Pluteus pouzarianus = Schnallen - Dachpilz

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    Pluteus pouzarianus Singer
    Pouzar–™s Dachpilz, Schnallen - Dachpilz
    Synonyme:
    - Pluteus pouzarianus var. albus Bonnard



    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Pluteaceae --> Pluteus --> Pluteus pouzarianus



    Beschreibung: Makroskopisch vom >Rehbraunen Dachpilz< nicht zu unterscheiden: Ein ebenso mittelgroß bis groß werdender Dachpilz (Lamellen frei, jung weiß, später rosa, Sporenpulver rosabräunlich) mit glattem bis runzligen, in der Hutmitte auch schülferigem Hut, bräunlichen Hutfarben, weißem und teils bräunlich überfasertem Stiel. Fleisch weiß, fest; Geruch unbedeutend bis fruchtig
    Die Unterschiede liegen im Geruch (P. pouzarianus nie nach Rettich), in der Ökologie (P. pouzarianus nie an Laubholz) und in den Mikromerkmalen (Vgl. unter –žVerwechslungen–œ).


    Vorkommen: Frühjahr bis Herbst einzeln oder in kleineren Trupps an morschem Nadelholz; wohl recht verbreitet und nicht selten, aber wahrscheinlich nicht besonders ausgiebig dokumentiert bzw. oft als –žPluteus cervinus s.l.–œ bestimmt.


    Verwechslungen: Neben den oben genannten Merkmalen (Geruch, Ökologie) die leider nicht komplett sicher sind, unterscheidet sich Pluteus pouzarianus von Pluteus cervinus durch teilweise vorhandene Schnallen an den Hyphensepten der Huthaut (bis zu 40% der Septen weisen Schnallen auf).
    Der Voreilende Dachpilz (Pluteus primus) wächst ebenfalls früh im Jahr an Nadelholz, soll aber an allen Septen der Huthauthyphen Schnallen haben und sich dazu auch durch –žzylindrische bis keulenförmige Cheilocystiden–œ (Großpilze Baden-Württembergs Bd. 4; S. 267) unterscheiden.
    Der Braunfaserige Dachpilz (Pluteus brunneoradiatus) soll nur an Laubholz wachsen und an den Hyphensepten der Lamellentrama Schnallen aufweisen.
    Der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus nigrofloccosus) unterscheidet sich unmittelbar durch seine schwarzen Lamellenschneiden.


    Anmerkungen: "Rehbraune" Dachpilze an Nadelholz und / oder ohne Rettichgeruch sollten prinzipiell mikroskopisch untersucht werden. Oder man lässt sie als –žPluteus cervinus s.l.–œ (s.l. = sensu lato = in weiterem Sinne) stehen. ;)
    Ob das blose Vorhandensein von Schnallen in der HDS (oder der Lamellentrama bei P. brunneoradiatus) ausreicht, um hier auf Artrang zu trennen, darf auch bezweifelt werden.


    Speisewert: essbar (gut erhitzen!), aber wenn er so schmeckt wie der Rehbraune (Pluteus cervinus) kann man genauso gut Graue Wulstlinge essen. Also minderwertig.



    Bilder:



    Huthaut:


    Lamellenschneide:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Pluteus primus = Voreilender Dachpilz<
    >Pluteus cervinus = Rehbrauner Dachpilz<
    >Pluteus nigrofloccosus = Schwarzschneidiger Dachpilz<
    >Pluteus brunneoradiatus = Braunfaseriger Dachpilz<

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    sehr schönes Portrait und eine tolle Ergänzung zu dem P. cervinus-Portrait. :thumbup:


    Danke für die tolle Zusammenarbeit. ;)


    l.g.
    Stefan

  • ... da hänge ich noch ein paar Bilder an, das war ein Fund vom 1. Mai 2013, und bestimmt hat ihn Rudi Markones, insofern begehe ich wohl keinen faux-pas:









    LG, Uli


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    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uli!


    Klasse Bilder! :thumbup:


    bestimmt hat ihn Rudi Markones, insofern begehe ich wohl keinen faux-pas


    Da mag ich mich auch gerne auf die Bestimmung verlassen.
    Zumal es mit Mikro unterm Arm ja recht schnell und einfach geht.


    OK, meine mittelmäßigen Makrobilder sind nun gut ergänzt.
    Fehlt also noch jemand mit besseren Mikroaufnahmen. :cool:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Tach!


    Hier eine Kollektion von Pluteus pouzarianus, Odenwald bei Wilhelmsfeld, 27.09.2015, an Nadelholz (Fichte); Geruch deutlich rettichartig, Schnallen in der HDS vorhanden, aber nicht an allen Septen (ca. 20-30%).



    LG, Pablo.

  • Da hänge ich hier auuch noch was ran.


    An Kiefer.


    Sporen in KOH 3%


    HDS


    Schnallen an der Huthaut Hyphen


    Cheilocystiden und Pleurocystiden

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.