Frau Wirrkopf schult das Pilzauge

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 8.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Frau Wirrkopf.

  • Hi Evelyn,


    ich habe gerade meine Antwort editiert und wir haben wohl parallel geschrieben. Schau bitte noch mal nach oben. :)


    Grüßle,
    Markus

  • Hallo Evelyn,


    Wege und deren Ränder oder Böschungen, sind eigentlich ganz hervorragende Fundgebiete. Es sind ja Störungen in der Natur, auf denen sich eine ganze Menge Spezialisten oder Pioniere ansiedeln.


    Übrigens plane ich am Wochenende eine Exkursion im Lehrbacher Wald incl. einem Abstecher in das NSG Grube Cox. Da kannst Du Dich gerne anschließen. Allerdings da leider ohne Hund, weil ich/wir eben ins Naturschutzgebiet gehen.

  • Oh, Rada, ich sehe das jetzt erst, dass du diese Wanderungen gemacht hast. Auch die Mail-Benachrichtigung muss an mir vorbeigerauscht sein. 8|


    In Naturschutzgebieten geht Bambam immer angeleint und wir haben auch in der Grube Cox noch nie Ärger bekommen. Aber nun ist das ja leider eh vorbei.


    Heute waren wir zum ersten Mal abseits der Wege im Wald und hier kommen die Pilze, die ich gefunden und fotografiert habe. Ich habe versucht sie zu bestimmen, aber es gelingt mir nicht. Ich finde sie nicht. Wobei der erste vemutlich aufgrund seines Alters und des verwitterten Zustandes sicherlich nur noch schwer zu identifizieren sein wird.


    1.




    2. Diese Fruchtkörper waren nur ca. 1mm dick, und sie sind so merkwürdig angewachsen. Ich kann sie im Parey/Bon nicht finden. Dort finde ich nur ähnliches aber mit wesentlich dickerem Fruchtkörper. Zuerst zwei Draufsichten.



    Und ein paar Ansichten von unten.



    Das war unsere Beute von heute. Nicht viel, aber heute musste ich noch aufpassen, dass wir beide uns nicht allzusehr mit der neuen Leine verhedderten.

  • Zitat

    Die Schichtpilze habe ich jetzt auch gefunden, aber der "striegelige" ist nicht dabei.


    Hallo Evelyn,
    doch, der ist drin, der heißt da "Zottiger Schichtpilz".
    Aber du hast Recht, für Pilze ohne Hut und Stiel ist der Parey nicht geeignet, da sind nur ganz wenige solche Arten drin. Solche Pilze findet man z.B. bei Laux, der aber dann wieder andere Nachteile hat...
    Kein Pilzbuch ist perfekt, man braucht mehrere. ;)
    Viele Grüße,
    Emil

  • Am Donnerstag waren wir sehr lange draußen und ich hab ein paar Sachen gefunden. Bis heute hab ich versucht, irgendeine Bestimmung selbst hinzubekommen, aber bis auf einen ist mir das nicht gelungen. :cursing:


    Darum zeig ich sie euch jetzt, jeden in einem eigenen Beitrag.


    Hier kommt Nummer 1:
    Der wuchs an einer Schnittfläche einer Steinbuche. Dort standen nur Rot- und Steinbuchen, vereinzelt ein paar Birken.


    Hier der Stamm mit der Schnittfläche


    An der Seite war noch Rinde dran.


    Und da sitzt der Pilz dran. Der Schirm hatte ungefähr die Breite meiner Handlänge, das sind ca. 15 - 17 cm.


    Von oben ganz kurzer Stiel


    Von unten war der länger gebogen, die Lamellen zogen ein Stückchen am Stiel entlang und dann war der zum Ansatz hin total filzig.



    Der Stiel ist beim frischen Pilz sicher voll, hier aber von Maden zerfressen, mit Löchern drin.



    Der Hutrand und die Lamellen waren total zerfressen.


    [hr]
    Pilz Nummer 2:


    Winzige Dingelchen, sie wuchsen nicht an dem Stamm sondern ganz dicht daneben im Boden.


    Hier sieht man, dass sie wirklich nur klein waren.


    Unterseite:


    Hohler Stiel


    Den Stiel konnte man nicht knicken, der faserte ein bisschen auf.


    Aufgeschnitten hab ich ihn leider nicht wirklich scharf hinbekommen.


    [hr]
    Pilz Nummer 3


    Auch wieder was ganz kleines, aber ziemlich hell.


    Stark nachgeschärft, die Digi mochte den nicht.




    [hr]
    Nummer 4: Alt, weich, verschrumpelt, ca. 8 bis 10 cm hoch. Hab aber vergessen, den aufzuschneiden.




    Draufsicht


    [hr]
    Nummer 5:


    Einfach wunderschön anzusehen. Aber auch den hab ich in dieser Art, braun mit weißem Rand nicht im Parey gefunden.





    [hr]
    Und zuletzt Nummer 6, bei dem ich mich traue einen Bestimmungsvorschlag zu machen: Orangeroter kammpilz?



    Das waren alle.
    Ich brauche mehr Bücher. Aber wenn ich die Preise sehe, wird das noch dauern. Das Buch Baumpilze von Jahn kostet 90 Euro. Davon muss ich 2 Wochen leben. Da dauert das noch mit der Anschaffung. ;(

  • Hallo Evelyn,


    ich versuch mal deine Funde zu bestimmen, erstmal möchte ich dir aber raten Pilze die du bestimmt haben möchtest ins Bestimmungs Forum ein zu stellen da bekommen die auch mehr Aufmerksamkeit.


    So nun zu den Pilzen.


    Pilz 1 halte ich für alter Austern Pilz (Pleurotus ostreatus).
    Pilz 2 hätte ich jetzt auf schwelköpfe getippt doch die Farbe der Lamellen gefällt mir nicht, sind die wirklich so dunkel?
    Pilz 3 könnte ein Schneckling sein.
    Pilz 4 ist wohl ein alter Stäubling, wahrscheinlich der Beutel Stäubling (Lycoperdon excipuliforme)
    Pilz 5 Schmetterlings Trameten (Trametes versicolor)
    Pilz 6 sieht nach ein Schichtpilz aus wahrscheinlich den Striegeligen Schichtpilz (Stereum hirsutum) ist aber nur eine Vermutung musste man mehr sehen um sicher zu sein.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Evelyn,
    ich stimme Mario zu, außer:


    Pilz 2) Graublättriger Schwefelkopf, Hypholoma capnoides
    Pilz 3) Duft-Trichterling, Clitocybe fragrans; hättest du dran gerochen, wäre dir der süßlich parfümierte Geruch aufgefallen :)
    Im Parey sind übrigens zwei Dufttirchterlinge: Der Langstielige Dufttrichterling (C. fragrans) und der Dufttrichterling (C. deceptiva) - diese beiden Arten sind höchstwahrscheinlich synonym, also das Gleiche. Genaueres siehe >hier<.


    Ich finde auch, dass du mit neuen Funden ein neues Thema eröffnen solltest.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Danke für eure Antworten. Ich werde dann mit meinen Beiträgen "umziehen".


    Jetzt hab ich mit euren Ergebnissen mal ein bisschen rumgegoogelt. Das fühlt sich dann insgesamt ziemlich frustrierend an. So nach "Das lern ich nie, da hab ich gar keine Chance." Aber noch will ich durchhalten. ich fang ja mal grad erst an. :( Aber im Moment würde ich mich nicht mal trauen, etwas mitzunehmen, das aussieht wie ein Champignon.


    Alleine wenn man Austernseitlinge googelt, tauchen die in allen Farbschattierungen auf. Gibt es was, woran man den wirklich festmachen kann?

  • Na zum Beispiel die filzige Basis ist ein wichtiger Merkmal der Austern, farbig kann die Hut Oberfläche schon etwas varieren grau bis bränliche töne sind drin, es ist meistens eine Erfahrungs sache auch der den Fund sicher bestimmen lässt.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Evelyn,


    Zitat

    Das fühlt sich dann insgesamt ziemlich frustrierend an. So nach "Das lern ich nie, da hab ich gar keine Chance." Aber noch will ich durchhalten. ich fang ja mal grad erst an.


    Ja, das geht vielen am Anfang so. Aber dann lernt man durch Foren, Bücher und Funde immer mehr dazu und man kann viele Arten erkennen. Die Freude nimmt (finde ich) zu, ebenso die Anzahl der Pilze, die man nicht kennt. ;)
    Am meisten lernt man, wenn man mit Anderen zusammen in den Wald geht, die einem auch was beibringen können.


    Zitat

    Alleine wenn man Austernseitlinge googelt, tauchen die in allen Farbschattierungen auf. Gibt es was, woran man den wirklich festmachen kann?


    Also wenn du im Winter seitlich gestielte Pilze an Holz findest, die eine blaugraue Hutoberfläche haben (bei brauner Oberfläche sind sie schon alt) und außerdem noch einen weißen Stiel (bei gelbem Stiel ist es der Gelbstielige Muschelseitling), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es Austernseitlinge sind.
    Dein Fund war eben schon sehr alt; wenn du den Pilz noch ein paarmal frisch findest, kannst du ihn sicher erkennen und du kennst außerdem einen leckeren Speisepilz im Winter mehr. ;)


    Viele Grüße,
    Emil

  • Danke fürs Mutmachen. Mir ist schon klar, dass man nicht von Null auf Hundert nach 3 Mal im Wald kommen kann. Es macht mir auch Spaß durch den Wald zu laufen und zu gucken. Und seit ich jetzt mit dem Hund so quer durch laufe, zeigt sich der Wald auch wieder von einer ganz anderen Seite.


    Frustrierend fand ich heute, dass ich die Pilze im Parey nicht gefunden habe, aber sie sind alle drin. Mit den Bestimmungsschlüsseln in dem Buch komm ich überhaupt nicht klar und die Pilze stehen nur selten so perfekt im Wald, wie sie im Buch gezeichnet sind.


    Ich hab auch nach Pilzberatern gesucht, aber hier in meiner Nähe, also speziell in Bergisch Gladbach, gibt es wohl keinen.


    Mach ich also einfach erst mal so weiter, wie ich angefangen habe und übe mich in Geduld.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Evelyn.


    BGL?
    Da findest du in zumindest in der Umgebung mit Sicherheit ein paar kundige Mitstreiter. Das sind vielleicht nicht alles PSV, aber vom Wissensstand her auch auf der Ebene.
    Mit Ralf (Rada) hattest du ja schon mal einen Kontakt angebahnt?
    Dann trifft sich sicher alles Weitere. Gerade Björn (bwergen) läd immer wieder zu Exkursionen ein. Am besten auch immer die Rubrik zu >Verabredungen und Treffen< im Auge behalten.
    Und da natürlich auch >dieses Thema<.



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo!
    Nach dem nächsten Ersten bestell ich mir erst mal den Pilzberater für Unterwegs von Björn. Und dann guck ich mal wann ich wo bei einer Wanderung mitgehen kann. Wird dann schon langsam werden.


    Jetzt geh ich erst mal schlafen.


    Gute Nacht an alle!