Im Bruchwald

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  • Hallo zusammen,

    da der inzwischen eingesetzte Regen in den meisten Gebieten noch nicht zu Pilzwachstum führte besuchten ich mit Rainer einen uns schon lange bekannten, überwiegend mit Birken bestandenen Bruchwald und wurden angenehm überrascht. Rauhfüße gab es nur vereinzelt, aber andere Arten tauchten in noch nie gesehener Zahl auf.

    Der Vielfarbene Birkenpilz (Leccinum variicolor), machte seinem Namen Ehre


    Wollstieliger Rauhfußröhrling (Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum


    Einer meiner Lieblingspilze Geschmückter Gürtelfuß (Cortinarius armillatus)






    Ein weiterer Lieblingpilz sieht ohne vom Regen angeklebte Hutbekleidung noch toller aus, dafür war die Masse unvorstellbar. Ein Hexenring und einige Gruppen und Reihen in allen Altersstadien, mit Exemplaren von der doppelten Größe wie die abgebildeten, ließen sich fototechnisch nicht einfangen. Wir wollten das sensible Gebiet ja nicht verlatschen und durch hohes Gras oder abgefallene Zweigen verdeckte Exemplare blieben unberührt. Es war immer noch genug übrig.
    Zotteliger Violettmilchling (Lactarius repraesentarieus)










    Nordischer Milchling (Lactarius trivialis)


    Jung und alt zeigte sich der Graufleckende Milchling (Lactarius vietus), dessen Milch sich beim Eintrocknen graugrün verfärbt.




    Ein nur etwa einen Zentimeter großes Exemplar des Rosa Schüppchen-Milchlings (Lactarius spinosulus)


    Den Abschluss machen zwei Täublinge
    Ein Pilz von sehr unterschiedlicher Schärfe, der merkwürdigerweise gelegentlich als essbar bezeichnet wird ist der
    Zarte Birken-Täubling (Russula gracillima)




    Etwas verregnete ältere Exemplare hätte ich, aufgrund der Gelbtöne, gerne Milder Wachstäubling (Russula puellaris) genannt, der mir immer noch fehlt. Deutliche Schärfe im Geschmack führte letztlich zum Vielfarbigen Täubling (Russula versicolor)


    LG Karl

  • Servus Karl,


    tolle Funde. Russula gracillima habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gefunden. Sie mischt sich übrigens genau wie Russula exalbicans in die Mykorrhizen von Birkenreizkern i.w.S. ein, hier wohl entweder in Lactarius pubescens oder in Lactarius scoticus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • tolle Funde. Russula gracillima habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gefunden. Sie mischt sich übrigens genau wie Russula exalbicans in die Mykorrhizen von Birkenreizkern i.w.S. ein, hier wohl entweder in Lactarius pubescens oder in Lactarius scoticus.

    Hallo Christoph,
    von der Verbindung zwischen Täublingen und Milchlingen unter Birke hatte ich schon mal gehört. Russula exalbicans soll auf Lactarius pubescens parasitieren und Russula gracillima auf Lactarius torminosus (pers. Mittl. Felix Hampe).
    Von eigenen Beobachtungen kann ich das nachvollziehen, da ich auf einer größeren Ruderalfläche seit 1997 fast in jedem Jahr R. exalbicans und L. pubescens gemeinsam finde und nur ein einziges Mal ein Exemplar von L. torminosus.
    R. gracillima war gestern mit ca. 50 Exemplaren auf wenigen m² extrem häufig und stand mit L. torminosus zusammen.

    LG Karl

    PS. inzwischen habe ich gelesen, dass bereits Ludwig Beenken in seiner Doktorarbeit 2004 darüber berichtet. Die Gattung Russula

  • Servus Karl,


    stimmt, andersrum... Dein P.S. hat mein Posting eigentlich obsolet gemacht (hatte, als ich unterwegs war, auf dem Handy gelesen, dass du die Quelle nicht hattest und wollte sie eben angeben, dann habe ich das PS gesehen.

    Ja, das war damals sehr spannend. Ich war ja im selben Raum wie Ludwig (Beenken) und ich hatte die Entdeckung der Doppelmykorrhozen ja live mitbekommen. Das letzte Mal, als ich Russula gracillima gesehen hatte, war einer der beiden von ihm untersuchten Funde. Wir sind extra in den Raum Landshut gefahren, da Einhellinger einen Fundpunkt sehr genau beschrieb und so hatten wir genau dort wieder Russula gracillima gesehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hi Karl,


    wieder mal schöne Funde und alle, wie immer toll bebildert. Danke von meiner Seite dafür.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.