Ein "Keine-Ahnung-Pilz"

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  • Hallo Ihr Lieben,


    als ich diesen Pilz hier heute sah dachte ich im ersten Moment unwillkürlich an Wulstling aber nur bis ich ihn mir näher ansah. Was für ein Pilz ist dies?


    Fundort war am Hahnenkamm-Altmühltal, Mischwald (überwiegend Rotbuchen aber auf der anderen Wegseite standen auch Fichten), sehr kalkhaltiger Boden.


    Leider waren die Lichtverhältnisse sehr schlecht und ich habe gelegentlich noch Schwierigkeiten mit der Einstellung meiner neuen Kamera. Daher einige Fotos sowohl mit Blitz als auch ohne Blitz - die Farbe des Pilzes liegt genau dazwischen und die Fotos mit Blitz sind auf jeden Fall schärfer.


    Vielen Dank an Euch und liebe Grüße


    Maria



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria


    Oh weh, ein so genannter Störender Wulstling!

    Fruchtkörper, die man einsammelt, und irgendwas ist total daneben bei deinen, und es ist auch nur ein Einzelner, so daß man wirklcih in der Bestimmung gestört wird!

    Am ehesten vorstellen kann ich mir da einen Eingesenkten Wulstling (Amanita excelsa var. excelsa), bei dem die Stieloberfläche so ganz und gar ungünstig aufgeplatzt und aufgeschuppt ist.



    LG, Pablo.

  • Dieser Stiel kam mir irgendwie bekannt vor.

    Ich habe eben deswegen mal ein wenig geblättert und folgende zwei Pilze sind mir dabei untergekommen (rein als Bildvergleich. Die Sprache des Buches kann ich leider nicht verstehen).


    Amanita vittadinii und Amanita gracilior.

    Und eben beim googlen noch Amanita magniverrucata.

    Da müßtest du mal einen genaueren Blick drauf werfen, auch wegen des Hutes bspw.

    Ich glaube nicht daß dein Pilz verunglückt gewachsen ist. Ich denke, der gehört so. g:-)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    an Amanita vittadinii glaube ich indes nicht. Die Art hat unlängst hengu mal zu einem Vortrag vorgestellt. Der Hut war nicht so grau, sondern deutlich farbiger. Ich bin auch der Meinung, dass dein Fund ein verunglückter A. excelsa ist Maria.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Mausmann und Hallo Stefan,


    den Schuppenstieligen Wulstling und den Grazielen Wulstling hatte ich mir bei meiner Recherche auch angesehen aber irgendwie - ich weiß nicht so Recht ...

    Auf der anderen Seite hatte ich vor Ort bei diesem Pilz nicht den Eindruck, dass es sich um Trockenschäden handelt aber da habe ich ja nun wirklich keine Ahnung davon. Der Pilz erschien zunächst komplett weiß zu sein, erst bei näherem Hinsehen sah man, das die Huthaut eine leichte, aber wirklich nur leichte, grau-beige-Tönung hatte. Auch die Lamellen hatten ein sehr leichtes beige. Was mich dann zusätzlich noch verunsicherte war die eher spitze Stielspitze. Ich kenne mich bei Wulstlingen ja überhaupt nicht aus aber eigentlich dachte ich bisher immer, dass die Stielspitze eher rund ist und meistens eine Verdickung am Stielende da ist.


    Wie auch immer, ich weiß genau wo dieser Pilz gewachsen ist und vielleicht wächst da ja wieder einmal ein Pilz in diese Richtung. Dann aber, dies verspreche ich, nehme ich den auch mit ;)

    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Guten MOrgen!


    Ja, Amanita vittadinii & co. sind +/- mediterran verbreitete Arten, und gehören wohl auch nicht zur Gattung Amanita im eigentlichen Sinne. Denn Amanita vittadinii ist ein Wiesenbewohner mit saprober Lebenseweise, kein Mykorrhizapilz. Morphologisch wichtig ist aber, daß diese Arten die selben (bzw. sehr ähnliche) Schuppen auch auf dem Hut haaben. Die sind da auch recht dauerhaft, also weniger vergänglich als bei den meisten hiesigen Amanita - Arten.

    Die Velumschuppen, die bei diesem Fruchtkörper auf dem Hut zu sehen sind, haben aber eine ganz andere Anatomie, und es ist ein frischer Fruchtkörper, da werden die Schuppen nicht einfach verwittert sein.



    LG; pablo.