Open End: Mikroskopische Sternstunden
- Climbingfreak
- Erledigt
Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 10.789 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.
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Hi.
Ich hatte gestern diesen Beifang in der Lamelle von einem Düngerling. Hat mich dann etwas abgelenkt. Jemand eine Idee was das für ein Alien ist?
Hat hinten kleine Beinchen.
Körper segmentiert mit komischer Struktur in der Mitte. Im Kopfbereich ist auch ein kleiner auffälliger Zellenverbund.
Mit Zähnchen.
LG,
Schupfi
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Hallo Schupfi,
das ist ein Wasserbär.
Extrem außergewöhnliche Tiere, unbedingt mal googeln.
Faszinierend.
Gibt auch richtige Liebhaber dieser Tiere, samt Foren.
Viele Grüße
Thomas
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Hallo Schupfi,
ich tippe eher auf eine Larve (von was auch immer). Die Bärtierchen, die ich bisher beobachten konnte, hatten alle ein paar Beine mehr (gesamt 8).
Freundliche Grüße
Peter
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Hi.
Ja, ich fand auch, dass das eher wie eine Larve aussieht, da das Wesen nur am hinteren Körperteil Beinchen hatte, während bei Bildern von Bärtierchen die Beine bis vorne gingen.
War jedenfalls interessant zu sehen, außer Nematoden hatte ich noch nicht viel lebendiges als Beifang in meinen Präparaten.
LG.
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AUTSCH!
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Hallo,
vor einigen Jahren kam aus einem Pilzkörbchen das folgende Tier gekrochen, das ich unbedingt unters Mikroskop legen musste.
Es sollte sich um einen Bücherskorpion handeln. Da habe ich so viele Bücher zuhause und das Tierchen findet sich einfach so im Wald.
Gruß
Peter
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Der Mehltau auf Sambucus hat mittlerweile übrigens einen neuen Namen bekommen: Erysiphe vanbruntiana var. ssambuci-racemosae.
Björn
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Es sollte sich um einen Bücherskorpion handeln.
Servus Peter, was für ein geniales Bild!!
Darf ich fragen wie du das hinbekommen hast? Mit einem 4x Objektiv und Kombination aus Durchlicht & Auflicht rate ich mal?
Ich hatte im Frühjahr mal eine aus meinem Bein entfernte Zecke zur Strafe mikroskopiert… hatte aber mit allerlei unschönen Brechungsphänomen zu kämpfen. Bis ich mit Blenden und zusätzlichen externenLichtquellen ein akzeptables Bild hinbekommen hab war’s ein langer Weg von Trial und viel Error. Die chromatischen Aberrationen bekommt mal zwar mit Tools nachträglich weg, aber dafür bleibt dann ein unschöner Schatten..
bei deinem Bild sind die Konturen knallscharf- ich bin schwer beeindruckt!
Viele Grüße Ingo
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Hallo Ingo,
ich glaube, es war das 4er Objektiv, könnte evtl. auch mein 2er gewesen sein. Irgendwo müsste ich das Präparat noch aufbewahrt haben.
Die Aufnahme wurde mit polarisiertem Licht gemacht und einem Hilfsobjekt im Strahlengang. Kurz gesagt, Polfilter über der Lichtquelle, zweiter Polfilter um 90 Grad versetzt zwischen Objektive und Okulare. Bei dieser Totalauslöschung des Lichtes ist das komplette Bild dann schwarz. Es kommt kein Licht durch. Nur "optisch aktive Elemente" können die Richtung des Lichts beeinflussen und leuchten deshalb auf.
Als Beispiel hier: Oben sieht man Zystiden des Risspilzes Inocybe whitei ganz normal im Hellfeld. Unten die gleiche Aufnahme zwischen zwei Polfiltern. Nur die Kristalle sind optisch aktiv und leuchten deshalb auf, der Hintergrund bleibt schwarz.
Beim Bücherskorpion habe ich zusätzlich über den Polfilter am Lichtausgang noch ein Hilfsobjekt in den Strahlengang gebracht, eine Plastik-CD-Hülle. Das lässt mehr Licht duch und beeinflusst die Farben. Deshalb ist das Tierchen so "farbverschoben".
Ich hoffe, ich habe mich - als Nichtphysiker - einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Gruß
Peter
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Abgefahren Peter! Danke für die Erklärung, ich habe schon vermutet dass da noch etwas Hokosupokus dahintersteckt, sonst hätte ich nicht gefragt
Dann ist also der Bücherskorpion nicht nur das vermutlich schlauste Spinnentier sondern auch ein charmanter Lichtverdreher! mich wundert dass der so in Gänze abgebildet wird - oder ist der von Swarowski ? Aber vielleicht hat das ja mit der CD Hülle zu tun?
Es nimmt mir jedenfalls die Angst, dass mir die Mikroskopie bald langweilig werden könnte
Viele Grüße Ingo
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