Hallo claus,
danke für das Lob
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Andreas hat mit Sicherheit nichts dagegen, wenn wie über die Techniken seines Kammschnittes fachsimpeln. Andreas schneidet im ersten Schritt den Pilzhut so durch, dass die Lamellen im rechten Winkel zerteilt werden. Dann schneidet er aus der freien Hand hauchdünne Schnitte ab. Das ist ihm auch nicht immer beim ersten Mal gelungen, aber Andreas sieht seinen Schnitten an, ob sie dünn genug sind und legt zu dicke Stücke gar nicht erst auf den Objektträger - im Gegensatz zu mir. Er schneidet dann sofort noch einmal einen Streifen ab, bis es passt.
Ich hatte versucht, Andreas Schnitttechnik zu kopieren, aber damit hatte ich nicht so viel Glück. Ich bin eher Praktikerin im hauchdünne Zwiebelscheibchen auf dem Brett schneiden. Also war Schritt zwei bei mir ein Anderer - nämlich die auf dem Brett-schneide-Technik. Ich habe dann auch die ersten zu dicken Schnitte sofort verworfen. Es hat erst beim fünften oder sechsten Mal geklappt.
Dann kommt Schritt drei. Der ist aber genauso wichtig wie zwei, denn die Schnitte sind so zart, dass du sie nicht einfach auf den Objektträger schieben kannst. Dabei zerquetscht du sie. Sie werden mit etwas Wasser oder Kongorot oder was auch immer du verwenden willst vorsichtig von der Klinge auf den Objektträger gespült. Sie müssen ganz leicht herunterrutschen. Aber an weichen, breiten und auseinanderstehenden Lamellen ist das viel schwerer als bei einem jungen knackigen Pilz.
Bei einem Kammschnitt schneidest hast du das Präparat so, dass die Lamellen in geringer Auflösung unter dem Mikroskop aussehen wie ein Kamm, daher sieht es auf dem Bild so aus als wären da mehrere Präparate nebeneinander. Das sind jeweils lediglich die Nachbarlamellen, die neben der Lamelle in der Mitte liegen.
Das oben gezeigte Präparat war das beste, das mir in der gesamten Zeit gelungen ist, ich habe natürlich das gezeigt, um ein bisschen Eindruck zu schinden