.
Die Facts zu den Mikromerkmalen:
Basidien nur Zweisporig;
Sporen (sub-)globos 6,8x6µm, rauh bis leicht warzig. Das spannende an den Sporen ist so eine Art Plage, hier ist die raue Oberfläche etwa gegenüber des deutlichen Apikulus kreisförmig unterbrochen (die Sporen haben eine Halbglatze
). Sporen in Melzer amyloid, leicht gräuliche Verfärbung (Die Plage dann nur noch zu erahnen).
Die Cheilocystiden waren auch eher nicht das, was ich von einer Mycena erwarten würde: vorwiegend clavat
Kaulozystiden vorhanden, gedrungen wirkend, ebenfalls clavat oder auch gedrungen lageniform.
Die HDS war hyphig aufgebaut. Schnallen waren eher nicht vorhanden bzw. wenn dann sehr sehr spärlich (HDS).
Hier die Bilder:
Sporen 1000-fach:
Hier mal das gleiche Bild, mit der Markierung der "Plagen"
Das war auch kein Artefakt, weil man das an ganz vielen Sporen beobachten konnte:
Basidien:
Cheilozystiden 400-fach H2O
Kaulozystiden 400-fach:
HDS 400-fach
Bin gespannt, ob jemandem dazu etwas einfällt. Ich habe mich mit diversen Schlüsseln versucht und lande immer wieder in Sackgassen.
Ansonsten zu einem späteren Zeitpunkt ggf. noch weitere Eindrücke von der Magerwiese ...
LG Sebastian
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Hallo Nobi,
Danke für deine Einschätzung und die sehr interessanten hintergründigen Ausführungen zu deinen Erfahrungen und den Hinweisen von Benat.
Ich kann mir gut vorstellen, daß sich da oft vorschnell festgelegt wird.
Dann freue ich mich, mit eurer Hilfe gut durch den Schlüssel und die bestimmungsrelevanten Merkmale navigiert zu sein. War immerhin ein Erstfund für mich und das erste Mal, dass ich mich überhaupt mit der Gattung befasst habe.
LG Sebastian
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Servus Claus,
Danke und schön von dir zu lesen. Ähm naja, der Täubling stand mitten auf einer Brachlandschaft. Ausgewachsene Bäume waren da gar nicht zu finden, sondern nur ganz junge von vielleicht einem, max anderthalb Metern. Gut möglich das da zwischen den Pionierbäumen auch eine ganz junge, kleine Birke stand. Beobachtet habe ich vorwiegend Pappeln (auch nur Strauchhöhe). Ausgewachsene Birken standen vom Fundort etwa 20m entfernt am Rand des Geländes.
LG Sebastian