Hexenröhrling, aber welcher?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 246 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Moin :)

    Ich war heute trotz Trockenheit mal auf eine kleine Abendrunde im Laubwald und es gab ein paar Funde, unter anderem einen Hexenröhrling.

    So vom ersten Blick her hatte ich eine (Laubwald)Flockenhexe, Neoboletus xanthopus, im Kopf, aber irgendwie ist der mir suspekt gewesen, vor allem, was die Verfärbung betrifft.

    Ich weiß, daß es, wie bei anderen Arten auch, vorkommen kann, daß Flockenhexen nicht blauen, bzw. nicht so stark, hatte ich aber bisher noch nicht gesehen.

    Fundort: Laubwald, auf eher kalkigerem Boden, unweit dieses Fundes finde ich sonst Wubi´s. Was aber nichts heißen muß, das kann ja auch stellenweise abweichen oder oberflächlich versauert sein.

    Fundstelle am Waldrand, lichtgeschützt, aber aufgrund der Südlage sehr trocken. An der Fundstelle außer wenig Laub und Bucheckern fast blanker Boden. Der FK war insgesamt auch eher etwas trockener.

    Bäume am Fundort waren überwiegend jüngere Buchen, dazu Hainbuchen, Eiche, Hasel und Vogelkirsche in der Nähe.

    An selbiger Stelle finde ich sonst noch Sommersteinis, grüngefelderte Täublinge und grüne Knollis.

    Geruch: eher unangenehm, fast an ältere Wubis erinnernd. An den trockenen Stellen am Stiel an getrocknete Steinis erinnernd, mit diesem unangenehmen Ton dazu. Säuerlich wirkend.

    Liegt vermutlich auch am fortgeschrittenem Alter.

    Röhren gelblich mit rötlich orangenen Röhrenmündungen, Röhrenboden gelb. Leicht herablaufend, auf Druck schwarzblau verfärbend.

    Huthaut braun/beige/gelblich. Nicht blauend bei Druck.

    Fleisch wenig blau verfärbend. Nach etwa 10 min nur etwas verändert.

    Stiel bauchig, an der Spitze gelblich, zur Basis hin zuerst hell weinrötlich, dann dunkler weinrötlich.

    Was könnte das sein, bin mir nicht sicher?

    1. von oben


    2. von unten

    3. Stielbasis

    4.

    5.

    6. Röhren wie leicht herab laufend

    7.

    8. direkt nach Anschnitt

    9. nach gut 10 min.

    10. Anschnitt frisch

    11. Stielbasis frisch angeschnitten

    12. Hutfleisch frisch

    13. Röhrenboden gelb

    14.

    15.


    LG

    Daniel

    Ein Bestimmungsvorschlag von mir ist keine Verzehrfreigabe, dafür müsstest du bitte einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater kontaktieren, schau mal unten der Link zur DGfM, da kannst du eine Auflistung für Deutschland finden.


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  • Hallo Daniel,


    für mich ist das ein Flocki (N. erythropus) da die dummerweise auch unter Laubbäumen vorkommen dürfen. Für N. xanthopus ist mir die Stielfarbe viel zu rot. An den denke ich eher bei solchen Exemplaren.



    VG Jörg

  • Moin Jörg,

    Nadelbäume gibts da exakt null. Mich hat halt vor allem die Verfärbung irritiert.

    Das habe ich so bei Flockis noch nie gesehen, bisher exakt immer, dieses sofortige dustere Blau, wie mans sonst so kennt.

    Bei einem, vor vielen Jahren, da war auch einmal diese deutlich gelb bleibende Basis, wo ich schon einmal xanthopus vermutet hatte, da gibts leider kein Foto davon, das war auch der einzige seitdem.

    Dank dir für deine Einschätzung :)


    LG

    Daniel

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  • Hallo ihr zwei,


    was mich irritiert: auf Daniels Schnittbild kommt das Fleisch weiss rüber.. hat der Flocki nicht grundsätzlich gelbes Fleisch ?

    VG corne

  • Hi.


    N. xanthopus gibt's auch mit knallrotem Stiel, daher ist der deutsche Name suboptimal gewählt. Mal so als Beispiel (Baumpartner Tilia, da sind meines Wissens nach, was aber nicht der Weisheit letzter Stand sein muss, alle sequenzierten Funde bisher N. xanthopus, bei Eiche meines Wissens nach auch):


    Die rein makroskopische Beweisführung ist halt arg schwierig, wenn man so ambivalente Bäume wie Fagus am Platz hat, den beide Flockies nehmen.

    Wenn du jemanden zum mikroskopieren hast, miss mal die Sporen oder mach zumindest erstmal 'nen Abwurf und heb den auf. Bei mir haut das hin, dass die Länge bei N. xanthopus fast ausschließlich unter 14µm liegt, bei N. praestigiator fast ausschließlich über 14µm (letzteres konnte ich aber noch nicht kontrollieren, da ich hier keine unverdächtigen Nadelwald-Flockies finde).


    LG.

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  • was mich irritiert: auf Daniels Schnittbild kommt das Fleisch weiss rüber.. hat der Flocki nicht grundsätzlich gelbes Fleisch ?

    Moin Corne,

    das kommt womöglich nur so rüber auf dem Bild, das Fleisch war hellgelblich. Es war heller gelblich, als wie ich das sonst so kenne.

    Könnte vielleicht an der Trockenheit gelegen haben?


    Die rein makroskopische Beweisführung ist halt arg schwierig, wenn man so ambivalente Bäume wie Fagus am Platz hat, den beide Flockies nehmen.

    Dir auch lieben Dank für die Erklärung :)

    Ich finde in selbigem Wald auch "normale" Flockis, zumindest, hatte ich sie so eingeschätzt.

    Zum mikroskopieren habe ich niemand, habe den FK aber auch da gelassen.

    Der Wald ist ja bekannt, ich hatte bisher einmal so einen, mit kaum roten Stiel, so wie Jörg ihn gezeigt hatte, der hatte auch diese deutlich zu sehende, nicht blauende Basis im Anschnitt, da kommt bestimmt noch mal was frischeres. Das war schon ein ziemlich alter Latschen.


    LG

    Daniel

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  • Könnte allerdings auch an der Cam liegen, ich werd mal etwas an den Feineinstellungen fummeln, ob da noch mehr machbar ist, mit der Technik.

    Habe nur die von meinem Smartphone, ein Samsung A55.

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