Unklare Funde aus den Kalkalpen - Teil 1

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 655 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilze_Münsterland.

  • Liebe Pilzfreunde,

    mir teilweise unklar gebliebene Funde meiner Südliche Kalkalpen-Tour möchte ich euch gerne zeigen und um Hilfe und konstruktive Hinweise bitten.

    Damit der Thread nicht überladen ist, habe ich zwei Teile gemacht. Findet ihr das sinnvoll?

    Los geht’s … mit 5 Pilzen.

    Jetzt schon mal LG, Nils


    1.

    unter Buche ein Schirmling. Er roch unauffällig. Kann er dennoch als lepiota ignivolvata durchgehen?


    2.

    Ein Trichterling. Kann die Bereifung des Hutes zum Bleiweissen Tr. passen?


    3.

    ein weißer Schneckling unter Buchen und Kalk, der Rand bräunend. Lamellen ebenfalls verfärbend. Ob das Richtung Hygrophorus discoxanthus gehen kann? Der Geruch war unangenehm aber schwer fassbar für mich, habe „chemisch“ assoziiert… Ich meine, dass Wolfgang P. da versiert war.


    4.

    hier würde ich mich maximal in Richtung Gattung aus dem Fenster lehnen und an Kleine Telamonien denken?


    5.

    ich denke hier an den Buchen Klumpfuß, unter Rotbuche auf Kalk. Der Geruch war angenehm. Lila sah ich nicht mehr wirklich. Mir ist klar, dass das völlig unzureichende Cortinarius Bestimmung ist, vielleicht kann mir jemand an Hand der Fotos und des Standortes mit Makro Erfahrungswerten helfen? Cortinarius  Oehrling

  • 3: halte ich für richtig bestimmt. Der Geruch (den man übrigens nur schwer von den Händen bekommt) ist in der Tat schwer zu beschreiben, und wird in der Literatur immer mit "nach der Raupe des Weidenbohrers" beschrieben. Wenn Du also mal eine solche Raupe findest - unbedingt daran riechen 🙂


    4: erinnert mich irgendwie an eine Malocybe. War den am Stiel ein Cortinarest zu sehen, dass Du eine Telamonie annimmst?


    4: C. anserinus könnte hinkommen. Bei meinen Funden sehe ich immer eine sehr reichliche Cortina mit viel darin verfangenem Sporenpulver; das kann man auch auf Deinen Bildern sehen. Die Huthaut ist übrigens bitter, damit kann man die Art gut von ähnlich aussehenden Phlegmatien abgrenzen.

  • Hallo,


    Nr. 1: möglich, aber das kann auch ein Wollstielschirmling sein - Foto nicht aussagekräftig genug

    Nr. 2: möglich, aber das kann auch ein Mehlräsling oder sogar der Weiße Büschelrasling sein - man müsste die Farbe des Sporenpulvers und den Geruch des Pilzes kennen

    Nr. 3: da kommen noch andere weiße Schnecklinge in Betracht - man müsste die KOH-Reaktion an Hut und Stiel kennen

    Nr. 4: wohl kein Cortinarius (das hattest du wahrscheinlich nur geraten), sondern ein Risspilz - da müsste man die Farbe des Sporenpulvers kennen

    Nr. 5: für C. anserinus ist mir da zu wenig Blau in den Lamellen und zuviel Gelb in der Huthaut - oder die Farben auf den Fotos stimmen nicht - also eher nicht. Da es Hunderte ähnlich aussehender Arten gibt, fehlt mir eine Alternatividee.


    Alles Gezeigte sind Pilze, in die man erstmal Bestimmungsarbeit investieren müsste, und bei denen das Raushauen eines Artnamens nur aufgrund solcher Fotos nicht möglich ist. Hast du die Pilze noch? Dann schnapp dir doch mal ein Pilzbuch und bestimme los.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hi,

    zur Nr. 5. wie meine Vorredner auch sehe ich da keinen C.anserinus
    Ich denke du hast hier C.saporatus, Breitknolliger Klumpfuss gefunden.
    Die Art ist gerade recht häufig.
    Saporatus bildet grosse Fruchtkörper mit breiter Knolle, die aber rundlich gerandet ist, aus
    Das Velum ist braun und ist auf dem Knollen Rand deutlich sichtbar. Die Lamellenfarbe junger Pilze ist tonfarben. Die Lamellen sind deutlich schartig. Oft finden sich braun-ocker Velum-Reste auf dem Hut.
    Die Cortina ist oft noch stark mit dem Hutrand verwachsen und hängt noch auch bei aufgeschirmten Exemplaren am Hutrand.
    Gruss

    Uwe

    PS: ein strenger Buchen Begleiter