250km für einen Pilzgang

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.429 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gaukler.

  • Hallo in die Runde,

    ein Fischerfreund aus der Schweiz, rief mich dieser Tage an, es solle bei uns zZt. so viele Pilze geben - und er würde sooo gerne mal

    mit mir eine Pilztour gehen, sie dürfe aber auf keinen Fall zu schwierig oder anstrengend sein, die Hitze würde er auch schlecht vertragen!! Wir waren gestern, auf einer fast Rollator gerechten Strecke, total Sonnen abgeschirmt, der Parkplatz 5 Minuten vom Wald entfernt, für 3 Stunden (mit Sitzpausen) unterwegs! Fazit: Kollege glücklich - Steinpilze +3 Schwarzhäuptige + 1 Anhängsel Röhrling (eigentlich geschützt,von ihm irrtümlich entnommen) Mahlzeit gerettet, alles gut? Großzügig betrachtet ja - im ökonomisch/ökologischem Sinne, totaler Unsinn?

    LG Walter

  • Achso.

    Das hatte ich dann fehlinterpretiert. Ein Umgewöhnen dürfte aber für jederman nicht von heute auf morgen funktionieren. Und um überhaupt einen brauchbaren Effekt zu erzielen müssen wirklich alle mitmachen. Nur im großen Stil lässt sich da was bewirken. Von daher ... wollen wir nicht allzu sehr schelten. g:-)

  • Hallo Walter,


    es soll ja Leute geben, die ihr Gewissen bezüglich ihrer Emissionen mit dem sogenannten CO2-Ablass-Handel beruhigen.


    Besonders gern machen das gut situierte Personen des öffentlichen Lebens, z.B. Prinz Harry, der laufend anderen Leuten erklärt, wie sie sich umweltschonend verhalten können, während er selbst x-mal im Monat mit Privatjets zu allen möglichen unnötigen Veranlassungen düst.


    Diese Menschen werfen dann ein paar Euros ins Kässchen, damit irgendwo anders CO2-verbrauchende Sauerstoffspender gepflanzt werden. Wenn ich richtig aufgepasst habe kann man sich als 0-8-15-Durchschnitts-Deutscher mit EUR 270,-- sich seine komplette CO2-Emission des ganzen Jahres schönkaufen.


    Ich halte da nichts davon, denn das wird meist als Argument dafür hergenommen, man hätte ja seinen Teil zur Weltrettung beigetragen und dürfe deshalb leben wie in Saus und Braus.


    Dein Freund soll die 250 km Fahrt nicht an den Pilzen aufhängen, sondern einfach als Besuch bei einem lieben Bekannten. Man wird doch wohl noch seine Freunde besuchen dürfen ;).

  • Hallo Walter,


    um einen Freund zu besuchen muss man halt manchmal ein Stück fahren. Ich finde das in jedem Fall in Ordnung.


    Hallo Radelfungus,


    mir ist der Horst oder auch der Harry wurst. Zur Person des öffentlichen Lebens macht Ihn die Öffentlichkeit, also jeder der diese Hanswürste beachtet.


    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist warum Du die Kompensation von CO2 schlecht machst (keiner verlangt übrigrns von Dir mitzumachen). Aber was hast Du denn gegen Menschen die freiwillig einen Betrag an Klimaschutzprojekte spenden? Und ob Du das Ablasshandel (schlechtes Gewissen?) oder wie auch immer nennst, ist erstmal unerheblich. Entscheidend ist doch die Summe die hintenrauskommt, und natürlich die Nachhaltigkeit der Projekte.


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Walter,

    also gemessen am regelmäßigen Bonn-Berlin-Flug für Ministerialbeamte und dreimaligem Urlaub im Jahr Urlaub auf den Malediven ist das eine lässige Sünde. Immerhin habt ihr schön Pilze gefunden und Du und Dein Freund, ihr habt eine gute Zeit zusammen gehabt.

    Ich empfinde den CO2-Ablasshandel auch nicht als problemlösend aber immerhin als einen Schritt in die richtige Richtung. Ernsthaft Einfluss auf das Mobilitätsverhalten kannst Du nur, wenn Du die Folgekosten des Autofahrens und Flugverkehrs internalisierst. Das traut sich niemand.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Was ich nicht nachvollziehen kann, ist warum Du die Kompensation von CO2 schlecht machst

    Wenn Du meinen Text nochmal durchliest erkennst Du, dass ich nicht die "Kompensation" schlecht mache, sondern das Verhalten kritisiere, überhaupt unnötig CO2 zu erzeugen, sich mit Geld frei zu kaufen, aber anderen zu erklären, was sie nicht machen sollen.


    Ich setze mich jetzt auf meinen Drahtesel und fahre CO2-vermeidend zum Pilze suchen in den Wald ^^. Natürlich keine 250 km ;).

  • Hallo Radelfungus,


    Deinen Text hab ich jawoll aufmerksam gelesen.


    Erst nimmst Du ein völlig irrelevantes prominente Beispiel. Dann sprichst Du vom "Durchschnittsdeutschen"und "freikaufen".

    Und im Schlussakkord von "Weltrettung" und "Saus und Braus".


    Du machst leider nicht nur die Kompensation schlecht, sondern auch den "0-8-15" Normalo. Den Du neben einen Prinz Wurst stellst.
    Rhetorisch alles ganz gut gemacht, aber halt, wie ich finde, nicht fair gegenüber denjenigen, die sich Gedanken machen und freiwillig einen Betrag spenden.


    Vielleicht magst Du ja nochmal Deinen Beitrag nachlesenüber und über Deinem Kommentar nachdenken?! :/


    Und Radelfahren ist immer gut. Das lüftet ein wenig aus und bringt manchmal zielführende Gedanken.


    Ich geh brausen. Des hilft a manchmal.


    Grüßle

    RudiS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Wobei ich noch nicht mal glaube, daß die Standpunkte da sooo weit auseinander sind. :gzwinkern:

    Aber im Wesentlichen: Es war ja niemand der Ansicht, daß nun das Klima und die Welt untergehen, weil jemand einen Freund besucht und man dann zusammen in die Pilze zieht. Das sollte doch schon noch möglich sein, und ob's mit der Pferdekutsche so viel umwelt- und klimafreundlicher wäre als mit dem Auto, das brauchen wir hier eh nicht aufzulösen.


    Schöne Funde jedenfalls, und der Röhrling auf dem letzten Bild, von dem hätte ich ja zu gerne noch mehr gesehen. Sieht ziemlich spannend aus. Und die Huthaut fast irgendwie zu rot für einen normalen Anhängselröhrling.

    Der übrigens nicht anders geschützt ist als die Schwarzhütigen Steinpilze, aber ich sehe das eher ökologisch als rechtlich: Wenn da viele rumstehen, und man einige wenige Fruchtkörper zum eigenbedarf mitnimmt, richtet man einen so geringen Schaden an, daß man da kein schlechtes Gewissen haben muss. Erst recht, wenn vor allem alte Fruchtkörper stehen gelassen werden, damit sie ihre Sporen vor Ort verbreiten können.

    Schaden? Im vergleich zu dem, was Überdüngung, Mikroplastik, die ganzen landwirtschaftlichen Gifte (Fungi-, Pesti- und Insektizide) und Vernichtung von Lebensräumen durch "wirtschaftliche" Waldzerstörung in verbindung mit dem Klimawandel anrichten, ist alles, was ihr gemacht habt, absolut in Ordnung.



    LG; Pablo.

  • Oh Oh , hab ich da was losgetreten , war eigentlich nur als Denkanstoß gedacht?

    LG Walter

    Alles gut, Walter.


    Verschiedene Menschen, verschiedene Ansichten. Nichts Schlimmes.

    Erst nimmst Du ein völlig irrelevantes prominente Beispiel. Dann sprichst Du vom "Durchschnittsdeutschen"und "freikaufen".

    Und im Schlussakkord von "Weltrettung" und "Saus und Braus".


    Du machst leider nicht nur die Kompensation schlecht, sondern auch den "0-8-15" Normalo. Den Du neben einen Prinz Wurst stellst.
    Rhetorisch alles ganz gut gemacht, aber halt, wie ich finde, nicht fair gegenüber denjenigen, die sich Gedanken machen und freiwillig einen Betrag spenden.

    Du magst es irrelevant nennen, das ist es aber nicht.

    Exponierte Personen des öffentlichen Lebens haben eine Vorbildfunktion, ob es nun Prinzen sind oder auch nur sogenannte Umweltaktivisten (da fällt mir der Hannes Jaenike ein).


    Ich bleibe dabei, ich halte den CO2-Ablasshandel für ungeeignet, Emissionen zu vermeiden. Man gibt ein paar Euros, ändert aber seinen Lebensstil nicht.


    Es geht dabei nicht um Oma Lisbeth, die einmal alle zehn Jahre nach Mallorca fliegt und dann tatsächlich ehrlich gemeint ihren Obolus beiträgt.


    Entscheidend ist doch die Summe die hintenrauskommt, und natürlich die Nachhaltigkeit der Projekte.

    Richtig. Die Summe entscheidet.


    Für ein niedriges Endergebnis könnte man aber auch etwas schlankere Summanden über den Strich schreiben.

    Oder gleich etwas weglassen. Prophylaxe ist besser als Herumdoktern an Symptomen.


    Das würde sicherlich mehr bewirken als die mickrigen Kompensationszahlungen, die wirklich niemandem weh tun. Dem Prinzen nicht, und Onkel Kurt auch nicht.


    Stuttgart ----> New York hin und retour ergibt etwa 50 EUR CO2-Kompensation, da kommt für mich der Begriff "irrelevant" ins Spiel, und zwar im Vergleich zu den Kosten eines USA-Urlaubs.

    Stuttgart ----> München hin und retour gibt´s für 5 EUR .


    Diese Beträge - auch noch steuerlich absetzbar - bewegen niemanden, auf die Flugreise zu verzichten. Man zahlt - und macht´s halt trotzdem.


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    Zurück zu den Pilzen, die klimaneutral eingefahrene Ernte des gestrigen Abends:


  • Hallo Radelfungus,


    gut das Du dagegenhältst. Stimmt schon, Menschen im Rampenlicht können als role model dienen. Aber warum soll jemand, nur weil er prominent ist, ein Vorbild sein? Da gibt es Promis, die sich vorbildlich verhalten, und welche die sich arschig verhalten. Das ist wie im richtigen Leben.


    Der Jaenicke ist aktiv im Umweltschutz. Ist doch besser als wenn er für die Wiedereinführung des Walfangs kämpfen würde! Und ob ich den sympatisch finde oder nicht, ist wieder ein ganz anderes Thema.


    Knackige Schwammerl hast gefunden! Ich befürchte ich habe heut mehr Pilze aus dem Wald mitgenommen, als erlaubt ist 😞 Soviele Steinis habe ich zuletzt als Kleinkind in den frühen 70-igern gesehen. Sensationell.


    Grüßle

    RudiS