Beiträge von Ditte

    Hi Benjamin, also das hilft alles nicht weiter. Wichtig ist u.a. wie die Hymenialzystiden (am besten die Pleuros) in der Mehrheit ausschauen, dafür müssen viel viel mehr geprüft werden, dann wie die Caulos ganz oben, also direkt unterhalb der Lamellen aussehen usw. ich fürchte, das wird so nichts... ich kann das aufgrund der paar Bilder nicht einschätzen. Ich würde die Kollektion sequenzieren lassen.

    Was deine Frage zu der neuen Art angeht, die ich NICHT beschreiben werde: Bei einer derart schwierigen Gruppe sind die Mikromerkmale natürlich immens wichtig. Damit will ich sagen, dass es einen roten Faden geben muss, der die Art im Idealfall (will heißen durch eine für die Art wirklich typische Kollektion) durch wenigstens drei Merkmale von anderen Arten unterscheidet. Sind die Mikromerkmale aber so unterschiedlich wie in diesem Fall, und kommt hinzu, dass nicht klar ist, ob die Art nun mit Laub- und/oder Nadelbäumen usw. wächst, und der Hut eben schlicht weiß(lich) ist, dann sollte man warten, bis sich die Sachlage durch mehr Kollektionen irgendwann klärt - oder sich herausstellt, dass die ITS bei etlichen der Arten einfach nicht ausschlaggebend ist, was die schwierige Unterscheidungslage erklären würde.- Es gibt bei Inocybe Arten, da genügt wirklich eine einzige Kollektion, um die Art gut abzugrenzen, weil weitere Kollektionen ebenfalls diese Merkmale zeigen, bei anderen, und hierzu gehört die geophylla-Gruppe auf jeden Fall, ist alles so variabel, dass es immens schwierig ist, und es zahlreiche Kollektionen gebraucht und dennoch für mich viele viele Stunden gedauert hat, bis ich den roten Faden finde, bzw. gefunden habe.

    Soviel dazu, herzlich Ditte

    Hallo ihr Lieben, also zunächst einmal zu den drachenköpfigen Caulos: Leider ist das kein Alleinstellungsmerkmal von I. cygnea, denn die hab ich bei späteren Kollektionen etwa von posterula auch gefunden. Es müssen also, wie Raphael richtig schrieb: ALLE Merkmale berücksichtigt werden, um die Art einzugrenzen. Ich habe inzwischen ich weiß nicht wie viele Stunden mit dem Prüfen aller Merkmale der beschriebenen Arten verbracht. Und ja, es ist zum Haare raufen! Man kann nur von "guten" Kollektionen ausgehen, um die Arten trennen zu können. Will sagen, wo die Merkmale einer Art in "Reinform" vorhanden sind. Sind sie aber oft eben nicht.


    Wichtig, um manche Arten auszuschließen, ist etwa der Boden: basisch oder sauer? Laubbäume oder Nadelbäume? z.B. miranda: basischer Boden bei Laubbäumen, wächst sehr oft in Parks, Hymenialzystiden im Durchschnitt ziemlich kurz.

    Meine Kollektionen von posterula zeigen überwiegend Zystiden mit in der Regel nicht deutlichem Übergang von Bauch zum Hals oder eben gar keinem Hals, der Hut ist anfangs oft helmförmig, während etwa geophylla oft einen deutlich markierten Übergang von Bauch zu Hals und oft subkopfige Zystiden zeigt und der Hut anfangs i.d.R. nicht helmförmig ist. Posterula ist i.d.R. nicht gelblich in der Hutmitte, die Lamellen anfangs nicht reinweiß, sondern mit graulicher Note. Oloris und cygnea wachsen auf basischen Böden (zumindest die Kollektionen, die ich habe) und haben meist (sub)fusiforme Hymenialzystiden, die Caulos von oloris haben oft einen langen Hals und sind mehr oder weniger kopfig, sambucella müsste neben anderen auch lange wurmartige deformierte Caulos haben und ältere Fruchtkörper sind in der Hutmitte oft leicht schollig aufgerissen, saurer oder übersauerter Boden... Na usw. usw.


    Die obige Liste mit den durchgestrichenen Arten ist schon mal nicht schlecht. I. nivea würde ich schon aufgrund der Sporengröße ausschließen.

    Bleiben geophylla, posterula, cygnea, sambucella und oloris (die würde ich erst einmal nicht ausschließen). Posterula hat eigentlich in jeder Kollektion Sporen mit nicht obtusem Apex, das müsste geprüft werden. Die Caulos auch im Detail: gibt es besonders lange Caulos und wie sehen die aus? Wie sehen die Hymenialzystiden überwiegend aus? Übergang von Bauch zum Hals? Oft welche, die subkopfig sind? War der Boden sauer, scheiden vermutlich cygnea und oloris aus. Also müssten die drei übriggebliebenen verglichen werden....


    Noch generell zur geophylla-Gruppe : Ich habe eine neue Art mit drei Kollektionen von unterschiedlichen Standorten: jede der drei Kollektionen hat andere Mikromerkmale!! Daher beschreibe ich die nicht! Ja, ja, die "so einfache Art geophylla"!!!!


    Herzlich, Ditte

    Hi, Raphael, könnte eine Art aus der subbrunnea-Gruppe sein, und zwar eine, wo Sporen nicht meist einen obtusen Apex haben, also fuscescentipes oder so. Die Sporengröße würde passen. Eine andere Idee hab ich auf die Schnelle nicht dazu.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Raphael, also ich hab leider sehr wenig Zeit.... daher hier nur meine ad hoc Bemerkungen zu deinen Funden:

    1. rufolutea: Die ist nach dem mageren Protolog und dem Holotyp-Befund zu urteilen (was natürlich trügen kann) kaum von I. nemorosa zu unterscheiden . Aber deine Sporen sind in der Tat für beide Arten zu klein, vor allem sehr schmal (die Breite ist meist ein konstantes Merkmal). Lass die sequenzieren, ich hab im Augenblick keine Zeit, da weiter zu recherchieren....

    2. Ist meiner Ansicht nach I. canescens.

    3. Glaube nicht an I. fuscescentipes, jedenfalls nicht, nach den Zystiden zu urteilen, denn deren Zystiden sehen ganz anders aus. Vielleicht I. rupestroides, falls die Zystiden unten nicht sehr reichlich sind. Die Stiele von der sind teilweise braun, aber da müssten sehr lange Caulos dabei sein (bis ca. 120 µm), die seh ich bei dir nicht. Schau vielleicht nochmal ganz oben am Stiel.

    4. Ist meiner Ansicht nach I. oreina.

    5. Nicht ganz so schnell mit den jungen Pferden: Es ist ja jetzt auch die I. undatolacera beschrieben worden. Vergleich mal...

    Das wars in Eile, herzlich Ditte

    Guten Morgen, Benjamin, alles braucht seine Zeit und viel Übung, tröste dich! Dein Foto zeigt ja auch große Kristalle, während die Zystiden von der leiocephala Gruppe eben häufig (nicht immer!) so sind, wie oben gezeigt. Hinzu kommt außerdem die typische Form mit engem Hals, wo die Wände sich oft berühren, und dann sind da ja noch die anderen Merkmale... es ist nie ein Merkmal allein, das kann täuschen.

    Herzlich, Ditte

    Hi Benjamin und wen es interessiert, also eins ist schon mal ganz sicher: diese Kollektion gehört NICHT in die Gruppe um I. leiocephala! Die Stiele sind nicht bis unten dicht bereift, die Sporen passen nicht (bei leiocephala und subbrunnea haben sie zumeist einen obtusen Apex), und die Zystiden sind oben nicht "sandig", womit ich meine, dass sie aussehen, als ob sie oben feucht in Sand gesteckt worden wären und die Sandkörnchen dran kleben, ich hänge mal ein Foto an,da sieht man den Unterschied zu deinen Zystiden.




    Ich denke, das könnte am ehsten I. involuta sein. Dafür sprechen der Kontrast von Lamellen zum oben rötlichen Stiel, die Form der Zystiden, auch dass unten am Stiel noch einige zu finden sind. Die Sporen sind im Mittel zwar größer als die von mir von drei Kollektionen gemessenen, aber die Sporen der Typus-Kollektion waren auch größer. Also, das wäre aus der Ferne das, was ich sagen kann. Natürlich ist das nur eine Vermutung....

    Herzlich, Ditte

    Hi, nö, da geht nicht mehr als Gattung Mallocybe. Und selbst mit Mikros (es sei denn, es zeigten sich außergewöhnlich große Sporen, was ich aber bei dem Standort nicht annehme): Ein einzelner feuchter(?) Fruchtkörper, wo also die normaler Oberfläche unklar bleibt, Velipellis -Situation unklar, nicht klar, ob Stiel voll oder hohl, gelbe Stielbasis im Fleisch oder nicht etc. Also selbst Mikros würden vermutlich nicht helfen.

    Ich wünsch allen einen schönen Sonntag, Ditte

    Hi Raphael und Alle: du schreibst nix von einem Baum, oder hab ich das überlesen?

    Das ist jedenfalls, egal welcher Baum, sicher nicht I. brunneorufa. Ja, Helmut, sieht eher aus wie tiliae, und ja aber, die Sporen sind im Mittel dafür zu klein. Aber die Sporenform und die Zystiden und das gesamte Aussehen passen für mich am ehesten auf I. tiliae - und auch die frühe Erscheinung. Es müssten dann aber Laubbäume, am ehsten Quercus und Tilia dabei gewesen sein. Und dann vielleicht doch nochmal Sporen messen vom Stiel...

    Herzlich, Ditte

    Guten Morgen! Also die mikroskopierte Inocybe ist - nach allem, was ich sehe - eindeutig Inocybe sindonia. Makroskopisch sehr typisch, und mikroskopisch auch: schmale Sporen und schmale Zystiden mit sehr typischer Form.

    Die Nummer zwei könnte eine Art aus der lanuginosa-Gruppe sein, nicht auszuschließen ist aber auch obscuroides. Man sieht zu wenig von der Hutoberfläche, weil sie großteils abgerieben ist, und auch nicht, ob der Stiel oben im Fleisch violettlich war.

    Herzlich, Ditte

    Hallo Matthias und Helmut, also diese langen gebogenen Füße sind sehr typisch für Inocybe johannis-stanglii, die ja auch in die mixtilis-Gruppe gehört, und auch so aussehen kann, allerdings hat die im allgemeinen größere Sporen. Inocybe nothomixtilis hat dagegen normalerweise kürzere Füße, aber mir fiele außer den beiden keine Art aus der Gruppe ein. Dass es die Gruppe ist, glaub ich auch.... Ja, am besten sequenzieren.

    Herzlich, Ditte

    Guzen Morgen, also der hohe Wert des Ergebnisses spricht dafür, dass es monastichum IST, aber das, was ich an Sporen sehe, spricht nicht dafür. Das Aussehen der Fruchtkörper spricht auch gegen monastichum, aber sie sind eben nass - und das ist bei der Inocyben-Bestimmung oft wirklich fatal - gerade in Gruppen, wo es enge Nachbararten gibt. D.h. in deinem Fall, dass die ansonsten aufgeschuppte Hutoberfläche durch starken Regen völlig platt gemacht sein könnte.

    Ich würde mich bei Inocyben mit solchen Funden schlicht nicht befassen - zumal nicht als Anfänger! Ich habe in früheren Jahren Stunden mit solchen nassen, alten oder von Frost oder Hitze beeinträchtigten Kollektionen beschäftigt und bin zu keinem befriedigten Ergebnis bekommen. Entweder (meist!) stimmte die Hutoberfläche nicht mehr und/oder aber die Zystiden und Sporen waren "verzerrt", also völlig untypisch.


    Herzlich Ditte

    Hatte vergessen, deine Frage zu beantworten: Um sicher zu sein, dass man nur die Pleurozystiden erwischt, musst du ein Stückchen Lamelle nur innen rausschneiden. Und für die Cheilos wirklich nur die Schneide. Die Cheilos sind manchmal variabler in der Form.

    Also das sollte mich doch sehr wundern, wenn das monastichum ist! Ich häng mal ein Foto der Art an. Vergleich das mal mit deinem Fund :) . Die Sporen der Art gehen in der Regel bis maximal 12 µm in der Länge. Also, mir scheint da was schiefgelaufen zu sein, oder die Auswertung stimmt nicht... keine Ahnung


    Lieber Benjamin, deine Fotos sind eindeutig, das ist Inocybe subnudipes. Dann: Ludwig hat Unrecht, natürlich hat die Art Kaulozystiden, der deutsche Name ist schlicht falsch. Und ob du nun Pleuro- oder Cheilozystiden erwischt hast, ist nicht so wichtig in diesem Fall, denn diese Zystiden sind auf jeden Fall sehr typisch.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Benjamin,

    kann schon sein, dass da was geht: Das könnte Inocybe subnudipes sein. Die hat so einen falben Hut, typischerweise so eine eingewachsen faserige Hutoberfläche, und das Habitat passt auch gut. Die Sporen sind im Schnitt etwas schmäler als die von dir gemessenen. Auch die langen, oben welligen Caulos würden passen. Ein guter Beweis wäre, wenn du Zystiden finden würdest, die so aussehen wie die, die ich hier zeige, also mit mehr oder weniger welliger Wand. Schau doch mal nach....

    Herzlich, Ditte




    Hi Andy, ich versteh deine Bemerkung mit der ITS Analyse nicht, dass die cervicolor eher die monastichum ist. Wie meinst du das?

    Jedenfalls, was ich auf deinem Foto sehe, ist sicher nicht die monastichum, die zum einen nicht so einen glatten Hut hat und zum anderen kleinere Sporen und überhaupt anders aussieht. Da die Hüte nass sind, und ich von den Zystiden auch nicht viel sehe, kann ich also nur nach der Sporenform und der Größe der gemessenen Sporen irgendwas beuerteilen, und das sieht nach pisciodorum aus. Aber ohne Gewähr, da es eben auch nur ein paar Sporen ohne Mittelwert sind.

    Herzlich, Ditte

    Hi, Matthias, das ist eindeutig, Werner hat recht: Inocybe obscuroides, früher die Inocybe cincinnata var. major. Ganz typisch der insgesamt wuschelige Hut (während er bei der I. cincinnata nur in der Mitte wuschelig ist, außen aber anliegende Fasern hat - natürlich vorausgesetzt, die Fruchtkörper sind in gutem Zustand. Und sie ist weit weniger stämmig als normalerweise die obscuroides.

    Herzlich, Ditte

    Also ja, sieht so aus, sind ja schön lang und schmal! Oft haben die Hüte von pseudodestricta was fettig Glänzendes, das sehe ich hier nicht. Aber mir fällt dazu nichts anderes ein - so aus der Ferne....

    Herzlich, Ditte