Verflixte Erd-Ritterlinge ...

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Hallo!


    So dunkle Erd-Ritterlinge hatte ich noch nie. Gewachsen in reinen Eichenwald auf Kalkboden, sehr thermophiles Habitat, Weinbauklima Wiesbaden. Da muss man ja noch ein paar zusätzliche Kandidaten in Betracht ziehen, richtig? Kann man makroskopisch eine nähere Eingrenzung vornehmen? Geschmack absolut mild, mehlig-nussartig.


    Markant ist die bei fast allen Exemplaren spitz zulaufende Stielbasis.


    Namensvorschläge sind willkommen!


    Beste Grüße,


    Frank


  • Wichtig bei solchen Funden ist immer der Geruch des unverletzten Fruchtkörpers. Nach Mehl schmecken die eh alle (bis auf T. terreum). Vom Habitus und der Schuppung her könnte ich mir vorstellen, dass Deine Funde unverletzt süßlich gerochen haben und über Nacht an der Stielebasis blaue und/oder pinke Flecken bilden könnten. Dann könnte man Richtung T. orirubens denken. Wenn auch unverletzt Mehlgeruch, geht es wohl eher in Richtung T. scalpturatum oder T. argyacerum.

  • Hallo!


    Also vier Exemplare habe ich beschnuppert und konnte nix wahrnehmen, die anderen Exemplare liegen schon im Trockner.

    Morgen werde ich wegen Flecken nachschauen.


    Gruß,


    Frank

  • Wichtig bei solchen Funden ist immer der Geruch des unverletzten Fruchtkörpers. Nach Mehl schmecken die eh alle (bis auf T. terreum). Vom Habitus und der Schuppung her könnte ich mir vorstellen, dass Deine Funde unverletzt süßlich gerochen haben und über Nacht an der Stielebasis blaue und/oder pinke Flecken bilden könnten. Dann könnte man Richtung T. orirubens denken. Wenn auch unverletzt Mehlgeruch, geht es wohl eher in Richtung T. scalpturatum oder T. argyacerum.

    Das wichtigste zu T. orirubens habe ich vergessen zu schreiben: die Art rötet, insbesondere am Hutrand und in den Lamellen beim eintrocknen.

  • Hallo Frank,


    hat sich etwas neues ergeben? Würde mich sehr interessieren.


    Die auffällig zugespitzten Basen der Stiele sprechen für mich gegen T. orirubens, ebenso der fehlende Geruch.

    Hast du dir das Basismycel angeschaut? Bei T. orirubens ist dieses nämlich gelblich.


    Ich habe an Tricholoma atrosquamosum, den Schwarzschuppigen Ritterling gedacht. Auch wenn hier ebenfalls nicht alles passt. Auf deinen Bildern meine ich auch bei manchen FK ein leichtes gilben der FK erkennen zu können, was für einen der gilbenden Erdritterlinge sprechen würde. Diese riechen aber eigentlich mehlartig.


    LG Simon

  • Servus beinand',

    ich tendiere makroskopisch auch zu den Gilbern. Bei deutlichem Mehlgeruch T. scalpturatum.

    Die mögen's ja auch thermophil, wenn die überall im Stadtbereich in Wohnanlagen, Grünstreifen und ähnlichen Habitaten unter fast jeder geeigneten Mykorrhizabaumart zu finden sind.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo zusammen und vielen Dank für das Feedback! Beigefügt ein paar Fotos von den Exemplaren, die ich regengeschützt im Freien aufbewahrt habe und die besseren Exemplare, die die Nacht im Trockner verbracht haben.

    Bei den Exemplaren im Dörrex hat sich von der Farbe und auch von der Erkennbarkeit relativ wenig verändert, wie ich finde. Manch andere Art erkennt man nach dem Trockenvorgang nicht einmal ansatzweise.


    Und ich habe nochmal intensiv daran geschnuppert und kann keinerlei Geruch wahrnehmen, obohl ich mehlig und mehlig-gurkig eigentlich ganz gut wahrnehmen kann.


    SimonMycet ich sende dir gerne ein paar getrocknete Exemplare zu, wenn dich das interessiert. Einfach Adresse per PM.


    Gruß,


    Frank


  • Hallo Frank,


    du kannst mir die FK gerne zusenden aber bei Erdritterlingen sind frische Exemplare eigentlich das wichtigste. Ich kann sie aber mal inters Mikro legen und schauen ob ich da noch Hinweise finde.


    Das mit dem Geruch ist auch etwas tükisch. Je nach Frischheit der Exemplare am Standort können die auch mal weniger stark riechen. Gab es denn zumindest verletzt einen Mehlgeruch oder auch nicht? Meistens riechen die in den Lamellen ja am stärksten.


    LG Simon

  • Hallo Simon!

    Die "frischen" Exemplare sind mittlerweile nicht mehr so ganz frisch und riechen streng nach Zersetzung. Es bleibt also nur noch die mikroskopische Untersuchung. Vielleicht kann man mit etwas Feuchtigkeit auch eingetrocknete Fruchtkörper wieder "riechbar" machen?


    Und ja, Geruch ist zwar ein markantes, aber auch überaus tückisches Merkmal - damit habe ich schon öfters "Schiffbruch" erlitten.



    Gruß,


    Frank

  • Hallo,


    wenn man den Geruch der Erdritterlinge nicht gut wahrnehmen kann, macht man eben eine kleine Kostprobe. Dann weiß man zuverlässig ob er Mehlgeschmack hat oder nicht.

    Wobei der Mehlgeschmack bei Ritterlingen eine extrem verbreitete Eigenschaft ist. Bei den Erdritterlingen ist nur terreum geschmacklos, und die scharfen Arten kann man auch rausschmecken. Orirubens, basirubens, scaplpturatum, argyracerum, squarrulosum und atrosquamosum schmecken alle ordentlich nach Mehl. Wichtig ist eben der Geruch des unverletzten Fruchtkörpers und eventuelle Verfärbungen über einzwei Tage im Warmen.