Herbstliche Wiesenpilze (nördliche Kalkalpen; Oberösterreich)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.641 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von FlorianK.

  • Grüß euch,


    nach der bereits überraschend ereignisreichen Sommersaison in meinen geliebten Almflächen geht es nun endlich auch bei den typischen Herbstarten los. Nachdem nun auch endlich die Witterung wieder nach Wiesenpilzen aussieht, werd ich in nächster Zeit regelmäßig unterwegs sein.

    An dieser Stelle werde ich euch die Highlights meiner Kartierungsexkursionen in den nördlichen Kalkalpen zusammenfassen.


    Erst mal noch ein paar nette Funde von anfang September, bevor die erste längere Trockenperiode des Jahres das Wachstum in den Wiesen mal auf Pause gestellt hat.


    Bovista pusilla

    Porpoloma pes-caprae

    Cuphophyllus roseascens

    Hygrocybe intermedia



    ... und dann noch ein paar von gestern


    Cuphophyllus berkeleyi

    Clavulinopsis laeticolor

    Clavulinopsis fusiformis

    Porpolomopsis calyptriformis

    Geoglossum fallax



    ...to be continued soon...


    Liebe Grüße

  • FlorianK

    Hat den Titel des Themas von „Herbstliche Wiesenpilze (Kalkalpen Oberösterreich)“ zu „Herbstliche Wiesenpilze (nördliche Kalkalpen; Oberösterreich)“ geändert.
  • Hallo Florian

    Sehr schöne Funde, die man in dieser Fülle selten zu sehen bekommt. Nach welcher Literatur hast Du Bovista pusilla bestimmt, da gibt es teilweise erhebliche Widersprüche. Hast Du die Erdzunge wegen der Stilebekleidung G. fallax genannt? Das ist noch verschiedenen Veröffentlichung kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

    LG Karl

  • Servus Karl,


    die Bovista hab ich nach Jeppson bestimmt. Stimmt perfekt mit der von ihm als B. pusilla vorgestellten Art überein.


    Die Geoglossum habe ich anhand der Stielbekleidung, in Kombination mit den recht langen Sporen (bis 105, mittel etwas über 90µm) und den Paraphysen mit meist +-subglobosen, angeschwollenen Endzellen als G. fallax bestimmt. Die Fruchtkörper waren war noch ziemlich unreif (Septierung der Sporen war noch nicht zu erkennen), aber nach den mir vorliegenden Infos sollte da nichts anderes in Frage kommen

    Abgeglichen hab ich sie mit der Beschreibung von Kees Roobeek in "aardtongen in de duinen van noord kennemerland".


    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    ... lange hat's gedauert, bis es mich das nächste Mal auf die Alm verschlagen hat...


    weil sie einfach viel zu schön sind um sie nicht zu zeigen, und uns die beiden Arten heute den ganzen Tag treu begleitet haben, gibt's zuerst eine kleine Wiederholung


    Porpolomopsis calyptriformis

    Clavulinopsis fusiformis


    Aber natürlich gab es auch noch ein paar Neuigkeiten


    Entoloma bloxamii s.l.

    Pseudotricholoma metapodium

    Pseudotricholoma cf. metapodium (auch die vergammelten Fruchtkörper rundum haben kein nennenswertes Schwärzen gezeigt. Wird wohl nix anderes rauskommen, aber mal schauen)

    Geoglossum cf. vleugelianum

    im Sphagnum am Rand eines Übergangsmoores; Spp: spätreifend, 3-7 Septen, 42-75µm; Paraphysen braun, sehr variabel geformt, Septen teilweise eingeschnürt, teilweise nicht, Endzellen nur teilweise verdickt, zylindrisch, keulig, pyriform, globos


    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    heute geht's mal wieder weiter. Leider waren die letzten Touren nicht sonderlich ergiebig, und inzwischen schaut der Schnee schon ziemlich weit runter, aber ich hoffe mal, dass es in den nächsten Tagen doch noch mal weiter rauf ausapert. Bodenfrost sollten auch die Hochalmen noch keinen abbekommen haben, und in niedrigeren Lagen geht inzwischen ziemlich die Post ab.


    Lycoperdon caudatum

    Cantharellopsis albidum

    Entoloma catalaunicum

    Entoloma madidum

    Cuphophyllus russocoriaceus

    Cuphophyllus colemannianus

    Cuphophyllus virgineus

    Cuphophyllus (virgineus var.) fuscescens

    Cuphophyllus (virgineus var.) ochraceopallidus

    Cuphophyllus flavipes

    Hygrocybe splendidissima

    Hygrocybe chlorophana

    Hygrocybe ingrata


    Liebe Grüße

  • Grüß euch...


    langsam wird's ungemütlich und die Saison in höheren Lagen neigt sich dem Ende zu, aber die Gebirgsexkursionen der letzten Tage haben doch noch mal einiges an spannenden Funden zutage gefördert.


    Durch eine Vielzahl an Neufunden konnte ich in dieser Saison auch die Artenzahlen bei den CHEGD's für das Gebiet des NP-Kalkalpen in unerwartete Höhen treiben.

    Nach nur zwei Jahren der intensiven Kartierung sieht der momentane Stand so aus. (Bei den Entos kann ich nur eine Schätzung abgeben, weil ich mich, aufgrund der aktuellen Unklarheiten in der Gattung, großteils auf die Beschreibung und maximal vorläufige Benennung der Kollektionen beschränkt habe)

    C6,H34,Eca.35-45,G5,D5



    Entoloma madidum (schon wieder in einem neuen Suchgebiet)

    Entoloma prunuloides

    Porpolomopsis calyptriformis

    Hygrocybe punicea

    Hygrocybe fornicata

    Hygrocybe ceracea

    Gliophorus laetus

    Microglossum atropurpureum

    Clavulinopsis helvola

    Ramariopsis robusta



    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    inzwischen sind hier reifbedeckte Wiesen am Morgen schon ein recht normaler Anblick. Ein paar Wiesenschwammerl haben sich aber in den letzten Tagen doch noch finden lassen.

    Leider hat uns, während unseres Kartierungswochenendes im Nationalpark, in dem wir eigentlich nochmal ein Hauptaugenmerk auf die Almweiden legen wollten, der Frost einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir waren "gezwungen" einen Tag in einen kleinen Urwald auszuweichen. Daher sind auch noch ein paar Fotos von nicht-Wiesenpilzen dabei, die aber nicht weniger schön anzusehen waren.


    Mal sehen ob sich noch ein oder zwei Urwaldtouren ausgehen, bevor in den Bergen Schnee liegt, aber langsam wird's wohl Zeit die Dungpilz-Fruchtkammern auszupacken


    Cuphophyllus colemannianus

    Ramariopsis robusta

    Hygrocybe ingrata

    Clavaria (cf.) incarnata

    Volvariella surrecta

    Frantischekia mentschulensis

    Camarops tubulina

    Flaviporus citrinellus

    die beiden letzten in trauter Zweisamkeit


    Liebe Grüße

  • Servus Werner,


    so ganz sicher war ich mir bei der colemannianus anfangs auch nicht, obwohl die schon ziemlich riesig gewesen wären für fuscescens (bis ca. 5cm)

    Hab sie zwar nicht selber nachuntersucht, dürfte aber nix anderes dabei rausgekommen sein. Vermutlich wurde die Hutfarbe durch die Witterung der vorangegangenen Tage beeinflusst (Wechsel aus trockenen Föhnwinden und mehrmals leichten Nachtfrösten)


    Liebe Grüße