Beiträge von Chorknabe

    Hallo,


    ich suche folgende (leider reichlich vergriffenen) Bücher:


    • Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd.2
    • Funga Nordica (gern die 2. Auflage)


    ich weiß um die nicht allzu große Wahrscheinlichkeit dass jemand diese Bücher abgeben mag, aber ich wollte nichts unversucht lassen. :shy: Wenn jemand eines dieser Bücher verkaufen mag oder Verkaufsofferten entdeckt würde ich mich sehr über eine PN freuen!


    [..] Chorknabe /Thomas aus Jena, liest bestimmt mit.....oder Thomas?


    Ich lese mit :cool: Zur Zeit habe ich gerade viele andere Freizeitaktivitäten (mein User-Name ist Programm..), daher fällt es mir schwer jetzt sofort eine Zusage zu geben. Aber ich habe große Lust auf ein Treffen und könnte im Laufe der kommenden Woche etwas definitives sagen. Wenn ich dabei wäre dann wäre ich mit allem bisher geplanten sehr einverstanden!

    Es gibt Neuigkeiten. :cool: Ich habe Andreas Gminder befragt (ich war erst vor 2 Wochen bei ihm im Kurs), er kennt außerdem den Jenaer Forst wie seine Westentasche. Seiner Einschätzung nach habe ich da Hygrophorus penarioides gefunden. Ein entscheidendes Merkmal zur Unterscheidung von H. fagi bzw. H. penarius ist der süßliche Geruch (der allerdings eher indifferent beschrieben wird). Die Art wurde erst 2007, nicht zuletzt dank DNA Analysen, neu beschrieben. Wieder was gelernt :)


    mycobank.org - Hygrophorus penarioides Jacobsson & E. Larss. sp. nov. Fig. 2


    Hallo,


    ich danke Dir für Deine Einschätzung. Dieser Pilz hat mich doch ganz schön an der Nase herum geführt. Also doch vermutlich ein Schneckling. Die Größe meiner Funde hatte ich nicht erwähnt, aber einige Fruchtkörper hatten einen Hutdurchmesser um die 10cm und mehr. Also kann nur eine der größeren Arten in Frage kommen. Vermutlich ist auch das abtrocknen des Huts und des Stiels arttypisch da sämtliche Frunchtkörper in allen Stadien mehr oder weniger trocken waren?


    Von den von Dir genannten Arten kommt eigentlich nur H. fagi in Betracht. Ich erwähnte noch H. penarioides: das ist wohl eine recht neu beschriebene Art die von H. fagi abzutrennen ist und streng an Eiche gebunden, sonst aber sehr ähnlich. GP BaWü erwähnt die allerdings Art nicht; in der FN ist sie wohl aber zu finden. Letzten Endes fehlt mir die Erfahrung meinen Fund genauer einzusortieren. Aber offensichtlich ist der Pilz nun schon recht eng eingekreist.

    Hallo,


    hier um Jena sind die Wälder trotz leichter Trockenheit richtig voll; die Artenvielfalt ist wirklich enorm. Der Riesenrötling steht stellenweise als Massenpilz herum, flankiert vom Grüngelben Ritterlingen und Sprödblättlern ohne Ende. Soweit so schön Aber heute ist mir der folgende Pilz vor die Füße gesprungen der mich rätselnd zurück lässt.


    Beschreibung
    Der Hut ist creme-weiß, in der Mitte etwas dunkler. Der Hutrand ist bei jungen Exemplaren kräftig eingerollt, bei älteren Exemplaren immernoch deutlich. Die Hutoberfläche ist nicht schmierig (fühlt sich aber so an als könnte sie mal schmierig gewesen sein?). Die wie der Hut gefärbten Lamellen sind recht dick und flexibel und haben einen ganz leichten gelbl-rötlichen Schein. Die Lamellen sind breit angewachsen und laufen teils mit Zahn herab. Ein Burggraben ist nicht zu erkennen. Der nicht schleimige Stiel ist kräftig und fest und an der Basis auffällig zugespitzt (fast wurzelnd). Am Lamellenansatz fällt eine helle leicht abgesetzte Ringzone auf. Das Fleisch ist ebenso gefärbt wie der Stiel (also creme-weiß). Der Geruch des Pilzes ist sehr auffällig süßlich und erinnert stark an Blüten wie Jasmin, Orangenblüte oder ähnliches. Der Geschmack ist mild und unauffällig. Die Spp-Farbe ist rein weiß.


    Fundort
    ..ist der Jenaer Forst: ein Eichen-Hainbuchenwald mit Buchen und einigen wenigen eingestreuten Fichten bzw. Kiefern; das ganze auf Kalk. Andere Pilze am Fundort waren Schwärztäubling, Frauentäubling, verfärbender Schneckling, Queradriger Milchling, Eichenmilchling und diverse Korallenmilchlings-Arten. Der Pilz wuchs nicht büschelig aber in kleinen Gruppen, mitunter auch einzeln stehend. Ich konnte bei meinem Rundgang mehrere Standorte finden.


    Deutung:
    Nun zur Deutung meines Fundes. Die Größe und der Habitus haben mich zunächst in Richtung Ritterling denken lassen. Aber der Lamellenansatz und der zugespitzte Stiel lassen mich schon zweifeln. :/ Mit dem Schlüssel komme bin ich bei T. album oder T. lascivum heraus. Bei T. lascivum (den ich bereits mehrfach in der Hand gehabt zu haben glaubte) passt der Geruch nicht. Bei T. album passt der Standort und die Begleitbäume nicht. Andere Ritterlinge mit derart hellen Farben und diesem Geruch sind mir nicht bekannt.


    Die nächste Idee ließ mich an Lepista irina denken. Der duftet immerhin ebenso stark nach Blüten. Diesen Pilze hatte ich vor längerer Zeit schon mal in der Hand und meine dass der Geruch doch anders war. Außerdem passt der Lamellenansatz nicht - bei L. irina müssten sie ausgebuchtet angewachsen sein. Dazu die Spp-Farbe - Lepiste hätte cremfarbenes Spp. Damit sind im Grunde auch alle anderen Lepisten raus.


    Die nächste Hypothese: ein Schneckling. Zunächst hielt ich das für unwahrscheinlich da meine Funde auch im jungen Stadium keinen schleimigen Hut hatten. Außerdem erscheinen mir die Fruchtkörper für einen Schneckling viel zu kompakt und kräftig - aber es könnte ja dennoch solche Schnecklinge geben. Und dann fiel mir auch ein dass es da ja auch Schnecklinge ohne Schleim gibt :-/ Für Hygrophorus sprechen wiederum die auffällig angespitze Stielbasis und die sehr anschmiegsamen Lamellen bzw. der Lamellenansatz selbst. Und mit viel Phantasie könnte man auch die Stielspitze als punktiert erachten. Beim Bon käme nur H. penarius in Betracht, aber dort wird der auffällige Geruch nicht erwähnt. Leider fehlt mir für die Gattung Hygrophorus gute Literatur. 123-Pilze kennt noch H. penarioides, hier würde der Standort und die Bilder gut passen, aber auch hier wird der Geruch nicht erwähnt. Gleiches bei H. fagi. Also auch hier kein Kandidat - wobei ich das Gefühl habe mit gescheiter Literatur käme man vielleicht doch weiter?!


    Darüber hinaus gehen mir die Ideen aus. Der Habitus des Pilzes könnte auch noch in die (von mir bislang noch großräumig ignorierten) Gattungen Lyophyllum oder Calocybe gehen - aber auch hier komme ich nicht weiter.


    Bleibt also die Frage: was habe ich hier gefunden? :shy:





    P.S.: Ich freue mich auch über Literatur-Empfehlungen: Welche Bücher bieten einen guten Überblick über die Gattung Hygrophorus?


    Hallo Konrad,


    ich danke Dir für Deine Einschätzung.

    Hallo Dieter,


    eine generelle Anmerkung zu Deinen Täublingsbestimmungen von einem Täublingslaien (der ich bin): ich selbst bin weder im Besitz eines Mikroskops noch der zugehörigen Erfahrung damit umzugehen. Aber auch ohne Mikroskop kann man ja mal verschiedenen Schlüssel auf einen Fund "hetzen" und sehen bei welcher Art oder zumindest Gruppe(n) man heraus kommt. Ich nutze bspw. den Kibby - kein perfektes Buch aber durchaus brauchbar. Wenn mehrere Schlüssel vorhanden sind umso besser.


    Ich persönlich fände es sehr interessant wenn Du Deine Schlüsselungs-Versuche bei Deinen Täublings-Beiträgen darstellen würdest. Zu Beispiel so:
    Mit Kibby geschlüsselt lande ich in der Gruppe XYZ-2 welche folgende Arten enthält... Mit Schlüssel Meier lande ich ..hier..; mit Schlüssel Müller lade ich ..dort..


    Ich denke dass man auf diesem Wege mitunter weiter kommt als sich in den Mikromerkmalen zu verheddern. Außerdem macht die Offenlegung des Schlüsselns Deine (Vor)Bestimmungsversuche transparenter und man könnte selbst versuchen sie anhand der gleichen Schlüssel Deine Schritte nachzuvollziehen.


    Soviel zu meinen Gedanken. Generell bewundere ich Deine Hartnäckigkeit und Ausdauer die Du für die Täublingsbestimmung verwendest. Ich habe bei meinen Täublingsfunden schon sehr oft viel zu früh aufgegeben - und bin daher mit den Täublingen nie wirklich voran gekommen.


    Ich habe diesen pilz direkt am Boden und direkt an einem Baum gefunden.


    Ich bin Laie.


    Essbar?


    Hallo,


    ich sehe hier KEINEN Perlpilz. Dein Fund erinnert mich an Schüpplinge - hier fehlt mir allerdings der Überblück über in Frage kommende Arten.


    Eine Aussage zur Essbarkeit wird die hier im Forum niemand geben können und wollen. Die Bestimmung von Pilzen mittels Foto ist schwierig und oft nicht eindeutig möglich. Daher ist eine Ferndiagnose bezüglich der Essbarkeit sehr gefährlich. Daher sind Fragen bezüglich Essbarkeit hier im Forum nicht erwünscht.


    Dachpilz finde ich auch gut. Lamellen sehen rosa aus, auf dem dritten und fünften Bild sehen die Lamellen frei aus, und Wuchs auf Holz passt auch.


    Hallo,


    wenn ich diese Funde einsortieren müsste wäre ich ganz bei sarifa. Bei noch halbwegs passablen Fruchtkörpern könnte dann ein Sporenpulverabdruck die Hypothese untermauern.


    Zum T. inocybeoides: Könnte sein, vielleicht aber auch eher nicht. Er ist mir ein wenig zu dunkel am Scheitel und auch zu wenig spitz. Komischerweise finde ich die auch immer auf der Wiese bei Birken, ich kann mich jetzt nicht an Waldfunde erinnern. Das muss aber nix heißen.


    Hallo Harald,


    danke Dir für die Bilder. Ich muss zugeben: bei Deinen Funden ist der Risspilzhabitus (Hutrand eingerissen, Buckel, ...) schon sehr viel eindeutiger ausgeprägt als bei meinen Funden. Im direkten Vergleich sehen meine Funde eher wie zu klein geratene T. scalpturatum aus..

    Hallo,


    die Pilze zersetzen totes (kein lebendes!) organisches Material. Sie schädigen die Pflanze nicht - im Gegenteil: sie helfen die Nährstoff im Boden für die Pflanze vertretbar zu machen. Also einfach stehen lassen und am Anblick erfreuen :)


    anhand der neuen Bilder ist nun ziemlich eindeutig T. portentosum erkennbar. Da kannst du einen Haken dran machen. Bei den ersten Bildern war die bestimmungsrelevante Farbkombination nicht wirklich zu sehen. Jetzt schon. :cool:


    Hallo Ingo,


    danke für die Bestätigung, ich wäre sonst ratlos gewesen welche alternative Ritterling hier in Frage gekommen wäre..


    Allgemein in die Runde: Gibt es zu den anderen vorgestellten Ritterlingen keine weitere Meinung?


    bei deinem ersten habe ich mit T. portentosum schon Zweifel.



    T. portentosum ist das sicher nicht. Von der Optik her handelt es sich um einen der scharfen Vertreter - am Ehesten T. virgatum. Gut erkennbar an dem Buckel. Bist du sicher, dass da keine Kiefer in der Nähe war und der Geschmack kein bisschen merkwürdig?


    Hallo,


    gerade bei diesem Fund war ich mir mit der Bestimmung recht sicher :(


    Ich war heute noch einmal schnell am Fundort - trotz Frost in den letzten Nächten konnte ich noch einige Exemplare finden. Am Fundort standen Eichen, Buchen, Hainbuchen, ein winziges Weißdorngesträuch und einzwei unbestimmte Laubsträucher. Nadelbäume waren nicht vorhanden!


    Die heute gefundenen Fruchtkörper haben die oben beschriebenen Eigenschaften; der Hut wieder sehr schleimig. Auffällig ist noch das Stiel und Lamellen einen gelblich-grünlichen Schimmer haben. Die Geschmacksprobe (ca 60sek im Mund) war kräftig mehlig; nach einer ganzen Weile Kauen vergeht das Mehl etwas und es tritt eine eher gurkige Note zutage (wobei diese beiden Geschmäcker ja sehr nah beieinander sind). Ich konnte keinen "merkwürdigen" oder schärflichen Geschmack wahrnehmen.


    Und nun?


    Anbei noch einige Bilder - mit dem Handy aufgenommen, daher etwas unscharf und auch nicht ganz farbecht. Aber vielleicht helfen sie ja für die Bestimmung.





    ich brauche wieder Hilfe.. ich nehme an, es ist einer der kleinen herbstichen Trichterlinge?
    reichen die Infos?


    Hallo Konrad,


    bei den Trichterlingen ist es bei der Bestimmung m.W.n. recht wichtig zu wissen ob die Hüte hygrophan sind oder nicht. Im Bon/Parey bspw. wird das im Trichterlings-Schlüssel recht früh abgefragt. Sonst kann ich leider zur Bestimmmung nichts beitragen - die Trichterlinge habe ich bislang großräumig umfahren :shy:

    Hallo,


    ich möchte heute einen neuen Versuch starten und Euch einige Funde von verschiedenen Erdritterlingen vorstellen. Diese grauen Kerle haben es mir einfach angetan; und da die Wälder hier gerade voll davon stehen liegt es nahe sich damit etwas näher auseinander zusetzen. Ich habe sehr wohl schon bemerkt dass ich mir da nicht die leichteste der Ritterlings-Gruppen ausgesucht habe - gleichwohl möchte ich mich gern mehr damit beschäftigen auch wenn ich merke dass ich hier und da schnell an Grenzen stoße. Ich freue mich daher sehr über Anmerkungen zu meinen Funden bzw. meinen Bestimmungsversuchen.



    1)
    Fundort war direkt am Wegesrand im Buchenwald; dort war es recht verbuscht - es könnten auch noch andere (junge) Bäume gestanden haben. Die recht großen und kräftigen Fruchtkörper weisen einen glockigen Hut mit Buckel auf. Der Hut war schleimig, die Fasern sind nicht fühlbar auf der Huthaut angeordnet sondern in die Huthaut eingewachsen. Der zylindrische Stiel was weißlich und glatt - und mehr oder weniger über die gesamte Länge gelblich gründlich überhaucht (auf den Bildern leider schlecht zu erkennen). Die Stielbasis war leicht zugespitzt und bräunlich verfärbt. Ein Geruch war zunächst kaum auszumachen, erst am verletzten Fleisch war ein merklicher Mehlgeruch wahrzunehmen. Der Geschmack war ebenfalls mehlig. Nach einem Tag liegen lassen konnte ich keinerlei auffällige Verfärbung wahrnehmen.


    Der schleimige Hut, die eingewachsenen radialen Fasern und der gelbliche Stiel bringt mich zu T. portentosum. Die farbstichigen Bilder stammen vom Fundabend, die anderen Bilder entstanden 36h später (die Pilze lagerten über diese Zeit im Kühlschrank).






    2)
    Fundort war ebenfalls ein Kalkbuchenwald, am Wegrand unter alten Buchen. Auffällig war das alle Fruchtkörper an dieser Stelle (Umkreis ca 2m) diesen auf den BIldern gezeigten stämmigen Stiel mit einer ordentlich ausgrpäften keuligen Stielbasis hatten. Der Hut war gräulich-braun samtig überfasert und nicht schleimig. Der Stiel war weißlich und stellenweise spärlich dunkel überfasert Die Stielbasis wies blaue Flecken an der Stielbasis ein die umso mehr zu Tage traten je länger der Fruchtkörper zu Haus lag. Der Geruch war, vor allem einige Stunden nach dem Fund, beim unverletzten Fruchtkörper süßlich (Honig), das verletzte Fleisch roch dann eher mehlig. Auch der Geschmack war mehlig. Nach einer Nacht im Warmen konnte man vor allem bei einem älteren Exemplar stark gerötete Lamellen sowie leinen leicht geröteten Stiel erkennen. Die blauen Flecken war nun sehr stark ausgeprägt, auch margenta-farbene Flecken waren nun zu erkennen.


    Der süßliche Geruch, das Röten und die blaue Stielbasis weisen aus meiner Sicht auf T. orirubens hin. Etwas verwundert bin ich jedoch über den doch recht keuligen Stiel?


    Bilder vom Fundtag - leider bei Kunstlicht aufgenommen:


    ..und ca 36h später (die Pilze lagen währenddessen im Warmen)




    3)
    Beim 3. Fund fand ich leider nur diesen einzelnen Fruchtkörper. Fundort war ebenfalls ein Kalkbuchenwald. Der Hut ist grau-braun radial faserig geschuppt auf hellerem Grund und am Hutrand heller. Der mehr oder weniger zylindrische Stiel weist eine markante dunkle Schuppung auf hellem Grund auf die fast genattert wirkt. An der Stielbasis konnte ich keine markanten Verfärbungen beobachten. Der unverletzte Fruchtkörper roch leicht mehlig mit einer kräftigen stechenden Note (Pfeffer?); das Fleisch roch kräftig mehlig; ebenso der Geschmack. Nach dem Liegenlassen über Nacht fiel eine deutlich gelb-braune Verfärbung des Hutrandes auf.


    Mit der Bestimmung tue ich mich hier schwerer. Der auffällige geschuppte Stiel weist Richtung T. squarrulosum. Andererseits das Gilben/Bräunen - vielleicht doch einer der gilbenden Arten mit einen untypischen Stiel?





    4)
    Fund wiederum mitten im Buchenwald in Wegnähe. Der Hut Erdritterlingstypisch grau-braun überfasert (die Bilder täuschen etwas, die Farbe war deutlich grauer als auf den Bildern zu sehen). Die Stiele waren eher schlank und zylindrisch. An der Stielbasis konnte man wenige Stunden nach dem Fund einige blaue Stellen erkennen. Im Schnitt erwies sich der Stile teils hohl. Nach 36 Stunden war die Stielbasis kräftig blau. Geruch zunächst süßlich mit pfeffriger Note; im Schnitt dann mehlig. Mehlig auch die Geschmacksprobe. Die Lamellenscheiden waren nach 36 Stunden rot-bräunlich verfärbt - aber nicht so lebhaft wie bei Nr. 2


    Ich würde diesen Fund ebenfalls als T. orirubens ansprechen. Aber warum dann der zu Nr.2 so unterschiedliche Habitus (die Fundstellen lagen ca 200m auseinander). Oder hab ich hier doch T. atrosquamosum vor mir der laut FNE4 auch etwas im Alter röten darf?







    5)
    Fund in einem Hainbuchenlaubwald; am Waldrand standen einige Kiefern. Genau dort fanden sich diese Erdritterlinge in größerer Zahl dicht gedrängt. Der Hut war grau (quasi keine Brauntöne) gefasert. Die Lamellen auffällig hell. Geruch und Geschmack waren nicht mehlig. Ich würde den Fund daher als T. terreum ansprechen.




    6)
    Fundort war wiederum unter Buchen/Hainbuchen auf Kalk. Die Fruchkörper waren recht groß und sehr robust. Der trockene Hut war grau überfasert und war vor allem in der Hutmitte schwärzlich; am Hutrand waren teils schwärzliche Punkte erkennbar. Der zylindrische Stiel war etwas dunkel überfasert. An der Stielbasis konnte man einige Stunden nach dem Fund eine leichte bläuliche Verfärbung erkennen, sie war aber im Vergleich zu den obigen Funden kaum erkennbar. Nach einem Tag liegen wiesen die Lamellenscheiden eine deutlich rot-bräunliche Verfärbung auf (nicht so farbenfroh wie Nr. 2) Geruch war zunächst stark süßlich, im Schnitt mehlig. Geschmack ebenso mehlig.


    Im Grunde stellen sich hier die gleichen Fragen wie bei Nr.4 - T. orirubens oder T. atrosquamosum? Eine blaue Stielbasis können beide - spricht dann die eher bräunliche denn rötliche Verfärbung eher für letzteren?



    7)
    An einer Hainbuchenhecke am Waldrand (neben einem kleinen Reitplatz) fand ich diese Fruchtkörper. Ich war zunächst sicher hier eine Inocybe vor mir zu haben - der schmächtige Habit, der glockige Hut mit spitzem Buckel (den größeren Fruchtkörper fand ich erst etwas später), der radial-feinfaserige Hut, der lange dünne Stiel passt zunächst ganz gut. Stutzig machten mich aber die weißlichen Lamellen. Der Geruch war mehlig - also doch ein Erdritterling!


    Meiner Ansicht nach einer der gilbenden Arten - auch wenn die Fruchtkörper beim vertrocknen nur zaghaft bräunten. Genaueres traue ich mir nicht zu sagen. Allerdings erinnerte ich mich an einen Beitrag von in einem anderen Thread:

    Zitat von zuehli


    Tricholoma inocybeoides kenne ich anders. Für mich ist das ein relativ schmächtiger, ziemlich heller Pilz mit ausgeprägter Papille (Risspilz-Habitus), der gesellig (!) unter Birken wächst.


    Ob Birken anwesend waren kann ich nun nicht mehr mit Bestimmtheit sagen (ich kann mich jedoch an Pappel erinnern) - aber der Risspilz-Habitus war definitiv gegeben. Könnte man daher unter Vorbehalt den Arbeitstitel T. inocybeoides vergeben?




    Nach meiner gestrigen Recherche sollte es sich um Ringlose Butterpilze handeln, aber was meint ihr?


    Der Ringlose Butterpilz hat ein rosa Basismycel. D.h. an der Stielbasis sollte man rosaliche Stellen erkennen können bzw. die Mycelfäden (so nicht abgerissen) sind rosafarben.


    Das Zaubermittel in dem Fall ist dann immer noch der Eisen-II-Sulfatkristall. Übrigens danke für das Sternchen. :sun:


    Leider ist Eisen-II-Sulfat als Kristall gerade nicht zu bekommen (der "Zulieferer" vom Mykoshop hat Mühe neue zu züchten weil seine Ausgangs-Chemikalien nicht mehr erhältlich sind). Also doch die Lösung im Fläschchen - und die nimmt man für gewöhnlich nicht mit auf Tour :-/


    Sternchen gern geschehen ;)


    ..haben alle Fischgeruch (spätenstens nach dem Bräunungstest an den verletzten Stellen)...


    Ich habe jüngst erfahren müssen dass ich den besagten Fischgeruch nicht wahrnehmen kann. Meiner Freundin verzog angeekelt die Nase - ich roch lediglich einen alten Täubling. Das macht es natürlich etwas schwieriger einen Heringstäubling im Feld anzusprechen :(


    Da kommen wir genau auf den Punkt! Ich kann beim besten Willen da kein Spiel mit Gesundheit oder gar mit dem Leben erkennen (betrifft nur Erdritterlinge und Nebelkappen). Ich sehe keine Legatimation für so eine Deklaration. Wären die Arten tatsächlich giftig und nicht nur potentiell unverträglich wie alle Lebensmitteln, dann sollten sie zumindest EU-weit als solche deklariert werden. Es kann doch nicht sein dass man im 21. Jahrhundert die selbe Pilzart in Deutschland nicht zum Verzehr freigibt aber in einem Nachbarland auf dem Markt verkauft! Was die Leute bei DGfM sich dabei gedacht haben kann ich leider bei allem Respekt nicht nachvollziehen. Ein Toxikologe aus eigenen Reihen gibt Entwarnung, aber der Pilz bleibt auf der Liste der giftverdächtigen. Das passt nicht zusammen. Und was Shiitake auf der Giftpilzliste macht verstehe ich überhaupt nicht. Diese Beispiele können solche Listen leider sogar diskreditieren. Und das wäre sehr Schade.


    Ich kann absolut nachvollziehen dass die Faktenlage nicht geklärt und in höchstem Maße diskussionswürdig ist. Auch darüber wie sich die DGfM bezüglich solcher verdächtiger Pilze offiziell stellt. Aber ich wiederhole noch einmal: was ist so schlimm daran wenn ich vorerst den besagten Pilz einfach weglasse und nicht esse? Andererseits: mit welchem Argument setzt man sich über die Experten-Bewertungen hinweg? Und warum?


    Zu persönlichen Verträglichkeit: insbesondere bei Arten denen krebserregende Wirkungen nachgesagt werden oder die im Verdacht stehen Autoimmun-Rhabdomyolyse auszulösen ist die Aussage bezüglich der individuellen Verträglichkeit auf Basis einiger weniger Mahlzeiten - ganz vorsichtig ausgedrückt - schwierig. Diese Vergiftungsprozesse scheinen über Jahre abzulaufen bzw. häufigen Verzehr. Systematisch betrachtet kann eine einmalige (bzw. wenig häufigere) beobachtete Verträglichkeit nahezu alles bedeuten.

    Hallo Alexander,


    ich finde die angeregte Diskussion zum Erdritterling spannend - auf dem Gebiet ist ja gerade einiges in Untersuchung und es ist gut den neusten Stand zu erfahren. Aber: wenn ich Deine Beiträge hier lese habe ich eher das Gefühl Du möchtest eine Legitimation dafür dass Du Pilze isst die die DGfM aktuell als giftverdächtig deklariert. Die wirst Du aber von uns nicht bekommen.


    Öhrling schrieb schon: "Du bist in dieser Sache absoluter Herr deiner Meinung und deines Willens." Wenn Du also Pilze isst dann kann Dich niemand davon abbringen. Aber ein Hinweis sei mir dennoch gestattet. Die Faktenlage zu den Erdritterlingen ist ohne Frage dünn. Ebenso zum Grünling. Und beim Kahlen Krempling sind die exakten Mechanismen ebenso nicht wirklich offengelegt. Diese Pilze können bzw. könnten unter Umständen tödlich wirken. Ab welchen verspeisten Mengen setzt die Giftwirkung ein? Spielt der regelmäßige Verzehr eine Rolle? Was bedeutet "regelmäßig"? Gibt es regionale Unterschiede in der Giftigkeit? Spielen individuelle Verträglichkeiten eine Rolle? All das weiß man nicht wirklich. In diese ziemlich unklare Faktenlage hinein bereitetst Du Dir nun diese Pilze einmal zu und sagst "Also ich hab sie gut vertragen." Davon kann man - mit Verlaub - überhaupt nichts ableiten, nicht mal für Deine eigene individuelle Verträglichkeit.


    Ich persönlich kann nicht nachvollziehen wieso man hier mit der eigenen Gesundheit spielt und sich zwanghaft auf die Pilze stürzt die Experten zumindest als giftverdächtig deklariert haben. Der Wald steht voll von herrlichen Speisepilzen - was kostet es Dich diese wenigen Arten welche gerade umstritten und in der Diskussion sind wegzulassen? Welchen Schaden hast Du vom Verzicht? Wenn man Arten probieren möchte die als minderwertig oder als magen-darm-kritisch angesehen werden (Netzhexe bspw.) - warum nicht. Aber wozu muss man mit potentiell tödlich giftigen Arten herum experimentieren?


    Moin Thomas, ich würde eher in der Gattung Hebeloma nachblättern ;)


    Oje..da hab ich mich wohl verrannt. Bei dem Spp-Abdruck wäre Hebeloma natürlich genauso angezeigt gewesen wie Inocybe - aber ich hab das aus irgendeinem Grund gar nicht erst in Erwägung gezogen. Manchmal braucht es einfach einen sanften Schlag auf den.. :haue: Danke für den Hinweis! Ich habe mal in GPBW geblättert und bin bei H. sacchariolens heraus gekommen - wobei das ja mittlerweile eine Artengruppe zu sein scheint. Laut GPBW schwärzt bei H. sacchariolens das Exikat nicht beim Trocknen, bei einigen anderen dieser Artengruppe schon. Zumindest das kann ich ja mal über Nacht ausprobieren.


    Die Geruchsangaben in der Literatur zu dieser Art sind übrigens spannend: Tintling.com schriebt von "parfümierter Kakaoseife". Im GPBW heißt es "aufdringlich süßlich parfümiert"; Bon schreibt "süßlich-aromatisch nach Orangenblüten". Bon trifft es für mich am besten - der Geruch nach extrem süßlich duftenden Blüten wie Orange oder Jasmin ist wirklich frappierend. Wieder was gelernt :)

    Ich hab am vergangene Sonntag ein Fund gemacht den ich nicht so recht einsortiert bekomme.


    [font="Helvetica, Arial, sans-serif"]Fundort [/font][font="Helvetica, Arial, sans-serif"]auf Kalk im Hainbuchen-Laubwald. [/font][font="Helvetica, Arial, sans-serif"]Mittelgroßer Pilz, Hut eher glatt und auf den ersten Blick nicht radial faserig, hygrophan. Der eingetrocknete Hut ist nun creme-farben und hat eine seidige Oberfläche Die Lamellen angewachsen (fast frei wirkend). Ganz bemerkenswert ist der Geruch: extrem süßlich, für meine Nase eindeutig nach Jasmin. Spp-Abdruck ergab ein fahles braun das ich mal als grau-braun interpretiere. Ich denke dass es ein Risspilz sein könnte, da würde der Habitus auch passen. [/font]


    [font="Helvetica, Arial, sans-serif"]Leider ist im Eifer des Gefechts nur dieses eine Foto entstanden. Bekommt man den Fund mit meinen Angaben eingegrenzt?[/font]