Beiträge von Tomentella

    Hallo Thorben,


    ob man V. alni und V. comedens gut trennen kann und trennen sollte, macht mich zunehmend unsicher.

    Die Sporenmaße deines Fundes sind auch wieder die obere Grenze von V. alni und würden auf Eiche auch für V. comedens reichen!?


    Hallenberg und Ghobad-Nejhad (2010) schreiben in ihrer Arbeit "Phylogeny and taxonomy of Vuilleminia":

    (automatisch übersetzt!)

    "Vuilleminia alni lässt sich weder morphologisch von V. comedens noch in den

    phylogenetischen Analysen trennen. Daher betrachten wir sie als Synonym von V. comedens. Sporen

    in einigen Sammlungen auf Alnus sind homogener in Form und Größe und neigen dazu, guttulös zu sein,

    aber diese Merkmale sind auf anderen Wirten weniger ausgeprägt. Selbst auf Alnus allein, kann die Sporengröße signifikant variieren, wenn mehrere Proben verglichen werden"


    LG

    Frank

    Hallo Carina,


    Bjerkandera fumosa ist zwar weit verbreitet, aber nicht häufig. Bei den Bjerkandera-Funden sind es zu 90 % Funde von Bjerkandera adusta (ca. 20 000) in Deutschland. Bei B. fumosa sind 1940 Funde für ganz Deutschland in der Zentrale.


    LG

    Frank

    Hallo Carina,


    dein Porling hat ja viel erleiden müssen, Nässe, Frost und kleine hyaline Maden, die den Context weggefressen haben. Als Exsikkat ist er kaum einzuordnen. Mikroskopisch sind die schmalelliptischen Sporen 5,5-7 x 3-3,5 µm und das monomitische Hyphensystem mit Schnallen an den Hyphen gut zu erkennen. In Verbindung mit einer dünnen gelatinösen, etwas dunkleren Schicht zwischen Poren und Context kommt man dann doch eindeutig zu Bjerkandera fumosa. Eine Art, die auch mal resupinat und mit irpicoid aufgespaltenen Poren vorkommen kann. Dann ist sie nur mit etwas Erfahrung zu bestimmen.


    LG

    Frank

    Hallo Carina,


    dein Porling hat ja viel erleiden müssen, Nässe, Frost und kleine hyaline Maden, die den Context weggefressen haben. Als Exsikkat ist er kaum einzuordnen. Mikroskopisch sind die schmalelliptischen Sporen 5,5-7 x 3-3,5 µm und das monomitische Hyphensystem mit Schnallen an den Hyphen gut zu erkennen. In Verbindung mit einer dünnen gelatinösen, etwas dunkleren Schicht zwischen Poren und Context kommt man dann doch eindeutig zu Bjerkandera fumosa. Eine Art, die auch mal resupinat und mit irpicoid aufgespaltenen Poren vorkommen kann. Dann ist sie nur mit etwas Erfahrung zu bestimmen.


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    mit der Kombination: Hütchen bildend, Schnallen an den Hyphen und runden (rundlichen) Sporen kommt in der Gattung Steccherinum nur S. bourdotii in Frage. Bei den Arten mit elliptischen bir zylindrischen Sporen wird es wesentlich schwieriger.


    LG

    Frank

    Hallo Matthias,


    Xylodon tuberculatus (gehört für mich zu den L. sambuci- Formenkreis) wäre auf Grund der Sporenmaße und der kopfigen Zystiden genau so wie Xylodon aspera und Xylodon rimosissimus mikroskopisch nahe bei deinem Fund. Makroskopisch ist aber tatsächlich X. nespori und X. brevisetus am nächsten.


    LG

    Frank

    Hallo Mathias,


    wenn du den Pilz als Xylodon brevisetus ablegst, dann höchstens unter cf. Genauer geht es nach den Bildern nicht.

    Auf Grund der häufigen kopfigen Zystiden wären auch noch Vertreter die Lyomyces sambuci-Gruppe möglich.


    LG

    Frank

    Hallo Matthias und Pablo,


    ein Veto würde ich in soweit einlegen, dass die Sporen für Xylodon nespori zu breit sind. Bei X. nespori dürfen sie nur 2- 2,5 µm breit sein. Matthias, bei deinen Sporenmaßen "Die Sporen waren zwischen 4,3-5,5X2,6-3,3 groß." käme Xylodon brevisetus in Frage.


    LG

    Frank

    Hallo Carina,


    dein Porling scheint schon einen starken Frostschaden zu haben, was auch die Konsistenz und die unangenehmen Gerüche erklären würde.

    Das Schnittbild erinnert mich an Bjerkandera fumosa. Da würden zumindest auch die Sporen passen.


    LG

    Frank

    Hallo Björn,


    2. wahrscheinlich Cartilosoma rene-hentic

    4. Tomentella botryoides

    5. höchstwahrscheinlich Amphinema byssoides, mir fehlt die Inkrustation der Zystiden, aber vielleicht ist es ein überständiger Fruchtkörper


    LG

    Frank

    Hallo Bernd,


    dein Porling könnte zum Formenkreis von Trametes pubescens/velutina gehören. Aber ohne Mikroskopie möchte ich mich da nicht festlegen. Makroskopisch wäre Tyromyces fumidiceps, ebenfalls mit grauem Hut, noch möglich. Den habe ich aber mit einem anderen Habitus in Erinnerung.


    LG

    Frank

    Halo ihr Beiden,


    auch Tremella aurantia (vergesellschaftet mit Stereum hirsutum) kann 15 cm groß werden. Sie ist makroskopisch kaum von Tremella mesenterica zu unterscheiden, wenn der Wirt fehlt. Mikroskopisch sind in der Sporengröße allerdings deutliche Unterschiede:

    T. mesenterica Ø 13-16 x 9,5 -11 µm

    T. aurantia Ø 8,5 -9,5 x 7- 8 µm


    LG

    Frank

    Hallo zusammen,


    mein Bemühen, in der Nomenklatur und Taxonomie einigermaßen aktuell zu sein, wird durch die inflationäre Geschwindigkeit der Namensänderungen oft ausgebremst. Neue Namen übernehme ich dann auch oft erst, nach dem sie sich etabliert haben.

    Bei Spongipellis pachyodon (Pers.) Kotl. & Pouzar 1965 ist es allerdings so, dass dieser Name zur Zeit in allen Standardwerken der Literatur verwendet wird. Nur Index fungorum und Mycobank benutzen Irpiciporus pachyodon (Pers.) Kotl. & Pouzar 1957, warum? Es gibt einige ältere Namen als Irpicoporus, sodass diese Grundsatz nicht zur Anwendung kommt. Der "neueste" Name dieser Art ist Sarcodontia pachyodon (Pers.) Spirin 2001, da der Gattungsname Sarcodontia (Schulzer 1866) älter ist als Irpicoporus (Murrill 1905) und älter als Spongipellis (Pat. 1887), müsste Sarcodontia Vorrang haben!? Vielleicht schmeißt die Genetik in Zukunft nochmal was durcheinander.


    Euch allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr!

    Frank

    Hallo Bernd,


    vielleicht ist in deiner litauischen Arbeit auch gemeint, dass Phellinus (Porodaedalea) chrysoloma mehr Fichten zum Absterben bringt als Fomitopsis pinicola, da er als Schwächeparasit aggressiver ist?


    LG

    Frank

    Hallo Bernd und Pablo,


    eurer Diskussion kann ich in soweit nicht folgen, da die Phellinus s.l. - Arten Weißfäuleerzeuger sind.

    In Estland ist nach einer Arbeit von Erast Parmasto von 2004 "Distribution maps of Estonian fungi" Fomitopsis pinicola 644 mal beobachtet worden und Phellinus chrysoloma105 mal. Die Relation der Verbreitung stimmt also auch in den Baltischen Staaten.


    LG

    Frank

    Hallo Bernd und Pablo,


    der Unterschied zwischen den Porodaedalea-Arten P. pini, P. chrysoloma und P. laricis ist hauptsächlich makroskopisch und ökologisch nachvollziehbar. Mikroskopisch sind alle drei Arten sehr ähnlich. P. pini ist an Kiefer gebunden und hat deutlich pileate, einzelne Fruchtkörper, P. chrysoloma kommt hauptsächlich an Fichte vor und hat semipileate, manchmal auch resupinate Fruchtkörper, die oft mehrhütig sind. P. laricis ist eine boreale und montane (alpine) Art an Lärche, Fichte und seltener an Kiefer (Pinus mugo) mit pileaten Fruchtkörpern.


    @Bernd- Die langen Nadeln (auch die Rinde?) auf deinen Bildern sehen wie von einer Kiefer aus! Der moorige Standort würde auch bestens zu P. pini passen.


    LG

    Frank

    Hallo Björn und Pablo,


    zu den drei "Rindenpilzen": Die Tomentella könnte, wie Pablo schon schrieb, T. coerulea sein. In welchem Medium hast du mikroskopiert? Die Cyanescens dieser Art ist nicht immer vorhanden. In Wasser sind die Basidien oft mit einem rötlichen Inhalt. Du kannst mir aber das Exsikkat gern auch zur Kontrolle schicken.


    Die Botryobasidium scheint B. vaga zu sein. Nur die hat diese breiten navicularen Sporen (8-12 x 4,5-6 mm).


    Bei dem Fund von Hyphoderma bleiben bei den kleinen Sporen Fragen. Sie würden noch zu Peniophorella praetermissa passen, aber da fehlen die zugespitzten und die kopfigen Zystiden. Hyphoderma cryptocallimon wäre noch eine Option. Kannst ja mal vergleichen.


    LG

    Frank

    Hallo Mario,

    Zitat

    Seid wann weiß man denn das darunter sich mehrere Arten verstecken?

    Postia romellii M. Pieri & B. Rivoire wurde 2006 beschrieben. Bis sich sowas durchsetzt dauert halt immer.


    LG

    Frank

    Hallo zusammen,


    nachdem ich das Exsikkat erhalten und untersucht habe, konnte ich den Fund als Physisporinus furcatus (Núñez & Ryvarden) F. Wu, Jia J. Chen & Y.C. Dai 2017 bestimmen. Prof. Y.C. Dai aus Peking meine Bestimmung bestätigt, nachdem ich ihn Fotos geschickt hatte. Die fingerförmigen Inkrustationen der Zystiden, wie sie in den ersten beiden Mikrofotos von Günter gut zu sehen sind, charakterisieren diese Art. Der Porling ist aus Russland (Fernost), China und Frankreich bekannt und auf Erle und Lärche vorkommend. Im neuen Werk von Bernard Rivoire (2020) "Polypores de France et Europe" sind gute Fotos dieser Art enthalten.


    LG

    Frank

    Hallo Mario,


    das ist auf Grund der schmalen Zystiden (4-6 µm breit) Oligoporus (Postia) romellii. Die ähnliche Oligoporus (Postia) sericeomollis hat bauchige Zystiden bis 15 µm Breite.


    LG

    Frank