Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo zusammen,


    bei unserem monatlichen APV-Treffen in der Kalkeifel gab es doch wieder einige Highlights,


    Zuersteinmal kann man sagen das der Kronenbecherling ein extrem gutes Jahr zu haben scheint. Wir haben über ein sehr großes Gebiet verstreut unzählige Fruchtkörper angetroffen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Irgendwann haben wir uns in der Tat gefragt, ob wir im dreistelligen Bereich landen. Es war wirklich verrückt:


    01 Sarcosphaera coronarius - der Kronenbecherling:


    Auch zahlreiche frische, noch geschlossene Fruchtkörper:


    Es hatte schon etwas ...


    An einer Stelle gemeinsam mit 02 Tarzetta spec (oben etwas rechts von der Mitte); außerdem versteckt sich im Bild noch ein Schneckling (links vom Kronenbecherling), dazu später mehr



    Tarzettas waren an verschiedenen Stellen zu finden, ein Myzel in einem weitestgehend reinen Fichtenbestand (Laubbäume über 10m entfernt):


    Weiter gabs Unmengen an 03 Helvella acetabulum - die hochgerippte Becherlorchel:


    Hier ein besonders kreativ gewachsenes Exemplar, leider auch schon angetrocknet:


    Außerdem noch eine einzelne Spitzmorchel, vermutlich eine etwas komisch geformte und auch bereits angetrocknete:

    04 Morchella elata (nein, die ist nicht halbfrei :)


    Weiter ging es mit zahlreichen Maipilzen. Bilder dazu erspare ich euch jetzt einmal.


    Wir fanden auch zahlreiche Inocyben. Unter anderem eine sehr süßlich riechende mit durchaus stämmiger Statur, Hut 4cm,

    Hier kommt ggf. 05 Inosperma bongardii cf in Betracht. Dafür sprechen durchaus der starke süßliche, wohlduftende Geruch sowie Makro und auch Mikromerkmale. Ob es sich ggf. auch um I. pisciodorum handeln könnte, muss ich mal nach dem Trocknen herausfinden. Der Geruch war schon sehr intensiv süßlich, angenehm.


    Leider nur Quick and Dirty-Bilder:


    Das Röten ist deutlich zu erkennen. Den intensiven süßlichen Geruch hatte ich bereits erwähnt. Das ganze eben auch auf Kalk und unter Buche!


    Mikrobilder:

    Sporen ovoid, teils amygdaliform wirkend (einseitig abgeflacht): 12,4-13,6 µm (av. 13,2 µm, SD 0,4 µm) x 7,2-8,2 µm (av. 7,7 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,6-1,8 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 8)


    Cheilos in KOH3%



    Cheilos teilweise mit bräunlichem Inhalt:


    HDS:


    Besonders interessant dann auf einmal: 06 Ganoderma lucidum - der glänzende Lackporling:

    ein ausgewachsenes Exemplar auf der Wurzel am Boden und ein frisches, gerade sprießendes Exemplar auf dem Stumpf


    Babys


    Zu guter Letzt noch wieder ein Fall für "nicht sauber dokumentiert" leider:


    Wie oben bereits erwähnt, fand sich neben einem Kronenbecherling noch ein kleiner 07 Hygrophorus spec. - Schneckling. Vor lauter lauter wieder keine Frischpilzfotos gemacht.

    Er erinnerte mich irgendwie an Hygrophorus pustullatus. Also auch nicht reinweiß und am Stiel auch etwas punktiert wirkend. Eine ziemlich kleine Art (2cm Hutdurchmesser) unter Buche, Fichte, entfernt auch Kiefer.

    Leider auch nicht ganz mit Stielbasis aus dem Wurzelwerk entnommen bekommen zeigt er keine KOH-Reaktion am unteren Ende des noch vorhandenen Stielteils.

    Mir ist später zudem eingefallen das pustullaris vermutlich nicht auf Kalk vorkommt. Tja, was es sonst sein kann, weiß ich leider nicht. Nur ganz furchtbare Studiofotos des herumgereichten Pilzes (ich entschuldige mich schon mal im Voraus dafür):


    Hygrophorus stimmt aber auch schon wegen des Ixotrichoderms in der HDS:


    Sporen: 8,6-9,3 µm (av. 8,9 µm, SD 0,3 µm) x 5,4-6,1 µm (av. 5,7 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,4-1,6 (av. 1,6, SD 0,1)(n = 6)


    Naja, das wird wohl so nichts mit der Bestimmung. Immer direkt sauber dokumentieren beim Auffinden :(


    Ich hoffe ihr habt trotzdem ein paar Eindrücke gewonnen. Ein sehr schöner, sonniger Tag in der Eifel und im Anschluss gabs noch Kaffee und Flammkuchen.


    LG Sebastian

    So, hallo zusammen,


    also, ich habe nochmals die Paraphysen und das Excipulum der Peziza in Wasser mikroskopiert.


    Felli hatte durchaus berechtigte Zweifel an der (auch meinerseits unsicheren) Bestimmung angemeldet, auch da ich keine Bilder des Excipulums geliefert hatte:

    Bei deinem Fund seh ich schon mal keine gelben Guttulen in den Paraphysen und wichtig wären halt dann auch die großen Zellen im Excipulum/Medula-.

    Hier nun nochmal alle Daten, damit auch alles zusammen ist und nicht immer von Thread zu Thread gesprungen werden muss:


    Die Fruchtkörper auf Holzspänen, relativ groß. Fruchtkörper bis 6cm! Farben siehe Bilder.


    Die Paraphysen weisen in Wasser entsprechende Guttulen auf (?):


    Das Excipulum besteht aus durchgehender globulosa und auch sehr großen Elementen, teilweise 150µm. Für megalochondra finde ich im Netz auch Darstellungen wo die Elemente durchschnittlich mit 100µm angegeben sind, z.B. hier: https://www.centrodeestudiosmi…rutas-de-Quercus-ilex.jpg

    Da ist von "roundish cells up to 150µm" die Rede. Solche finde ich in jedem Falle oft im mittleren Teil.



    Es gibt eben auch längliche Elemente:


    Über 100µm kommt auf jeden Fall durchgehend häufig vor.


    Sporen nochmal:

    ohne Anhängsel, mit deutlichem Zellkern, ohne Öltropfen, glatt mit einer Größe von:

    20,0-21,1 µm (av. 20,6 µm, SD 0,4 µm) x 10,6-11,7 µm (av. 11,1 µm, SD 0,4 µm); Q = 1,7-1,9 (av. 1,8, SD 0,1)(n = 5)


    teilweise mit sich ablösender Außenhülle, mehrfach beobachtet, so auch hier an unterer Spore.


    Asci operculat mit amyloider Spitze (in IKI):


    Damit sind ja alle bestimmungsrelevanten Mikromerkmale bekannt. Oder habe ich etwas vergessen. In Hohmeyer schlüssel ich:


    Hohmeyer: Schlüssel 1: Pezizen mit glatten Sporen


    1e: Auf Holz, diese umgebende Erde, Mulm, Sägemehl, Papier etc - 17

    17b Hymenium ohne rötlich Töne (17a = subisabellina kann man hier getrost ausschließen)


    18a ohne mittlere t.intricata - 19

    18b mit mittlerer intricata (sehe ich hier nicht, finde das durchgehend globulos, oder ich übersehe etwas)


    Bei 19 dann Unsicherheit: Passt dann P.ampliata?: https://www.mycocharentes.fr/pdf1/445.pdf


    Zwei der Arten unter 19 kann ich wegen der Fruchtkörpergröße unter 3cm ausschließen und flavida sollte kleinere Sporen haben!


    Auch mit einem anderen Schlüssel lande ich am ehesten bei ampliata.


    Was meint ihr?

    Hallo Felli, geschlüsselt habe ich mit Hohmeyer,


    Schau mal, Bilder vom Excipulum in Kongorot:


    links Ektalexcipulum, rechts Hymenium/Asci


    Kann das hinkommen mit den großen Zellen?


    Mit dem Tropfen war ich schon auch eher an einen Zellkern erinnert, danke für die Korrektur. Dieser wird in Darstellungen der Art so gezeigt, siehe z.B. hier:

    Peziza megalochondra (Le Gal) Donadini • CEMAS Orden Pezizales
    Peziza megalochondra, Orden Pezizales, Ascomycota, en virutas de Quercus ilex, leg. M. González, det. E. Rubio, ERD-6334.
    www.centrodeestudiosmicologicosasturianos.org


    Ein Inhalt der Paraphysen wird bei Hohmeyer nicht abgefragt (oder habe ich es überlesen?).


    Woher stammt deine Beschreibung, womit schlüsselst du?


    LG Sebastian

    Es gibt doch immer was zu entdecken:


    Heute die erste 01 Scutellinia crinita für dieses Jahr:


    Mikroskopisch Eindeutig mit Haaren über 1000µm (die längeren) und mit ellipsoiden, warzigen Sporen mit abgerundeten Enden:

    17,5-19,2 µm (av. 18,3 µm, SD 0,6 µm) x 11,6-13,3 µm (av. 12,3 µm, SD 0,6 µm); Q = 1,4-1,6 (av. 1,5, SD 0,0)(n = 4), in Wasser gemessen.




    Dann gabs die Tage noch vermutlich 02 Peziza megalochondra:


    Nachdem ich vorgestern nur im Halbdunkel Bilder machen konnte, klappte es heute nochmal bei Tageslicht:


    Eine umfassende Dokumentation zu den Mikromerkmalen hatte ich bereits in dem Thread von KaMaMa eingefügt (da noch mit den nicht so schönen Fruchtkörperbildern):


    LG Sebastian

    Hallo Martin,


    danke für die schöne Dokumentation. Ich muss zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, um deine Anfrage in meinem Kopf zu sortieren und die Bilder alle den richtigen Fruchtkörpern zuzuordnen. Aber du hast ja alles beschrieben.


    Also ich denke P.ampliata kann schon sehr gut hinkommen. Würde mit deinen Daten auch mit Hohmeyer schlüsseln und dort zum gleichen Ergebnis kommen. Ich für mich selbst bin immer noch etwas skeptisch, ob ich bei Gattungen in denen ich mich nicht gut auskenne das im Mikroskop gesehene immer richtig interpretiere. So ein Excipulum kann ja durchaus herausfordernd sein. Mir hilft dann immer, wenn ich verschiedene Formen (intricata, globulosa, textura ... superior medial inferior ektal) schon einmal sicher identifizieren konnte. Da braucht es glaub eine kontinuierliche Auseinandersetzung in einer solchen Gattung.


    Ampliata passt ja hier aber auch Makroskopisch durchaus. Vielleicht hättest du noch zusätzlich die Paraphysen darstellen können (oder habe ich das übersehen?).


    Auf solchen Holzschnipseln habe ich die Tage übrigens auch so ein Massenaufkommen an Becherlingen finden können. Leider erst beim Abendspaziergang mit untergehender Sonne, so dass die Bilder nicht ganz optimal geworden sind im Halbdunkel:



    Mit Blitz:


    Lasse diese gerade nachreifen, denke, dass auch hier die Sporen ggf. noch nicht ganz reif sind. Sind jedoch ohne Anhängsel, glatt (bzw. maximal dezent "streifig" oder "schuppig wirkend", das aber auch in 1000fach Ölimmersion und BWB nur zu erahnen) und haben eine Größe von:

    20,0-21,1 µm (av. 20,6 µm, SD 0,4 µm) x 10,6-11,7 µm (av. 11,1 µm, SD 0,4 µm); Q = 1,7-1,9 (av. 1,8, SD 0,1)(n = 5)

    Interessant, mit einem kleinem kräftigen Öltropfen (KOH 3%):


    Zarte "Streifung" in BWB, sonst glatt:


    Die Asci sind operculat mit amyloider Spitze in IKI (Baralsche Lösung). Interessant sind auch die unteren Abschnitte der ASCI, die dextrinoid zu sein scheinen? Naja, wohl nicht bestimmungsrelevant, aber eine kräftige Farbreaktion.


    In IKI


    Füsse der Asci


    Paraphysen einfach, septiert, mit geschwollenen Spitzen


    Ich komme hier zu Peziza megalochondra cf. ... ich bleibe aber auch zurückhaltend, da ich in der Gattung einfach zu wenig Erfahrung habe. Der eine Öltropfen kommt wohl so bei dieser Art auch vor.


    LG Sebastian

    Hallo Erwin, Dachpilz ist richtig. Er hat freie Lamellen die mittlerweile durch Sporenpulver rosa gefärbt sind. Vermutlich etwas aus dem Cervinus-Aggregat.


    Die tauchen gerade allerorten auf.


    LG Sebastian

    Also wenn der Geruch nicht wäre hätte ich vielleicht Inosperma pisciodorum vorgeschlagen. Ist eine Inosperma mit größeren Sporen: 11-15 x 6-7,5 und bis 20µm möglich. Cheilos würden auch passen und auch das Röten.


    Geruch soll jung eher pelargoniumartig sein (auch süßlich, obstig oder fast geruchlos) und später nach Fisch (beim Trocknen).


    Hmm, was meint ihr?


    LG Sebastian

    Hallo, der Schlehenrötling sollte hier passen. Bei uns finde ich ihn aktuell auch.


    Es gäbe noch Entoloma aprile, der aber auszuschließen ist, da er einen gerieften Hut hat und streng an Ulme gebunden sein soll.


    Du könntest noch Guajak aufs Fleisch tun. Dann bekommst du eine ziemlich prompte Reaktion. Vorallem auch an den Madenfrassgängen, wie ich festgestellt habe.


    LG Sebastian

    Hi,


    bei Pilz 3 würde ich eine Laccaria vermuten.


    bei Pilz 2 könnte ich mir etwas aus dem Aggregat Acrocybe Praecox vorstellen. Da läuft gerade eine Anfrage hier im Forum, wieviele Arten es wohl sein könnten. Schau mal rein: Agrocybe praecox - Artenkomplex


    Pilz 1 würde ich auch als Risspilz ansprechen. Aber da wirds schwierig ohne Mikro. Kannst du noch mehr zur Fundstelle schreiben (Böden: Kalk? Sauer? Sandig? oder sonstwas). Mallocyben können gerne im Frühjahr vorkommen. Aber da würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen mit einem Tipp.


    LG Sebastian

    Die scheinen ein gutes Jahr zu haben. Tolle geöffnete Exemplare. Wir haben dieses Jahr auch viele Fruchtkörper finden können. Leider nur geschlossen.


    Schön.


    LG Sebastian

    Ein bis gerade mir noch ganz unbekannten Gesellen fand ich gestern im Mischwald auf Pflanzenstengeln. Eine schleimfüßige "Mycena"? Leider schon im Halbdunkel, so dass ich von dem schönen Pilz Studioaufnahmen bei Kunstlicht anfertigen musste.


    Zur Bestimmung musste das Mikroskop her, denn ich hatte keinen blassen Schimmer. Und der Winzling bot einige Überraschungen.

    Er zeigte ein Hymeniderm in der HDS mit clavaten Zellen. (Von Mycena kenne ich wohl eher divertikulate HDS-Strukturen).

    Das SPP war weiß und deutlich amyloid. Die Sporen: 10,4-12,1 µm (av. 11,5 µm, SD 0,5 µm) x 5,1-5,9 µm (av. 5,5 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,9-2,3 (av. 2,1, SD 0,1)(n = 10) und langgezogen ellipsoid, subzylindrisch mit deutlichem Apikulus. Reichlich Cheilozystiden, langgezogen, spitz und eingeschnürt ("somewhat Pin-bowl-shaped") wie dann später nachlesen konnte.


    Spannend war auch die Mikroskopie des Sporenabwurfes. Die Sporen keimten bereits nach einem Tag kräftig und bildeten ein kräftiges Hyphennetzwerk über dem gesamten Abwurf. Wirklich faszinierend. Amyloid zeigten sich dabei insbesondere die abgeworfenen Sporenhüllen, die man im Bild unten gut erkennen kann.


    FN führte mich dann zuverlässig und flott zu Roridomyces. Und da gibts mit einer Species in Europa nicht soviel Auswahl:


    Roridomyces roridus:


    Die Trama zeigte sich in Melzer weinrot.



    Mikrobilder


    Sporen in H2O


    HDS (Kongo/SDS)



    Basidien 2-sporig


    Cheilozystiden



    In Melzer Austritt öliger Substanzen


    Trama in Melzer weinrot, wie beschrieben:


    Wildes Keimen im Sporenabwurf nach nur einem Tag:


    Den würde ich gerne nochmal bei Tageslicht antreffen. Der scheint mir sehr fotogen, wie hier im Forum auch schon gezeigt werden konnte.


    LG Sebastian

    Und wer hat jetzt festgelegt, was präziser war?

    Die Biopsie und histologische Untersuchung? Nein, ich weiß es für den geschilderten Fall nicht, denke jedoch, dass eine Kontrolle möglich ist.

    In der Radiologie wird künstliche Intelligenz längst eingesetzt, mindestens um Bilder vorzusortieren. Da gibt es schon die Erkenntnis, dass eine gut trainierte KI weniger Fehler macht (als zum Beispiel der Radiologie der bei der Durchsicht des tausensten Bildes nix mehr sieht). Die KI ermüdet nicht, schläft nicht usw. Das heißt aber nicht, dass sie fehlerfrei arbeitet. Das ist aber auch nicht die spannende Frage, den wir dürfen der KI kein Ideal von Mensch gegenüberstellen, der niemals Fehler macht. Die Frage ist also vielmehr, ob die KI ggf. weniger Fehler macht als Menschen mit bestimmten Aufgaben (ob PSVs niemals Fehler machen??? Ich habe da so meine Zweifel, womit ich bitte nicht die wichtige und gute Arbeit sowie das hohe Maß an Verantwortungsübernahme und -bewusstseins vieler PSVs schmälern möchte!!! Ich möchte auch derzeit nicht zu Pilzen beraten werden von einer KI.).

    Und richtig spannend wird es bei der Frage, wer eigentlich haftet, wenn der Arzt/Radiologe die Entscheidung der KI anzweifelt, sich anders entscheidet und dabei einen Fehler macht. Und wie sich das auf weitere Entscheidungen auswirkt, wenn es dann der Arzt ist, der haftet, weil er keinen Entscheidungsspielraum (auch für Fehler -wenige oder viele?) mehr hat.


    Ich denke man muss sich schon mit dieser Entwicklung befassen und ich sehe auch Möglichkeiten, auch von ChatGPT. Manches an der Diskussion dürfte aber auch Geschäftsinteressen geschuldet sein. Da muss man vielleicht auch nicht über jeden Stock springen, der da hingehalten wird. Der Prozess der Integration in die Arbeitswelt ist aber sicherlich ein spannender.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael,


    vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen Artikel. Hier gäbe es also erneut Hausaufgaben ... sequenzieren und saubere Beschreibung. Werde mir das mal auf den Zettel schreiben, bekomme das aus dem vorliegenden Materialien vermutlich aber leider nicht mehr sauber hin. Habe auch eure interessante Diskussion gefunden:



    Danach käme nach der Beschreibung durchaus auch ochracea noch in Frage. Wobei die Fruchtkörper eher einen Beigeton als einen Ockerton hatten, auch die Größeren. Aber ich denke ohne Sequenzierung wird es nichts. Es kommt ja im Artikel auch zum Tragen, dass da weiterer Untersuchungsbedarf ist, um ggf. die (vorallem auch mikroskopische) morphologische Trennung besser herauszuarbeiten. Mit dem Phylogramm aus der Veröffentlichung ließe sich ja arbeiten. Man bräuchte nur mehr Zeit.

    Pseudostiel könnte schon auch passen. So richtig glatt "abgesetzt" wie das hier auf den Bildern von Catinus gezeigt wird, war das eher nicht. Aber das ist glaube ich auch alles kein hartes Kriterium, insbesondere ohne Erfahrung zu den Arten. Ein Stiel ist ja schon zu erkennen.


    Die Ökologie hilft soweit nur bedingt weiter, da stand in jedem Falle Buche, auch Fichte und Kiefer. Kann man deswegen pseudocatinus ausschließen? Da steht oft Carpinus, auch Corylus oder Quercus. Ob das jetzt Fagus ausschließt??? Manchmal steht eben auch lapidar "hardwoods", was man wohl mit Laubbäumen übersetzen muss. Die Böden waren noch kalkreich. Aber das liefert auch keinen weiteren Aufschluss.


    Hallo Karl, danke auch für deinen Hinweis. Die Sporen sind definitiv mindestens subamygdaliform (wie man auf den Bildern unterhalb auch gut erkennen kann). Gleichzeitig ausgeprägt grobwarzig. Habe mir jetzt nochmal viel Mühe mit der Produktion aussagekräftigerer Aufnahmen gemacht.


    Hatte ggf. eher an suberythrinus gedacht, wegen der Farben der Fruchtkörper. Da die Bilder aus dem Halbdunkel bei nicht mehr ganz taufrischen Fruchtkörpern jedoch auch wirklich nicht optimal sind, belasse ich es wohl bei cf. Ich vermute irgendwo da gehört er hin. Viel mehr Auswahl gibt es ja bei den Verni nicht. Bin mir nicht ganz sicher ab auch andere Arten noch so früh (April) erscheinen können.


    LG Sebastian

    Zu Monatsbeginn war ich noch an verschiedenen Orten unterwegs,


    in der Eifel konnten wir noch verschiedene Ascomyceten finden:


    01 Terzetta catinus cf.

    scheint mit der Abgrenzung zu Nachbararten schwierig), Sporen aber mitt 22x12 etwas größer als jene von cupularis? und auch die größeren Fruchtkörper über 2 (eher 3cm).



    in KOH 3%


    Asci komplett inamyloid (habe ich noch geprüft)


    An einem anderen Standort noch ein Einzelfruchtkörper, sehr jung mit etwas kräftigeren Farben, Sporen etwas kleiner, vielleicht aber schlicht unreif.


    Bei den Sarcophaeras (coronarius) gabs an den frühen Funden des Jahres (vgl. hier: Ein erster Abstecher in die Eifel ... Erstbegegnungen im doppelten Sinne. )

    leider keine Entwicklung mehr, dafür abe viele neue Fundstellen.


    02 Sarcosphaera coronarius scheint ein gutes Jahr zu haben (zuumindest in der Kalkeifel):


    Und dann mal eben am Wegesrand, leider auch ziemlich komplett geschlossen:


    Außerdem unter einen alten Buche sehr wahrscheinlich eine 03 Peziza avernensis (nicht weiter untersucht)


    Es gab aber auch Blätterpilze, wieder 04 Rhizocybe vermicularis, diesmal unter Wacholder!


    Ganz woanders, nämlich im Engerser Feld gabs dann schon Telamonien.

    Vielleicht 05 Cortinarius suberythrinus cf (was meint ihr?)


    Unter Hartriegel Standort 1:


    aber auch Pappeln und Birken in der Nähe,

    Standort 2 (schon etwas im Schummerlicht abends!):


    Von letzterer Kollektion Sporen amygdaliform, eher klein, mit gröberen Warzen (auch wenn das auf dem Bild nicht recht ersichtlich wird): 7,8-8,7 µm (av. 8,1 µm, SD 0,3 µm) x 4,7-5,2 µm (av. 4,9 µm, SD 0,1 µm); Q = 1,6-1,7 (av. 1,6, SD 0,0)(n = 7)


    In KOH 3%


    Dort gab es auch 06 Frühjahrsmallocyben (nicht weiter untersucht):


    LG Sebastian

    Oben rechts sollten folgende Symbole erscheinen, nicht?:


    Über den Klick auf die Sprechblase (roter Pfeil) öffnet sich die Konversation. Dort kann man wie in einem Forumsaustausch lesen und antworten.


    Mit dem Lupensymbol (blauer Pfeil) lässt sich die Suchfunktion starten. Man kann einfach einen Suchbegriff eingeben und global suchen. Oder komplexe Filter nutzen (z.B. nach Autoren suchen und auf deren Themen eingrenzen oder Ähnliches).


    Die Email hing leider tatsächlich im Postausgang fest ;( . Tut mir leid. Habe sie nun nochmal verschickt.


    Herzlich, Sebastian

    Hallo Zotto,


    ich hatte die persönliche Nachricht hier übers Forum geschickt. Es gibt hier die Möglichkeit, innerhalb der Forumsanwendung "persönliche Konversationen" zu starten, die dann nur der entsprechend ausgewählte Personenkreis mitlesen kann. Ich hatte schon gesehen, dass du die Nachricht nicht gelesen (und vermutlich in der Anwendung nicht gefunden hast?).


    Habe dir die Daten aber nun auch gerne nochmals per Email geschickt. Ich hoffe, es kommt nun alles an.


    Herzliche Grüße

    Sebastian Lyschik

    Hallo Karl, vergleiche mal hier:



    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    die Morchella vulgaris cf habe ich jetzt noch näher betrachtet. Habe auch nochmals eine Nachlese am Standort betrieben und noch einen reiferen Fruchtkörper für eine Untersuchung mitgenommen.


    Fruchtkörper vom 11.04.; ca. 5-6cm:


    gleicher Fruchtkörper vom 23.04.:


    Interessant das Sporenpulver: Im Vergleich zu Esculenta sichtbar heller:


    Esculenta:


    vulgaris


    Nebeneinander - esculenta (li) und vulgaris cf (re):


    Nebeneinander - vulgaris cf (li) und esculenta (re)


    Mikromerkmale:


    Sporen in Abwurf: 19,6-22,7 µm (av. 20,9 µm, SD 1,0 µm) x 12,2-14,3 µm (av. 13,2 µm, SD 0,6 µm); Q = 1,5-1,7 (av. 1,6, SD 0,1)(n = 7)

    Ein Ornament/eine Streifung konnte ich jetzt auch bei 1000x Öl-Immersion in Durchlicht nicht erkennen. Aufgefallen sind mir noch die relativ dicken Wände.


    Acrozyten in Kongo/SDS


    Asci Kongo/SDS


    in KOH3%


    Mit Paraphysen (KOH3%)


    Pyramiden (Stiel) in Kongo/SDS:


    LG Sebastian