Riesige Pilzzucht! Geplant?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.831 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Hallo!


    Ich bin bei einem Spaziergang gestern auf etwas sehr Interessantes gestoßen. Auf einem Lagerplatz sah ich bis zu drei Meter hoch geschüttete Holzhäcksel, die offenbar etwas ausbrüten. Sie dampften oben recht heftig. Dort kondensierte auch teilweise der Dampf, weshalb sie eine dunklere Kuppe hatten. Das hat mich doch interessiert. Dachte mir schon, dass die Wärmeenergie von Pilzen erzeugt wird. Ich wühlte dann nur etwa 10cm tief (wollte ja nichts kaputt machen) in einen dieser Holzberge, die auch von der Seite etwas Wärme abstrahlten und stieß direkt auf weißes Pilzmyzel. Das Holz wird überwiegend Nadelholz gewesen sein. So roch es jedenfalls und es waren einige Fichtenzweige darin zu erkennen.


    Da ich so etwas noch nie gesehen habe, stelle ich mir jetzt natürlich die Frage, ob sich Pilze dieser Holzhäckselhaufen ungewollt bemächtigt haben oder das evtl. sogar eine geplante Pilzzucht sein könnte? Bei Fichtenhäckseln/-mulch und dieser aktuellen Aktivität vielleicht sogar für Spitzmorcheln?


    Bin gespannt, was ihr dazu wisst oder vermutet!


    Grüße

  • Moin,


    Ich muss dich da leider enttäuschen die Wärme wird wohl eher nicht von Pilzen erzeugt , sondern von Mikroorganismen welche die leicht verfügbare Organik verstoffwechseln. Das läuft in mehreren Phasen ab bis die Leicht verfügbare Organik verstoffwechselt wurde. Das ganze nennt sich Rotte und und ist im Prinzip das selbe was im Kompost passiert. Wenn der Wassergehalt und das Luftporenvolumen Stimmen geht die Rotte sehr schnell los . Die Temperaturen in so einem Haufen können dann auf bis zu 70 °C steigen. Pilze sind dann wohl eher noch nicht aktiv. Sobald die MOs ihr leicht verfügbares Substrat verbraucht haben kühlt der Haufen dann wieder ab.


    Der Rest der Organik den die MOs nicht verstoffwechseln können kann dann anschließend von Pilzen als Substrat genutzt werden, vorausgesetzt das ganze wird nicht zu sehr bewegt ,gemischt o.ä.


    Gruß

  • Solche Häckselhaufen sind für sehr viele Pilzarten ein gefundenes Fressen. Ob sich gerade Spitzmorcheln unter diesen Bedingungen beaupten können, wage ich zu bezweifeln. Ich könnte mir eher vorstellen, dass es sich bei den Haufen um "Energieholz " handelt, welches schon bald abtransportiert und an Kunden mit Hackschnitzelheizungen (z.B. Gartenbaubetriebe) verkauft wird. Immerhin liegen da ein paar Kubikmeter. Das sind schon ein paar Euros...

  • Das das so für die Heizung gut ist glaube ich eher nicht , da im inneren Mikroorganismen Aktiv sind muss das ganze entsprechend Feucht sein , und wird sich nicht so gut machen beim Verbrennen.


    Ich denke das das ganze schon für den Garten eingesetzt wird. Eventuell lässt man das ganze sogar absichtlich etwas Rotten um es zu Stabilisieren.



    Ich hab mal ein bisschen gezeichnet wie das ganze abläuft. Wenn so etwas im Garten gestreut werden würde wären auch Morcheln möglich. Vorher sind aber meist andere Pilzchen am Werk.



    Am Anfang Ist viel Leicht verfügbares Substrat da , welche Mikroorganismen sehr schnell verstoffwechseln. Beim verstoffwechseln wird Energie frei daher der Temperaturanstieg. Mit der zeit wird das Leicht abbaubare Substrat weniger , und die MOs werden weniger aktiv dementsprechend fällt die Temperatur. Wenn den MOs die Nahrungsgrundlage entzogen wird kommen die Pilze ins Spiel. Welche dann das Substrat nutzen welches schwerer abbaubar ist.

    90 Pilzhips , 10 an Gerd aus der Fingerhut-Verpel-Wette

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  • Salü!


    Danke für die aufschlussreichen Antworten!


    Mir stellt sich jetzt nur noch die Frage, warum man diese Holzhäcksel so - also es klingt ja als sei das intendiert und sieht auch so aus - verrotten lassen sollte. Als Energieträger sind sie doch anschließend vermutlich weniger brauchbar. Oder macht man das eher für den Gartenbereich, damit sich dort dann keine ungewollten Organismen wie Pilze mehr ansiedeln können?


    Grüße

  • Wenn Du da weißes Pilzmycel gefunden hast, dann werden da auch schon Pilze wachsen.


    Dieses Dampfen aber ist echt wegen der Bakterien. Ich merke das schon nach 2 Tagen bei Grasschnitt, wenn ich den erstmal eingetütet habe zum Abtransport. Wenn ich die Tüte dann öffne, ist das Zeug echt warm, ist deutlich wärmer als Handtemperatur und dampft ohne Ende.


    Leider hört der Prozess sehr schnell auf, wenn ich es auf den Kompost verbringe- muß da echt an der Kompostierungsmethode arbeiten- ich überlege echt schon solange in Tüten zu kompostieren, bis die Erstaktivität der Bakterien nachläßt (bemerkbar durch sinkende Temperatur des Substrates). Wenn ich es eingetütet lasse ist bis dahin das Substrat schon auf weniger als ein Fünftel (Volumenmäßg) bei schon einstopfen! in die Beutel geschrumpft.

  • Ja, pass bloß auf, Safran, Heu muss z.B. in Scheunen unbedingt trocken eingelagert werden, da es bei Feuchtigkeit durch diese Prozesse so warm werden kann, dass einem der Heuschober mal eben abfackelt. Da sowas ab und ab mal passiert, sind Scheunen auch immer schön weit weg von den anderen Gebäuden aufgestellt.
    Auf dem Land sieht man bei kalten Temperaturen auch dampfende Misthaufen. Nicht, weil sie Kacke so frisch ist, sondern weil der Zersetzungsprozeß so warm wird. Auch auf den Abfallhöfen, wo die Braune Tonne hingeliefert wird, kann man das beobachten.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Naja Heu machen wir nicht mehr, seit wir keine Haustiere mehr haben,..... waren aber auch vorher nur geringe Mengen. Halt die Rasenflächen- das reichte dann schon fast für die Kaninchen, obwohl Teile der Wiesen (eher Rasenflächen) gar nicht verheut wurden- wegen Giftpflanzen darauf.


    Heute nur noch Kompostierung. Meinst Du , daß es gefährlich ist. entsprechende Beutel 2 Tage im Auto zu lagern? Bin oft nach dem Mähen so fertig,daß ich die erstmal im Auto lasse. Richtig HEISS wurden die bisher noch nie, aber halt schon recht warm.

  • Welch Zufall,
    habe mich die Tage auch mit Kompost beschäftigt, will das mal richtig machen :)
    Dazu habe ich mir folgendes Video reingezogen. Weil die Frau so cool Altbacken und Öko ist :D Hat wirklich toll und schlüssig alle wichtigen Abläufe und Bedingungen erklärt. Ziel ist eine ordentliche Rotte zur Gewinnung guten Bodens. Erst die Bakterien, dann die Pilze und Getier (und zwar als Wurm nicht der Gemeine Regenwurm, sondern der rote Kompostwurm).


    Zu vermeiden sei unbedingt die Fäulnis, die bei mangelnder Belüftung einsetzt. Diese Bakterienkulturen produzieren dann giftige Pampe. Also bloß nicht eintüten, Safran!



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  • Salü!


    Also die Haufen auf meinen Fotos stehen übrigens nicht auf irgendeinem so scheints magischen, gewachsenen Boden. Sie dampfen ja trotzdem.


    Tschuldige, aber dieser Steiner ist doch ein fürchterlicher Esoteriker, Rassist und Antisemit. Himmler soll von seiner Lehre begeistert gewesen sein. Ich empfehle zu Rudolf Steiner unbedingt den psiram-Artikel. Dass sich diese sog. "biologisch-dynamischen Methoden" in der Landwirtschaft wieder zunehmender Beliebtheit erfreuen, obwohl wir doch heute wissen sollten, dass weder Mondphasen, noch Sternkonstellationen, noch Eurythmie oder andere Hokuspokus-Rituale auf Pflanzen, Pilze und Gewürm irgendeinen nachhaltigen Effekt ausüben, finde ich haarsträubend.


    Hier mal so ein Beispiel für diese Methoden des nach Steinerscher Lehre biologisch-dynamischen Erzeugerverbands demeter:
    "Kuhhorn, das –“ mit Kuhdung gefüllt –“ im Frühherbst vergraben wird. Dieses Hornmist-Präparat wird im Frühjahr aus dem Horn geschabt und in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser verrührt. Dynamisieren nennt Demeter das.
    Denn auf diese Weise lassen sich die gesammelten kosmischen Kräfte des Präparats unmittelbar auf das Wasser übertragen. Und das bringen die Bauern als feinen Sprühregen auf die Nutzflächen aus. Es wirkt dann wie in der Homöopathie energetisch auf Boden und Pflanzen.
    Das Ergebnis ist wissenschaftlich erforscht: Durch die Biologisch-Dynamischen Präparate wird der Boden immer lebendiger. Seine Humusschicht wächst, die Pflanzen wachsen harmonischer und werden kräftiger."
    (http://www.demeter.de/presse/i…dem-hornmistpr%C3%A4parat)


    Es hat doch auch mit ökologischer Nachhaltigkeit nicht im Geringsten etwas zu tun, ein Kuhhorn voller Kacke zu vergraben, um es nach dem Winter wieder auszubuddeln und homöopathisch verdünnt über die Felder zu sprühen. Man kann auch auf oder zumindest neben bestellten Feldern rumtanzen wie man will, eurythmisch oder meinetwegen Samba. Aber diese Behauptungen, "wissenschaftlich erforscht" zu haben, dass dieser ganze Mumpitz die Natur irgendwie harmonisiere et al. und viel tollere, "harmonischere", natürlich gesündere Lebensmittel hervorbringe und nachhaltiger als nachhaltig sei, sind doch inakzeptabel. Wenn wir nur ansatzweise vernünftig wären, würden wir diese Ressourcen wirklich in nachhaltige Projekte investieren.


    Naja. Sorry. Genug über Steiner und den ganzen esoterischen Komplex...


    Nochmal was zu dieser Rotte: Mir ist jetzt zumindest klar, dass dieses Holz kompostiert wird, warum man das machen sollte allerdings gar nicht. Ist das nicht besser als Brennstoff verwendbar? Oder auch in einer Biogasanlage? Oder eben als (unverrotteter) Mulch?


    Grüße

  • Nochmal was zu dieser Rotte: Mir ist jetzt zumindest klar, dass dieses Holz kompostiert wird, warum man das machen sollte allerdings gar nicht. Ist das nicht besser als Brennstoff verwendbar? Oder auch in einer Biogasanlage? Oder eben als (unverrotteter) Mulch?


    Grüße


    - Als Brenstoff wohlkaum Stichwort zu nass und es wird Kohlenstoff abgebaut , das ganze hätte also einen deutlich schlechteren Heizwert als wenn man das Trocken verfeuert, das macht überhaupt keinen Sinn. In der Biogasanlage Genauso wenig, die Bakterien dort brauchen auch leicht verfügbaren Kohlenstoff (C) um Biogas Methan (CH4) zu bilden. Unverottet eventuell um das C/N verhältnis für die vergährung einzustellen!


    - Holzhächsel werden Kopmpost zugegeben wenn dieser zu wenig Kohlenstoff enthält. Das C/N Verhältnis vom Kompost den man benutzt sollte möglichtst nahe am C/N verhältnis des Mutterbodens sein. Könnte also sein das man seinen Kompost damit verbessern kann.


    Ich würde sagen das das ganze eben Mulch ist der im Garten aufgebracht wird. Für die rotte gibt es da ja mehrere Gründe:


    1. Stabilisieren , wenn die den Mulch eventuell in Säcken verkaufen wollen , wäre es sicher nicht so schön wenn der Mulch in der Verpackung Rottet. Vor allem weil wie Verena sagt dann eine Anaerobe Umsetzung stattfindet und es nicht Rottet sondern Fault.


    2. Kompostiert man ja auch um Dünger zu erhalten, Die MOs setzen die leicht zersetzbare Organik um , wie gesagt kommen dann Pilze ins Spiel , und diese Bilden Huminstoffe , welcher Pflanzen Langfristig Nährstoffe liefert da er schwer abbaubar ist und auch im Boden nicht gleich von Bakterien verstoffwechselt wird. Pilze sind also so gesehen sehr wichtig für einen guten Kompost./ und warum nicht auch für guten Rindenmulch :P

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  • [zitiert selbst ]"Kuhhorn, das –“ mit Kuhdung gefüllt –“ im Frühherbst vergraben wird. Dieses Hornmist-Präparat wird im Frühjahr aus dem Horn geschabt und in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser verrührt. Dynamisieren nennt Demeter das.
    Denn auf diese Weise lassen sich die gesammelten kosmischen Kräfte des Präparats unmittelbar auf das Wasser übertragen. Und das bringen die Bauern als feinen Sprühregen auf die Nutzflächen aus. Es wirkt dann wie in der Homöopathie energetisch auf Boden und Pflanzen.
    Das Ergebnis ist wissenschaftlich erforscht: Durch die Biologisch-Dynamischen Präparate wird der Boden immer lebendiger. Seine Humusschicht wächst, die Pflanzen wachsen harmonischer und werden kräftiger."


    In der Kacke sind Bakterien, die möglicherweise durch diese Aufbewahrungsmethode sicher (frostfrei, störungsfrei) durch den Winter kommen oder sich sogar vermehren, und im Frühjahr verdünnt ausgefahren die Wiesen eventuell positiv infizieren.
    Die Essenz von der Sache klingt gar nicht mal so blöd.
    Auch von Pferden wurde beobachtet, dass sie Kot von Artgenossen fressen. Als Fohlen holen sie sich die richtige Darmflora und als Erwachsene machen sie sich eine neue Weide mit anderen Pflanzen nutzbar, die sie sonst möglicherweise nicht oder schlecht verdauen könnten. Bei kilometerweit ziehenden Wildpferden macht die Sache Sinn.


    Der Mensch mit seinem Sinn für Aberglauben sieht halt irgendwas, was ihm mal Nutzen gebracht hat und macht ein Ritual davon, um es immer zu wiederholen. obwohl er den Sinn überhaupt nicht erfasst hat. Aber es macht was, und das ist gut, also macht er es weiter.
    Den Effekt hat man lustigerweise auch schon bei Stadttauben nachgewiesen.


    Schlimmstenfalls ging der ursprüngliche Sinn sogar verloren wie bei dem Witz, wo ein junger Mann sieht, wie seine Frau von einem bestimmten Braten vor dem Einlegen in die Pfanne immer die Enden abschneidet. Sie sagt: "Das hat meine Mutter auch immer gemacht."
    Also geht er zur Schwiegermutter, um zu erfahren: "Das hat meine Mutter auch immer so gemacht."
    Am Ende geht er zur Oma und diese sagt: "Ja, Junge, die Pfanne war so klein."


    Bin jetzt ein bisschen OT gekommen, aber vielleicht sollte man in Betracht ziehen, dass der ganze Eso-Kram hier und da noch einen wahren Kern haben könnte.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
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  • Hallo Suillus,


    ja, den Steiner-Hokuspokus wollte ich mir auch immer schonmal durchlesen, bin aber noch nicht zu gekommen (oder trau mich nicht). Das ist bestimmt noch viel haarsträubender als man denkt 8|


    Aber nix davon in obigem Video mit der schlauen (etwas griesgrämigen) Oma, wirklich! Die hat verstanden, dass in einem Ökosystem alle Organismen voneinander abhängen. In einem Stück organischem Material steckt Energie, klar. Kann man ja verbrennen. Und wertvolle Mineralien. Die sind aber nicht für jede Lebensform direkt verfügbar (es kann keinen Superorganismus geben, der alles kann), deshalb Teamwork Bakterien-Pilze-Pflanzen-Tiere. Heutzutage verzichtet man aber gerne auf die ersten beiden und erhält höhere Erträge durch einen künstlichen Boden mittels der chemische Indurstrie. Leider nicht nachhaltig und mit den bekannten Folgen für die Welt.
    Doch lieber Hokuspokus? Oder irgendeinen Mittelweg, zumindest im eigenen Garten? :/

  • Danke KiHo et al!


    Du scheinst ne menge Ahnung von der Materie zu haben. Wirklich tolle Antworten! Du solltest in Erwägung ziehen, in der Redaktion der Sendung mit der Maus anzuheuern, falls du da nicht schon arbeitest ;)


    zu der Esoterik nochmal: Demeter vergräbt nicht nur Kuhhörner mit Kacke, die ja anschließend nicht etwa effektiv dosiert ausgebracht werden. Man muss sich hier vorstellen, dass dort die Jauche aus einem Kuhhorn dann wirklich auf mehrere Hektoliter Wasser gegeben und vernebelt wird. Wie in der Homöopathie geht es nicht um eine effektive Dosierung von Wirkstoffen, sondern die Wassermoleküle an sich, deren "Energiepotentiale" dadurch verändert würden. Wenn etwas an sich schon völlig widersinnig klingt, bekommt es meist noch das Attribut "kosmisch". Also geht es vermutlich um "kosmische Energiepotentiale", auch gerne "Schwingungen", mysteriöse "Kräfte" und "Energien". Alles auch wahlweise "kosmisch".
    Es gibt unzählige Beispiele für schlicht unsinnige Methoden: Ich mache keinen Witz, wenn ich von Eurythmie vor Pflanzen spreche. Das macht man auch tatsächlich. Oder man beschallt abhängende Würste mit klassischer Musik durch ein echtes Streichquartett. (http://www.faz.net/aktuell/rhe…ischer-musik-1698987.html)
    Felder werden nach astrologischen Regeln bestellt, für Erntezeitpunkte ist nicht etwa das Wetter ausschlaggebend, sondern allem voran die Mondphase.


    Und ich meine eben, dass das mit tatsächlicher Nachhaltigkeit eben nichts zu tun hat. Ob ein Landwirt Mineraldünger, Pestizide und Fungizide aus der Petrochemie in großen Mengen über seinen Feldern ausbringt, ist keine Frage kosmischer Kräfte. Mir ists jedenfalls lieber, wenn man sich in Fragen der Nachhaltigkeit heutzutage auf wissenschaftliche Erkenntnisse, statt auf esoterisches Erfahrungswissen beruft.
    Leider ist dem Verbraucher (vielen/manchen Verbrauchern) wichtiger, ein nachhaltiges Image zu erwerben. Das haftet eben eher dem Nostalgischen an, dem Kleinbauern, der noch eigenhändig Kuhhörner mit Kacke befüllt und vergräbt, als dem hochtechnisierten ökologischen Großbetrieb, dem nicht Engel und kosmische Kräfte bei der Hestellung zur Hand gehen, sondern mächtige Maschinen. Ich bin überzeugt, dass sich das ändern muss, wenn wir in Zukunft größere Teile unserer Nahrung nach Erkenntnissen der Nachhaltigkeit herstellen möchten.


    Grüße

  • Das ist es ja gerade: ich mutmaße, dass über alte Bauernweisheiten mit Esoterikkram drübergebügelt wird. Ich vergleiche das damit, z.B. TCM mit Homöopathie buchstäblich zu verwässern.
    Wie bei der TCM ist aber auch an Bauernweisheiten oft genug was dran - ohne dass die Bauern wüssten, wieso.


    Wenn man den Eso-Quatsch weglässt und sich die Quellen anschaut, findet sich womöglich noch ein Gran Brauchbares.

    Gruß,
    Marion


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