Pilze im Altbau

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von matthias0.

  • Moin liebe Pilzcommunity,

    Bei unserem Altbau wachsen seit Jahren Pilze an zwei Außenwänden durch den Ziegel im Keller. Dies geschieht etwa 2x pro Jahr, Schaden am Bauwerk oder Ausbreitung ist auch nach 3 Jahren nicht zu erkennen. Ich sammel die Pilze immer ab, das wars. Der Bau ist von 1910 und nach anfänglichem Schrecken, hab ich mir ergoogelt, dass dies bei Altbauten wohl öfter vorkommt und mich erstmal damit abgefunden, zumal der Fruchtkörper überhaupt nicht wie der echte Hausschwamm o.ä. Hausherrenschreck aussieht. Wir haben auch eine ca. 10 Meter hohe Hainbuche in der Hausnähe, da dachte ich an einen symbiotischen Pilz, zumal auf dem Rasen darunter nach Regen ebenfalls diese Fruchtkörper wachsen. Das hier sind sie im Keller:


    Und das hier im Garten (scheint für mich derselbe zu sein):


    Nun kam aber gefühlt ein neuer Pilz dazu und ich wollte dem ganzen Spuk doch einmal auf die Schliche kommen, um zu schauen, ob einer davon giftig oder gefährlich für die Substanz werden kann. Hier "der Neue":


    Da Pilzerkennungsapps hier nicht griffen, dachte ich, ich wende mich mal an euch Experten. Vom letzten Pilz kann ich Querschnitte ergänzen, wenn gewünscht.

    Tausend Dank und viele Grüße

  • Moin,

    ich sehe Schwefelköpfe, Kremplinge und einen Röhrling. Pilzwachstum erfordert Feuchtigkeit im Keller und die kann unter Umständen ein Problem sein. Im Zweifel sollte sich das ein Bausachverständiger anschauen.


    VG

    Jan

  • Hi Toastmän,


    zunächst einmal ist die Frage weniger, ob Alt- oder Neubau, sondern vielmehr ob feucht oder trocken. Ohne Feuchtigkeit könnten deine Pilze nicht wachsen. So deine Bilder farbegetreu sind, vermute ich bei deinem erstgezeigten Pilz Grünblättriger Schwefelkopf. Der lebt von Totholz. Wenn er auch auf deiner Wiese wächst, dann wird sich darunter Holz (Wurzeln) befinden. Bei dem 2. könnte es sich um einen der Krempelinge handeln, z.B.den kahlen, ein Symbiont, der Mykorrhiza bildet. Der 3. Ist ein Röhrling, den ich anhand der Bilder nicht erkennen kann. Der grünblättrige futtert das Holz deines Altbaus. Auf Dauer ist das ungesund für den Balken. Absammeln hilft nicht, will der Pilz im Holz lebt. Da ist trockenlegen angesagt.


    LG Michael


    Edit: da war ich wohl zu langsam, aber immerhin stimmen die Einschätzungen überein

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


    Warnhinweis

  • Hallo, das kann auch Wurzelwerk sein von Bäumen, die in der Nähe stehen und bis zum und teilweise in das Mauerwerk des Kellers reichen. Entweder symbiotisch oder absterbende Biomasse verwertend. Das ist besonders dann plausibel, wenn im Keller, wie üblich, kein Holz verbaut ist. Damit sollte dann eigentlich auch keine Gefahr für das Gebäude bestehen. Abgesehen davon, dass ein feuchter Keller in den Nutzungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt ist.


    LG, Bernd

  • Kann in manchen älteren Bauten schon vorkommen, wenn es da feucht ist oder auch direkt nah dabei irgendwelche Bäume stehen oder standen, bzw. da irgendwo Holz verbaut wurde.

    Hatten wir mal in einer Firma, wo ich gearbeitet hatte vor 20 Jahren, da wuchsen welche aus einer Mauer raus in einer älteren Lagerhalle.

    Leider kommt bei solchen Kellern auch oft Schimmel vor. Schwer zu sagen inwiefern der Bau beschädigt ist.

    Das könnte dir im Detail nur eine Fachfirma bzw. ein Gutachter einschätzen.

  • Guten Morgen, Leute, danke euch für eure ganzen Tipps und vor allem für die Identifikation der Pilze. Tatsächlich ist nur eine Wand nass, der ganze Keller immer unter 60% Luftfeuchte. Es ist halt ein alter Keller, bis vor ein paar Jahren gab's noch nicht mal einen Betonboden, der sollte früher sogar feucht sein, um Eingelagertes frisch zu halten, wurde mir gesagt naja. Den Rest schreib ich in ein Bauforum ;), euch jedenfalls vielen Dank.

    Viele Grüße

  • PS: Holz ist da unten nicht, dafür eine Feuchtigkeitssperre in der Wand,nda kommt der hoffentlich nicht durch. Außerdem ne Betondecke, das sollte eine Ausbreitung wohl verhindern...

  • Es ist halt ein alter Keller, bis vor ein paar Jahren gab's noch nicht mal einen Betonboden, der sollte früher sogar feucht sein, um Eingelagertes frisch zu halten, wurde mir gesagt naja.

    Hallo Toastmän,

    es kann durchaus sein das der Betonboden die Feuchtigkeit noch begünstigt weil das Wasser dadurch nicht besser versickern kann.


    PS: Holz ist da unten nicht, dafür eine Feuchtigkeitssperre in der Wand,nda kommt der hoffentlich nicht durch. Außerdem ne Betondecke, das sollte eine Ausbreitung wohl verhindern...

    Pilzhyphen und auch planzliche Wurzeln sind durchaus in der Lage durch kleinste Risse oder Spalten im Mauerwerk zu kommen. Der Schwefelkopf kann durchaus draussen Holz zersetzen und im Keller fruchten weil er dort ideale Bedingungen hat,

    viele Grüsse

    Matthias