Beiträge von frank2507

    Hallo Inge,


    einen konkreten Namen kann ich dir zwar nicht nennen, aber an den Buchen-Klumpfuß glaube ich nicht. Meine Kollektionen des Buchen-Klumpfuß hatten einen deutlich helleren Hut und zumindest bei jungen Fruchtkörpern einen deutlichen Lilaton in den Lamellen.


    Für die Bestimmung von solchen Exemplaren sind ein Längsschnitt (um die exakte Form der Knolle und die Farbe im Inneren des Fruchtkörpers zu erkennen), eine Geruchsbeschreibung und - sofern vorhanden - auch die Laugenprobe (ein paar Tropfen Natron- oder Kalilauge auf den Hut, Stiel und Stielfleisch geben, Vorsicht ätzend!) ungemein hilfreich.


    Cortinarien sind eine faszinierende, aber auch extrem artenreiche Gattung. Deshalb kann die Faszination auch manchmal in Frustration umschlagen, nach dem x-ten Fehlgriff bei der Bestimmung, also nicht aufgeben ;)


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo,


    jede Pilzart hat immer eine "Erscheinungsbandbreite". Manche Pilzarten sind so variabel (Perlpilz, Seifenritterling etc.), dass sie im Erscheinungsbild mit anderen Arten "überlappen" können. Vom ersten Foto im Eingangspost alleine wäre ich nicht auf den Marzipanfälbling gekommen.


    Das zweite Foto mit der Schleimschicht (nur bei feuchtem Wetter) und insbesondere die Stielstruktur haben ihn dann verraten.


    Hilfreich ist in solchen Fällen eine Google-Bildersuche, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber Vorsicht, ich habe schon mehr als einmal fehlbestimmte Arten in den Weiten des Internet entdeckt.


    Und dann gibt es noch atypische/fehlgebildete Exemplare, was die Bestimmung zusätzlich erschwert. Vor einiger Zeit hatte ich Braune Raslinge mit dunklen Lamellen, das hat mich total in die Irre geführt. Mir war bis dato bekannt, dass es manchmal "sterile" Fruchtkörper gibt, die keine reifen Sporen ausbilden und deshalb nicht die typische Farbentwicklung der Lamellen durchlaufen.


    Dass das auch andersherum geht, also ein Weißsporer dunkle Lamellen ausbilden kann, hätte ich nicht für möglich gehalten.


    Von Albino-Formen (oft z.B. beim Gelben Knollenblätterpilz), Frostschäden, Trockenschäden und allerlei anderen das Erscheinungsbild eines Pilzes verändernde Faktoren wollen wir gar nicht erst anfangen, sonst ufert das hier aus ;)


    Beste Grüße,


    Frank


    Frank

    Also ich hätte den mal mit dem Marzipan-Fälbling verglichen, der eben süßlich wie Marzipan riecht. Ausgewachsende Exemplare bilden oft eine lange "Wurzel", die aber auch abbrechen kann.


    Die bei feuchtem Wetter relativ dicke Schleimschicht auf dem Hut, die Farben und vor allem die Stielstruktur (beim zweiten Foto im ersten Beitrag) könnten dazu passen.


    Wurzelnder Marzipanfälbling, Hebeloma radicosum | Verwechslung & Beschreibung


    Beste Grüße,

    Danke für den Hinweis zur aktuellen Nomenklatur. Kiefern habe ich in diesem Bereich nicht gesehen, das war zum allergrößten Teil Buche, Hainbuche und Eiche. Aber mal so rein aus Neugier: wenn das Pinus gewesen wäre, was für ein Flämmling wäre denn da in Betracht gekommen?


    Gruß,

    Frank

    Josh Ja nur so von oben flüchtig betrachtet stimmt das. Den Unterschied zwischen Röhrenpilz und Lamellenpilz sollte aber JEDER Pilzsammler kennen!


    Schleierling ist schon möglich. Die Betonung liegt auf "möglich".


    Ob das ein giftiger Schleierling ist, wird wohl niemand anhand von diesen beiden Fotos sagen können. Zu artenreich ist diese Gattung und der Speisewert von vielen Cortinarien ist darüber hinaus unbekannt.

    Hallo!


    Dem letzten Bestimmling des heutigen Tages würde ich gerne den Namen T. columbetta verpassen. Es gibt einige weiße bzw. weißliche Ritterlinge und wenn ich mir die Beschreibung durchlese, passt das von Farbe, Geruch und Geschmack ganz gut. Minimal mehliger Geruch und Geschmack.


    Der seidige Ritterling soll aber auf sauren und nährstoffarmen Böden vorkommen, während er in Kalkgebieten oft ganz fehlt (Quelle: Wikipedia). Gefunden habe ich die Exemplare in der Nähe von Würzburg-Kist, geprägt durch Lösslehm auf Muschelkalk, also das genaue Gegenteil. Habe ich hier also eine Ausnahme von der Regel gefunden oder gibt es noch irgendeine denkbare alternative Art, die irgendwo in einer Tricholoma-Monografie versteckt ist und die ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen habe? Bei Gminder/Karasch finde ich sonst nichts; auch dort wird betont, dass er "vor allem" auf sandigen, kalkfreien, nährstoffarmen Böden vorkommt.


    Kommentare und Anmerkungen sind willkommen.



    Beste Grüße,


    Frank


    Du bist echt lieb Frank und dein Hase auch oder ist das ein Kaninchen.


    Das ist ein Wildkaninchen, welches ich vor über 10 Jahren mit 108 Gramm Körpergewicht gefunden und mit der Flasche groß gezogen hatte. Es posiert vor einem Hasenröhrling (Gyroporus castaneus). Leider ist es letztes Jahr verstorben ;(

    Guten Abend!

    Heute stand ein Ausflug in den Irtenberger Wald in der Nähe von Würzburg auf dem Programm. Dort dominieren Eichen-Buchen-Mischwälder mit eingestreuten Edellaubbäumen wie Elsbeere auf Muschelkalk und Lösslehm. Es gibt neben dem NSG "Blutsee" weitere feuchte Stellen dort.


    Auf stark vermulmten Holz, stets in Wassernähe, fand ich diese Exemplare:






    Wenn ich mich bei Pholiota/Flammula umschaue, lande ich beim Erlen-Schüppling. Diese Art hatte ich noch nie und möchte daher fragen, ob das passt. Markant finde ich die glockenförmigen Hüte. Gminder/Karasch merken dazu an, dass diese Art sehr variabel ist und eine Reihe von Varietäten existieren.


    Kein besonderer Geruch feststellbar, gleiches gilt für den Geschmack.


    Beste Grüße,


    Frank

    Ich habe die Farbreaktion bei dieser Art selber noch nicht gemacht. Aus meinen Erfahrungen bei anderen Cortinarien kann ich sagen, dass sich das meistens (aber nicht immer!) relativ schnell verfärbt. Da spielt möglicherweise neben der Temperatur auch die Laugenkonzentration eine Rolle.


    Für gewöhnlich führen höhere (Sommer-)Temperaturen zu einer schnelleren Reaktionsgeschwindigkeit. Bei der Laugenkonzentration muss man etwas aufpassen, weil konzentrierte Natron- oder Kalilauge sehr aggressiv-ätzend ist. Ich habe mit zu starker Lauge schon regelrecht Löcher in die Fruchtkörper geätzt. Das gleiche passiert übrigens auch mit menschlicher Haut, also Vorsicht!

    Nein, bitte nicht aufgeben! Was meinst du, wie unendlich oft ich in den vergangenen drei Jahrzehnten daneben gegriffen habe? Es gibt mehrere tausend Pilzarten in Deutschland, der größte Teil davon ist rein makroskopisch (also ohne Mikroskop, Chemie und ggfs. DNA-Sequenzierung) gar nicht zu bestimmen.


    Und ja, es schadet dem Pilzmycel im Boden nicht, wenn ein paar Pilze (also die Fruchtkörper, nicht der Pilz selbst) für die Bestimmung mit nach Hause genommen werden. Allenfalls wird damit die Weiterverbreitung /Reproduktion an anderer Stelle etwas erschwert bzw. verringert. Solange das nicht extrem seltene Arten sind und wenn du nur einige wenige Exemplare mitnimmst, schadest du der Natur dadurch nicht. Im Übrigen kannst du die bestimmten Fruchtkörper wieder in den Wald beim nächsten Spaziergang mitnehmen und an anderer Stelle verteilen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Also ich würde mich mal wegen der weißen Lamellen mit Burggraben bei Tricholoma umsehen. Die Geruchsbeschreibungen sind dermaßen subjektiv, das ist ohne hinreichende Erfahrungen mit Pilzgerüchen eine unzuverlässige Sache. Ich habe auch schon erlebt, dass der Pilzgeruch von was anderem überlagert wurde, wegen Kälte und Regenwetter nicht wahrnehmbar war usw.

    Also meine Marzipanfälblinge sahen ganz anders aus. Erstens haben die keine weißen Lamellen, jedenfalls nicht ist dieser Altersstufe, und zweitens haben die normalerweise einen Ring und darunter eine strukturierte Stieloberfläche:


    Na ja, das sind nunmal Stickstoffliebhaber und die wachsen gerne in der Nähe von Ausscheidungen.


    Ich persönlich mag scharf goldbraun gebratene Schopftintlinge sehr. Bakterien und Viren sind bei dieser Zubereitungsart sicherlich kein Problem. Inwieweit Schopftintlinge als Schwermetallakkumulatoren wirken oder sonstige Schadstoffe (z.B. Holzschutzmittel von Zaunpfosten und dergleichen) aufnehmen können, entzieht sich meiner Kenntnis. Da sehe ich in einem urban geprägten Habitat das größere Problem im Vergleich zu den natürlichen Ausscheidungen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Sagenhaft, das Herkuleskeulen-Feld. Ich kann die Anzahl der von mir gefundenen Exemplare an zwei Händen abzählen, und ich sammele seit über 30 Jahren. Es braucht halt reichlich Kalk für solche Massenvorkommen.


    Zu den Cortinarien kann ich leider nichts Erhellendes beitragen. Die haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem hier gestern vorgestellten Fund, aber meine Kollektion hatte keinerlei Laugenreaktion.


    Beste Grüße und vielen Dank für den schönen Bericht,


    Frank

    Hallo Corinne!

    Vielen Dank für deinen Hinweis. Der Geruch und die - fehlende - Farbreaktion mit NaOH passen sehr gut. Nur mit "olivgrün" als Hutfarbe habe ich da etwas Schwierigkeiten, das würde ich eher als messinggelb mit bräunlicher Hutmitte beschreiben. Basalmycel gelb passt aber auch, von daher ist das wohl ein solider Arbeitsname für die Exemplare. Könntest du mir bitte ein paar Fotos von deinen Funden senden.


    Gruß,


    Frank

    Guten Abend allerseits,


    seit einer Stunde beschäftige ich mich mit den "gelben Klumpfüßen", die meine Frau im Eichen-Buchen-Kiefern-Mischwald gefunden hat.


    Klumpfuß, markante gelbe Farbe, sollte doch machbar sein? Irgendwas im Dunstkreis vom Schöngelber Klumpfuß?


    Nee, wieder einmal bekomme ich gezeigt, dass ich in dieser Hinsicht nix geregelt bekomme. Der markante Geruch (im Anschnitt wahrnehmbar, wie eine Mischung aus Salmiak und Pfeffer einerseits und einer leicht süßlich-honigartigen, kaum wahrnehmbaren Komponente anderseits) und die fehlende Farbreaktion mit NaOH (Huthaut, Stielknolle, Stielspitze - nirgendwo eine Farbreaktion mit NaOH) hinterlassen nur Fragezeichen.


    Also bin ich mal wieder auf Hilfe angewiesen. Cortinarius könntest du mir bitte einen Schubser in die richtige Richtung geben? Auch sonst sind Hinweise und Namensvorschläge natürlich willkommen. Die Fotos von der Fundstelle sind leider nicht gut, es war später Nachmittag und regnerisch, dementsprechend schlechte Lichtverhältnisse.


    Beste Grüße,


    Frank


    Danke für die Rückmeldungen. Das wäre ja ein sehr seltener Fund, wenn man den Angaben in Gminder/Karasch folgen kann. Wie gut, dass ich die Fruchtkörper abgesammelt habe und dem Herbarium Marburgense zukommen lassen kann.


    Demnächst wird die Fundstelle platt gemacht, weil der Waldweg stark verbreitert werden muss, damit dort ein 250 Meter hohes Windrad den Berg rauf transportiert werden kann :(


    Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie man T. sulphurescens und T. boreosulphurescens voneinander unterscheiden kann. Ich kann nicht ausschließen, dass da irgendwo eine Birke in der Nähe war.


    Beste Grüße,


    Frank