Bestimmungshilfe Porlinge

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.226 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,
    letzte Woche habe ich drei Porlinge gefunden (alle an Buche); bei dem einen bin ich mir recht sicher, bei den anderen bräuchte ich eure Hilfe.


    Hier zunächst die Art, die ich als Skeletocutis nivea (Kleinsporiger Knorpelporling) angesprochen habe; charakteristisch die winzigen Sporen (sorry .. meine ziemlich ersten Versuche mit dem Mikroskop!):



    2. Vollresupinat; irgendwie grünlich irisierend, mit weißem Rand; ich dachte an Inonotus, konnte aber nichts Stimmiges finden:


    3. Halbresupinat; wahrscheinlich Phellinus, aber auch hier passte nichts wirklich:


    Ich bedanke mich im Voraus für eure Unterstützung!


    Viele Grüße
    Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wilfried!


    Es gibt noch einige weitere Arten mit solchen winzigen, allantoiden Sporen. Aber du liegst völlig richtig: Mit dem makroskopischen Aussehen dazu kann das eigentlich nur Skeletocutis nivea sein. :thumbup:


    Der zweite Porling sieht mächtig verwittert aus. Kann gut sein, daß da auch mikroskopisch nichts mehr rauszuholen ist, weil keine Sporen mehr zu finden sind (die sich zuordnen lassen), das Hymenium größtenteils aufgelöst sein könnte.


    Den dritten kannst du mal mit Phellinus conchatus (Muschelförmiger Feuerschwamm) abgleichen.
    Oder ist das Substrat nicht Weide, sondern ein Nadelholz?



    LG, Pablo.

  • Hallo Wilfried!


    Sehe ich wie Pablo mit der 1 und 3, zumindest hätte ich die makroskopisch auch nicht gegenteilig eingeschätzt.


    Ich wundere mich, wie Pablo auch, über deine Substratangabe. Den Ph. conchatus-Stamm hätte ich auf jeden Fall als Salweide eingeschätzt, und das Substrat des resupinaten Phellinus will mir als Buche auch nicht gefallen.


    Schreib doch auch immer die Fundumstände dazu, damit man sich eine Vorstellung des Lebensraumes machen kann. Hat der resupinate Porling mit Grünschimmer vielleicht auf dem Boden gelegen?


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen


  • Hallo Ingo, hallo Pablo,
    vielen Dank für eure Kommentare! Bezüglich meiner eigenen Subtratangabe (Buche) bin ich jetzt verunsichert; auf jeden Fall war es in beiden Fällen am Boden liegendes Laubholz. Für Nr. 3 kann das auch Weide gewesen sein und damit ein klarer Hinweis auf P. conchatus; die Stelle werde ich nochmal aufsuchen. Nr. 2 ist wohl wirklich zu überständig, um eindeutig bestimmt zu werden.
    Viele Grüße,
    Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wilfried!


    Ja, das wäre schön, wenn du das Substrat noch mal genauer angucken kannst. Nur hoffentlich ist es nicht Kiefer, denn an nadelholz tummeln sich noch ein paar weitere Phellinus - Arten mit solchem Aussehen. Wobei ich nach wie vor eher an Weide glaube, wenn solches Moos auf einem Kiefernstamm wächst, ist die Rinde in den allermeisten Fällen schon komplett abgelöst.



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo, hallo Ingo,
    war gerade nochmal an der Stelle; herumliegende Blätter stammen eindeutig von Salweide. Also mache ich mal Phellinus conchatus draus und bin mit der Substratangabe zukünftig etwas vorsichtiger; ist doch mal ein Vorsatz! Hier noch ein Foto eines stärker resupinaten FK:

    Ich wünsche euch frohe Festtage!
    Viele Grüße,
    Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wilfried!


    Auch die Rinde sieht nun mit weniger Moosbewuchs noch mehr nach Weise aus. :thumbup:
    An den Muschelförmigen Feuerschwamm (Phellinus conchatus) kann man hier somit ein Häkchen machen. Auch bei diesen noch jüngerren Fruchtkörpern sind schon die recht scharfen Hutkanten erkennbar. Mit gröberen Poren kommt bei mehr resupinat wachsenden Exemplaren noch Phellinus contiguus (Großporiger Feuerschwamm) in Frage, aber der erscheint mir in diesem Fall unwahrscheinlich. Beim Strauchporling (Phellinus ribis = Phylloporia ribis) sind die Poren noch etwas feiner und die Hutränder normalerweise leicht abgerundet. Erfahrungsgemäß würde ich den bei deinem Fund auch ausschließen.



    LG; Pablo.