Pilze und mehr in Ligurien (Italien)

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aretah.

  • Liebe Foris,


    vergangene Woche war ich bei Annemarie und Peter Karasch in Ligurien zu Gast...

    Glücklicherweise gab es Regen - dennoch war das Pilzaufkommen nicht allzu erschlagend.

    Hier also erst einmal ein paar landschaftliche, pflanzliche und tierische Eindrücke der Woche:






    Die Wälder bestehen hauptsächlich aus Esskastanien, Stein-Eichen, Flaum- und Zerreiche sowie Hopfen-Buchen. Weiter oben ab 1000m kommen dann echte Buchen dazu.

    Daneben gibt es diverse Kiefern und Tannen. Der Boden ist sehr heterogen, innerhalb weniger Kilometer können sich die Bodenverhältnisse von Kalk (Bachbetten) zu Sauren Böden (Schiefer) drastisch änderen. Dementsprechend reichhaltig ist die Flora, Fauna und Funga.



    An meinem ersten Abend auf dem Weg zur Toilette begegnete mir dieser Kerl...



    Und eine Schwarzbäuchige Tarantel. Nachts konnte man Stachelschweine Quieken hören. Ein neugieriger Fuchs ("Eydu") kam auf 2m an einen heran.



    Nun aber zu den Pilzen!




    (1) Helvella ephippium



    (2) Omphalotus



    (3) Dermoloma unter Steineiche



    (4) Russula aurea



    (5) Amanita franchetii



    (6) Lycoperdon mammiforme



    (7) Hydnellum concrescens



    (8) Marasmius hudsonii und Trochila ilicina auf Stechpalmenblatt (Ilex)



    (9) Bolbitius sp. ?



    (10) Cortinarius eucaeruleus



    (11) Helvella lacunosa



    (12) Leccinellum lepidum



    (13) Ständig stolperte man über diese Entolomen... Riesenrötlinge! (E. sinuatum). Für mich ein Erstfund.



    (14) Craterellus cinereus. Auch zu finden im gleichen Habitat: C. sinuosus



    (15) Cortinarius rufo-olivaceus



    (16) Lanzia echinophila auf Esskastanien-Schalen



    (17) Ramaria formosa



    (18) Angesichts der vielen roten Ramarien haben wir auch einige zum probieren gegessen. War geschmacklich ganz ok!



    (19) Tricholoma cf. aurantium



    (20) Tricholoma acerbum



    (21) Cortinarius magicus



    (22) Hexagonia



    (23) Befallene Keulchen



    (24) Clathrus ruber



    (25) Amanita caesarea



    (26) auf dem Rückweg nach Hause am Passo Cento Croci: Tricholoma bresadolanum und A. c.


    LG
    Elisabeth

  • MoinMoin!


    Ein tolles Thema mit spektakulären Funden aus einer schönen Gegend!
    Danke dafür!


    Eine Frage zu (12): Kann das nicht auch ein Bronzino (Boletus aereus) sein? Der Stiel sieht zwar arg mitgenommen aus, wirkt aber mehr wie ein eingeschrumpeltes Netz als wie Schuppen. Aber das kann ja auch täuschen.

    Und die zwote Frage zu 19: Vielleicht doch eher Tricholoma batschii?
    Weil aurantium ist schon richtig knallig orange gefärbt, die jungen fruchtkörper zudem noch mit eigenartigen Olivtönen verziert.
    Also mehr so:



    Tricholoma batschii (muss man vermutlich als "agg." verstehen), kann auch rotbraun, also auch am Stiel, wobei die Pseudoringzone ganz ähnlich strukturiert ist:




    LG; Pablo.

  • Eine Frage zu (12): Kann das nicht auch ein Bronzino (Boletus aereus) sein? Der Stiel sieht zwar arg mitgenommen aus, wirkt aber mehr wie ein eingeschrumpeltes Netz als wie Schuppen. Aber das kann ja auch täuschen.

    Im ersten Blick dachte ich das auch. Als ich den allerdings angefasst hatte, wurden die Röhren rötlich. Auch im Schnitt zeigten sich leichte Verfärbungen.
    Aber immer schwierig bei so einem Gammelding das zu beurteilen.
    Für B. aereus war ich wohl ein wenig zu weit im Landesinneren, und zu hoch.



    Und die zwote Frage zu 19: Vielleicht doch eher Tricholoma batschii?

    Ist auch denkbar. Dort gab es die wildesten Mischungen zwischen den roten Ritterlingen - nach Habitat kann man hier auch nicht wirklich gehen, da die Pilze sich nicht an ihre Mykorrhizapartner wie in D halten.


    LG

  • vergangene Woche war ich bei Annemarie und Peter Karasch in Ligurien zu Gast...

    Danke für diesen wunderbaren Beitrag, Elisabeth! :thumbup:

    Da werden Erinnerungen wach an 2015, als ich bei den "Karaschs" zur Pilz-, Wander- und Genusswoche weilte!

    Sowie an einen späteren Besuch 2017.

    Das war damals mein erster Eindruck vom Blauen Haus, La Casa Blu.



    Viele Arten, die Du zeigst, waren damals Erstfunde für mich, u.a. der bizarre Marasmius hudsonii.

    Vor Skorpionen hat Peter immer gewarnt, vor allem sollte man beim Schuhe anziehen vorsichtig sein. =O

    Interessant fand ich die Spinnenläufer (Scutigera), vor denen meine Frau einen Heidenrespekt hatte!


    Gibt es denn den lieben Snoopie noch?



    Der müsste ja inzwischen auch schon etwas betagt sein.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Eine klasse Vorstellung, Elisabeth. Du zeigst Arten, von denen ich nie gehört habe und die ich wohl nicht zu Gesicht bekomme . Sehr schön!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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