Beiträge von Tomentella

    Hallo Stefan,

    Zitat

    Auf was wächst dann Tr. mesenterica? Gibts die Art überhaupt in Europa? Danke für deinen Einwand.


    früher wurden alle goldgelben Zitterlinge als Tremella mesenterica kartiert. Da wir aber seit längerer Zeit wissen, dass die Arten dieser Gattung parasitisch auf oder neben anderen Pilzen fruktuieren, spalten sich einige Tremella-Arten auf. Bei Tremella foliacea agg. ist das mit der Arbeit

    "Studies in the Phaeotremella foliacea group (Tremellomycetes, Basidiomycota)" von V. Spirin et. al 2017 schon publiziert. Eine umfassende Arbeit zu Tremella mesenterica agg. ist mir noch nicht bekannt. Alle Tremella mesenterica- Funde ohne Begleitpilzangaben, sowie alle alten, nicht nachprüfbaren Funde, sollten unter Tremella mesenterica agg. abgelegt werden. Bekannt sind ja inzwischen die Zusammenhänge von Tremella aurantia mit Strereum hirsutum sowie Tremella versicolor mit Peniophora nuda und P. quercina.

    Bekannt ist ja z. B. auch schon das "Zusammenleben" von Tremella encephala mit Stereum sanguinolentum, Tremella simplex mit Aleurodiscus amorphus, Tremella indecorata mit Diatrype-Arten etc. und es werden weitere Zusammenhänge in der Zukunft entdeckt werden.


    LG

    Frank

    Hallo Mario,


    das könnte auch eine glattsporige Trechispora sein und wenn dimitisch würde Trechispora silvae-ryae eine Option sein.

    Die extrem seltene Hypochniciellum ovoideum ist monomitisch, atheloid (also ablösende Frk.) und mit kurzen Basidien (10-15 mm Länge).

    Wenn die Sporen wirklich leicht amyloid sind, würde noch Amylocorticiellum subillaqueatum (Litsch.) Spirin & Zmitr. in Frage kommen. Da gibt es bis jetzt nur einen Fund in Deutschland.

    Es bleibt spannend.


    LG

    Frank

    Hi Mario,


    in dieser Arbeit ist auch noch ein Fehler bei den Bildern: Photo plate 17 ist falsch! Dieses zeigt Ps. umbrina und nicht Ps. tristoides.

    Auch die einzelnen Beschreibungen der Arten lässt tlw. keine großen Unterschiede erkennen. Es ist halt oft schwierig, genetische Unterschiede morphologisch nachzuvollziehen.

    Ich habe auch schon unklare Exsikkate zu Sten Svantesson geschickt, aber noch keine Ergebnisse erhalten. Wenn dein Fund Ps. rotundispora sein sollte, wäre er für meine Arbeit in dieser Gattung sehr hilfreich.


    LG

    Frank

    Hallo Björn,


    die Inkrustierungen bei T. neobourdotii sind manchmal auch schlechter zu sehen und bei einzelnen Funden sogar fehlend. Da ist die Art nur mit Erfahrung zu bestimmen, da ein wichtiges Hauptmerkmal fehlt.

    Die Trennung von "großen" und "kleinen" Sporen in meinem Schlüssel Punkt 9 werde ich noch mal nachvollziehbarer formulieren.


    Beste Grüße

    Frank

    Hallo Björn,


    die schnallenlosen Hyphen sind Fremdhyphen. Inkrustierte Hyphen sieht man nur in 3-5 % iger KOH. Welche Konzentration benutzt du?

    Makroskopisch und nach der Sporenform ist es T. neobourdotii. Die meisten Sporen müssten zwischen 6 und 7 µm liegen. Ausreißer nach oben und unten gibt es immer.


    LG

    Frank

    Hallo Mario,


    das ist auf jeden Fall eine Pseudotomentella. Das Aggregat um Pseudotomentella tristis ist erst vor kurzem aufgespalten worden. Bis jetzt sind in Deutschland aus dieser Gruppe Ps. tristis s.str., Ps sciastra und Ps. umbrina nachgewiesen.

    Könntest du mir bitte das Exsikkate zusenden. Die Unterscheidung der Arten ist nicht ganz einfach. Eine pdf zu diesem Komplex kann ich dir per Email schicken.


    Beste Grüße

    Frank

    Hallo Mario und Pablo,


    Peniophorella pallida wird zwar immer mit Sporenlängen bis 10 µm angegeben, aber es gibt Kollektionen mit längeren Sporen. Ob es sich hier um ein Aggregat handelt, ist noch unklar. Die Kombination von subulaten Zystiden und allantoiden Sporen führt nur zu Peniophora pallida. Eine intensive Suche nach Echinozystiden könnte das bestätigen, die sind aber nicht immer zu finden. Also als P. pallida s.l. ablegen.


    Die auswachsenden Elemente kommen immer mal vor und sogar keimende Sporen (wie bei Heterobasidiomyceten) z. B. in der Gattung Hyphoderma. Das ist aber nicht bestimmungsrelevant.


    Beste Grüße

    Frank

    Hallo Björn,


    Tomentella neobourdotii muß dickwandige, inkrustierte Basalhyphen haben, was ich auf deinen Bildern nicht erkennen kann. Außerdem müssen bei T. neobourdotii Hyphenstränge zu finden sein, bei T. sublilacina nicht.


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    dieser Rindenpilz ist, wie ich schon vermutete, die Mycoacia mit Merkmalen von M. uda (Sporen) und M. fuscoatra. Es gibt keine KOH-Reaktion, die Sporen sind schmal elliptisch und makroskopisch sieht sie eher aus wie M. fuscoatra, aber da passt die Sporenform nicht und es fehlen die typischen Zystiden. Vergleichsfunde sind zum Sequenzieren in Schweden bei K.-H- Larsson. Über das Ergebnis werde ich und das Forum informieren.


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    das Exsikkat ist gut angekommen. Ich kann es allerdings keiner mir bekannten Tomentella zuordnen. Es kommt also in den Schuhkarton mit sehr vielen anderen unklaren Tomentella-Funden. Für mich auffällig, dass unter meinen unbestimmten Funden viele auf Erde dabei sind. Gerade diese weichen oft von bekannten Arten ab.

    Also vielen Dank und in der Hoffnung, dass sich aus meiner Kiste unbestimmter Tomentellen ab und zu was bestimmbar wird, verbleibe ich bis zum nächsten "Adventsrätsel"


    Frank

    Hallo Pablo,


    bei Thelephora terrestris f. resupinata sind alle Hyphentypen ähnlich breit. Nur die Subhymenialhyphen sind durch ihre tlw. tonnenförmige Aufblähung

    am dicksten. Deshalb schreibe ich im meinem Schlüssel (29 a und 29 b) auch Subhymenialhyphen. Auffällig sind diese Verdickungen auch bei T. ellisii und besonders bei T. sublilacina.

    Wenn Arten sich z. B. durch unterschiedliche Subikularhyphenbreiten unterscheiden, ist das im Schlüssel auch entsprechend erwähnt

    (z. B. 21.a und 21 b).

    Thelephora terrestris und ihre resupinate Form sind mikroskopisch und genetisch identisch.


    LG

    Frank

    Hallo Björn,


    makroskopisch und die Sporen deuten sehr auf Thelephora terrestris f. resupinata hin. Bei 29. in meinem Schlüssel geht es da eigentlich mit

    Hyphenbreiten bis 8,5 µm weiter. Sind die Hyphen bei deinem Fund wirklich so schmal (4-5 µm)?


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    der Fund gehört zur Gattung Mycoacia, die noch bei Phlebia angesiedelt ist. Ich habe gerade Funde zum Sequenzieren geschickt, da wir jetzt eine Mycoacia spec. in NRW hatten. Sie ist ein Mix aus Mycoacia uda und Mycoacia fuscoatra. Dein Fund geht auch in diese Richtung, also gut aufheben oder zu mir senden.


    Beste Grüße

    Frank

    Hallo Mario,


    bei deinem Fund komme ich zu Hypochnicium punctulatum. H. cremicolor hat etwas kleinere Sporen und Hypochnicium wakefieldiae hat deutlich dickwandige Basalhyphen (bis 2 µm), was ich bei deinem Fund nicht erkennen kann.


    LG

    Frank

    Hallo Romana,


    das sieht sehr nach einer Byssocorticium-Art aus. Man muss bei den blauen Arten die Schnallenverhältnisse und die Sporengrößen beachten:

    B. efibulatum, ohne jegliche Schnallen, Sporen 3-4 µm

    B. caeruleum, ohne jegliche Schnallen, Sporen 4,5-5,5 µm

    B. atrovirens, mit Schnallen an den meisten Basidien, Basalhyphen nur vereinzelt mit Schnallen, Sp. 3-4 µm, häufigste Art, Mykorrhiza-Partner oft Buche

    B. pulchrum, mit Schnallen an den meisten Basidien, Basalhyphen nur vereinzelt mit Schnallen, Sp. 5-6 µm


    Beste Grüße

    Frank

    Tomentelloide Pilze wachsen gern mal über Steine drüber. Die filzig-spinnwebigen Fruchtkörper von Amaurodon müssten sich abziehen lassen, so dass du nicht den ganzen Stein zu Pablo tragen musst. :) Wenn es ein Vertreter der Gattung Amaurodon sein sollte, dann höchstwahrscheinlich A. atrocyaneus. Amaurodon viridis ist zähnig und grünlich.

    Und wenn es doch Farbe ist, gibt es was zu Lachen.


    LG

    Frank