Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo zusammen,


    ich war heute nochmal da, ohne Regen ... ich muss sagen ich bin etwas überfordert gewesen. Da sind nochmal neue Arten hinzugekommen (oder zuletzt von mir übersehen worden). War heute nochmal mit zwei APVlern dort und wir haben beim Rundgang noch einiges entdecken können. Dazu gleich noch einige Highlights on TOP.


    Die Wulstlinge muss ich gestehen, habe ich jetzt vernachlässigt, so wie vieles andere auch ... ich bin einfach nicht mehr nachgekommen. Übermorgen gehts in den Urlaub an die Nordsee und so läuft mir auch etwas die Zeit davon.


    Vielen dank jedenfalls für eure Einschätzungen. Ich bleibe unentschlossen ... könnte vielleicht neben Franchetii auch noch Amanita excelsa var. spissa in den Ring werfen. Hier würde es sich ja durchaus lohnen mal die Sporen und die Sphärozyten anzuschauen, vielleicht schaffe ich das ja morgen noch ... mal sehen (wenn du, lieber Harald, da jetzt auch franchetii nicht ausschließt, werde ich natürlich hochgradig nervös :D) ... nein, alle drei Kandidaten sollten sich jedenfalls zumindest leicht unterscheiden in den Sporen und den Sphärozyten des Velums, wenn ichs richtig lese ...


    09 Chlorophyllum brunneum sollte jedenfalls stimmen, 2 Tage später ist es deutlich:


    13 Auch mit dem gilbendem inocyboiden Erdritterling liegt ihr vollkommen richtig, deutlich gilbend heute:


    Weitere Saftlinge, die ich jetzt auch in der Schnelle nicht zugeordnet bekommen habe.

    14 Gelb, zum Rand weißlich, Hut klebrig, Stiel weniger (Lippenprobe) ... wieder Acutoconica? Diese hier erscheinen hier sehr hell bis weiß zum Rand ...


    15 wohingegen dies hier doch stärkere Rotanteile haben ohne jedoch zu schwärzen:


    16 Dieser hier sollte klar sein, hatte ich letztes Jahr schon an gleicher Stelle nur später im Jahr (Hygrocybe spadicea)


    Ansonsten weitere Neufunde für mich:


    17 Mousseron mit deutlichem Knoblauchgeruch an mehreren Stellen:


    Interessant fand ich den Bewuchs am Fuße des Baumes ...


    18 Rugosomyces Carneus (auch ein Erstfund für mich)



    Zahlreiche Champis ... hier mal ein Riesenexemplar - 19:


    20 Es gab aber auch Zwergchampis mit kräftigem Anisgeruch (Stiel 5,5x0,4; Hut 2,5cm) ... leider ohne schönes Foto


    Bei den Rötlingen scheinen auch mehrere einen gestreiften Hut zu kennen:


    die einen (21) mit braunem Stiel

    die anderen (22) mit stahlblauem Stiel


    dann gabs noch (23) weiße Keulen, die ich auch noch nicht kannte:


    tja, wie gesagt, ein Wahnsinnsort, wirklich superspannend aber auch etwas überfordernd soviel auf einmal ...


    LG Sebastian

    Hallo Uwe,


    Danke für den super Tipp, das schaue ich mir morgen in Ruhe mal an. Muss sagen das ich auch ganz unglücklich mit meinem Karbolfuchsin bin, da das jetzt nach gut einem Jahr ziemlich flockt. (Normal?). Bezüglich der iph würde ich da deswegen vielleicht gar nichts ausschließen. In SV hat sich aber ziemlich sicher nichts anfärben lassen. Das stelle ich ja immer frisch her.


    Schau mir das morgen definitiv mal an!


    Danke und LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    gestern habe ich nach der Arbeit noch einen Abstecher zu einem nahegelegenen "pilzfreundlichen" Friedhof gemacht der hier wegen seiner Artenvielfalt geschätzt wird. Daher war ich ganz gespannt, was der viele Regen zu dieser Jahreszeit bewirkt haben könnte (sonst gehe ich dort eher etwas später im Jahr schauen).


    Die Pilze sind dort regelrecht explodiert. Pilze wohin das Auge schaute. Ich hatte mir dann vorgenommen, ein paar schöne Bilder, insbesondere von mir noch unbekannten, für mich neuen oder für mich besonders interessanten Arten zu machen (z.B. von den schönen Saftlingen). Leider verschonte der massive Dauerregen auch mich nicht und ich konnte gleich nach der ersten Fotosession erstmal einpacken. Nach einem Rundgang und ein paar Handyschnappschüßen ergab sich aber doch noch eine Lücke und so konnte ich zumindest ein paar für mich besonders interessante und schöne Funde mit der Lumix FZ-1000 festhalten:


    Bei einigen könnte ich auch eure Hilfe bzw. ein paar Tipps gebrauchen:


    01 Direkt am Eingang ein Erstfund für mich ... denke hier an den Fahlen Röhrling - Hemileccinum impolitus (richtig? ... bin ja vorsichtig geworden)


    02 Zahlreiche Täublinge ... hier mal vermutlich Camemberttäublinge - Russula amoenolens mit entsprechendem Geruch ...


    Unfassbar schön waren wieder die Saftlinge ... zuerst noch etwas zurückhaltend mit zwei Fruchtkörpern

    03 Hygrocybe conica


    04 ... schon von weitem als kleiner gelber Teppich im Rasen - H. acutoconica ... die mussten von allen Seiten abgelichtet werden, einfach schön:


    05 Zudem noch Hygrocybe psittacina


    06 Es gab auch Rötlinge ... diesen hier habe ich mir näher angeschaut und komme nach Gröger zu E. lividoalbum


    Sporen subisodiametrisch bis mäßig heterodiametrisch mit ca. 5-6 Ecken; 9-10x7-7,5


    HDS mit intrazellulärem Pigment und aufgetriebenen Endzellen, viele Schnallen


    Keine Cheilozystiden


    07 Ausserdem in großer Anzahl zarte und im Hut durchgehend gestreifte Rötlinge ... vielleicht E. hebes - der Zitzenrötling (leider aus Zeitgründen nicht weiter untersucht


    08 Besonders gefreut habe ich mich dann noch über zahlreiche Fruchtkörper des Europäischen Goldblattes - Xerocomus pelletieri


    09 Außerdem noch sehr große Pilze (>10cm) noch geschlossen, rötend am Stiel ... Riesenschirmlinge? aber ungeschuppt ... Vielleicht auch irgendwas Richtung Schleimschirmling? ... leider erstmal nicht weiter untersucht


    10 Auch Suillellus luridus in Massen unter Linden (neben dem Friedhof)


    Es gab noch lauter Stolperfallen ... hunderte Amaniten ... schnelles Handyfoto im Starkregen:


    11 Perlpilz - Amanita rubescens


    12 Hier bin ich mir unsicher - so dunkelbraune Farben ... habe ich bei uns in der Gegend so noch gar nicht vorgefunden .... helft mir mal - A. (pseudo)regalis?



    13 Erdritterlinge


    so, ich hoffe ihr könnt auch mit den teils Handybildern etwas anfangen. Hätte gerne noch bessere Aufnahmen gemacht, aber wie gesagt, der Starkregen hat mir dann doch zugesetzt ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    ich berichtete von den Funden in einem kleinen Hainbuchenwäldchen in meinem Hauswald. Dort fand ich unter anderem L.volemus und L.piperatus: Wald hinterm Haus ...

    Heut war ich nochmals mit anderen vor Ort und es zeigen sich weitere Milchlinge und auch Becherlinge neu, daher noch ein kleiner 2. Teil:


    Zuallererst begegnete uns der Hainbuchenmilchling (oh Wunder bei Hainbuche) - Lactarius circellatus:


    Etwas weiter fand sich dann der gelbmilchende Becherling - Peziza succosa:


    Spannend fand ich den folgenden Milchling. Erst dachte ich wegen der orangenen Farben, es könnte sich um weitere Fruchtkörper von L.volemus handeln. Dem war aber nicht so. Milch nur spärlich und eher wässrig, Hüte auch (vorallem jung) sehr dunkel, später etwas ausblassend orangefuchsig, in der Mitte dunkel bleibend, auffallend ein deutlich blasser Hutrand, teils kerbrandig/gerieft erscheinend bei älteren Exemplaren.


    Spannend dann auch der Geruch: nach Blattwanzen!


    Ich komme zu Lactarius fulvissimus - Der blassrandige Milchling oder auch Orangefuchsiger Milchling (passt ja beides sehr gut)



    Hier habe ich mal das Mikroskop bemüht (Zum aussporen ausgelegt, aber ich wollte jetzt auch nicht ewig warten, daher Sporen auf Lamelle angeschaut, gemessen)


    Sporen amyloid, deutlich netzig und 8,2x6,8µm


    An Basidie


    Cheilos spitz zulaufend:


    Hutdeckschicht rein hyphig mit Haaren, welche orangebraunes Granulat beinhalten:


    Ansonsten noch ein Rötling, den ich jetzt aus Zeitgründen nicht mehr bestimmt habe:


    Zudem wollte ich nochmal ein vernünftiges Bild von Artomyces pyxidates:


    Viel Spaß beim Gucken, LG Sebastian

    Das kann seeehr gut der Eichhase sein. Alle Fruchtkörper sollten einem Strunk entspringen. Die Poren sollten doch bei frischen Exemplaren sehr fein sein.


    Buche passt auch (wenn ich das hier richtig erkenne)


    LG Sebastian

    Hallo Pablo,


    habe heute noch genau ein Uralt-Exemplar finden können. Schon schwer in Zersetzung begriffen. Die Stielbasis war aber noch einigermaßen fest und hat keine Reaktion auf FeSO4 gezeigt. Also, muss da lernen noch genauer hinzuschauen und zu unterscheiden ...


    FeSO4 auf Stielbasis ohne Reaktion:


    Tuppie ... also war gestern hier auch in einem nahegelegenen Hochwald, da war absolut nichts zu finden ... wenn man mal von ein paar grauen Wulstlingen und wenigen Täublingen absieht.


    Die Hainbuchenstelle von der ich hier berichtet habe, zeigte heute hingegen schon wieder neue Arten, werde später noch berichten. Eine tolle Ecke für diese Jahreszeit ...


    Malone ... habe ich tatsächlich noch nie probiert. Dafür heute aber den Milchbrätling, der war wirklich hervorragend. Hat an der Stelle aber nur zwei Fruchtkörper gebildet und wächst dort auch mit anderen (auch fuchsigroten) Milchlingen in räumlicher Nähe ... werde auch nachher noch Bilder zeigen


    LG Sebastian

    Zitat

    Letztes Jahr waren in den Social Media Pilzkanälen ab einem gewissen Zeitpunkt plötzlich alle Ziegenlippen-Funde aus DE die rote Form (f. rubrotinctus)

    Vielleicht ein Fehler in der Matrix :cool:.


    Spass beiseite, das wäre ja tatsächlich mal breiter zu beobachten ...


    LG Sebastian

    Hallo Pablo, du machst mich fertig :D 8o ...


    irgendwie tue ich mich schwer mit dem Gedanken, denn hier waren schon ausgeprägte Rottöne auch am Stiel zu sehen. Im zitierten Beitrag wird davon gesprochen, daß der rötliche Subtomentosum besonders (gern? Immer?) bei Kiefer vorkommt. Eine solche gabs hier weit und breit nicht. Eiche und Buche als Hauptbäume ...

    FeSO4 habe ich nicht getestet. Am Sonntag komme ich an der Stelle nochmal vorbei. Mal gucken, ob dann noch was übrig ist ...


    Das Subtomentosum auch diese roten Töne aufweisen kann, finde ich sehr spannend ...



    Bilder sind unbearbeitete Handyfotos ...


    LG Sebastian

    Hallo. Ja in der Tat nicht so häufig und immer wieder sehr besonders von den Farben und den fast samtig anmutenden Stielen ...


    Nach mehrjähriger "Feldforschung" sind mir in meinem Gebiet nur drei Stellen bekannt, wo er regelmäßig kommt. Dieses Jahr auch mit großer Fruchtkörperzahl. In den letzten Jahren standen dort eher Einzelexemplare ...



    LG Sebastian

    Ihr Lieben, es ist ganz schön was los und man kommt kaum hinterher. Der Regen machts möglich ...


    Ich war die Woche im Hauswald unterwegs und will euch ein paar Funde der letzten Woche präsentieren. Darunter auch einige Täublinge, die ich jetzt aus Zeitgründen nicht alle ganz fachmännisch dokumentiert habe ... die Experten mögen es mir verzeihen.


    Fangen wir mal mit den Sommersteinpilzen an, Boletus reticulatus, etwas für die Pfanne und das schnelle Handyfoto:



    Immer wieder freue ich mich über die Hasenröhrlinge mit ihren schönen dunkelbraun samtigen Stielen ...


    Auch Filzröhrlinge sind massig unterwegs, hier fand ich unzählige Rheubarberiboletus armeniacus:


    Zwischendurch etwas für die Nase, ein ganzes Nest ... habe ich so auch noch nicht bewusst gesehen ...


    An Korallen gehe ich eigentlich im Moment vorbei aber diese hier erregte doch meine Aufmerksamkeit, wegen der ungewöhnlichen Konstellation der Äste. Müsste eine Artomyces pyxidates - die verzweigte Becherkoralle sein, eben mit "pyxidaten bzw. quirlartigen ziemlich symmetrischen Verzweigungen. Schnelles Handyfoto geht immer ...


    Mycena renati hatte ich neulich schon gezeigt .. die explodieren hier förmlich und sind an jeder Ecke zu finden.


    Dank Karls Beitrag aus dem Depot konnte ich diese hier schnell zuordnen: Telephora caryophyllea


    Interessant wurde es in einer Ecke mit mittelalten Hainbuchen. Hier lassen sich um diese Zeit immer tolle Funde machen. Zahlreiche Hainbuchenröhrlinge, Täublinge und für unsere Ecke seltene Milchlinge.

    Da steige ich gleich mal ein mit dem Milchbrätling, den ich ausser von dieser Stelle bei uns nicht kenne, sonst nur aus dem bayrischen Wald, wo ich ihn auch schon zwischen die Finger bekommen habe:


    Lactarius volemus


    Die Sporen zeigen sich amyloid, netzig und haben eine Größe von 8,5x7,2, Stacheln von 1µm

    L_Volemus_Sporen02_bearb.jpg


    typisch die Lamprozystiden:


    Auf FeSO4 Grünfärbung:



    Weiter ging es mit einem mir bis dahin unbekannten. Da dieser in ziemlich räumlicher Nähe zu L.volemus wuchs dachte ich zunächst, als die jung kamen, das dies ein frühes Stadium des Milchlings sein könnte. Aber von den Farben passte das nicht, die APVler brachten mich dann auf die Spur: Lactarius piperatus - Der Pfeffermilchling (die Zungenspitze war nach dem Test erstmal kurz taub):


    Verwirrend waren die Angaben im Gröger ... dort beinhaltet der vorherige Schlüsselschritt FeSO4 GRÜN, was schlecht ist, da er sich rosa verfärbt. Der Blick in Basso (1999) brachte aber Abhilfe, dort wird klar von einer Altrosa-Verfärbung auf FeSO4 gesprochen und auch die sonstigen dort angegebenen Mikromerkmale passten:


    Sporen etwas klein, aber noch passend mit 7x5,5µm:


    Hymenialzystiden subzylindrisch:


    Interessant auch die Hutdeckschicht (Skalpschnitt), oberste Schicht mit Haaren sehr dünn ...


    gleiches Bild, dezent darunterliegende Schärfeebene dann die zellige Subpellis ...


    Dann eben unzählige Täublinge, hier mal was ich zusammengestellt habe:


    Auch ohne Mikroskop gut zu bestimmen - R.virescens:


    Russula risigallina:


    Mild im Geschmack


    SPP extrem dunkel: IVe


    langsame Guajakreaktion und FeSO4 aprikot


    Sporen 7,5x6 mit weitgehend isolierten und längeren Stacheln:


    Inkrustierte Primordialhyphen ... da sollte es insgesamt kein Vertun geben;


    Das nächste sollte wahrscheinlich Russula aeruginea sein (Huthaut habe ich mir aus Zeitgründen nicht angeschaut). Mild im Geschmack.


    SPP IIa-b;

    Guajak ziemlich flott ins bläulich-türkise umschlagend, FeSO4 kräftig lachsfarben:


    Sporen länglich oval, ziemlich klein 6,2x4,8µm, isoliert warzig, teils mit feinen Linien verbunden:


    Beim nächsten bin ich mir sehr unsicher ... komme da zu Russula integra ... aber ich wähnte mich in einem reinen Hainbuchenwaldstück (muss da nochmal hin, ob da irgendwo etwas fichtiges steht?). Vielleicht aber auch etwas anderes. Jedenfalls mild im Geschmack.



    SPP IVb; Guajak hellgrün ++, FeSo4 rosalich


    Sporen mit hohen und isolierten Warzen, wie eigentlich für Integra üblich - 8x7µm:


    Haare der HDS, Auffällig die Verdickungen an der Basis mancher Hyphenendzellen, in SV lässt sich nichts anfärben:


    HDS mit inkrustierten Primordialhyphen in Karbolfuchsin, manchmal ganze Hyphenendzellen recht schwarz werdend (?):


    Weiter eine Russula mit eher graublauen-lilalichen Farben, vielleicht Russula grisea (bei Buche, Esche) - etwas pikant in den Lamellen, Huthaut habe ich mir jetzt aus Zeitgründen nicht mehr angesehen:


    SPP IIc, Sporen 7x6µm und schon auch mehrfach gratig verbunden, was vielleicht gar nicht so gut zu grisea passt:


    Guajak grün und FeSo4 rosalich:


    Vielleicht habt ihr noch Ideen zu meinen Fragezeichen, ansonsten viel Spaß beim anschauen ...


    LG Sebastian

    Zitat

    Der abgebildete Pilz ist nie und nimmer das beschriebene Eschen-Stängelbecherchen!!

    Ui, ich kenne den Pilz aus eigener Anschauung noch nicht. Sehr interessant deine Einschätzung!


    Ganz grundsätzlich fand ich die Informationen natürlich gut. War überrascht, dass überhaupt jemand eine Tafel zu so einem Thema aufstellt.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, heute gings auf Tour rund um Koblenz,


    es gab einiges zu finden, hier mal die Filzhüte von heute:


    Beim ersten sollte es sich um Hortiboletus engelii handeln (bei Eiche):



    Weiter gehts mit vermutlich Xerocomus subtomentosus:


    Sehr klar: Hortiboletus rubellus


    Jetzt wirds etwas kompliziert, beim nächsten Filzhut bin ich mir unsicher. Könnte das vielleicht Xerocomellus porosporus sein? Irgendwie scheinen mir die Sporen trunkat, aber er blaut ganz schön ... bin mir sehr unsicher, ob ich das alles richtig einordne. Was meint ihr?


    Vorsicht, der Hut im Bild obendrüber gehört zu einem anderen Filzhut!



    nach 5 Minuten


    Sporen 15µm


    Ansonsten unter Linde noch eine netzstielige Hexe ... die muss ich jetzt hier an die Filzhüte anhängen ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    also Oehrling, vielen Dank (!) für die objektive Zusammenfassung der Daten. Im Grunde ist es das, was ich nach dem Studium der Schlüssel von Bresinsky und Gröger auch herausgearbeitet habe. Als zusätzlich Information bringst du für mich nochmal das Nachdunkeln der Sporen ins Spiel. Das konnte ich nicht beobachten: SPP auf Objektträger nach wie vor bei 1b.


    Problematik ist also, dass die makrochemischen Reaktionen nicht erwartungsgemäß zum makro- und mikroskopischen Bild passen.


    Weiter ist mir eingefallen, das ich euch bereits letztes Jahr im Juni eine R.velutipes präsentiert habe (auch lustig das heute nochmal zu lesen ... ich wusste ja nix, danke nochmal für eure Unterstützung):

    Russula spec.


    Die R.velutipes von damals entsprach glasklar dem Bild, was in der Literatur gezeichnet wird. Die SV-Reaktion am Stiel war auch eindeutig rot. Der FK deutlich fester/stämmiger, Die Huthaut hatte die typischen Farben und der Stiel war weiß. Auch die Sporen zeigten sich erwartungsgemäß nahezu teilnetzig. Ich würde daher hier R.velutipes ausschließen. Von septierten Hyphen sehe ich im vorjährigen Fund auch nix, leider hatte ich aber nicht in Kongorot mikrokopiert damals, stand mir glaube ich noch nicht zur Verfügung damals.


    Bleibt die Frage was es ist. Ich habe die SV-Reaktion jetzt gerade nochmals ausprobiert. Beide Stiele reagieren nun nicht mehr auf SV oder wenn extremst schwach!! Das sollte ja am Exsikkat aber eigentlich gut funktionieren. Nichtsdestotrotz habe ich mir die klare, sofortige Verfärbung des Stiels mit SV für 10min ins purpurne ja nicht eingebildet (siehe Bilder oben). Sie war da. Auch die Guajakreaktion fällt nach wie vor negativ aus. Nach vielen Minuten eeeetwas grünlich am Fleisch! Insgesamt muss man die also als negativ bezeichnen. Das sollte lilacea eigentlich ausschließen, auch wenn alles andere dafür spricht. Die makrochemischen Reaktionen sollten nach Aussagen mir bekannter Mykologen im Grunde stabil und verlässlich sein.


    Romagnesi schreibt noch zu R.lilacea: "mais pas instantanement, parfois meme assezlente(mais bleu vif en 1 ou 2 minutes) , heißt: "aber nicht sofort, manchmal sogar ziemlich langsam (aber leuchtend blau in 1 oder 2 Minuten)" ... passt irgendwie auch nicht.


    subazurea würde ich auch ausschließen. Laut Gröger sollte bei dieser die HH nur wenig abziehbar sein. Hier war sie im Grunde vollständig abziehbar (was wiederrum für R.lilacea spräche).


    In der Gesamtschau würde ich hier irgendwie zu R.lilacea tendieren mit einem kleinen Fragezeichen dran ... ich finde einfach nichts passenderes, was alles erklärt.


    Romagnesi beschreibt auf Seite 538 noch eine Russula rhodiola (die wohl bei Sarnari nicht erwähnt wird und die Romagnesi wohl selbst nur einmal gefunden hat??). Aber da passt auch einiges nicht, fängt schon beim Stiel an .. nach Romagnesi: "Stiel 3 x 1 cm, [...] weiß, ohne jede Spur von Rosa, am Ende etwas angeschmutzt, mit bereifter Oberfläche, dann ganz deutlich runzelig."


    Trotzdem mache ich da jetzt mal einen Haken dran, eine gute Übung ... mal sehen, was es heute so gibt. (Vielleicht gucke ich mir R.zvarae nochmal an ... , ohne Guajakreaktion und glaube ich mit SV-Reaktion).


    LG Sebastian

    Heyhey,


    habe mir gerade die Sporen nochmal angeschaut, die unterscheiden sich ja deutlich zwischen Eichhase und Klapperschwamm ...


    Ergebnis: 8x3µm ... also, Eichhase ... trotz des unterschiedlichen Aussehens ... danke für den Hinweis.


    LG Sebastian

    Hallo Oehrling ,hallo Claus, danke für eure Einschätzungen.


    Der Hinweis auf Gröger ist sehr interessant, habe gerade mal hineingeschaut. Das ich über den Schritt 5b auch zu den Lilaceas komme, finde ich jetzt mal richtig spannend. Mit Bresinsky (MXM) komme ich da nicht hin - es sei denn Bresinsky mein mit "Ohne die angegebene Reaktion in SV" das sie dann eben nicht rot sondern eben auch purpurn sein könne! Das fände ich aber wenig hilfreich!


    IUnabhängig von diesem Punkt würde ich die SV-Reaktion aber tatsächlich eher als purpurn bezeichnen. In MXM findet man aber bei R.lilacea keinerlei Hinweis auf irgendeine SV-Reaktion.


    Interessant fand ich unter Lilacea noch den Hinweis (MXM):

    "doch bald trockenen, matten, zu zwei Dritteln abziehbaren, fein punktierten Huthaut (Lupe!). Die Punkte können wie eine weißliche Bereifung aussehen"


    Hier mal ein Bild durchs Minimikroskop, hierbei handelt es sich wohl um Primordialhyphenbüschel (was aber auch kein Alleinstellungsmerkmal sein muss):


    Die Sporen würden bedingt zu R.lilacea passen, da Sie etwas kürzer ausfallen.


    Also, wo ist jetzt das stabile Trennkriterium. Teilweise werden Reaktionen auch unterschiedlich beschrieben. Claus schreibt Guajak lt. Tabelle (die hatte ich ja mal von dir bekommen) negativ, MXM schreibt langsam positiv, was hier definitiv zu verneinen wäre.


    Vom makroskopischen her wäre ich auch eher bei den Lilaceas gelandet. PUUUH ... und nun?


    LG Sebastian

    Deine vermeintlichen Klapperschwämme sind allerdings auch Eichhasen, Sebastian. :gzwinkern:

    Ui, meinst du???


    Also was mich hier vor allem vom Eichhasen weggebracht hat, sind die Poren, die auch zu sehen sind im Bild. Hier nochmal ein Crop:


    Oben Eichhase, unten "Klapperschwamm"


    Der Eichhase hat ganz feine Poren und aus der Ferne sieht das aus wie ein glatte Fläche, man muss schon genau hinschauen.


    Beim Klapperschwamm sind die Poren "herablaufend und am Stiel oft etwas in die Länge gezogen. Hier im Bild sieht man durchaus auch die seitliche "Stielung". Spannend finde ich den Vergleich mit dieser alten Zeichnung:

    Gemeiner Klapperschwamm – Wikipedia


    Liege ich da so daneben? Kann der Eichhase solche Poren entwickeln?


    LG Sebastian