Phellinus

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.651 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo zusammen!


    Vorgestern habe ich an unbekanntem Substrat (dazu später!) einen dünnen, flächigen Feuerschwamm (Phellinus) gefunden.


    Der Feuerschwamm bildet teilweise Hütchen an den sich seitlich am Substrat befindenden Kanten aus. Er wächst nicht zusammenhängend. Es gibt auch einige (bereits schwarze) Teile, welche nicht von diesem Jahr zu stammen scheinen.


    Die Fundregion ist wie gehabt am Hochrhein (Schweizerisch-Deutsches Grenzgebiet, Kanton Zürich), Fundhöhe ziemlich genau 500 m ü. M., Südlage, dauerfeuchtes Waldstück, Kalk.


    Hier der Fundort mit dem schrägliegenden, abgebrochenen oberen Teil eines Baumes, welcher als Substrat für den gesuchten Pilz dient. Der Pilz befindet sich tendenziell an der Unterseite des Substrates, dort nur an den dickeren Teilen, nicht oben im Geäst:





    Der Pilz:



    (Länge 30 cm, Substrat an dieser Stelle 15 cm Durchmesser)




    (Hütchen, auf dem vorherigen Bild links zu sehen, jedes ca. 1 cm breit, die weißliche Kante ist "plüschig")





    (Länge: wieder ca. 30 cm, an Substat mit ca. 7 cm Durchmesser)




    (Schnitt: Höhe des Hütchens 3 mm, links die Anwachsstelle, rechts der Hut)




    (Die Poren, ca. 6 pro mm --> winzig! / Lupe!)



    Zum Substrat:


    Das Substrat kann ich nicht einwandfrei zuordnen! Es handelt sich um das abgebrochene Oberteil eines wohl jüngeren Baumes (die zugehörige Basis ist links im Bild oberhalb der kleinen, grünen Fichte zu sehen), der maximale Durchmesser das Stammes betrug 15 cm, das Holz ist in einer schätzungsweise mittleren Zersetzungsphase, ziemlich angegriffen, im Unterteil bereits von Trameten (?) besiedelt, an einem der oberen Äste sind Stummelfüßchen zu erkennen (siehe Bilder!).


    Interessant sind bezüglich der Art des Holzes vielleicht auch die schwarzen Flecken, welche sich überall zeigen. Eine Buche mag ich eigentlich auschließen, dazu gefallen mir die farblichen Aspekte der Rinde und einige andere Dinge nicht.


    An einem toten Baum mit ähnlicher Rinde (von denen es einige gab!) hingen noch die Früchte mit Flügelchen einer Linde, so daß ich diese Art zumindest einmal in Betracht ziehen würde.


    Vielleicht kann ja jemand an Hand meiner Bilder die Art des Holzes bestimmen (Die Teile werden in der Reihenfolge vom Boden bis nach oben dargestellt, allerdings von unterschiedlichen Seiten):










    Hier ein dünnerer Ast (ca. 5 cm Durchesser) in ca. 3 m Höhe, daran sind Pilze zu erkennen, welche im Détail nachfolgend einmal von oben und einmal von unten gezeigt werden (gewachsen als Einzelexemplar an einem für mich zu erreichenden Ast, Breite: 7 mm):







    Kann jemand den Feuerschwamm bestimmen?


    Gruß und Dank,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy.....so ganz eindeutig sind die Baumbilder leider nicht, aber es geht wahrscheinlich Richtung Pappel oder Eiche.....für beides spicht einiges, aber anderes nicht.

    LG Inken


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  • Hallo Inni!


    Vielen Dank für's Drüberschauen!


    Leider gab's nicht viel mehr abzulichten, ich könnte höchstens noch eine Säge mitnehmen und ein Foto des Querschnittes machen...:D !


    --> Keine Blätter, keine Früchte, keine Triebe, alles tot...


    ...hoffentlich scheitert die Bestimmung des Feuerschwammes nicht daran!



    Gruß,


    Fredy

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  • Mein Mann hat geschaut...der ist Landschaftsgärtner ;)


    Ihm fehlte ein Gesamtbild, wo man die Wuchsform des Baumes bißchen besser sieht. Oft geht das auch mit Detailfotos, aber hier konnte er sich nicht entschliessen, weil ein paar Details jeweils eher untypisch für den jeweiligen Baum wären. Im Hintergrund sollen aber definitiv Pappeln stehen sagt er ;)
    Und Linde ist es nicht.

    LG Inken


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  • Hallo Inni!


    Was ich noch anbieten kann, ist eine Ausschnittsvergrößerung des ersten Bildes. Dort vermute ich das "Unterteil" des abgebrochenen Baumes:



    Im Wald zwischen vielen anderen Bäumen und Gestrüpp ist es mehr oder weniger unmöglich, aus dem notwendigen Abstand heraus eine unverdeckte, nützliche Ansicht eines gesamten Baumes zu fotografieren und direkt vor dem Baum stehend ist es halt schon rein technisch gesehen ein etwas größeres Problem, eine anständige Gesamtansicht zu erstellen, dazu müsste man schon das Objektiv etwas auseinanderbiegen :D !


    Über die Tücken der Baumbestimmung (besonders unter den gegebenen Umständen) bin ich mir aber durchaus im Klaren, sonst hätte ich nicht mehr Holzbilder als Pilzbilder gemacht :D !


    Nun denn: Vielleicht kann ja jemand an Hand der bis jetzt vorliegenden Vermutung zum Substrat etwas hin- und herkombinieren bzw. vielleicht lassen sich die Puzzleteile zusammen mit einer Vermutung zum Pilz (zu den Pilzen...) zusammenfügen und ergeben dann ein logisches Gesamtbild.


    Nochmals vielen Dank!


    Fredy



    Hallo hübchen!


    Gerade habe ich gesehen, dass Du in der Zwischenzeit geantwortet hast!


    In Anbetracht der gegebenen Bestimmungsmerkmale (Aussehen und Habitus des vorliegenden Phellinus zusammen mit dem Substrat Weide) klingt Phellinus conchatus durchaus logisch, sofern man andere Feuerschwämme mit diesen Merkmalskombinationen ausschließen kann.


    Eine leise diesbezügliche Vermutung hatte ich bereits, habe diese aber als sehr vage empfunden, nachdem ich neulich erst "meinen" Phellinus conchatus wiederbesucht habe:


    Dieser wartet mit wesentlich imponierenderen Ausmaßen in jeglicher Hinsicht auf, so dass ich diese Idee auch in Anbetracht des für mich nicht eindeutig bestimmbaren Substrats schnell wieder als relativ unwahrscheinlich eingestuft habe --> KLICK!


    Wohl hätte ich die Weide aber auch mit Hilfe der im verlinkten Beitrag von mykado erwähnten "Nappo- oder Rauten-Zeichnung" erkennen können.


    Womöglich hängt das eher "zurückhaltende" Erscheinungbild des Pilzes in diesem Falle mit dem nicht sehr stattlichen Substrat zusammen?


    Ich danke Euch allen und bis dann!


    Fredy

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    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Falls es noch einer Bestätigung bedarf, das Substrat ist Weide.


    Fredy, in dem Moos, welches auf den Fotos von Crepidotus sp zu sehen ist, kann man zur Zeit den Moosbecherling Octospora affinis finden. Falls Du daran Interesse hast, such ein paar größere Büchel dieses Mooses, da hast Du gute Chancen.

  • Hallo Ralf!


    Vielen Dank für die vielen Weiden, die Du mittlerweile für mich bestätigt hast :D !


    Ich werde auf Deinen Becherling achten, allerdings sollte es vorher aufhören zu schneien, zu regnen und zu stürmen!


    Ist das ein besonderes Moos?


    Gruß,


    Fredy

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  • Hallo Fredy,


    das Moos ist Orthotrichum affine. Es wächst auf Bäumen, vorzugsweise auf Ästen in m.o.w. kleinen Büscheln.


    Octospora affinis parasitiert daran. Schnee ist egal, der kleine Bursche ist ein ganz harter.:)

  • Morgen zusammen!
    Allein nur wegen der Rauten kann man aber nicht auf Weide schließen...die kann tatsächlich auch die Pappel haben... siehe zum Bsp. hier:
    http://www.stihl.de/baumlexikon-detailseite.aspx?idTree=78


    Aus irgendeinem Grund gefiel meinem Mann die Weide nicht...muß ich heut abend
    nochmal nachfragen ;)

    In Anbetracht des bestimmten Feuerschwammes und seines normalen Substrates werdet ihr wohl aber richtig liegen,.

    LG Inken


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  • Hallo Inken,


    die Rautenzeichnung haben auch noch andere Laubbäume, z.B. die Espe.
    Da kommt es dann auf die Feinheiten an.:)
    Bei der Pappel sind die Rauten eher linsenförmig, stehen an jungem Holz viel dichter zusammen und haben einen markanten Längsschnitt.


    Ich glaube ich weiß schon, welche Baumart ich im nächsten Totholz-Bestimmungsthread beschreibe.:D

  • Ich glaube ich weiß schon, welche Baumart ich im nächsten Totholz-Bestimmungsthread beschreibe.:D


    Oh ja....super Ralf!


    Ich muß leider immer meinen Mann fragen, weil ich da völlig planlos bin! Meist liegt der aber mit seiner Einschätzung auch besser als gestern;-)

    LG Inken


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  • Hallo zusammen!


    Nur eine kurze Frage zwischen Pappeln, Weiden und anderen Weidengewächsen...(--> da wird wohl alleine schon das Auseinanderpflümeln der einzelnen Arten ein Beitrag mit bis jetzt noch ungeahnten Dimensionen werden müssen..., also viel Spaß dann Ralf :D !):


    Spräche beim "Crepidotus" eigentlich etwas gegen den Schneeweißen Zwergseitling (Pleurotellus chioneus)?


    Gruß,


    Fredy

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  • Hallo!

    Zitat


    das Moos ist Orthotrichum affine. Es wächst auf Bäumen, vorzugsweise auf Ästen in m.o.w. kleinen Büscheln.
    Octospora affinis parasitiert daran. Schnee ist egal, der kleine Bursche ist ein ganz harter.


    Ich missbrauche den Fredd mal, um den von Ralf angesprochenen Becher noch unterzubringen, also Octospora affinis an Ortotrichum affine, den ich kurz vor`m Schnee noch habe mitgehen lassen.
    Ganz witzig ist ja, dass die Art erst 2006 beschrieben wurde, er aber durchaus relativ gut zu finden ist, wenn man einmal weiß, wo man zu suchen hat.


    Noch was! Kann mir jemand das dick Hervorgehobene übersetzen?

    Zitat


    vorzugsweise auf Ästen in m.o.w. kleinen Büscheln.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hi hübchen!


    Danke!
    Hätte ich glatt "+-" geschrieben.
    Aber da existieren in der Tat manchmal Abk.(:)), mit denen ich mitunter nicht so schnell klar komme.
    Dachte schon, dass es aus dem Englischen/Amerikanischen geliehen ist, kommt ja auch immer öfter vor.


    VG Ingo W

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  • Nene, Anglizismen vermeide ich normalerweise.


    Aber Du hast die Art sehr schön dokumentiert. Es ist in der Tat erstaunlich, wie häufig dieser Becherling ist. Das zeigt mal wieder, dass es sich lohnt an den abgefahrendsten Mini-Standorten nach Spezialisten zu suchen.