Diese schöne Gruppe fand ich am Rand eines Walgwegs. Im vorigen Jahr hatte ein Umweltfreund da seine Tapetenreste verklappt. Das gröbste wurde zwar aufgesammelt, aber wie die weißen Flecken zeigen, nicht alles. Mag sein dass das Zufall ist, aber Kleister und Tapetenreste geben schon was her an Nährstoffen. Oberhalb der Böschung stehen junge Eichen und Ahorn.
Das Substrat ist Lehmig mit Humus, Pflanzenpartikeln und eben jenen Tapetenresten durchsetzt
Die größten Fruchtkörper messen bis knapp 10 cm. Die Oberfläche ist Cognacfarben, minimal dunkler als auf den Bildern. Junge Fruchtkörper sind wesentlich heller. Die Unterseite ist schmutzig-grau und im Randbereich mit kleinen Warzen besetzt. Das Fleisch ist sehr brüchig und riecht schwach nach, nach....?? irgendwie chemisch.
Ein Stiel ist nicht mal ansatzweise zu sehen.
Unter dem Mikroskop findet man elliptische, glatte Sporen ohne Öltropfen.
Die Asci sind bis 262,5m µ lang und 12,5m µ breit
Die Paraphysen sind ganz schwach septiert, ziemlich gleichmäßig schlank und kopfig verdickt.
Unter Zugabe von Melzer verfärben sich Asci mit unreifen Sporen gelb-orange. Solche mit reifen Sporen färben sich nicht. Die Ascusspitzen färben sich ganz leicht blau.
Im Querschnitt der Fruchtschicht erkennt man eine schmale Mittelschicht.
Ich hab nicht viel an Literatur über Peziza.
Nach Dennis könnte P. repanda passen, allerdings sind die von mir gemessenen Sporen leicht über den dort angegebenen Werten. auch die Länge der Asci wird bei Dennis mit 300m µ länger angegeben, als von mir gemessen.
Björn hatte bei einem makroskopisch ähnlichen Fund P. phyllophila als vage Möglichkeit ins Spiel gebracht, ohne die Mikromerkmale dieses Fundes zu kennen. Nun find ich nix über P. phyllophila.
Vielleicht wisst Ihr da was, oder könnt mir ansonsten Tipps und Hinweise geben.