Stadtwald Duisburg 03.07.2020

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.330 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    am Freitag war ich abends auf einer kleinen Runde im Duisburger Stadtwald unterwegs und konnte dabei sogar den einen oder anderen Großpilz finden:


    1. Hier hatte ich bis jetzt nur mal schnell reingeschaut. Vielleicht etwas Richtung Peniophorella? Schnallen vorhanden, Basidien mit Basalschnalle, Zystiden vorhanden. Teilweise wirkten die wie Gloeozystiden (allerdings ohne SV-Reaktion), teilweise waren sie unten bauchig verdickt und nach oben lang ausgezogen, teilweise saß oben ein Kristallschopf drauf.


    2. Ceratiomyxa fruticulosa


    3. Russula recondita. Unter Buche und Eiche, mit roten Flecken an der Stielbasis, starke Reaktion mit Guajak, mit Eisensulfat orange-rosa, keine Reaktion der Stielbasis mit Ammoniak oder KOH. Sporenpulver IIc


    4. Hericium cirrhathum


    5. Xerula radicata

    Huthaut

    Basidien

    Cheilozystiden

    Basidien und Cheilozystiden


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Der Rindenpilz am Anfang erinnert tatsächlich an Peniophorella praetermissa mit den zwei Zystidentypen. Die Sporenmaße wären noch ganz gut zu wissen (wobei auch das bei der Art reichlich variabel ausgeprägt ist) und manchmal findet man noch vereinzelte Stephanozystden (oft auch nicht, und selten findet man sie massenhaft).

    Peniophorella praetermissa ist im grunde ein Aggregat, genetisch und verbreitungstechnisch sind wohl einzelne Sippen erkennbar, eine morphologische Abgrenzung ist meines Wissens bisher nicht möglich.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    die Sporen sind zwar mit (7.1+-0.6) x (3.6+-0.3), Q=2.0+-0.1 arg klein für Peniophorella praetermissa, aber ich habe gerade noch einmal in den Pilz hineingeschaut und eine Stephanozyste gefunden (etwas unterhalb der Bildmitte... war im Mikro besser zu erkennen und wäre noch fotogener gewesen, wenn sie um 180 Grad gedreht gewesen wäre, da waren die Zähnchen nämlich besser ausgeprägt).



    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi Björn,


    wieder mal faszinierend, was der Stadtwald zu bieten hat.

    Der Stachelbart ist für unsere Gegend ein absolutes Highlight.


    Beste Grüße

    Jan-Arne

  • Hi Jan-Arne,


    so selten scheint der Stachelbart hier nicht zu sein. Ich hatte den jetzt im Stadtwald sogar schon zum zweiten Mal. Interessant war, daß er diesmal einfach auf einem Buchenstumpf wuchs. Sonst soll der ja eher an dicken Buchenstämmen wachsen.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hi Björn,


    dann hat der wohl einen starken Verbreitungsschwerpunkt im Stadtwald. :D

    Mir ist der nämlich im Ruhrgebiet noch nicht begegnet.


    Beste Grüße

    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Ich finde, das ist eine schön abgebildete Stephanozyst(id)e. :thumbup:
    In der Tat bekomme ich das auch kaum hin, da mal einen erkennbaren "Kranz" fotografisch zu erfassen.


    Die Sporen sind wirklich erstaunlich klein, aber insgesamt, mit all diesen komischen Zystiden (in ihren drei unterschiedlichen Formen) und dieser Sporenform wüsste ich nicht, was es sonst sein sollte. Wie gesagt, ist halat eher ein Aggregat als eine einheitliche Art, und das merkt man meiner Ansicht nach eben auch an der unheimlichen Variationsbreite der Mikromerkmale.



    LG; Pablo.