Porig, flächig-knotig, schillernd --> Phellinus cf. ferruginosus

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.592 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,
    einer noch:


    Hochrhein, 400 m, feuchte Bodensenke bei Buchen auf Kalk,
    liegender dicker Buchenast (noch nicht morsch)


    rot-braune Beläge
    von Weitem dachte ich: irgend so ein resupinater Phellinus (Feuerschwamm).
    aber die Röhren "schillern" silbrig, der Pilz lässt sich ablösen und leicht durchbrechen.


    Inonotus nodulosus (cf.) hatte ich schon, der sah aber nirgendwo so resupinat aus und hatte teils deutliche Hütchen
    Ist das hier eventuell Inonotus hastifer (Inonotus polymorphus), Veränderlicher Schillerporling, teils flächig, teils mit Knötchen (unten am Ast)?


    Vergleichsbilder würden passen, aber was heißt das schon .... vielleicht auch Inonotus nodulosus in einem frühen Stadium?


    Hier steht jedenfalls so was, also im Zweifelsfall wieder ohne M. nicht zu unterscheiden...
    http://wwwuser.gwdg.de/~rjahn/Pilzbriefe/PB_Bd_6_11.pdf


    a
    Oberseite des Astes b Ausschnitt
    Auf der Oberseite, deutlicher steriler Randbereich c
    Seitenfläche und unten am Ast d
    e
    Schnitte f
    g

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Für mich sieht das nach einem Phellinus aus.
    Zumindest können Phellinus ferruginosus und Phellinus ferreus genau so aussehen. Zu unterscheiden sind die beiden aber leider auch wieder nur mit Mikro (P. ferreus nur mit hymenialen Seten, P. ferruginosus mit Seten überall).



    LG, pablo.

  • Hallo,
    an Phellinus hatte ich zuerst gedacht, bevor ich diese Knoten und die Röhren gesehen habe.
    Ich habe allerdings noch keinen flächigen Phellinus bewusst gesehen.


    Woran kann man die eindeutig makroskopisch unterscheiden?
    Wie gesagt, der Pilz war leicht ablösbar und durchbrechbar, Knoten an der Seitenfläche und unten.


    Von Phellinus zum Vergleich finde ich keine Schnittbilder...

  • Hallo abeja!


    Phellinus ferruginosus (Rostbrauner Feuerschwamm) hat im orangefarbenen Filz am Rand der Fruchtkörper Stacheln (Seten, Setae), die mit Lupe zu sehen sein müssten.


    Die Verschiedenfarbigkeit des Fruchtkörpers (das Grauen) kommt manchmal dadurch zustande, dass der Pilz astunterseitig, lichtabgewandt in der Streu liegt.


    Wenn sich bei deinem was anderes als Ph. ferruginosus herauskommt, würde ich mich wundern.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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  • Hallo Ingo,
    danke für den Hinweis.
    Ich habe mir heute noch mal meine trockenen Stücke davon angeschaut, den Randbereich ("freischwebend", nicht auf Rinde, sondern abgelöst) und sehe mit einer kleinen Lupe (10x) ungefähr das, was auch das angehängte Foto (geblitzt, Originalausschnitt) zeigt:


    so ganz kleine Spitzchen - oder doch nicht ....


    Die Röhrenschicht ist überall nur einfach, nicht geschichtet.
    Der Pilz scheint doch schon älter (?) zu sein, die genaue Anzahl der Poren pro mm kann ich nicht feststellen, erscheint mir aber relativ grobporig.
    Dann hat die helle, silberfarbene Schicht in den Röhren keine Aussagekraft, nehme ich an.
    Und Phellinus ferruginosus ist derjenige, der auch "Knötchen" machen kann am nach unten zeigenden Ast?


    Dann hatte ich noch gelesen, dass sowohl Phellinus als auch Inonotus (nur frische Pilzekörper oder auch alte ?) mit KOH schwarz werden.
    Mit meinem "unorthodoxen Laugensüppchen" (Bullrichsalz, Natriumhydrogencarbonat) gab es keine Reaktion, funktioniert also in diesem Fall nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Für Reaktionen bei Porlingen braucht man auch starke Laugen. KOH 20% ist das Minimum, funktioniert zwar meistens, aber 40% ist da schon besser, vor allem bei alten Fruchtkörpern. Mit dem Zeug muss man aber schon ein wenig aufpassen, das ist nicht ganz ohne. Ins Auge sollte man das zB auf keinen Fall bekommen.


    Knötchen bilden können je nach Lage des Substrates sowohl P. ferreus als auch P. ferruginosus. Auf dem Makrobild tue ich mich schwer, Seten zu erkennen. Möglich wäre es schon.
    Daß keine mehrschichtigen Röhren vorhanden sind, schließt immerhin Phellinus punctatus und Phellinus ramni fast aus, aber mehr auch nicht.



    LG, Pablo.

  • Eben, wie du sagst, deshalb scheue ich die starken Laugen auch bisher. Vor allem hat doch auch Climbingfreak letztens irgendwo gesagt, dass die gar nicht gut lagerfähig sind und sogar Glas angreifen. Dann ist das für mich nicht so geeignet, wenn ich die nur alle Jubeljahre verwenden würde.

  • Hallo nochmal hier zu diesem Thema,
    ich habe mir eine andere Region auf meinem Probenstückchen mit der Lupe angesehen, dort wo der Rand noch auf dem Substrat fest aufsitzt.
    Dort erkenne ich dann tatsächlich an einer Stelle Seten.
    Weiterhin muss ich wohl sagen, dass in dem dicksten Bereich (was aber nicht vom dicksten Bereich des Pilzes am Ast stammt, sondern nur zufällig mit abgelöst wurde) doch 2 (?) Röhrenschichten zu erkennen meine.
    Also, wie von euch vermutet: Phellinus cf. ferruginosus.