Datronia mollis mit Fragen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.795 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo Fories,


    diesen Fund konnte ich vorerst überhaupt nicht zuordnen,



    1)



    2)



    3)




    Bisher habe ich die Großporige Filztramete dreimal vorgestellt bekommen, immer resupinat wachsend, mich darum nicht viel geschert,



    4)




    Die European Polypores, L. Ryvarden Bd. 1 war ein Weihnachtsgeschenk, ohne dieses Werk gäbe es meine Anfrage nicht.


    Vier Sporen habe ich vermessen, mehr waren nicht auffindbar, 7,5 -10 x 2,5 -3,5 µ



    5)




    Basidien,


    6)


    7)




    Dendrohyphidia, die sind in den PdS nicht angeführt, wenn es denn eine ist,


    8)



    Nach drei Tagen am Balkon gelagert scheinen sie inkrusiert zu sein,


    9)


    10)



    Fusoid Cystioles,


    11)



    Ab jetzt wird's haarig, wortwörtlich; die abgezupften "Haare" vom Hut sind sepiert. Dazu schreibt L.R. allerdings nichts,


    12)



    Contextual binding hyphe,


    13)



    Nicht gefunden habe ich die tramal generative und contextual skeletal hyphae. Irgend etwas mache ich offensichtlich falsch ...


    Da bitte ich um eure Tipps,


    LG
    Peter
    p.s.
    Die schwarze Linie zwischen Context und Tomentum waren im Querschnitt mit einer 10er Lupe klar erkennbar, D. mollis ist im Feld rel. leicht bestimmbar.

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo Peter!


    Mikros weiß ich nicht jetzt, aber Makros passen sehr gut.
    Diese dunklen Halbhütchen sind sogar recht typisch für seitlich wachsende Fruchtkörper von Datronia mollis (Großporige Datronia), sehr speziell sind die sehr eng beieinanderliegenden riligen Wachstumszonen (Hut von oben aus gesehen).


    Bild 4 sollte einen Fruchtkörper an der Unterseite des Substrats zeigen, wobei ich mir dabei nicht im Klaren bin, was links davon für Pilze wachsen, denn nach meiner Theorie sollte das dann die Unterseite eines Pilzes (Fruchtschicht) zeigen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich hab D. mollis bisher auch noch nie mikroskopiert; würde aber den makroskopisch auch so nennen. Ich bin da ganz bei Ingo. Was noch ein gutes Merkmal für die Art ist: Fruchtkörper von der Art sind sehr leicht vom Substrat zu lösen.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Kannst du noch was zum Substrat sagen?

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Ingo,


    also ohne "s" -----> porig, danke für die Korrektur.


    Die Aufnahme 4 zeigt links oben Steccherinum bourdotii, dazu habe ich einst einen Beitrag eingestellt,


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-nacht-tag


    War ein super Tipp damals von dir, ohne den wäre ich nicht weiter gekommen. Vielen Dank für deine Meinung,


    ==Gnolm13



    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Mikroskopisch sieht das auch gut aus. Die Sporen, die du gemessen hast, könnten etwas unreif sein und darum kleiner als bei den meisten Literaturangaben.
    Skeletthyphen hast du, zB auf Bild 8 (mit den Dendrohyphidien) die langen, dickwandigen Hyphen. Auch auf dem letzten Bild (13) sieht das eher aus wie Skeletthyphen (die auch mal etwas verzweigt sein dürfen, vor allem im Kontext). Bindehyphen sind meist noch stärker verzweigt oder sogar verästelt. Und dabei auch idR. recht kurz.
    Generative Hyphen sind bei solchen Pilzen oft schwer darzustellen. Am besten geht das, wenn du aus einer Röhrenwand mit einer spitzen Pinzette nur mal ein kleines Faserchen vom Hymenium abzupfst. Denn im Hymenium und Subhymenium lassen sich die generativen Hyphen meist am besten beobachten. In Trama und Kontext verschwinden diese dünnwandigen, hyalinen Dinger optisch zwischen den viel prägnanteren Skeletthyphen und Bindehyphen.


    Makroskopisch begegnet mir Datronia mollis übrigens auch oft mit solchen Hütchen, das passt schon.



    LG; Pablo.

  • Was noch ein gutes Merkmal für die Art ist: Fruchtkörper von der Art sind sehr leicht vom Substrat zu lösen.



    P.S. Kannst du noch was zum Substrat sagen?




    Hi Stefan,


    der FK war leicht ablösbar, auf die KOH-Probe reagierten die Röhren sofort, schwarz. Den gleichen Test, auf die Hyphen bezogen, habe ich unterem Stereomikroskop durchgeführt, hat funktioniert.


    Substrat könnte Pappel sein, da waren sich meine zwei Begleiter fast sicher.


    LG
    Peter



    Skeletthyphen hast du, zB auf Bild 8 (mit den Dendrohyphidien) die langen, dickwandigen Hyphen. Auch auf dem letzten Bild (13) sieht das eher aus wie Skeletthyphen (die auch mal etwas verzweigt sein dürfen, vor allem im Kontext). Bindehyphen sind meist noch stärker verzweigt oder sogar verästelt. Und dabei auch idR. recht kurz.
    Generative Hyphen sind bei solchen Pilzen oft schwer darzustellen. Am besten geht das, wenn du aus einer Röhrenwand mit einer spitzen Pinzette nur mal ein kleines Faserchen vom Hymenium abzupfst. Denn im Hymenium und Subhymenium lassen sich die generativen Hyphen meist am besten beobachten. In Trama und Kontext verschwinden diese dünnwandigen, hyalinen Dinger optisch zwischen den viel prägnanteren Skeletthyphen und Bindehyphen.




    Servus Pablo,


    danke für's drüberschauen & vergleichen :thumbup:


    Bei zwei weiteren Aufnahmen meine ich generative Hyphen mit Schnallen zu sehen,


    hier in der unteren rechten Bildhälfte,


    14)



    und da in der Mitte


    15)




    Skeletthyphen, die auch mal etwas verzweigt sein dürfen, meinst du zu 13), das wird im Ryvarden so nicht beschrieben. Die häufige Verzweigung trifft nur auf die Bindehyphen zu.


    Da hast du Recht,


    8) sind Skeletthyphen


    13) ... eher Bindehyphen ...


    14) + 15) frage ich gerade bei dir an ;)


    Übrigens, meine Pinzette habe ich in einer Apotheke gekauft, spitzer geht's nicht. Die Proben aus dem Hymenophor dienten in erster Linie dem Sporen/-Basidien/-Zystiden-Finden, die Hyphen hatte ich nicht im Visier.


    Zufrieden lehne ich mich nicht zurück, D. mollis werde ich mikroskopieren bis ich alle Mikromerkmale eindeutig zuordnen kann.


    Danke für deine Meinung zu meinen Fragen, bin gespannt auf deine Einschätzung zu 14/15,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ja, das ist auch wieder mal verzwickt.
    Und über Bilder oft schwer zu beschreiben und auch schwer zu beurteilen, weil man die Bilder ja nicht durchfokussieren und vergleichen kann. ;)
    Die generativen Hyphen bei Datronia müssten durchgehend dünnwandig sein. Wenn du also etwas dickwandiges hast, ist es schon mal keine generative Hyphe.
    Theoretisch brauchst du generativen Hyphen aber gar nicht, wenn du einen trimitischen Porling untersuchst. Wenn du Basidien, Basidiolen und Zystidiolen hast, dann kann man auch da jeweils an der Basis nach Schnallen suchen.


    Übrigens: Empfehlenswert ist Kongorot zum Anfärben. Dazu ein Stückchen Hymenium abzupfen, direkt in Kongo einweichen, dann mit einem Tupfer das Färbemittel ums Präparat abziehen, Wassertropfen drauf und dann Deckgläschen drauf. Weiter wie gehabt.


    Dein Bild 15 ist leider einigermaßen unschafr, darum schwer zu beurteilen. Aber was man sagen kann: Ziemlich in der Bildmitte kreuzen sich zwei recht lange, gerade Hyphen. Das sollten beides Skeletthyphen sein.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    da hast du recht, ohne selbst durchfokusiert zu haben ist's schwierig Aufnahmen zu bewerten. Die beste Methode, "zeichne, was du siehst" habe ich sträflich aus den Augen verloren. Ist ja bequemer, den Auslöser zu drücken. Die besten Zeichnungen werden mir nicht sofort gelingen, aber ich fange damit an.


    Wenn ich 15) anhand der Aufnahme nachträglich zu Papier bringen müsste, Schnallen würde ich zeichnen,


    16)



    Mit der Datronia bin ich noch nicht durch, die will ich mikroskopisch in allen Details annageln. Auch wenn ich theoretisch generative Hyphen vernachlässigen könnte ...


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Kann auch eine knubbelige, dickwandige Hyphe sein. In dem Fall also eine Skeletthyphe mit knubbeligen Auswüchsen (kommt bei vielen Arten vor) oder eine knubbelige dickwandige generative Hyphe. Wenn letzteres, dann wären Schnallen schon möglich, aber das ist hier schwer zu sehen.



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,


    wenn ich was besseres zeigen kann stell' ich es ein ... in Kongorot ...


    Bis dann,


    LG
    Peter

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    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan