Die folgende Geschichte entspringt zu 100 % der Phantasie des Autors. Eventuelle Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen, Personen, o.Ä. sind nicht beabsichtigt und entsprechen rein dem Zufall.
Das große Funghinale
Die große Meisterschaft geht so langsam nun zu Ende.
In großen Spielen gab´s erst zum Schluss oft noch ´ne Wende.
Pilzschaften aus ganz Europa traten und treten gegeneinander an.
Duelle durften wir erleben, mein lieber Schwan!
Die Champignons, auf für sie bisher nur siegreichem Stückchen Erde,
konnten ihren Titel nicht verteidigen. M****!
The Chicken of the Woods, normalerweise ein Sieggarant,
kamen diesmal gar nicht in die Gänge, enttäuschten ihr ganzes Land.
Die Speitäublinge, die Roten, spielten feurig wie eh und je.
Doch der große Traum vom Funghinale war nach 118 Minuten dann passé.
Die kühnen Myceten von hoch oben aus dem Norden,
verloren gegen die Gifthäublinge. Auch die sind früh heim g´schickt g´worden.
Die Pantherpilze – Mensch, welch ein Graus,
nicht mal im Urlaub ziehen sie ihre weißen Socken aus.
Wie ihr sehr eigentümlicher Modestil,
so seltsam ist auch ihr Spiel.
Einmal haben sie einen Punkt ergattert, einmal sogar drei.
Doch nach der nächsten Runde war es für sie dann auch vorbei.
Die Grünen Knollis von der Insel spielten giftig, wie gewohnt.
Doch wurden sie mit dem Viertelfunghinaleinzug nur belohnt.
Die Purpurfilzigen Holzritterlinge – stolz wie ein Pfau,
kamen auch nicht weit, nahmen es mit dem Abschluss nicht so genau.
Die temperamentvollen Porcini - mamma mia - man brauchte gar nicht hin zu seh´n.
Obwohl sie so viel liefen, blieb die Null dort auf der Tafel steh´n.
Ins Funghinale - welch eine Sensation – haben´s geschafft
die Eierschwammerl mit ihrer schönen Tracht.
Ihre schicken Lederhosen und ihr Rot-Weiß-Rot.
Sie stellten seit jeher ihr bestes Aufgebot.
Obwohl die Buchmacher sie erst gänzlich mieden.
Entwickelten sie sich zum Funghinal-Topfavoriten.
Mit Eifer, Mut und Leidenschaft,
haben sie es nicht umsonst so weit geschafft.
Auf der anderen Seite, das hätte man vorher auch nicht geglaubt.
Die Schwindlinge, ihrer Nationalflagge immer noch beraubt.
Obwohl spielerisch unterlegen, gewannen sie ihre Spiele alle auf seltsame Weise.
Böse Anschuldigungen wurden erhoben, doch fehlen dazu die Beweise.
In einem seltsamen Outfit laufen sie heute auf, das ist kein Witz.
Vom Hut bis hinunter zur Stielbasis - in engmaschigem Netz.
Schweres Gepäck haben sie dabei, wird aus der Tribüne grad vernommen.
Ein großer Sack angeblich, drin hört man`s Summen, Schmatzen und auch Brummen.
Der Trompetenschnitzling betritt das Feld. Handshake, Münzwurf, Anpfiff.
Die Eierschwammerl haben das Spiel sofort im Griff.
Ein Pflatschen; von der Tribüne ertönt sogleich ein schriller Schrei.
Eine Schnecke neberm Stürmer, entschied sich grad noch um, biss den rollenden Bovisten nun entzwei.
Die Sicherheitskräfte, um Spieler, Zuschauer und das Spiel besorgt,
mit Blausäure und Kupfer scheuchten sie den Eindringling an einen anderen Ort.
…
Die zweite Halbzeit ist fast schon vorbei, viel ist passiert, doch wurde noch kein Tor kassiert.
Der Schwindlingstorwart hat soeben den zwanzigsten Torschuss meisterhaft pariert.
Ein weiterer Angriff, der Eierschwammerlstürmer vorm leeren Tor.
Aus den Tribünen tönt ein Rauschen nun hervor.
Doch der Weg zum Tor ist noch weit, aber der Stürmer lässt sich nicht bitten.
Er läuft voran, hat´s fast schon erreicht. Plötzlich wird´s dunkel; Ein Schwarm Pilzmücken!
Ha, da habt ihr aber Pech, ihr könnt uns nichts tun.
Gegen euch sind wir Eierschwammerl so gut wie immun!
Der Torwart ist inzwischen fast schon wieder an seinen Platz zurückgekehrt.
Der Grund, warum er nicht war, wo er sollte, der bleibt jedoch verwehrt.
Der Bovist, inzwischen, ist dick von Mücken schon bestückt.
Aus Verzweiflung der Stürmer nun fest dagegen kickt.
Von den Angriffen arg mitgenommen kullert dieser über die Linie und bricht dort entzwei.
„Das war der letzte.“, sprach der Trompetenschnitzling und pfiff ab. Das Spiel ist vorbei!