Ganonderma pfeifferi pfeift mir was

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo,


    der Arbeitstitel für diesen Fund stammt nicht von mir, trotzdem habe ich fast einen Freudenburzelbaum geschlagen.


    Selten ist ja bald etwas, der ist es tatsächlich.


    Die ö. Pilzdatenbank ist blank, den gibt es bei uns +/- nicht.


    Nochmals in den Wald, bewaffnet mit einem Feuerzeug.


    Vorher habe ich alle möglichen Quellen durchstöbert, diese habe ich angezapft, der Verfasser ist leicht zu bestimmen :D,


    (1) Huthaut enthält kein Harz und "verkohlt" beim Erhitzem :


    1.1 G. applanatum = G. lipsiense (Flacher Lackporling)
    ---> Kann man (beachte die von dir beobachtete Farbreaktion beim Ärgern der Poren) ausschließen Daumen hoch
    1.2. G. australe = G. adspersum (Wulstiger Lackporling)


    (2) Hutkruste enthält Harz und "brodelt/riecht" beim Erhitzen wie Plastik :


    2.1. G. pfeifferi (Kupferroter Lackporling)
    2.2. G. resinaceum (Harziger Lackporling
    )


    1)


    2)


    3)


    Den Feuerzeugtest hat der Fund nicht bestanden, die obere Huthaut ist eindrückbar, also ist es G. applanatum.


    Könnt ihr da mitgehen?



    Dieser Galerina auf Laubbaum war ca. einen cm groß,
    G. marginata, spec.!


    4)


    Für mich sind die relevanten Merkmale sichtbar.


    Wird der von euch durchgewunken oder zeichnet sich schon wieder ein Fragezeichen ab?



    Die zwei bereiten weniger Probleme,


    Kleiiger Haselbecherling, Encoelia furfuracea,
    6)


    Schwärzende Tramete, Dichomitus campestris
    7)



    Ist zwar noch nicht Weihnachten, die "Pilze der Schweiz" sind, bis auf Bd. 2 heute eingelangt. Mein Mikro + LT + Canon habe gestartet.


    Die PC-Technik klappt, beim präparieren happert's.



    Krampustag ist's :evil:,




    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo Peter!


    Da schreib halt mal was zum Substrat für den Porling.
    Mich würde Weide nicht wundern.
    Hast du dich beim Fruchtkörper-Abmachen und beim Durchschneiden nicht mächtig anstrengen müssen?


    Dichomitus campestris (Schwärzender Astporling) ist doch aber auch ein guter Fund, oder gibt es den bei euch so häufig. Ich habe den erst 2x gefunden.


    Bei der 4 musst du vorsichtig sein. Könnte auch was anderes sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Sehr spannende Funde! den Winzling würde ich auch für einen Gifthäubling halten. (in der Größe sieht der einfach nur niedlich aus :sun: )

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • Da schreib halt mal was zum Substrat für den Porling.



    Bei der 4 musst du vorsichtig sein. Könnte auch was anderes sein.


    Hi Ingo,


    Substrat Hasel,


    ein Zweitfund. Eh schon einmal eingestellt,



    Ob der häufig ist, keine Ahnung.


    Hast eine andere Idee dazu?


    Mir brennen die überzähligen Chips unter den Nägeln, die gehören in die
    "Gnomenwelt".


    5 Chips, setze ich darauf,


    der FK ist in Reichweite und könnte unter deinem M. landen


    Bei 4 bin ich die Mutter der Porzellankiste, ab sofort wandert alles unters Mikro.


    Diesbezüglich wird es von mir noch unzählige Anfragen geben.


    LG
    Peter





    (in der Größe sieht der einfach nur niedlich aus :sun: )


    Hallo Luckie,


    danke für dein Lob,


    dieser Knirps ist echt niedlich, geschmacklich gibt's auch nichts zu meckern :D


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Beim Kleiebecherling gibt es wohl keine Alternative.
    Der Haselporling passt aus meiner Sicht auch, obwohl ich die Art noch nicht in Händen hatte.
    Bei dem Gifthäubling würde ich doch fast wetten, daß das Nadelholz (Kiefer?) ist, worauf der wächst?
    Das kann bei der geringen Größe übrigens auch eine anere Art aus dem Aggregat sein, da wird teils noch etwas verfeinert. Der Großraum Galerina marginata müsste aber passen.


    Beim großen, festen Porling denke ich aber anders als Ingo. Wenn ich mir den Phellinus alni vor mir auf dem Tisch so anschaue, da sind die Poren gattungstypisch schön dunkel. Daß die so ganz weiß sein können, mag ich irgendwie nicht glauben.
    Du hast do da einen Fruchtkörper durchgebrochen. Hast du vom Innenleben auch ein Bild?


    Mein erster Eindruck sagt dazu übrigens auch Ganoderma applanatum, auch wenn man die Trennung zu Ganoderma adspersum wohl nicht an der Hutkruste fest machen kann. G. applanatum habe ich auch schon mit recht dicker, fester Kruste gesehen und bei G. adspersum konnte ich sie schon eindrücken. Da gibt es also Übergänge, tendenziell ist die Kruste von G. adspersum aber schon dicker.
    Weitere Hinweise geben die Wuchsform, das Substrat und die Tramafarbe. Wenn man ganz sicher gehen will, vermisst man aber kurz ein paar Sporen. Der Größenunterschied da ist schon signifikant und das konstanteste Trennmerkmal.



    LG, Pablo.

  • Hallo Peter!


    Ich schrieb doch oben:

    Zitat


    Dichomitus campestris (Schwärzender Astporling) ist doch aber auch ein guter Fund, .....


    Somit werde ich natürlich nicht gegen mich wetten. Das ist eindeutig, da kommt nichts anderes raus!
    Bei 4 ist ein beringter Lamellenpilz abgebildet, der auf Holz wächst.


    Wenn wir die Bilder günstigerweise nummeriert einstellen, sollten wir uns auch an die Nummern halten, sonst wird es ja noch verrückter.
    Das später dazugestellte Bild von Dichomitus ist aber fein!


    Hallo Pablo!

    Zitat


    Wenn ich mir den Phellinus alni vor mir auf dem Tisch so anschaue, da sind die Poren gattungstypisch schön dunkel. Daß die so ganz weiß sein können, mag ich irgendwie nicht glauben.


    Da hast du recht. Bei denen scheint es frischzuwachsend zumindest bräunlich durch. Weiß ist da die Fruchtschicht nur auf Fotos in einem bestimmten Blickwinkel.
    Phellinus igniarius


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo ihr beiden,


    Phellinus alni vrs. P. ignarius,


    da habe ich keine Probe genommen. Der wurde sofort so angesprochen. Werde ich nachholen.


    Ingo kennt ja mein Dilemma, der Ktn. Nw-V. hat ja Experten, die rücken leider nicht aus. Einmal im Monat wird das an diesem Tag rausgezupfte besprochen, Ende Fahnenstange.


    Ein einziges langjähriges Mitglied macht sich die Mühe, ins Feld zu gehen.


    Ich bin sehr dankbar dafür und ich hoffe, das Mitglied macht das noch lange. Auf ev. Fehlbestimmungen, die zu einem, von vorhinein unpassenden Arbeitstitel führen, reagiere ich mittlerweile eigenständig.


    Nochmal zurück zum Fundort, zündeln und Proben mitnehmen.



    Ein Schnittbild zu Ganoderma spec. habe ich,




    Danke für eure Meinungen dazu,


    LG
    Peter

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    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Phellinus alni und Phellinus igniarius lassen sich nur über das Substrat trennen: P. alni an Rosaceen (i.d.R. Obstbäume, meist an Apfel), Phellinus igniarius an Weide (Salix sp.).
    Morphologisch (Makro- wie Mikroskopisch) sind die beiden identisch.
    Es ist umstritten, ob man da überhaupt auf Artebene trennen soll. Allerdings sind beide wohl nicht kreuzbar.


    Wie aber bei allen Phellinus Arten, ist die Fruchtschicht nie rein weiß.


    Bei deinem Fund hätte ich keine Probleme, den mit Ganoderma applanatum anzusprechen. Auch wenn das Fleisch recht dunkel ist, das kann bei jungen und frischen (!) G. applanatum eben auch so sein.


    Ganoderma adspersum habe ich bisher nur an stehenden (meist noch lebenden) Stämmen und einmal an einem Stumpf gefunden. Noch nie an einem liegenden Stamm, schon gar nicht an einem, der so lange liegt, daß er schon Moos ansetzt.
    Das Substratspektrum ist bei G. applanatum wesentlich breiter (da geht so ziemlich jedes Nadel- und Laubholz), aber auch bei G. adspersum ist es noch recht groß, aber der geht wohl ausschließlich an Laubholz. Gefunden habe ich G. adspersum bislang an Eiche, Rotbuche, Linde, Hainbuche und Platane.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    vielen Dank :thumbup:,


    LG
    Peter

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    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan